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Nachhaltigkeitsbilanz 2022

Symrise orientiert sich im Rahmen der Berichterstattung über seine nichtfinanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Leistungen am internationalen Standard der Global Reporting Initiative (GRI). Die nachfolgende Nachhaltigkeitsbilanz stellt alle von Symrise als wesentlich definierten Themen und Angaben zum Profil des Unternehmens sowie seine ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen für das Geschäftsjahr 2022 systematisch dar. Kurzinformationen zu den einzelnen GRI-Informationen werden dabei mit interaktiven Hyperlinks ergänzt. Über diese Links gelangen Sie zu weiterführenden Informationen, Daten und Fakten. Die vorliegende Nachhaltigkeitsbilanz entspricht den Standards (2021) der Global Reporting Initiative. Die jeweilige Fassung der Standards wird bei jedem Thema separat in Form der jeweiligen Jahreszahl ausgewiesen.

Die Nachhaltigkeitsbilanz wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards über das Geschäftsjahr 2022 erstellt. Sie beinhaltet zugleich auch unseren gesonderten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 289b Abs. 3 HGB. Eine Übersicht der diesbezüglichen Themen findet sich hier. Über einen der Bilanz vorangestellten TCFD-Index schärft Symrise seine klimabezogene Berichterstattung außerdem an prominenter Stelle – mit Verweisen zu ausführlichen Informationen zum Thema im Rahmen des CDP Climate Change Fragebogen von Symrise. Ein zusätzlicher Index zu Beginn der Bilanz verweist zudem auf die abgedeckten Berichtsanforderungen des Sustainability Accounting Standards Board (SASB). Erstmals wird für das vergangene Geschäftsjahr über die „Principal Adverse Impact“-Kennzahlen gemäß Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) berichtet. In einem der Bilanz vorangestellten SFDR-Index wird auf die Berichtsstellen verwiesen, an dem die SFDR-Anforderungen beantwortet werden.

Alle hier angegebenen und mit einem versehenen Nachhaltigkeitsinformationen wurden gemäß dem AA1000 Assurance Standard einer externen Prüfung unterzogen. Die Prüfung bezieht sich auf alle quantitativen und qualitativen Angaben. Die entsprechende Prüfbescheinigung findet sich hier.

gri-logo

Berichtete Themen gemäß dem Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernlageberichten (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, CSR-RUG)
Aspekte nach CSR-RUG Zuordnung der wesentlichen GRI-Themen
Umweltbelange
Arbeitnehmerbelange
Sozialbelange
Achtung der Menschenrechte
Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Berichterstattung gemäß Taxonomieverordnung 1. Ziele und Anforderungen der EU-Taxonomie

Über die Taxonomieverordnung definiert die EU, welche wirtschaftlichen Aktivitäten zu den sechs übergeordneten EU-Umweltzielen beitragen und damit als nachhaltige Investitionen gelten dürfen. Diese sind:

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Unternehmen der Realwirtschaft, die unter die Taxonomieverordnung fallen, müssen dafür offenlegen, welcher Teil ihrer Umsätze, Investitionsausgaben und Betriebskosten den Vorgaben der Verordnung für die jeweiligen Umweltziele entspricht. Die entsprechenden Angaben müssen dabei nach Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität unterschieden werden:

  • Taxonomiefähig: Eine Wirtschaftstätigkeit gilt dabei als taxonomiefähig, wenn sie in der EU-Taxonomie aufgeführt ist und potenziell zur Verwirklichung mindestens eines der sechs Umweltziele beitragen kann.
  • Taxonomiekonform: Eine Wirtschaftsaktivität gilt erst dann als taxonomiekonform (ökologisch nachhaltig), wenn sie zusätzlich a) auf Basis vorgegebener technischer Bewertungskriterien einen wesentlichen Beitrag für das Umweltziel leistet, dabei b) gleichzeitig kein anderes Umweltziel beeinträchtigt (sogenannte „Do No Significant Harm"-Kriterien) sowie c) Verfahren bestehen, welche einen Mindestschutz hinsichtlich Menschenrechte, Sozial- und Arbeitsstandards gewährleisten (sogenannte Minimum Safeguards).

Symrise hat gemäß EU-Taxonomie für das Geschäftsjahr 2022 sowohl Angaben zur Taxonomiefähigkeit als auch -konformität für die beiden Umweltziele „Klimaschutz“ und „Anpassung an den Klimawandel“ zu berichten. Die Angaben beziehen sich auf die vollkonsolidiert in den Abschluss von Symrise einbezogenen Gesellschaften.

Die in der EU-Taxonomie enthaltenen Formulierungen und Begriffe unterliegen noch Auslegungsunsicherheiten. Unsere Interpretation ist nachstehend dargestellt.

2. Wirtschaftsaktivitäten von Symrise

Symrise schafft individuelle Lösungen für Geschmack, Ernährung, Tiernahrung, Düfte und Kosmetika für viele Marken weltweit. Unser traditionelles Geschäft mit Duft und Geschmack entwickeln wir stetig weiter. Zugleich leisten wir Pionierarbeit, indem wir unseren Produkten Zusatznutzen verleihen. Damit antworten wir auf Trends, die im Markt entstehen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen dabei immer Innovation, Kreativität und Nachhaltigkeit.

Eine Prüfung der aktuell gelisteten Wirtschaftsaktivitäten der Taxonomieverordnung mit den Aktivitäten von Symrise ergab folgendes Ergebnis:

  • In den Anhängen I und II des delegierten Rechtsakts C(2021) 2800 final vom 4. Juni 2021 sind technische Anforderungen für die Wirtschaftstätigkeit „Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien“ enthalten (Tätigkeit 3.14). Es wurde von Symrise intern geprüft, ob derartige Stoffe hergestellt und verkauft werden. Symrise stellt Terpene und Cycloterpene wie beispielsweise Menthol her. Diese Herstellung ist aber in den Taxonomieanforderungen zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel explizit im Rahmen der Tätigkeit 3.14 ausgenommen. Die interne Prüfung von Symrise hat ergeben, dass keine weiteren Stoffe gemäß der Aufstellung des delegierten Rechtsakts hergestellt und verkauft werden.
  • Landwirtschaft wird grundsätzlich als eine taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeit angesehen. Hierzu gibt es aktuell keinen gültigen delegierten Rechtsakt mit den technischen Anforderungen. Die interne Klärung von Symrise hat ergeben, dass zwar eng mit Landwirten zusammengearbeitet wird, aber dass es keine Konzerngesellschaften gibt, die Landwirtschaft betreiben und Symrise somit von zukünftigen Taxonomieanforderungen zu Landwirtschaft voraussichtlich nicht betroffen sein wird.
  • Durch Anwendung innovativer Verfahren stellt Symrise seinen Kunden bestimmte Grundstoffe zur Verfügung, die dafür sorgen, dass die entsprechenden Endprodukte eine erhebliche Verringerung der Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus erzielen. Wir sind deswegen der Auffassung, dass Teile unserer Wirtschaftsaktivitäten als eine ermöglichende Tätigkeit im Sinne von 3.6 „Herstellung anderer CO2-armer Technologien“ bezeichnet werden können. Trotz der Limitierung, dass im Rahmen der Berichtserstattung noch nicht alle Kriterien der Taxonomie automatisiert abgefragt werden können, berichten wir dennoch diesbezüglich erste Ergebnisse.
3. Do no significant harm („DNSH“)

Im Berichtsjahr wurden die DNSH-Kriterien für die Wirtschaftstätigkeiten 3.6 „Herstellung anderer CO2-armer Technologien“ sowie 7.2 – 7.5 aus dem Kapitel „Baugewerbe und Immobilien“ auf Basis aller produzierenden Standorte weltweit analysiert. Ergebnis unserer Bewertung ist, dass wir die Anforderungen der DNSH-Kriterien im Berichtsjahr hinsichtlich der Wirtschaftstätigkeit 3.6 vollumfänglich und hinsichtlich der Aktivitäten 7.2 – 7.5 größtenteils erfüllen und nachweisen können. Die verbleibenden Anteile nicht taxonomiekonformer Investitionen sind überwiegend an Standorten jüngerer Akquisitionen getätigt worden, an denen wir zwar von der Erfüllung aller Kriterien ausgehen, diese aber noch nicht explizit nachweisen können. Die daraus resultierenden taxonomiekonformen Umsätze, CapEx und OpEx sind der untenstehenden Tabelle zu entnehmen. Wir streben die Erfüllung aller DNSH-Kriterien bis Ende 2023 an.

Anpassung an den Klimawandel: Unsere Abteilung Corporate Sustainability bewertet regelmäßig unternehmensweit klimabedingte Risiken. Das Risikomanagement im Hinblick auf Risiken und Chancen des Klimawandels wird vom Vorstand und vom Aufsichtsrat halbjährlich überprüft. Alle Risiken, einschließlich klimabezogener Risiken, werden auf regionaler Ebene mithilfe regionaler Expertise identifiziert und bewertet. Sie decken das gesamte Spektrum der klimabezogenen Fragen ab (Übergangs- und physische Fragen).

Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen: Symrise hat im Rahmen seiner Strategie zur Wassernutzung folgende Verfahren festgelegt:

  • Sicherstellung der Einhaltung wasserrelevanter Gesetze und freiwilliger Standards in den Ländern, in denen wir tätig sind
  • Nachhaltige Nutzung der Süßwasserressourcen unter Berücksichtigung der Regenerationsraten der lokalen Gewässer und Quellen
  • Regelmäßige Analyse, Überwachung, Kontrolle und nachhaltiges Management der Wasserqualität und der Anzahl der Entnahmen und Einleitungen
  • Sensibilisierung unserer Kunden, Lieferanten und anderer Interessengruppen für die entscheidende Bedeutung von Wasser für eine nachhaltige Entwicklung und den Unternehmenserfolg
  • Integration wasserbezogener Leistungskriterien in unsere Lieferantenbewertungen
  • Information unserer Kunden über die Wasserleistung der Verbindungen und Inhaltsstoffe, die sie bei Symrise kaufen
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen mehreren Interessengruppen im Bereich der Wasserwirtschaft
  • Durchführung regelmäßiger Wasserrisikoeinschätzungen unserer Betriebsabläufe und Wertschöpfungsketten
  • Verbesserung der Wassereffizienz an allen Produktionsstandorten in Gebieten mit hohem Wasserstress im Einklang mit der lokalen Wasserverfügbarkeit für menschliche und ökologische Erfordernisse
  • Voll funktionsfähige WASH-Dienstleistungen für jeden Mitarbeiter und Besucher unseres Unternehmens zu erbringen
  • Förderung nachhaltiger Innovationen entlang unserer Wertschöpfungsketten, die zur Erhaltung der Süßwasserressourcen und zum Schutz der Wasserqualität sowie der aquatischen Lebensumwelt beitragen

Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft: Die Unternehmensrichtlinie von Symrise gibt eine grundsätzliche Richtung für den Umgang mit Abfall vor: Das Unternehmen vermeidet Abfälle und tauscht, wo technisch und ökonomisch sinnvoll, gefährliche Chemikalien aus. In der Produktentwicklung arbeitet Symrise kontinuierlich daran, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

Symrise befolgt weltweit alle gesetzlichen Vorgaben zur Abfallentsorgung und übergibt Abfall nur an zertifizierte Unternehmen, die mithilfe elektronischer Verfahren die fachgerechte Entsorgung des Abfalls nachweisen können. Die Verträge, die Symrise mit Abfallentsorgern eingeht, werden von Behörden und externen Auditgesellschaften überprüft. Damit beugt Symrise erheblichen negativen Auswirkungen vor, die durch den fehlerhaften Umgang mit gefährlichen und ungefährlichen Abfällen potenziell entstehen können. Über externe Audits im Rahmen unserer ISO 14001-Zertifizierungsprozesse wird zudem unser Umgang mit gefährlichen Abfällen überprüft. Dabei werden Vorgabedokumente wie Verfahrensanweisungen, Policies, Prozesse und Ergebnisse untersucht.

Wo technisch möglich und ökonomisch sinnvoll, ersetzen wir gefährliche Chemikalien durch umweltfreundlichere Alternativen. Mittels verschiedener Ansätze zur Abfallreduktion und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft mindern wir auch weitere abfallbezogene Auswirkungen. Dazu zählt beispielsweise unsere Initiative zum Umgang mit Kunststoff, die Entwicklung innovativer Produktionsprozesse und Produkte sowie unser Total Productive Maintenance-Programm.

Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung: Als Hersteller von Nahrungsmitteln und Konsumgütervorprodukten sind mit unseren Aktivitäten generell keine signifikanten Umweltverschmutzungen im Sinne der Taxonomieverordnung verbunden. Unsere Produktionsstandorte mit den höchsten potenziellen Umweltauswirkungen liegen entweder in Ländern mit einer strengen Umweltregulierung und/oder besitzen ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem oder basieren auf diesem Umweltstandard. Zusätzlich werden als Mindeststandard die Anforderungen von SMETA 4 Pillar eingehalten und regelmäßig extern verifiziert.

Zusätzlich messen wir den chemischen Sauerstoffbedarf im Abwasser weltweit an jedem Standort. In den einzelnen Ländern folgen wir den lokalen Grenzwerten, die rund um die Uhr gemessen werden. Signifikante Verstöße sind uns nicht bekannt.

Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme: Sechs Standorte von Symrise befinden sich in der Nachbarschaft von Schutzgebieten. Nach eingehender Analyse aller relevanten Umweltaspekte ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte für Beeinträchtigungen angrenzender Schutzgebiete durch unsere operative Tätigkeit an den betreffenden Standorten.

Durch entsprechende Nachhaltigkeitsnachweise, eine strikte Verwendungskontrolle, effiziente Produktionsprozesse und nicht zuletzt durch die Entwicklung geeigneter Rohstoffalternativen konzentrieren wir uns darauf, negative Biodiversitätsauswirkungen möglichst zu vermeiden oder zu minimieren und eine nachhaltige Nutzung entsprechender Arten zu gewährleisten. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements bewerten wir kontinuierlich den Biodiversitätsreichtum und ökologische Stressfaktoren in den Ursprungslän-dern natürlicher Rohstoffe sowie den Gefährdungszustand jener Arten, aus denen unsere strategischen Rohstoffe gewonnen werden, um daraus Hinweise auf mögliche Biodiversitätsrisiken in unseren Lieferketten zu erhalten.

4. Minimum Safeguards

Symrise achtet und unterstützt aktiv die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, die Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation (ILO) sowie die Internationale Charta der Menschenrechte.

Das Integrierte Managementsystem von Symrise beruht auf den Vorgaben der konzernweit verbindlichen Norm Social Accountability 8000 (SA 8000). Diese basiert auf den Konventionen der International Labour Organization (ILO), der Universal Declaration of Human Rights sowie der UN-Konvention für Kinderrechte. Humane Arbeitspraktiken, eine menschenwürdige Beschäftigung und die Berücksichtigung sozialer Aspekte der Beschäftigung sind Grundlagen für unser Handeln an jedem Standort. Zusätzlich werden als Mindeststandard die Anforderungen von SMETA 4 Pillar eingehalten und regelmäßig extern verifiziert.

Die Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten im Rahmen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und zur Verbesserung der nachhaltigen Beschaffung koordiniert Symrise durch das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC). Es legt die Prozesse für die Lieferantenbewertungen und Umsetzung der daraus resultierenden Maßnahmen sowie die vollständige Einbettung der Bewertungskriterien in die Unternehmensprozesse fest. Die operative Umsetzung erfolgt in den Einkaufsbereichen, ebenso wie das Monitoring der festgelegten Maßnahmen mit den Lieferanten.

Unsere Grundsätze zur Korruptionsbekämpfung sind in unserem Verhaltenskodex festgehalten, der ein verbindliches Leitbild für alle Beschäftigten bildet. Er gilt für alle Länder ungeachtet ihrer kulturellen Gepflogenheiten, regelt Umgangsformen mit den wesentlichen Partnern von Symrise und stellt transparente und vertrauenswürdige Prozesse sicher. Im Interesse aller Beschäftigten und des Unternehmens analysieren wir Verstöße gegen diesen Kodex unmittelbar und beseitigen deren Ursachen.

Symrise engagiert sich zudem für eine effiziente Steuerplanung, die das Geschäft unterstützt und die kommerzielle und wirtschaftliche Tätigkeit neu ausrichtet. Wir halten uns an das einschlägige Steuerrecht und versuchen, das Risiko von Unsicherheit oder Streitigkeiten zu minimieren. Transaktionen innerhalb von Symrise sollen zu marktüblichen Bedingungen und in Übereinstimmung mit den geltenden OECD-Grundsätzen durchgeführt werden.

5. Leistungsindikatoren

Für das Berichtsjahr 2022 müssen die Anteile der taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftsaktivitäten am Gesamtumsatz und an den Investitions- und Betriebsausgaben für die ersten beiden Umweltziele berichtet werden. Alle für das Berichtsjahr 2022 als taxonomiefähig bzw. -konform identifizierten Aktivitäten von Symrise unterstützen das Umweltziel „Klimaschutz“.

Symrise ist durch die speziellen Geschäftstätigkeiten kaum von der EU-Taxonomie betroffen. Dennoch versuchen wir, unsere Wirtschaftsaktivitäten im Rahmen der Möglichkeiten abzubilden. So wollen wir aufzeigen, dass wir durch unsere Anstrengungen dazu beitragen, Treibhausgasemissionen in der Industrie nachhaltig zu verringern. Bei unseren Investitionen zielen wir darauf ab, diese nachhaltig zu gestalten. Hierfür entwickeln wir Systemlösungen, um Nachhaltigkeit im Investmentprozess von Anfang an zu integrieren. Die im Folgenden dargestellten Zahlen spiegeln die relevanten Informationen nach der jeweiligen Wirtschaftsaktivität wider.

Für die Analyse wurden wichtige Unternehmensfunktionen aus allen Teilen des Unternehmens eingebunden. Unter Führung des Nachhaltigkeitsteams und in enger Zusammenarbeit mit dem Finanzteam wurden die Ergebnisse im Rahmen eines aufeinander aufbauenden Vorgehens ermittelt:

  1. Betroffenheitsanalyse: Identifikation potenzieller und tatsächlicher in der Taxonomieverordnung gelisteter Wirtschaftsaktivitäten, die mit denen von Symrise korrespondieren. Im Ergebnis wurden hierbei die Aktivitäten 3.6 Herstellung anderer CO2-armer Technologien (relevant für Umsatz, Betriebskosten und Investitionen) sowie 7.2. Renovierung bestehender Gebäude, 7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten, 7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) und 7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (relevant für Investitionen) identifiziert.
  2. Quantifizierung der Taxonomiefähigkeit: Berechnung des Anteils an Umsatz, Betriebskosten (OpEx) und Investitionen (CapEx)
  3. Prüfung Taxonomiekonformität: Detaillierte Prüfung der technischen Bewertungskriterien je Wirtschaftsaktivität sowie der DNSH-Kriterien und Minimum Safeguards
  4. Quantifizierung der Taxonomiekonformität: Berechnung des Anteils an Umsatz, Betriebskosten (OpEx) und Investitionen (CapEx)

 

Übersicht Anteil taxonomiefähige und -konforme Tätigkeiten

Anteil taxonomiefähig Anteil taxonomiekonform
Umsatz 2 % 2 %
Investitionsausgaben (CapEx) 8 % 6 %
Betriebsausgaben (OpEx) 3 % 3 %

 

Umsatz – Detailinformationen

Umsatzerlöse Substanzieller Beitrag zum Klimaschutz Einhaltung DNSH-Kriterien Einhaltung Mindestschutz Taxonomiekonforme Umsatzerlöse
Wirtschaftstätigkeiten Mio. € % Mio. € % J/N J/N Mio. € %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
3.6 Herstellung anderer CO2-armer Technologien 94 2 94 2 J J 94 2
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 94 2 94 2 J J 94 2
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
3.6 Herstellung anderer CO2-armer Technologien 0 0
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0
Total A.1 + A.2 94 2 94 2
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 4.524 98
Gesamt (A + B) 4.618 100

 

Betriebskosten (OpEx) – Detailinformationen

OpEx Substanzieller Beitrag zum Klimaschutz Einhaltung DNSH-Kriterien Einhaltung Mindestschutz Taxonomiekonformer Opex
Wirtschaftstätigkeiten Mio. € % Mio. € % J/N J/N Mio. € %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
3.6 Herstellung anderer CO2-armer Technologien 2 3 2 3 J J 2 3
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 2 3 2 3 J J 2 3
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
3.6 Herstellung anderer CO2-armer Technologien 0 0
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0
Total A.1 + A.2 2 3 2 3
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 67 97
Gesamt (A + B) 69 100

 

Investitionen (CapEx) – Detailinformationen

CapEx Substanzieller Beitrag zum Klimaschutz Einhaltung DNSH-Kriterien Einhaltung Mindestschutz Taxonomiekonformer CapEx
Wirtschaftstätigkeiten Mio. € % Mio. € % J/N J/N Mio. € %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
7.2. Renovierung bestehender Gebäude 12 5 12 5 J J 12 5
7.3. Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 3 1 3 1 J J 3 1
7.4. Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden 0 0 0 0 J J 0 0
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der gesamten Energieeffizienz von Gebäuden 0 0 0 0 J J 0 0
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 15 6 15 6 J J 115 6
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
7.2. Renovierung bestehender Gebäude 3 1
7.3. Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 3 1
7.4. Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden 0 0
7.5. Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden 0 0
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 6 2
Gesamt A.1 + A.2 21 8 21 8
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 249 92
Gesamt (A + B) 270 100
GRI-Inhaltsindex

Für den GRI Content Index – Essentials Service hat GRI Services überprüft, dass der GRI-Inhaltsindex klar und in Übereinstimmung mit den Standards dargestellt wird, und dass die Verweise für die Angaben 2-1 bis 2-5, 3-1 und 3-2 mit den entsprechenden Abschnitten im Hauptteil des Berichts übereinstimmen.

Der Service wurde für die deutschsprachige Version des Berichts durchgeführt.

gri-index

 

Verwendungserklärung Die Symrise AG berichtet in Übereinstimmung mit den GRI Standards über das Geschäftsjahr 2022 (01.01.2022 – 31.12.2022).
Verwendeter GRI GRI 1: Grundlagen 2021
Anwendbare(r) GRI Sektor Standard(s) Keine

 

GRI-Standard Anmerkung / Auslassungsbegründung
GRI 2: Allgemeine Angaben 2021
1. Die Organisation und ihre Berichterstattungspraktiken
GRI 2-1: Organisationsprofil
GRI 2-2: Entitäten, die in der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Organisation berücksichtigt werden
GRI 2-3: Berichtszeitraum, Berichtshäufigkeit und Kontaktstelle
GRI 2-4: Richtigstellung oder Neudarstellung von Informationen
GRI 2-5: Externe Prüfung
2. Aktivitäten und Mitarbeiter
GRI 2-6: Aktivitäten, Wertschöpfungskette und andere Geschäftsbeziehungen
GRI 2-7: Angestellte Symrise kann die Anzahl der befristet/unbefristet Beschäftigten bzw. der in Vollzeit oder Teilzeit Beschäftigten noch nicht weltweit nach Regionen bzw. nach Geschlecht unterteilt berichten. Eine Erfassung dieser Daten für das Berichtsjahr 2023 wird angestrebt.
GRI 2-8: Beschäftigte, die keine Angestellten sind
3. Unternehmensführung
GRI 2-9: Führungsstruktur und Zusammensetzung
GRI 2-10: Nominierung und Auswahl des höchsten Kontrollorgans
GRI 2-11: Vorsitzender des höchsten Kontrollorgans
GRI 2-12: Rolle des höchsten Kontrollorgans bei der Beaufsichtigung der Bewältigung der Auswirkungen
GRI 2-13: Delegation der Verantwortung für das Management der Auswirkungen
GRI 2-14: Rolle des höchsten Kontrollorgans bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung
GRI 2-15: Interessenkonflikte
GRI 2-16: Übermittlung kritischer Anliegen
GRI 2-17: Gesammeltes Wissen des höchsten Kontrollorgans
GRI 2-18: Bewertung der Leistung des höchsten Kontrollorgans
GRI 2-19: Vergütungspolitik
GRI 2-20: Verfahren zur Festlegung der Vergütung
GRI 2-21: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
4. Strategie, Richtlinien und Praktiken
GRI 2-22: Anwendungserklärung zur Strategie für nachhaltige Entwicklung
GRI 2-23: Verpflichtungserklärung zu Grundsätzen und Handlungsweisen
GRI 2-24: Einbeziehung politischer Verpflichtungen
GRI 2-25: Verfahren zur Beseitigung negativer Auswirkungen
GRI 2-26: Verfahren für die Einholung von Ratschlägen und die Meldung von Anliegen
GRI 2-27: Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen
GRI 2-28: Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen
5. Einbindung von Stakeholdern
GRI 2-29: Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern
GRI 2-30: Tarifverträge
GRI 3: Wesentliche Themen 2021
GRI 3-1: Verfahren zur Bestimmung wesentlicher Themen
GRI 3-2: Liste der wesentlichen Themen
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen Der übergreifende Managementansatz zu jedem wesentlichen Thema setzt sich zusammen aus den Ausführungen zu den Managementansätzen unterhalb der zugeordneten GRI-Indikatoren.
Klimaschutz & -anpassung
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 302: Energie 2016
GRI 302-1: Energieverbrauch innerhalb der Organisation
GRI 302-2: Energieverbrauch außerhalb der Organisation
GRI 302-3: Energieintensität
GRI 302-4: Verringerung des Energieverbrauchs
GRI 302-5: Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen
GRI 305: Emissionen 2016
GRI 305-1: Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
GRI 305-2: Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)
GRI 305-3: Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
GRI 305-4: Intensität der THG-Emissionen
GRI 305-5: Senkung der THG-Emissionen
GRI 305-6: Emissionen Ozon abbauender Substanzen (ODS)
GRI 305-7: Stickstoffoxide (NOX), Schwefeloxide (SOX) und andere signifikante Luftemissionen
Rohstoffnutzung & Kreislauflösungen
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 301: Materialien 2016
GRI 301-1: Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen Genaue Gewichts- oder Volumenangaben zu den von uns verwendeten Materialien werden nicht veröffentlicht, da wir diese Informationen als vertraulich betrachten.
GRI 301-2: Eingesetzte rezyklierte Ausgangsstoffe
GRI 301-3: Wiederverwertete Produkte und ihre Verpackungsmaterialien
GRI 306: Abfall 2020
GRI 306-1: Abfallerzeugung und erhebliche abfallbedingte Auswirkungen
GRI 306-2: Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen
GRI 306-3: Erzeugter Abfall
GRI 306-4: Nicht-entsorgter Abfall
GRI 306-5: Zur Entsorgung bestimmter Abfall
Umweltschutz & Biodiversität
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 304: Biodiversität 2016
GRI 304-1: Eigene, gemietete und verwaltete Betriebsstandorte, die sich in oder neben geschützten Gebieten und Gebieten mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von geschützten Gebieten befinden
GRI 304-2: Erhebliche Auswirkungen von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen auf die Biodiversität
GRI 304-3: Geschützte oder renaturierte Lebensräume
GRI 304-4: Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und auf nationalen Listen geschützter Arten, die ihren Lebensraum in Gebieten haben, die von Geschäftstätigkeiten betroffenen sind
Beschaffung & Menschenrechte
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 204: Beschaffungspraktiken 2016
GRI 204-1: Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten
GRI FP1: Eingekauftes Volumen von Lieferanten, die den Lieferantenkodex erfüllen
GRI FP2: Nach anerkannten Nachhaltigkeitsstandards eingekauftes Volumen
GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten 2016
GRI 308-1: Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft wurden
GRI 308-2: Negative Umweltauswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI 407: Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen 2016
GRI 407-1: Betriebstätten und Lieferanten, bei denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen bedroht sein könnte
GRI 408: Kinderarbeit 2016
GRI 408-1: Betriebstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit
GRI 409: Zwangs- oder Pflichtarbeit 2016
GRI 409-1: Betriebstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Zwangs- oder Pflichtarbeit
GRI 414: Soziale Bewertung der Lieferanten 2016
GRI 414-1: Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden
GRI 414-2: Negative soziale Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
Umgang mit Wasser
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 303: Wasser und Abwasser 2018
GRI 303-1: Wasser als gemeinsam genutzte Ressource
GRI 303-2: Umgang mit den Auswirkungen der Wasserrückführung
GRI 303-3: Wasserentnahme
GRI 303-4: Wasserrückführung
GRI 303-5: Wasserverbrauch
Corporate Governance & Compliance
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 205: Antikorruption 2016
GRI 205-1: Betriebstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft wurden
GRI 205-2: Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung
GRI 205-3: Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen
GRI 206: Wettbewerbswidriges Verhalten 2016
GRI 206-1: Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Kartell- und Monopolbildung
GRI 207: Steuern 2019
GRI 207-1: Steuerkonzept
GRI 207-2: Tax Governance, Kontrolle und Risikomanagement
GRI 207-3: Einbeziehung von Stakeholdern und Management von steuerlichen Bedenken
GRI 207-4: Country-by-Country-Reporting (länderbezogene Berichterstattung)
GRI 415: Politische Einflussnahme 2016
GRI 415-1: Parteispenden
Partner & Gemeinschaften
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 411: Rechte der indigenen Völker 2016
GRI 411-1: Vorfälle, in denen Rechte der indigenen Völker verletzt wurden
GRI 413: Lokale Gemeinschaften 2016
GRI 413-1: Betriebsstätten mit Einbindung lokaler Gemeinschaften, Folgenabschätzungen und Förderprogrammen
GRI 413-2: Geschäftstätigkeiten mit erheblichen tatsächlichen oder potenziellen negativen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften
Produktinnovation & -design
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 201: Wirtschaftliche Leistung 2016
GRI 201-1: Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
GRI 201-2: Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Organisation und andere mit dem Klimawandel verbundene Risiken und Chancen
GRI 201-3: Verbindlichkeiten für leistungsorientierte Pensionspläne und sonstige Vorsorgepläne
GRI 201-4: Finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand Aufschlüsselung der Subventionen nach Ländern betrachten wir als vertrauliche Information.
Produktqualität & -sicherheit
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 416: Kundengesundheit und -sicherheit 2016
GRI 416-1: Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Produkt- und Dienstleistungskategorien auf die Gesundheit und Sicherheit
GRI 416-2: Verstöße im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf die Gesundheit und Sicherheit
GRI FP5: Produkte aus sicherheitszertifizierten Produktionsanlagen
GRI FP6: Produkte mit reduzierten Fett-, Salz- und Zuckeranteilen Verkaufsvolumina oder -anteile werden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht berichtet.
GRI FP7: Produkte mit erhöhtem Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, pflanzlichen oder gesundheitsfördernden Zusatzstoffen Verkaufsvolumina oder -anteile werden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht berichtet.
GRI 417: Marketing und Kennzeichnung 2016
GRI 417-1: Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungsinformationen und Kennzeichnung
GRI 417-2: Verstöße im Zusammenhang mit den Produkt- und Dienstleistungsinformationen und der Kennzeichnung
Mitarbeiterbefähigung
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 202: Marktpräsenz 2016
GRI 202-1: Verhältnis des nach Geschlecht aufgeschlüsselten Standardeintrittsgehalt zum lokalen Mindestlohn
GRI 202-2: Anteil der aus lokalen Gemeinschaften angeworbenen oberen Führungskräfte
GRI 401: Beschäftigung 2016
GRI 401-1: Neue Angestellte und Angestelltenfluktuation Bei der Fluktuation stellen wir weder geschlechtsspezifische noch altersspezifische Besonderheiten fest. Das Alter bei der Fluktuation entspricht der Struktur unserer Belegschaft insgesamt. Eine detaillierte Erfassung der Fluktuationsquote nach Alter ist für Symrise deswegen nicht sinnvoll. Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sind Alter und Geschlecht kein entscheidendes Auswahlkriterium. Die Angaben zu neu eingestellten Mitarbeitern nach Region, Geschlecht und Alter sind für Symrise dementsprechend keine wesentlichen Informationen und werden nicht erfasst.
GRI 404: Aus- und Weiterbildung 2016
GRI 404-1: Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten
GRI 404-2: Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe
GRI 404-3: Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmäßige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer Karriereentwicklung erhalten
Vielfalt & Chancengleichheit
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 405: Diversität und Chancengleichheit 2016
GRI 405-1: Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten
GRI 405-2: Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern
GRI 406: Nichtdiskriminierung 2016
GRI 406-1: Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen
Arbeitssicherheit & Gesundheit
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI 403: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018
GRI 403-1: Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-2: Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen
GRI 403-3: Arbeitsmedizinische Dienste
GRI 403-4: Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-5: Mitarbeiterschulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-6: Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter
GRI 403-7: Vermeidung und Minimierung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz
GRI 403-8: Mitarbeiter, die von einem Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz abgedeckt sind
GRI 403-9: Arbeitsbedingte Verletzungen
GRI 403-10: Arbeitsbedingte Erkrankungen Symrise verfügt über kein Krankheitsmeldesystem für Berufskrankheiten, das alle Mitarbeiter des Konzerns und externe Mitarbeiter umfasst, deren Arbeit und/oder Arbeitsplatz jedoch vom Unternehmen kontrolliert wird.
Tierwohl
GRI 3-3: Management von wesentlichen Themen
GRI FP9: Prozentsatz und Gesamtzahl aufgezogener und/oder verarbeiteter Tiere, nach Art und Rasse
GRI FP10: Physical alterations of animals
GRI FP11: Prozentsatz und Gesamtzahl aufgezogener und/oder verarbeiteter Tiere, nach Art und Rasse, nach Art der Haltung
GRI FP12: Umgang mit Antibiotika, Entzündungshemmern und Hormonen
GRI FP13: Transport und Schlachtung
Verordnung (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR)

Mit diesen Informationen möchten wir unseren Finanzinstituten die Daten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um ihrer Berichtspflicht bezüglich der „Erklärung zu den wichtigsten negativen Auswirkungen von Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren“ gemäß der Verordnung über die Offenlegung von Informationen über nachhaltige Finanzprodukte (SFDR) nachzukommen.

Thema KPI Berichtsstelle/Direktantwort
Klima- und umweltbezogene Indikatoren
1. THG-Emissionen Scope-1-THG-Emissionen GRI 305-1
Scope-2-Treibhausgasemissionen GRI 305-2
Scope-3-Treibhausgasemissionen GRI 305-3
THG-Emissionen insgesamt GRI 305-3
2. CO2-Fußabdruck CO2-Fußabdruck GRI 305-1
3. THG – Emissionsintensität der Unternehmen, in die investiert wird THG – Emissionsintensität der Unternehmen, in die investiert wird GRI 305-4
4. Engagement in Unternehmen, die im Bereich der fossilen Brennstoffe tätig sind Anteil der Investitionen in Unternehmen, die im Bereich der fossilen Brennstoffe tätig sind GRI 2-1, GRI 2-6
5. Anteil des Energieverbrauchs und der Energieerzeugung aus nicht erneuerbaren Energiequellen Anteil des Energieverbrauchs und der Energieerzeugung der Unternehmen, in die investiert wird, aus nicht erneuerbaren Energiequellen im Vergleich zu erneuerbaren Energiequellen, ausgedrückt in Prozent der gesamten Energiequellen GRI 302-1
6. Intensität des Energieverbrauchs nach klimaintensiven Sektoren Energieverbrauch in GWh pro einer Million EUR Umsatz der Unternehmen, in die investiert wird, aufgeschlüsselt nach klimaintensiven Sektoren GRI 302-3
7. Tätigkeiten, die sich nachteilig auf Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität auswirken Aktivitäten, die sich negativ auf biodiversitätssensible Gebiete auswirken GRI 304, besonders GRI 304-1, aber auch -2, -3, -4
8. Emissionen in Wasser Tonnen Emissionen in Wasser, die von den Unternehmen, in die investiert wird, pro investierter Million EUR verursacht werden, ausgedrückt als gewichteter Durchschnitt GRI 303-3, GRI 303-4, GRI 303-5
9. Anteil gefährlicher und radioaktiver Abfälle Tonnen gefährlicher und radioaktiver Abfälle, die von den Unternehmen, in die investiert wird, pro investierter Million EUR erzeugt werden, ausgedrückt als gewichteter Durchschnitt GRI 306-3, GRi 306-4, GRI 306-5
Indikatoren für Soziales, Beschäftigung, Menschenrechte
10. Verstöße gegen die UNGC-Grundsätze und gegen die Leitsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für multinationale Unternehmen Anteil der Investitionen in Unternehmen, in die investiert wird, die an Verstößen gegen die UNGC-Grundsätze oder gegen die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen beteiligt waren GRI 2-24
11. Fehlende Prozesse und Compliance-Mechanismen zur Überwachung der Einhaltung der UNGC-Grundsätze und der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen Anteil der Investitionen in Unternehmen, in die investiert wird, die keine Richtlinien zur Überwachung der Einhaltung der UNGC-Grundsätze und der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen oder keine Verfahren zur Bearbeitung von Beschwerden wegen Verstößen gegen die UNGC-Grundsätze und OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen eingerichtet haben GRI 408, 414
12. Unbereinigtes geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle Durchschnittliches unbereinigtes geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle bei den Unternehmen, in die investiert wird GRI 405-2
13. Geschlechtervielfalt in den Leitungs- und Kontrollorganen Durchschnittliches Verhältnis von Frauen zu Männern in den Leitungs- und Kontrollorganen der Unternehmen, in die investiert wird, ausgedrückt als Prozentsatz aller Mitglieder der Leitungs- und Kontrollorgane GRI 405-1, GRI 2-9
14. Engagement in umstrittenen Waffen (Antipersonenminen, Streumunition, chemische und biologische Waffen) Anteil der Investitionen in Unternehmen, in die investiert wird, die an der Herstellung oder am Verkauf von umstrittenen Waffen beteiligt sind Nein
Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) Index
TCFD-Kernelemente Zusammenfassung der Offenlegung gemäß den TCFD-Empfehlungen CDP-Fragebogen 2022* Weitere Verweise**
Governance 1. Verantwortung des Vorstands für klimabedingte Risiken und Chancen C1.1b Für weitere Details siehe UB 2022, S. 94f sowie GRI 201-2 in der vorliegenden Nachhaltigkeitsbilanz
2. Die Rolle des Managements beim Bewerten und Bewältigen von klimabedingten Risiken und Chancen C1.2, C1.2a Für weitere Details siehe UB 2022, S. 94f sowie GRI 201-2 in der vorliegenden Nachhaltigkeitsbilanz
Strategie 1. Beschreibung klimabezogener Chancen und Risiken C2.1, C2.1a, C2.2, C2.3, C2.3a, C2.4, C2.4a, GRI 2-22
2. Auswirkungen klimabezogener Risiken auf die Geschäftstätigkeit sowie strategische und finanzielle Planung des Unternehmens C2.3a, C2.4a, C3.1, C3.1b, C3.1d, C3.1e, C3.1f
3. Belastbarkeit der Strategie der Organisation C3.1a, C3.1b
Risikomanagement 1. Die Prozesse des Unternehmens zum Ermitteln und Bewerten klimabedingter Risiken C2.2, C2.2a
2. Prozesse des Unternehmens zum Managen klimabedingter Risiken C2.2
3. Integration von Prozessen zur Ermittlung, Bewertung und zum Management klimabedingter Risiken in das allgemeine Risikomanagement des Unternehmens C2.2
Kennzahlen und Ziele 1. Kennzahlen, mit denen das Unternehmen klimabedingte Risiken und Chancen bewertet C4.2, C4.2a, C9.1 Für weitere Kennzahlen siehe UB 2022, S. 35 und 98ff.
2. Offenlegen von Scope-1, Scope-2 und Scope-3 Treibhausgas (THG)-Emissionen C6.1, C6.3, C6.5, Kennzahlen siehe GRI 305-3 in der vorliegenden Nachhaltigkeitsbilanz 2022
3. Ziele, nach denen das Unternehmen klimabedingte Chancen und Risiken managt C4.1a, C4.1b, C4.2, C4.2a Für weitere Ziele siehe UB 2022, S. 35 und 98ff.


*Sämtliche Informationen im CDP-Fragebogen 2022 beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2021. Dies ist dem Berichtserstattungszyklus des CDP geschuldet.

**Die Verweise auf den Unternehmensbericht 2022 und die vorliegende Nachhaltigkeitsbilanz beziehen sich auf Informationen aus dem Geschäftsjahr 2022.

Den kompletten CDP-Fragebogen 2022 von Symrise stellen wir auf unserer Website zur Verfügung. Dort finden sich auch sämtliche Symrise Policies zum Download.

Sustainability Accounting Standards Board (SASB) Index
Topic Accounting Metric Category Code Report Location
Greenhouse Gas Emissions Gross global Scope 1 emissions, percentage covered under emissions-limiting regulations Quantitative RT-CH-110a.1 GRI 305-1
Discussion of long-term and short-term strategy or plan to manage Scope 1 emissions, emissions reduction targets, and an analysis of performance against those targets Discussion and Analysis RT-CH-110a.2 GRI 201-2
GRI 305
Air Quality Air emissions of the following pollutants: (1) NOX (excluding N2O), (2) SOX, (3) volatile organic compounds (VOCs), and (4) hazardous air pollutants (HAPs) Quantitative RT-CH-120a.1 GRI 305-7
Energy Management (1) Total energy consumed, (2) percentage grid electricity, (3) percentage renewable, (4) total self-generated energy Quantitative RT-CH-130a.1 GRI 302-1
Water Management (1) Total water withdrawn, (2) total water consumed, percentage of each in regions with High or Extremely High Baseline Water Stress Quantitative RT-CH-140a.1 GRI 303-3
GRI 303-5
Number of incidents of non-compliance associated with water quality permits, standards, and regulations Quantitative RT-CH-140a.2 GRI 2-27
Description of water management risks and discussion of strategies and practices to mitigate those risks Discussion and Analysis RT-CH-140a.3 GRI 303
Hazardous Waste Management Amount of hazardous waste generated, percentage recycled Quantitative RT-CH-150a.1 GRI 306-2
Community Relations Discussion of engagement processes to manage risks and opportunities associated with community interests Discussion and Analysis RT-CH-210a.1 GRI 413
Workforce Health & Safety (1) Total recordable incident rate (TRIR) and (2) fatality rate for (a) direct employees and (b) contract employees Quantitative RT-CH-320a.1 GRI 403-9
Description of efforts to assess, monitor, and reduce exposure of employees and contract workers to long-term (chronic) health risks Discussion and Analysis RT-CH-320a.2 GRI 403
Product Design for Use-phase Efficiency Revenue from products designed for use-phase resource efficiency Quantitative RT-CH-410a.1 Not reported yet
Safety & Environmental Stewardship of Chemicals (1) Percentage of products that contain Globally Harmonized System of Classification and Labeling of Chemicals (GHS) Category 1 and 2 Health and Environmental Hazardous Substances, (2) percentage of such products that have undergone a hazard assessment Quantitative RT-CH-410b.1 GRI 417-1
GRI FP-5
Discussion of strategy to (1) manage chemicals of concern and (2) develop alternatives with reduced human and/or environmental impact Discussion and Analysis RT-CH-410b.2 GRI 416
Genetically Modified Organisms Percentage of products by revenue that contain genetically modified organisms (GMOs) Quantitative RT-CH-410c.1 GRI 301
Management of the Legal & Regulatory Environment Discussion of corporate positions related to government regulations and/or policy proposals that address environmental and social factors affecting the industry Discussion and Analysis RT-CH-530a.1 GRI 415
Operational Safety, Emergency Preparedness & Response Process Safety Incidents Count (PSIC), Process Safety Total Incident Rate (PSTIR), and Process Safety Incident Severity Rate (PSISR) Quantitative RT-CH-540a.1 Not reported yet
Number of transport incidents Quantitative RT-CH-540a.2 GRI 403-9
Activity Metric Category Code Report Location
Production by reportable segment Quantitative RT-CH-000.A Not reported yet
Thema Indikator Name Info
Die Organisation und ihre Berichterstattung

GRI 2-1

Organisationsprofil

Die Symrise AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht mit einer dualen Führungsstruktur, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Holzminden, Deutschland. Die Standorte des Unternehmens verteilen sich auf 42 Länder, wodurch Symrise auf seinen wichtigen Absatzmärkten vor Ort vertreten ist. Die Produkte von Symrise finden Abnehmer in etwa 160 Ländern.

GRI 2-2

Entitäten, die in der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Organisation berücksichtigt werden

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Symrise AG als Mutterunter-nehmen alle in- und ausländischen Unternehmen, die die Symrise AG direkt oder indirekt beherrscht beziehungsweise auf die sie einen maßgeblichen Einfluss hat. Einen Überblick aller konsolidierten Unternehmen stellen wir im Finanzbericht auf S. 141-143 dar.

GRI 2-3

Berichtszeitraum, Berichtshäufigkeit und Kontaktstelle

Der Berichtszeitraum des vorliegenden Nachhaltigkeitsberichts umfasst den 1. Januar 2022 – 31. Dezember 2022. Seit 2006 berichten wir jährlich über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten. Die vorliegende GRI-Bilanz wurde am 08.03.2023 veröffentlicht.

Die Kontaktstelle zum Bericht lautet:

Friedrich-Wilhelm Micus

Sustainability Communications

Tel.: + 49 (0)5531-90-13 63

E-Mail: friedrich-wilhelm.micus(at)symrise.com

GRI 2-4

Richtigstellung oder Neudarstellung von Informationen

Keine

GRI 2-5

Externe Prüfung

Bereits zum neunten Mal in Folge haben wir unsere Nachhaltigkeitsinformationen gemäß dem AA1000 Assurance Standard einer externen Prüfung durch die DQS CFS unterzogen. Die Prüfung bezieht sich auf alle quantitativen und qualitativen Nachhaltigkeitsinformationen. Geprüfte Inhalte werden mit folgendem Symbol gekennzeichnet:

Aktivitäten und Mitarbeiter

GRI 2-6

Aktivitäten, Wertschöpfungskette und andere Geschäftsbeziehungen

Symrise entwickelt, produziert und vertreibt Duft- und Geschmacksstoffe, kosmetische Grund- und Wirkstoffe, funktionale Inhaltsstoffe sowie Produktlösungen für verbesserte Sensorik und Ernährung. Die rund 30.000 Produkte unseres Unternehmens werden zum Großteil auf Basis natürlicher Rohstoffe wie Vanille, Zitrus, Zwiebeln, Fleisch, Fisch oder Blüten- und Pflanzenmaterialien hergestellt. Unsere Aromen, Wirkstoffe, Parfüm-Öle und sensorischen Lösungen sind in der Regel zentrale funktionale Bestandteile in den Endprodukten unserer Kunden. Zu ihnen gehören Parfüm-, Kosmetik- und Lebensmittelhersteller, die pharmazeutische Industrie sowie Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln, von Heimtierfutter und Babynahrung.

Die Standorte des Unternehmens verteilen sich auf 42 Länder, wodurch Symrise auf seinen wichtigen Absatzmärkten vor Ort vertreten ist. Die Produkte von Symrise finden Abnehmer in etwa 160 Ländern.

Mit einem Umsatz von 4,6 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2022 (2021: 3,8 Mrd. Euro) und einem Marktanteil von rund 12 % (2021: 10 %) gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Anbietern im Markt für Düfte und Aromen. Der Konzern mit Sitz in Holzminden ist mit mehr als 100 Standorten in Europa, Afrika und dem Nahen sowie Mittleren Osten, in Asien, den USA sowie in Lateinamerika vertreten. Der Symrise Konzern entstand ursprünglich aus dem Zusammenschluss der beiden deutschen Unternehmen Haarmann & Reimer und Dragoco im Jahr 2003. Die Wurzeln von Symrise reichen bis in die Jahre 1874 beziehungsweise 1919 zurück, in denen die Vorgängerunternehmen gegründet wurden. Seit ihrem Börsengang im Jahr 2006 ist die Symrise AG im Prime Standard der Deutschen Börse notiert. Im Zuge der Erweiterung des deutschen Leitindex DAX von 30 auf 40 Unternehmen stieg Symrise im September 2021 vom MDAX in den DAX auf. Zum Ende des Berichtsjahrs beläuft sich die Marktkapitalisierung auf rund 14 Mrd. Euro (2021: 18 Mrd. Euro) und der Streubesitz der Aktie auf rund 95 % (2021: 95 %).

Der Firmensitz der Symrise AG befindet sich in Holzminden. An diesem zugleich größten Standort beschäftigt Symrise 2.584 Mitarbeiter (2021: 2.585) in den Funktionen Forschung, Entwicklung, Produktion, Marketing, Vertrieb sowie im Corporate Center. Regionale Hauptsitze unterhält Symrise in den USA (Teterboro, New Jersey), Brasilien (São Paulo), Singapur und Frankreich (Rennes, Bretagne). Wichtige Standorte für Produktionsanlagen und Entwicklungszentren befinden sich in Deutschland, Frankreich, Brasilien, Mexiko, Singapur, China und den USA. Eigene Vertriebsniederlassungen unterhalten wir in über 40 Ländern.

standorte-weltweit

Bei der Herstellung unserer Produkte verwenden wir rund 10.000 natürliche und synthetische Rohstoffe aus über 100 Ländern, die Eingang in rund 30.000 Produkte finden. Insgesamt arbeitet Symrise weltweit mit ca. 6.000 Lieferanten. Der Großteil unserer Lieferanten kommt aus der Region EAME (Europe, Africa, Middle East).

Die Organisationsstruktur unseres Einkaufs richten wir kontinuierlich an sich verändernden Verhältnissen im Markt aus. Die Beschaffung organisieren wir dezentral in den zwei Segmenten Scent & Care und Taste, Nutrition & Health, um Einkaufsprozesse gezielter steuern und die Versorgungskette kontinuierlich optimieren zu können. Ein etabliertes Scorecard-System unterstützt die Einkäufer mit relevanten Kennzahlen. Gemäß unserer neuen Richtlinie für nachhaltige Beschaffung und Verhaltenskodex für Lieferanten setzen wir hierbei auf kontinuierliche, enge Kooperation mit unseren Lieferanten, soziales und ökologisches Engagement vor Ort und strategische Partnerschaften mit unseren wichtigsten Kunden.

Nationale und internationale Normen und gesetzliche Vorgaben zum Schutz von Mensch und Umwelt bilden einen festen Bestandteil der Einkaufspolitik von Symrise (siehe auch GRI 2-23).

Im Berichtsjahr hat Symrise sein Geschäft durch strategische Zukäufe weiter gestärkt. Im Segment Scent & Care wurden die zwei französischen Unternehmen SFA Romani und Groupe Neroli übernommen, um unser Feinparfümerie-Geschäft auszubauen. Mit der Übernahme von Schaffelaarbos in den Niederlanden wurde zudem die internationale Expansion im Bereich Heimtiernahrung fortgesetzt. Die Akquisition von Wing Pet Food, ein führender Hersteller von Geschmackslösungen für Heimtierfutter in der Region Asien/Pazifik, unterstreicht diese Pläne.

Symrise ist ab 2023 vom deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz betroffen. Zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten hat Symrise bereits 2021 das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) etabliert, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie sowie Verfahren zur Umsetzung festlegt (siehe auch Managementansatz zu GRI 204). Zudem hat Symrise 2022 die Position eines Human Rights Officers innerhalb der Abteilung Corporate Sustainability eingeführt, der direkt an den CSO berichtet. Der Vorstand erhält von Corporate Sustainability Informationen über den Menschenrechtsstatus des Unternehmens, seine Lieferketten sowie die identifizierten Menschenrechtsrisiken.

Es ist das erklärte Ziel von Symrise, bis zum Jahr 2025 alle Materialien und Dienstleistungen auf der Grundlage nachhaltiger Kriterien zu beschaffen, basierend auf 90 % unseres Einkaufsvolumens. Wir werden alle unsere Lieferanten (direkt und indirekt) nach ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien bewerten, um die Menschenrechte entlang unserer Lieferketten zu fördern und zu schützen. In unserer im Juni 2022 publizierten Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung, die gleichzeitig auch als Verhaltenskodex für Lieferanten dient, haben wir unsere Erwartungen detailliert beschrieben. Dieser Kodex wird seit Veröffentlichung in verschiedenen Stufen auf unsere Lieferanten und Geschäftspartner ausgerollt.

GRI 2-7

Angestellte

Die Symrise Gruppe beschäftigte zum Jahresende 2022 weltweit 11.204 Mitarbeiter ohne Trainees und Auszubildende (2021: 10.745). Eine stabile Belegschaft, die unser Unternehmen trägt und weiterentwickelt, ist für uns besonders wichtig. Wir legen großen Wert auf die Einarbeitung neuer Mitarbeiter und auf die permanente Weiterqualifizierung unserer vorhandenen Belegschaft. Daher beschäftigen wir unsere Mitarbeiter überwiegend unbefristet (96,7 % unserer Belegschaft (2021: 96,3 %)). Nur eine geringe Anzahl von Mitarbeitern wird befristet beschäftigt (3,3 % der Belegschaft (2021: 3,7 %)).

Der Anteil von Frauen an den unbefristet beschäftigten Mitarbeitern beträgt in Deutschland rund 33,2 % (2021: 33,9 %), der Anteil von Frauen an den befristet beschäftigten Mitarbeitern beläuft sich auf 22,5 % (2021: 21,7 %). An unseren Standorten außerhalb Deutschlands arbeiten die Mitarbeiter nahezu ausschließlich in Vollzeit entsprechend den jeweiligen lokalen Arbeitszeitregelungen. In Deutschland beläuft sich die Anzahl in Teilzeit arbeitender Mitarbeiter auf 464 (2021: 460). Das entspricht rund 15,3 % (2021: 15,1 %) unserer deutschen Belegschaft. Alle wesentlichen Tätigkeiten bei Symrise werden von Arbeitnehmern und damit von weisungsgebundenem Personal des Symrise Konzerns durchgeführt. Der Anteil von Leiharbeitern bei Symrise betrug 2022 1,8 % der Belegschaft (2021: 2,0 %). Es gibt bei Symrise keine nennenswerten unterjährigen Schwankungen in der Anzahl beschäftigter Mitarbeiter wie zum Beispiel Saisonarbeiter. Die vorstehenden Daten basieren auf unserem weltweiten, monatlichen Headcount Reporting sowie dem jährlich durchgeführten Diversity Data Reporting, welches die Länder Deutschland, Frankreich, USA, Singapur, China, Indien, Brasilien und Mexiko und damit insgesamt rund 8.000 Mitarbeiter umfasst.

MITARBEITER (KÖPFE) NACH VERTRAGSART UND ARBEITSZEIT WELTWEIT*

2019 2020 2021 2022 Veränderung 2022
Unbefristete Verträge
Vollzeit 9.308 9.499 9.860 10.641 +7,9 %
Teilzeit 707 753 701 488 −30,4 %
Gesamt 10.015 10.252 10.561 11.129 +5,4 %
Befristete Verträge
Vollzeit 298 330 386 366 −5,2 %
Teilzeit 27 24 24 9 −62,5 %
Gesamt 325 354 410 375 −8,5 %
Gesamt
Vollzeit 9.606 9.829 10.246 11.007 +7,4 %
Teilzeit 734 777 725 497 −31,4 %
Gesamt 10.340 10.606 10.971 11.504 +4,9 %


* Basis: Mitarbeiterzahl (Kopfzahl, nicht FTE), ohne Leiharbeitnehmer und Auszubildende sowie Trainees und ohne Probi; Stand jeweils zum 31. Dezember des Jahres. Aufgrund von Rundungen können bei der Summenbildung geringfügige Abweichungen entstehen.

MITARBEITER (FTE) NACH REGIONEN*

Region 2019 2020 2021 2022 Veränderung 2022
Deutschland 2.767 2.817 2.890 2.656 -8,1 %
EAME (ohne Deutschland) 2.209 2.267 2.420 2.551 +5,4 %
Nordamerika 1.931 1.937 1.817 2.192 +20,6 %
Asien / Pazifik 1.498 1.547 1.582 1.700 +7,5 %
Lateinamerika 1.859 1.963 2.037 2.105 +3,4 %
Gesamt (ohne Auszubildende und Trainees) 10.264 10.531 10.745 11.204 +4,3 %
Auszubildende und Trainees 137 134 125 209 +67,2 %
Gesamt 10.401 10.665 10.870 11.413 +8,3 %


* Basis: Full time equivalent (FTE), ohne Leiharbeitnehmer und Probi; Stand jeweils zum 31. Dezember des Jahres. Aufgrund von Rundungen können bei der Summenbildung geringfügige Abweichungen entstehen.

GRI 2-8

Beschäftigte, die keine Angestellten sind

Alle wesentlichen Tätigkeiten bei Symrise werden von Arbeitnehmern und damit von weisungsgebundenem Personal des Symrise Konzerns durchgeführt. Der Anteil von Leiharbeitern bei Symrise betrug 2022 1,8 % der Belegschaft (2021: 2,0 %). Es gibt bei Symrise keine nennenswerten unterjährigen Schwankungen in der Anzahl beschäftigter Mitarbeiter wie zum Beispiel Saisonarbeiter. Die vorstehenden Daten basieren auf unserem weltweiten, monatlichen Headcount Reporting sowie dem jährlich durchgeführten Diversity Data Reporting, welches die Länder Deutschland, Frankreich, USA, Singapur, China, Indien, Brasilien und Mexiko und damit insgesamt rund 8.000 Mitarbeiter bzw. 67 % unserer Belegschaft umfasst.

Unternehmensführung

GRI 2-9

Führungsstruktur und Zusammensetzung

Siehe Finanzbericht, S. 6ff.

Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist auf unserer Website www.symrise.com dauerhaft zugänglich.

Dem Aufsichtsrat der Symrise AG gehören insgesamt zwölf Personen an. Symrise achtet darauf, dass im Regelfall mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand sind. Dieses Ziel ist derzeit erfüllt. Unabhängige Mitglieder sind: Frau Ursula Buck, Herr Horst-Otto Gerberding, Herr Bernd Hirsch, Herr Michael König, Frau Prof. Dr. Andrea Pfeifer und Herr Peter Vanacker. Mit Frau Buck, Frau Chiarlitti, Frau Prof. Dr. Pfeifer und Frau Püttcher gehören dem Aufsichtsrat derzeit vier Frauen an.

Des Weiteren soll der Anteil an Mitgliedern im Aufsichtsrat, die das Kriterium Internationalität verkörpern, einen Anteil von einem Drittel nicht unterschreiten. Das bedeutet aber nicht, dass die Nationalität allein im Vordergrund steht. Entscheidend ist vielmehr, dass mindestens ein Drittel der Mitglieder des Aufsichtsrats substanzielle Erfahrungen in weltweit tätigen Konzernen im In- und Ausland gesammelt hat. Auch dieses Ziel ist derzeit erfüllt.

Die Amtszeit eines Aufsichtsratsmitglieds endet in jedem Fall mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 70. Lebensjahrs folgt. Die Regelobergrenze für die Dauer der Mitgliedschaft im Aufsichtsrat beträgt vier Wahlperioden. Auch diese beiden Ziele sind derzeit erfüllt. Bei zukünftigen Wahlvorschlägen wird zu beachten sein, dass die vom Aufsichtsrat festgelegten Ziele weiterhin erfüllt bleiben.

Von den zwölf Mitgliedern des Aufsichtsrats nehmen zwei Mitglieder Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG wahr:

Prof. Dr. Andrea Pfeifer:

  • Bio MedInvest AG, Basel, Schweiz, Vorsitzende des Verwaltungsrats
  • AB2 Bio SA, Lausanne, Schweiz, Vorsitzende des Verwaltungsrats

Peter Winkelmann:

  • amedes Holding GmbH, Hamburg, stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • Apollo 5 GmbH, Starnberg, stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • Weserwerk Alfeld GmbH, Alfeld, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Der vom Aufsichtsrat bestellte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Herr Dr. Heinz-Jürgen Bertram (Vorsitzender) – Vertragsende 31. Oktober 2025, Herr Olaf Klinger (Finanzvorstand) – Vertragsende 31. Januar 2024 und Herr Dr. Jean-Yves Parisot – Vertragsende 30. September 2024.

Die aktuelle Zahl der Symrise Aktien beläuft sich auf 139.772.054 (2021: 139.722.054).

GRI 2-10

Nominierung und Auswahl des höchsten Kontrollorgans

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht gemäß § 8 Abs. 1 der Satzung in Verbindung mit § 96 Abs. 1 AktG und § 7 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 des Mitbestimmungsgesetzes 1976 („MitbestG“) aus zwölf Mitgliedern. Davon werden sechs Mitglieder von der Hauptversammlung und sechs Mitglieder von den Arbeitnehmern nach den Bestimmungen des Mitbestimmungsgesetzes gewählt.

Derzeit sind folgende Anteilseignervertreter für die Zeit bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2024 entscheidet, in den Aufsichtsrat gewählt worden: Frau Ursula Buck, Geschäftsführerin der Top Managementberatung BuckConsult, Possenhofen; Herr Bernd Hirsch, Finanzvorstand der COFRA Holding AG, Neuler; Herr Michael König, Chief Executive Officer der Nobian Industrial Chemicals B.V., Iserlohn; Frau Prof. Dr. Andrea Pfeifer, Vorsitzende des Vorstands der AC Immune S. A., St. Légier, Schweiz und Herr Peter Vanacker, Vorsitzender des Vorstands der LyondellBasell Industries N.V., Houston, USA. Herr Horst-Otto Gerberding, Inhaber und Vorsitzender des Beirats der Gottfried Friedrichs GmbH & Co. KG, Holzminden, ist für die Zeit bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 entscheidet, in den Aufsichtsrat gewählt worden.

Folgende sechs Vertreter der Arbeitnehmer wurden von den deutschen Belegschaften nach dem hierfür gesetzlich vorgesehenen Wahlverfahren für die Zeit bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2025 entscheidet, in den Aufsichtsrat gewählt: Herr Harald Feist, Vorsitzender des Betriebsrats und Vorsitzender des Gesamt-betriebsrats der Symrise AG, Holzminden; Frau Jeannette Chiarlitti, stellv. Landesbezirksleiterin der IG BCE Landesbezirk Nord, Burgdorf; Herr André Kirchhoff, freigestellter Betriebsrat der Symrise AG, Bevern; Herr Dr. Jakob Ley, Director Research Biobased Ingredients Taste, Nutrition & Health der Symrise AG, Holzminden; Frau Andrea Püttcher, stellv. Vorsitzende des Betriebsrats und stellv. Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Symrise AG, Bevern, und Herr Peter Winkelmann, Bezirksleiter der IG BCE Bezirk Südniedersachsen, Alfeld.

Der Aufsichtsrat wird durch die Unterstützung entsprechender Wahlvorschläge bei der Wahl der Anteilseignervertreter durch die Hauptversammlung und der Wahl der Arbeitnehmervertreter durch die Belegschaften auch zukünftig darauf hinwirken, dass die Vorgaben des Gesetzes („FüPoG I“), soweit sie die Zusammensetzung des Aufsichtsrats betreffen, umgesetzt werden.

Der Aufsichtsrat soll für seine Zusammensetzung gemäß der Empfehlung C 1 des DCGK 2020 konkrete Ziele benennen und ein Kompetenzprofil für das gesamte Gremium erarbeiten. Dabei soll der Aufsichtsrat auf Diversität achten. Unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation wird Diversität unter anderem durch Internationalität, Alter, Geschlecht, Bildungs- oder Berufshintergrund definiert. Der Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft, für die unter anderem auch das Mitbestimmungsgesetz gilt, muss sich zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammensetzen. Der Aufsichtsrat der Symrise AG erfüllt diese gesetzliche Vorgabe. Aufgrund dieser Vorgabe entfällt die Pflicht des Aufsichtsrats für seine Zusammensetzung weitere Zielgrößen nebst Umsetzungsfristen festzusetzen.

Wie bereits in der Vergangenheit hat der Aufsichtsrat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet, die die Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Soweit dies gesetzlich zulässig ist, werden in Einzelfällen Entscheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats auf seine Ausschüsse übertragen. Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss, den Vermittlungsaus-schuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz, einen Personalausschuss und einen Nominierungsausschuss als ständige Ausschüsse eingerichtet. Letzterer hat die Aufgabe, bei anstehenden Neuwahlen zum Auf-sichtsrat geeignete Kandidaten für die Anteilseignervertreter vorzuschlagen. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses führt der Aufsichtsratsvorsitzende in allen Ausschüssen den Vorsitz. Die Ausschussvorsitzenden berichten in den Plenumssitzungen regelmäßig und umfassend über den Inhalt und die Ergebnisse der Ausschusssitzungen.

Der Personalausschuss ist für die Angelegenheiten des Vorstands zuständig. Hierzu gehört insbesondere auch die Erarbeitung von Beschlussempfehlungen für das Aufsichtsratsplenum hinsichtlich der Bestellung von Mitgliedern des Vorstands oder hinsichtlich der Vertragsbestandteile der Dienstverträge der Vorstandsmitglieder. Auch die Nachfolgeplanung auf Vorstandsebene gemäß der Empfehlung B 2 des DCGK 2020 gehört hierzu. Der Personalausschuss beschäftigt sich mindestens einmal jährlich mit der Nachfolgeplanung für die Mitglieder des Vorstands. Dabei werden insbesondere die Laufzeit der bestehenden Anstellungsverträge sowie die Altersstruktur im Vorstand berücksichtigt. Aufsichtsrat und Vorstand sind bemüht, eine interne Talententwicklung von Mitarbeitern der Ebenen unterhalb des Vorstands für alle Vorstandsressorts sicherzustellen. Hierbei werden Kompetenz- wie auch Diversity-Kriterien berücksichtigt. Deren Evaluierung erfolgt durch interne Beurteilungen wie auch externe Assessments. Dabei durchlaufen Kandidaten, die das Potenzial zur Übernahme einer Vorstandstätigkeit mitbringen, ein Assessment, welches von der individuellen Analyse unmittelbar in einen individuellen Entwicklungsplan mündet. Ziel ist es, Vorstandspositionen überwiegend intern nachbesetzen zu können. Der Personalausschuss befasst sich auch mit der Ausgestaltung des Vorstandsvergütungssystems, mit der Festsetzung der jeweiligen Vergütung, den diesbezüglichen Zielvereinbarungen und unterbreitet dem Aufsichtsratsplenum entsprechende Beschlussempfehlungen. Dabei berücksichtigt der Personalausschuss auch die Vorgaben des am 12. August 2021 in Kraft getretenen FüPoG II. Daher werden bei der Neubestellung zukünftiger Vorstandsmitglieder nicht nur Kriterien der Vielfalt, sondern auch eine angemessene Berücksichtigung von Frauen angestrebt. Dem Personalausschuss gehören zurzeit sechs Mitglieder an, von denen jeweils drei Mitglieder durch die Vertreter der Anteilseigner und drei Mitglieder von den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat gestellt werden. Die Mitglieder sind: Herr Michael König (Vorsitzender), Herr Harald Feist, Herr Horst-Otto Gerberding, Herr Dr. Jakob Ley, Frau Prof. Dr. Andrea Pfeifer und Herr Peter Winkelmann.

Der Prüfungsausschuss befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Jahres- und dem Konzernabschluss, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, dem Risikomanagementsystem und dem internen Revisionssystem sowie der Abschlussprüfung und dem Compliance Management-System. Ebenso beschäftigt sich der Prüfungsausschuss regelmäßig mit Fragen der Konzernfinanzierung, der Liquiditätsplanung und Liquiditätssicherung. Daneben zählt die Überwachung der Unabhängigkeit und Qualifikation des Abschlussprüfers sowie der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten sonstigen Leistungen zu den Aufgaben des Prüfungsausschusses. Ferner werden die Zwischenberichte vor ihrer Veröffentlichung ausführlich erörtert und gebilligt. Der Prüfungsausschuss bereitet die Entscheidung des Aufsichtsrats über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, der Lageberichte und des Vorschlags für die Gewinnverwendung. Ebenfalls zu den regelmäßigen Tagesordnungspunkten gehört die Entgegennahme des Berichts der Innenrevision, des Group Compliance-Office und des Risikoberichts.

Der Prüfungsausschuss bereitet den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung vor, einen Wirtschaftsprüfer zum Abschlussprüfer für das neue Geschäftsjahr zu wählen. Ferner holt der Prüfungsausschuss die entsprechenden Unabhängigkeitserklärungen des Abschlussprüfers ein und erteilt dem Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag. Auch die Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats zum Abschlussprüferhonorar obliegt dem Prüfungsausschuss. Dem Prüfungsausschuss gehören zurzeit sechs Mitglieder an. Drei Mitglieder werden von den Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat gestellt und drei Mitglieder von den Vertretern der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses muss unabhängig sein und darf nicht der Aufsichtsratsvorsitzende sein. Ein Mitglied muss über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung verfügen. Ein anderes Mitglied muss über Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung verfügen. Die Mitglieder sind: Herr Bernd Hirsch (Vorsitzender), Frau Ursula Buck, Frau Jeannette Chiarlitti, Herr Harald Feist, Herr Michael König und Frau Andrea Püttcher.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz ist paritätisch besetzt. Seine Aufgabe ist es, für den Fall, dass die Bestellung eines Vorstandsmitglieds nicht mit der gesetzlich vorgesehenen Zweidrittel-mehrheit zustande kommt, dem Aufsichtsrat einen Alternativvorschlag zu unterbreiten. Der Vermittlungsausschuss hat vier Mitglieder. Die derzeitigen Mitglieder sind: Herr Michael König (Vorsitzender), Frau Ursula Buck, Herr Harald Feist und Herr André Kirchhoff.

Der Nominierungsausschuss wird gemäß der Empfehlung D 5 des DCGK 2022 ausschließlich von Vertretern der Anteilseigner im Aufsichtsrat gebildet. Er hat die Aufgabe, bei anstehenden Neuwahlen zum Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für die Anteilseignervertreter zur Wahl durch die Hauptversammlung vorzuschlagen. Dem Nominierungsausschuss gehören drei Mitglieder an. Die derzeitigen Mitglieder sind: Herr Michael König (Vorsitzender), Herr Horst-Otto Gerberding und Frau Prof. Dr. Andrea Pfeifer.

GRI 2-11

Vorsitzender des höchsten Kontrollorgans

Mit Herrn Bernd Hirsch gehört dem Aufsichtsrat seit dem 16. Mai 2018 erst-mals ein ehemaliges Mitglied des Vorstands an. Zwischen der Beendigung der Vorstandstätigkeit von Herrn Hirsch und seiner Wahl in den Aufsichtsrat liegt ein Zeitraum von zwei Jahren, vier Monaten und 15 Kalendertagen. Damit ist den Voraussetzungen des § 100 Abs. 2 Nr. 4 Aktiengesetzes („cooling-off“) Genüge getan.

Eine unabhängige Beratung und Überwachung des Vorstands ist weiterhin uneingeschränkt gewährleistet. Mit Herrn Hirsch und Herrn König verfügen auch mindestens zwei unabhängige Mitglieder des Aufsichtsrats und Prüfungsausschusses über Sachverstand auf den Gebieten Abschlussprüfung (Herr Bernd Hirsch) und Rechnungslegung (Herr Michael König).

GRI 2-12

Rolle des höchsten Kontrollorgans bei der Beaufsichtigung der Bewältigung der Auswirkungen

Die Aktionäre der Symrise AG üben ihre Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auf der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Wir informieren unsere Aktionäre, Analysten, Aktionärsvereinigungen und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig über alle wesentlichen Termine mittels eines Finanzkalenders. Unsere Unternehmenskommunikation verfolgt den Anspruch, größtmögliche Transparenz und Chancengleichheit durch zeitnahe und gleichberechtigte Information aller Zielgruppen zu gewährleisten (siehe auch GRI 2-29).

Der Vorstand entwickelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens, stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für deren Umsetzung. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er wird in Strategie und Planung sowie in alle Fragen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und vertritt die Belange des Gremiums nach außen.

Der Stabsbereich Corporate Sustainability koordiniert das globale Nachhaltigkeitsmanagement. Er entwickelt gemeinsam mit den jeweiligen Unternehmensbereichen Richtlinien und Verfahrensanweisungen auf Basis der vom Vorstand definierten globalen Grundsätze und überprüft die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Selbstverpflichtungen. Die direkte Verantwortung für die Nachhaltigkeitsagenda liegt beim Vorstandsvorsitzenden (CEO), dem regelmäßig über den Fortschritt aller Nachhaltigkeitsaktivitäten berichtet wird. Der Chief Sustainability Officer (CSO) ist verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda und definiert gemeinsam mit dem Vorstand Ziele für die Bereiche Footprint, Innovation, Sourcing und Care, die konzernweit gelten. Das übergreifende Gremium Sustainability Board beschließt die Nachhaltigkeitsziele, die direkt in den jeweiligen Geschäftsbereichen umgesetzt werden. Verstärkt wird die Nachhaltigkeitsorganisation durch ein globales Netzwerk von etwa 150 Nachhaltigkeitsbotschaftern (Sustainability Ambassadors), die Initiativen lokal umsetzen.

Der vom Aufsichtsrat eingerichtete Prüfungsausschuss befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Jahres- und dem Konzernabschluss, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, dem Risikomanagementsystem und dem internen Revisionssystem sowie der Abschlussprüfung und dem Compliance Management-System.

Daneben zählt die Überwachung der Unabhängigkeit und Qualifikation des Abschlussprüfers sowie der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten sonstigen Leistungen zu den Aufgaben des Prüfungsausschusses. Ebenfalls zu den regelmäßigen Tagesordnungspunkten gehört die Entgegennahme des Berichts der Innenrevision, des Group Compliance-Office und des Risikoberichts.

Informationen zum Umgang mit nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken finden Sie unter GRI 2-22.

Die Innenrevision nimmt turnusmäßig sowie ad hoc Revisionsprüfungen der Einheiten des Symrise Konzerns vor. Ein jährlicher Prüfungsplan wird dem Prüfungsausschuss vorgelegt und muss von ihm genehmigt werden. In den Revisionsberichten werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um eine Beseitigung der identifizierten Risiken herbeizuführen. Die Umsetzung dieser eingeleiteten Maßnahmen zur Mitigation der Risiken wird von der Innenrevision überprüft. Hierfür werden konkrete Verantwortlichkeiten zugeordnet und mittels einer Erfolgskontrolle nachgehalten.

Das Risikomanagement von Symrise basiert auf den Grundzügen allgemein anerkannter Standards und erstreckt sich über die Konzerngesellschaften und Unternehmenseinheiten des Symrise Konzerns. Die Koordination der Risikoerfassung erfolgt auf Konzernebene. Ein Konzern-Risikobericht wird zweimal pro Jahr an den Vorstand und Aufsichtsrat geleitet. Darin werden potenzielle Risiken und Chancen identifiziert und nach ihrer Gewinnauswirkung (Nettomethode) sowie ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert. Während der Revisionsaudits wird eine Wirksamkeitsprüfung der Risikoberichte durchgeführt. Zusätzlich werden innerhalb des Sustainability Boards die Risiken und Chancen aller Segmente erörtert und gegebenenfalls Maßnahmen eingeleitet.

GRI 2-13

Delegation der Verantwortung für das Management der Auswirkungen

Dem Aufsichtsrat der Symrise AG gehören gemäß Satzung zwölf Mitglieder an. Er überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und erörtert regelmäßig Geschäftsentwicklung, Planung, Strategie und Risiken mit dem Vorstand. Gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz ist der Aufsichtsrat der Symrise AG paritätisch mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Der Aufsichtsrat hat zur Effizienzsteigerung seiner Arbeit vier Ausschüsse gebildet. Einzelheiten zur Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat und zur Corporate Governance bei Symrise werden im Bericht des Aufsichtsrats und in der Erklärung zur Unternehmensführung dargestellt.

2009 gründete Symrise sein Corporate Sustainability Board, ein globales und segmentübergreifendes Gremium, um Nachhaltigkeit stärker in unsere Kernprozesse zu integrieren. Mehrmals jährlich kommen in diesem Rahmen Ver-treter der Geschäftssegmente Taste, Nutrition & Health und Scent & Care sowie je ein Vertreter aus den Bereichen Personal, Investor Relations und Corporate Communications zusammen, um sicherzustellen, dass nachhaltigkeitsrelevante Themen und Belange wichtiger Anspruchsgruppen in der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.

Ein Chief Sustainability Officer (CSO) treibt die nachhaltige Entwicklung auf breiter Front in der gesamten Unternehmensgruppe voran. Der CSO berichtet direkt an den CEO und führt das Sustainability Board.

Das Sustainability Board beschließt die Nachhaltigkeitsziele und begleitet die Maßnahmen, die in den jeweiligen Geschäftsbereichen umgesetzt werden. Hierbei wird besonders darauf geachtet, dass durch abgestimmte Vorgehensweisen und Zusammenarbeit Synergien unter den Geschäftssegmenten realisiert und einheitliche, strategische Grundsätze umgesetzt werden. Die direkte Verantwortung für die Strategie liegt beim Vorstandsvorsitzenden der Symrise AG, dem kontinuierlich über den Fortschritt aller Nachhaltigkeitsaktivitäten berichtet wird. Die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens fließen zudem in die individuellen Zielvorgaben und damit in die Vergütung von Führungskräften ein.

Ein globales Netzwerk von mehr als 150 Nachhaltigkeitsbotschaftern (Sustainability Ambassadors) macht darüber hinaus die Symrise Mitarbeiter auf die Nachhaltigkeitsagenda aufmerksam und treibt neben der Umsetzung der strategischen, konzernweiten Ziele an den Unternehmensstandorten gezielte Initiativen voran. Regionale Koordinatoren tragen, unter anderem durch Workshops und Umfragen, zur Vernetzung der Botschafter untereinander bei.

GRI 2-14

Rolle des höchsten Kontrollorgans bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Dieser Bericht wird vom Vorstand überprüft, alle nichtfinanziellen Berichtspunkte werden von DQS auditiert und dem Aufsichtsrat zu Genehmigung vorgelegt.

GRI 2-15

Interessenkonflikte

Interessenkonflikte von Vorstandsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offen zu legen wären, traten auch im Geschäftsjahr 2022 nicht auf. Berater- und Dienstleistungsverträge oder sonstige Austauschverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden im Geschäftsjahr 2022 nicht.

GRI 2-16

Übermittlung kritischer Anliegen

Compliance-Themen, sofern vorhanden, werden zunächst an den Vorstand berichtet sowie anschließend über den Prüfungsausschuss an den Aufsichtsrat.

Sollte der Vorstand selbst Gegenstand einer Compliance-Untersuchung sein, erfolgt die Berichterstattung direkt an den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses.

Dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichten der Group Compliance-Officer und die Innenrevision regelmäßig in jeder Sitzung dieses Gremiums. Im Berichtsjahr wurden seitens des Group Compliance-Office keine substanziellen Feststellungen an den Aufsichtsrat gemeldet.

GRI 2-17

Gesammeltes Wissen des höchsten Kontrollorgans

Bei den Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wurde auf die zur Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen geachtet, ebenso wie auf die Vielfalt in der Zusammensetzung. Dadurch ist sichergestellt, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen.

GRI 2-18

Bewertung der Leistung des höchsten Kontrollorgans

Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er wird in Strategie und Planung sowie in alle Fragen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sit-zungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr.

Wie bereits in der Vergangenheit hat der Aufsichtsrat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet, die die Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten.

Mit Herrn Bernd Hirsch gehört dem Aufsichtsrat seit dem 16. Mai 2018 erstmals ein ehemaliges Mitglied des Vorstands an. Zwischen der Beendigung der Vorstandstätigkeit von Herrn Hirsch und seiner Wahl in den Aufsichtsrat liegt ein Zeitraum von zwei Jahren, vier Monaten und 15 Kalendertagen. Damit ist den Voraussetzungen des § 100 Abs. 2 Nr. 4 Aktiengesetzes („cooling-off“) Genüge getan. Eine unabhängige Beratung und Überwachung des Vorstands ist weiterhin uneingeschränkt gewährleistet. Jeweils ein Mitglied muss über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung beziehungsweise auf dem Gebiet der Abschlussprüfung verfügen.

GRI 2-19

Vergütungspolitik

Der Aufsichtsrat beschließt gemäß § 87 Absatz 1 Aktiengesetz die Vergütungssystematik für den Vorstand und setzt die Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder fest. Er richtet die Vergütung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung des Unternehmens aus. Der Aufsichtsrat hat am 24. Februar 2022 ein System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder beschlossen, das im Mai 2022 von der Hauptversammlung rückwirkend zum 01. Januar 2022 gebilligt wurde.

Detaillierte Informationen zu unserem Vergütungssystem siehe Vergütungsbericht 2022.

Zielsetzungen des Symrise Vergütungssystems sind:

  • die Förderung der Umsetzung der langfristigen Strategie einschließlich der Nachhaltigkeitsziele;
  • die finanzielle Stabilität des Unternehmens durch die kontinuierliche Steigerung des Business Free Cashflows;
  • die Verankerung von Nachhaltigkeit als festen Bestandteil des Geschäftsmodells auch im Vergütungssystem des Vorstands;
  • die Ausrichtung an den Interessen der Aktionäre und weiteren Stakeholder des Unternehmens;
  • die transparente und klar verständliche Darstellung der Vergütungssystematik.

2022 haben wir das Vorstandvergütungssystem überarbeitet, was vom Aufsichtsrat und der Hauptversammlung genehmigt wurde. Alle drei Vorstände sind dem neuen System rückwirkend für 2022 beigetreten. Unter anderem folgende Punkte wurden geändert: Das Verhältnis der Vergütungselemente – ein höherer Anteil für die langjährige Vergütung – und die ESG-Ziele als Teil des Long Term Incentive Plans.

Der erfolgsabhängige, variable Teil der Vergütung übersteigt mit 70 % (bisher: 65 %) der Gesamtvergütung deutlich das Gewicht der erfolgsunabhängigen, fixen Vergütungsbestandteile. Da die Leistungskriterien für das jeweilige Geschäftsjahr aus der rollierenden Mittelfristplanung abgeleitet sind, unterstützt auch das Short Term Incentive (STI) das Verfolgen der langfristig angelegten, mehrjährigen Unternehmensziele. So stellen wir sicher, dass das Verfolgen operativer Ziele im Einklang mit der langfristigen Ausrichtung unserer Geschäftsziele steht. Demgegenüber reflektiert das an der Aktienkursentwicklung zuzüglich Dividende (dem sogenannten „Total Shareholder Return“) sowie an den ESG-Zielen (seit 2022) orientierte Long Term Incentive die Sicht des Kapitalmarkts auf das Unternehmen und sorgt für einen Gleichklang der Vergütung der Vorstandsmitglieder mit den Interessen der Aktionäre.

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder der Symrise AG setzt sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen zusammen. Dabei umfasst die erfolgsunabhängige Vergütung die Festvergütung, die in zwölf monatlich gleichen Beträgen als Jahresfestvergütung ausbezahlt wird, und Nebenleistungen in Form von Sachbezügen wie der Bereitstellung eines Dienstwagens und sonstige Leistungen wie Versicherungsleistungen in Form einer Gruppenunfallversicherung. Die erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteile umfassen die kurzfristige, einjährige Vergütung (STI) und die langfristige, mehrjährige Vergütung den Long Term Incentive Plan (LTIP). Sowohl für das STI als auch für den LTIP ist als Leistung ein Cash-bonus bei 100 % Zielerreichung vereinbart.

Die Jahresfestvergütung zuzüglich des Cashbonus im STI und des Cashbonus im LTIP (jeweils bei 100 % Zielerreichung) ergeben die Ziel-Gesamtvergütung des einzelnen Vorstandsmitglieds. Bei Symrise gilt im Vorstandsvergütungssystem 2022 die Zielsetzung, dass 30 % (vorher 35 %) der Ziel-Gesamtvergütung auf die Festvergütung entfällt, 30 % auf die einjährige variable Vergütung und 40 % (vorher 35 %) auf die mehrjährige variable Vergütung. Durch individuelle Entgeltanpassungen kann es zu geringfügigen Abweichungen von der Zielsetzung kommen. Die konkrete, auf ein Jahr bezogene Auszahlung hängt von dem tatsächlichen Erreichen der erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteile ab.

RELATIVER ANTEIL DER FESTVERGÜTUNG, DER KURZFRISTIGEN VARIABLEN UND LANGFRISTIG VARIABLEN VERGÜTUNG

festverguetung

 

Bei der einjährigen, variablen Vergütung werden als finanzielle und damit quantitative Leistungskriterien finanzbezogene Steuerungsgrößen aus der Jahresgeschäftsplanung von Symrise herangezogen. Konkret sind dies in absoluten Zahlen das währungsbereinigte EBITDA und der währungsbereinigte Nettoumsatz. Die hier angesetzten Jahresziele entstammen der dem Aufsichtsrat vorgestellten und von ihm verabschiedeten, rollierenden Mittelfristplanung. Neben den absoluten finanziellen Kennzahlen werden operative Verhältniskennzahlen, sogenannte Margenziele, mit den Vorstandsmitgliedern vereinbart, um die operative Managementleistung fair zu beurteilen. Konkret sind dies die währungsbereinigte EBITDA-Marge (Gewichtung: 30 %) sowie der währungsbereinigte Business Free Cashflow in % des Umsatzes (Gewichtung: 20 %). Um die Aktionärsperspektive in die Vergütung der Vorstandsmitglieder einzubeziehen, fließt schließlich der währungsbereinigte „Gewinn je Aktie“ (sogenannte Earnings per Share) in die erfolgsabhängige Vergütung der Vorstandsmitglieder ein. Diese finanziellen Kennzahlen sind jeweils bezogen auf das konkrete Geschäftsjahr, sodass das Erreichen der Jahresziele und der festgesetzte Jahresbonus in Einklang stehen. Für jede finanzielle Kenngröße wird eine zahlenmäßige Zielvorgabe bestimmt, die einer Zielerreichung von 100 % entspricht. 80 % des individuellen Jahresbonus beruhen auf diesen finanziellen Leistungskriterien. Die verbleibenden 20 % des Jahresbonus leiten sich aus nichtfinanziellen und damit qualitati-ven Leistungskriterien ab. Als nichtfinanzielle Zielgrößen werden Themen aus dem Bereich der Nachhaltigkeitsagenda herangezogen, die für die langfristige und nachhaltige Entwicklung von Symrise von Bedeutung sind. Dies können Themen aus dem Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes (Treibhausgasemissionen (THG), Wasserverbrauch, Strom aus erneuerbaren Energien), der Arbeitssicherheit oder der Mitarbeiterentwicklung und -förderung sein (siehe auch Vergütungsbericht 2022). Alternativ kann der Aufsichtsrat auch strategisch bedeutende Ziele als qualitative, nichtfinanzielle Ziele vorgeben, wenn er zu der Überzeugung gelangt, dass diese als Steuerungsgröße besser geeignet sind, die langfristige Entwicklung von Symrise zu fördern.

Aufsichtsratsmitglieder und Vorstände erhalten keine Symrise Aktien als Teil ihrer Vergütung.

ÜBERSICHT ZIELKOMPONENTEN DES SHORT TERM INCENTIVE

finanzielle_ziele

 

Im Jahr 2022 stand weiterhin die Optimierung unseres Working Capitals im Fokus. Zudem wurden unter anderem die Reduktion unserer THG-Emissionen (Scope 1+2), die nachhaltige Ausrichtung unseres Innovationsprozesses und der Bezug von Rohstoffen aus nachhaltigen Quellen incentiviert. Darüber hinaus waren die erfolgreiche Refinanzierung der 2022 fälligen Schuldscheintranche und die laufenden M&A-Transaktionen im Fremdkapitalmarkt sowie die Entwicklung nachhaltiger Produkte wichtige Ziele im Berichtsjahr.

Der Symrise LTIP ist eine mehrjährige, erfolgsabhängige variable Vergütungskomponente als Teil der Ziel-Gesamtvergütung der Symrise Vorstandsmitglieder. Sie wird in Form jährlicher Tranchen gewährt. Eine Tranche umfasst jeweils eine Leistungsperiode von vier aufeinanderfolgenden Jahren. Damit unterstützt der LTIP das Verfolgen einer nachhaltigen und langfristigen Strategie profitablen Wachstums über die Leistungsperiode. Der LTIP orientiert sich zu jeweils 40 % an den finanziellen Leistungskriterien „Gewinn je Aktie“ (sogenannte Earnings per Share, „EPS“) über die Performance-Periode und relativer Total Shareholder Return („TSR“) im Vergleich zur Peer Group während der Performance-Periode und zu 20 % an ESG-Zielen. Der Symrise LTIP basiert auf der indexierten Aktienkursentwicklung. Dazu wird die Kursentwicklung der Symrise Aktie mit der Kursentwicklung der Aktien einer vordefinierten Peer Group verglichen.

Durch Beschluss des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 wurde erstmals für neu abzuschließende Vorstands-Anstellungsverträge eine sogenannte Malus- und Clawback-Regelung festgelegt (siehe auch Vergütungsbericht 2022). Danach hat der Aufsichtsrat die Möglichkeit, im Falle von grobem Fehlverhalten (sogenannter Compliance Clawback) und Fehldarstellung in der Finanzberichterstattung der Symrise AG (sogenannter Performance Clawback) die einjährige und die mehrjährige variable Vergütung (Cashbonus) einzubehalten (sogenannter Malus) oder – sofern der Bonus bereits ausgezahlt ist – auch wieder zurückzufordern (sogenannter Clawback):

  • Bei Verstößen gegen wesentliche aktienrechtliche Sorgfaltspflichten oder gegen wesentliche Handlungsgrundsätze aus dem Symrise Verhaltenskodex oder der Symrise Compliance Policy kann der Aufsichtsrat die noch nicht ausbezahlte variable Vergütung nach pflichtgemäßem Ermessen teilweise oder vollständig bis auf null reduzieren.
  • Des Weiteren kann er den Bruttobetrag einer bereits ausgezahlten variablen Vergütung nach pflichtgemäßem Ermessen teilweise oder vollständig zurückfordern.
  • Darüber hinaus sind die Vorstandsmitglieder verpflichtet, eine bereits ausgezahlte variable Vergütung zurückzuzahlen, wenn sich nach dessen Auszahlung herausstellt, dass der von den Abschlussprüfern testierte und vom Aufsichtsrat festgestellte Jahresabschluss fehlerhaft war und die fehlerhaften Angaben bei der Berechnung des Jahresbonus zugrunde gelegt wurden. Auf ein individuelles Verschulden eines Vorstandsmitglieds kommt es in diesem Fall nicht an.
  • Unabhängig davon besteht bei schadensstiftendem, pflichtwidrigem Verhalten von Vorstandsmitgliedern auf gesetzlicher Grundlage die Möglichkeit zu einer Kürzung von Auszahlungen beziehungsweise einem Rückgriff.

Die Vorstandsverträge nach dem neuen Vergütungssystem enthalten eine Regelung, die den Einbehalt oder die Rückforderung von variablen Vergütungsbestandteilen in begründeten Fällen ermöglichen würde.

Im Jahr 2022 gab es keine Rückforderungsansprüche gegen ein Vorstandsmitglied, weder aus leistungsbezogenen Gründen (sogenannter Performance Clawback), noch aus verhaltensbezogenen Gründen (sogenannter Compliance Clawback).

Im Falle des zeitlichen Auslaufens eines Vorstandsvertrags werden keine Abfindungszahlungen fällig. Für den Ausnahmefall einer Change of Control-Situation sehen unsere Vorstandsverträge Abfindungszahlungen vor, die dem Deutschen Corporate Governance Kodex entsprechen. Eine betriebliche Altersvorsorge wird nur in Form eigenfinanzierter Entgeltumwandlungen angeboten. Dies gilt für Vorstände wie auch für das gesamte Management. Unsere allgemeinen Mitarbeiter erhalten eine betriebliche Altersversorgung in Form der Mitgliedschaft in einer Pensionskasse (heutiger Standard) oder eine entsprechende betriebliche Altersversorgung (Altfälle).

Die Vergütung unserer Führungskräfte und der außertariflichen Mitarbeiter erfolgt weltweit über ein sogenanntes Job Grade-Modell. Dieses bewertet den Funktionsbeitrag des Einzelnen zum Unternehmenserfolg (Strategie, Umsatz- und Kostenverantwortung, Führungsspanne etc.) und ordnet aufgrund dessen die Funktion einer Job Grade zu. Unsere Führungskräfte erhalten ein regelmäßiges festes Monats- beziehungsweise Jahreseinkommen.

Alle außertariflichen Mitarbeiter erhalten darüber hinaus eine variable Vergütung zwischen 10 % und 40 % je nach Job Grade. Für unsere etwa 300 Führungskräfte mit globaler oder regionaler Verantwortung (sogenanntes Senior Management) ist ein gesonderter Global Performance Bonus Plan verabschiedet, mit dem wir die Ausrichtung der Organisation und damit der Führungskräfte auf vereinbarte Unternehmensziele durch eine ergebnis- und leistungsorientierte, variable Vergütung erreichen wollen. Die variable Vergütung unseres Senior Managements beläuft sich je nach Ebene auf 30 % bis 50 % des festen Jahresentgelts. Eine Deckelung erfolgt bei 150 % des 100 % Ziel-Jahresbonus.

GRI 2-20

Verfahren zur Festlegung der Vergütung

Der Aufsichtsrat beschließt gemäß § 87 Absatz 1 Aktiengesetz die Vergütungssystematik für den Vorstand und setzt die Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder fest. Entsprechend der deutschen Mitbestimmung sind Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat als Stakeholder an der Festsetzung der Vergütung beteiligt. Der Aufsichtsrat richtet die Vergütung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung des Unternehmens aus. Dabei wird der Aufsichtsrat entsprechend seiner Satzung durch einen aus seinen Reihen gebildeten Personalausschuss unterstützt. Dieser kann externe Berater in Vergütungsfragen hinzuziehen, insbesondere zur Erarbeitung von Benchmark-Studien oder zur Ausrichtung und Anpassung unserer Vergütungskonzeption.

Der Personalausschuss tagt mindestens zweimal pro Jahr. Er überprüft in seinen Sitzungen die Systematik zur Vergütung der Vorstandsmitglieder und macht bei Bedarf entsprechende Vorschläge an den Aufsichtsrat. Im Falle wesentlicher Änderungen, mindestens jedoch alle vier Jahre, beginnend mit dem Jahr 2021, wird die Systematik der Vorstandsvergütung in der Hauptversammlung den Aktionären zur Billigung vorgelegt. Sollte die Hauptversammlung das zur Abstimmung gestellte Vergütungssystem nicht billigen, wird es in der darauffolgenden Hauptversammlung in angepasster Form erneut zur Beschlussfassung vorgelegt.

2022 wurde das im Vorjahr beschlossene Vorstandvergütungssystem überarbeitet. Der Aufsichtsrat hat das überarbeitete Vergütungssystem im Februar 2022 beschlossen, im Mai 2022 wurde es von der Hauptversammlung gebilligt. Alle drei Vorstände sind dem neuen System rückwirkend für 2022 beigetreten.

Der Personalausschuss bewertet einmal jährlich auf der Basis des verabschiedeten Vergütungssystems die individuelle Leistung der Vorstandsmitglieder und bestimmt dabei die Ziel-Erreichung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Die Überprüfung fand im Januar 2022 statt und wurde in der Aufsichtsratssitzung am 24. Februar 2022 genehmigt. Ebenfalls einmal jährlich überprüft der Personalausschuss die sich aus der individuellen Zielerreichung ergebende erfolgsabhängige, variable Vergütung und achtet dabei darauf, dass die im System vorgegebene Maximalvergütung (sogenannter Cap) nicht überschritten wird. Die variable Vergütung und die monatliche Festvergütung bilden damit die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder. Sofern bei der Vorstandsvergütungssystematik ein Anpassungsbedarf besteht, gibt der Personalausschuss eine entsprechende Empfehlung an den Aufsichtsrat. Bei wesentlichen Änderungen der Systematik der Vorstandsvergütung wird diese (erneut) der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.

Bei Bedarf bereitet der Personalausschuss einen Vorschlag zur Anpassung der Vorstandsvergütung für einen Beschluss durch den Aufsichtsrat vor. Hierzu kann der Personalausschuss externen Rat hinzuziehen, um die Angemessenheit bezogen auf vergleichbare Unternehmen in Deutschland zu überprüfen. Ziel ist es, den Vorstand mit seiner Gesamtvergütung im Median-Umfeld vergleichbarer Unternehmen zu vergüten. Als Benchmark für die Festsetzung der Vergütungshöhe wird eine Symrise-spezifische Peer Group aus MDAX und ausgewählten DAX-Unternehmen aus derselben Branche herangezogen, die hinsichtlich Umsatz, Marktkapitalisierung und Anzahl der Mitarbeiter in etwa der Größe von Symrise entsprechen.

Zwischen der Vergütungsberatung und Symrise gibt es keine persönlichen Beziehungen. Die Beauftragung erfolgt jeweils im Einzelfall durch den Aufsichtsrat.

GRI 2-21

Verhältnis der Jahresgesamtvergütung

Die Vergütung unserer Mitarbeiter einschließlich unserer Führungskräfte basiert auf einem durchgängigen Symrise-spezifischen Job Grade-Konzept. Dieses orientiert die Vergütung an dem Wertbeitrag der Funktion, die ein Mitarbeiter ausübt, und nicht an seiner hierarchischen Einordnung. Dadurch stellen wir sicher, dass Vergütung im Unternehmen als transparent, fair und marktgerecht wahrgenommen und nicht durch Hierarchie bestimmt wird. Das Job Grade-Konzept sieht eine Laufbahn für Führungskräfte sowie eine Fachlaufbahn für Experten vor. Es besteht aus breitbandigen Gehaltsbändern, die eine individuelle Entwicklung der Mitarbeiter innerhalb des Bandes über „Job Enrichment“, Projekte oder Kompetenzzuwachs ermöglicht. Damit bringen wir berufliche Entwicklung und Gehaltsentwicklung in Einklang. Je nach Ausgestaltung des sogenannten Tarifbereichs in den einzelnen Ländern umfassen die Job Grades 5 bis 10 Stufen zur Einordnung von Funktionen entsprechend eines festgelegten Kriterienkatalogs (zum Beispiel Qualifikation, Know-how, funktionale Verantwortung, strategischer Einfluss).

An unserem weitaus größten Standort Deutschland beläuft sich die durchschnittliche Jahresvergütung (total compensation) der sogenannten Regional Presidents EAME (Ebene unterhalb Vorstand) auf rund 350.000 €. Das durchschnittliche Jahreseinkommen aller in Deutschland Beschäftigten beträgt rund 70.000 € (2021: 66.800 €). Damit verdienen die Mitarbeiter in der höchsten Vergütungskategorie das 4,5-Fache des durchschnittlichen Mitarbeiters.

An unserem Standort Singapur beläuft sich die durchschnittliche Jahresvergütung (total compensation) der Regional Presidents APAC auf rund 455,000 €. Das durchschnittliche Jahreseinkommen aller in Singapur Beschäftigten beträgt rund 60.000 € (2021: 70.730 €). Damit verdienen die Mitarbeiter in der höchsten Vergütungskategorie das 7,0 bis 7,8-Fache des durchschnittlichen Mitarbeiters.

An unserem Standort USA / New Jersey beläuft sich die durchschnittliche Jahresvergütung (total compensation) der Regional Presidents auf rund 351.000. Das durchschnittliche Jahreseinkommen aller in den USA Beschäftigten beträgt rund 78.000 € (2021: 105.260 €). Damit verdienen die Mitarbeiter in der höchsten Vergütungskategorie das 4,5-Fache des durchschnittlichen Mitarbeiters.

An unserem Standort Brasilien beläuft sich die durchschnittliche Jahresvergütung (total compensation) der Regional Presidents auf rund 290.000 €. Das durchschnittliche Jahreseinkommen aller in Brasilien Beschäftigten beträgt rund 30.000 € (2021: 34.760 €). Damit verdienen die Mitarbeiter in der höchsten Vergütungskategorie das 3,3-Fache des durchschnittlichen Mitarbeiters.

Die in Euro ausgedrückten Jahreseinkommen sind unter anderem aufgrund von Wechselkursänderungen rechnerisch niedriger. Tatsächlich sind die Gehälter unserer Mitarbeiter in Brasilien im November 2022 um 6,4 % entsprechend dem Tarifabschluss für Brasilien angehoben worden.

Bei der Kalkulation für Deutschland wurde die Berechnung ohne Einbeziehung der Vorstandsvergütung vorgenommen. Bei Symrise entspricht das durchschnittliche Entgelt eines Vorstandsmitglieds – bestehend aus der Festvergütung, dem jährlichen variablen Anteil sowie dem langfristig variablen Anteil – dem rund 20-Fachen der durchschnittlichen Vergütung der Symrise Mitarbeiter weltweit.

In Deutschland wurden die Entgelte aller Mitarbeiter aufgrund unseres Tarifabschlusses zuletzt im Juli 2021 angehoben. Die nächste allgemeine Anpassung der Entgelte erfolgt nach Verhandlung von Symrise mit der Tarifkommission am 01.01.2023, am 01.07.2023 und am 01.01.2024. Darüber hinaus hat Symrise einen Inflationsbonus von 1.500 € im Dezember 2022 gezahlt und wird bis Januar 2024 ebenfalls einen Inflationsbonus in gleicher Höhe an alle Vollzeitmitarbeiter zahlen.

Strategie, Richtlinien und Vorgehensweisen

GRI 2-22

Anwendungserklärung zur Strategie für nachhaltige Entwicklung

Wir sind überzeugt, dass wirtschaftlicher Erfolg, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Akzeptanz untrennbar miteinander verbunden sind. Die Unternehmensstrategie von Symrise beruht auf den drei Pfeilern Wachstum, Effizienz und Portfolio. Sie bezieht auf allen Ebenen Aspekte der Nachhaltigkeit ein, um den Unternehmenswert dauerhaft zu steigern und Risiken zu minimieren.

Mit unserem Geschäftsmodell tragen wir zur Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse nach Gesundheit, Ernährung, Pflege und Wohlbefinden bei. Dabei ist es unserer Meinung nach entscheidend, auf welche Art und Weise unser Unternehmen wächst und erfolgreich ist. Viele der herkömmlichen Produktionsprozesse der Riechstoff- und Aromenindustrie sind energieintensiv, setzen potenziell klimaschädliche Emissionen frei und nutzen wertvolle natürliche Ressourcen. Gleichzeitig sind wir für innovative und nachhaltige Produkte auf eine neue Generation gut ausgebildeter Mitarbeiter ebenso wie auf eine reichhaltige Artenvielfalt angewiesen, aus der wir Kreativität und Inspiration schöpfen können.

Wir sind der Überzeugung, dass nur eine erweiterte Betrachtung über enge Unternehmensgrenzen hinaus unser Wachstum langfristig sichert, unsere Effizienz steigert und uns dazu befähigt, unser innovatives und nachhaltiges Produktportfolio weiterzuentwickeln. Unsere integrierte Unternehmensstrategie wird deswegen gestützt von den vier Säulen unserer Nachhaltigkeitsagenda: Footprint, Innovation, Sourcing und Care. In diesen Bereichen wollen wir die negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit konsequent minimieren und unseren gesellschaftlichen Mehrwert steigern. Dabei tragen wir aktiv zur Erreichung der Sustainable Development Goals bei. Die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit im Kontext von Nachhaltigkeit und die Erwartungen der Stakeholder an Symrise haben wir im Jahr 2022 systematisch anhand unserer Wesentlichkeitsanalyse bewertet (siehe auch GRI 3-1).

Die mit dem Klimawandel verbundenen und verknüpften Risiken, deren Identifizierung und Minimierung aber auch Realisierung von neuen Chancen für weiteres Wachstum und Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit haben wir in unser Konzernrisikomanagement integriert, deren Erfassung zweimal im Jahr erfolgt. Insbesondere in Bezug auf Klimawandel, Wasser und Wald führen wir im Rahmen der CDP-Berichterstattung Szenarioanalysen durch, die im Einklang sind mit den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Im Rahmen der CDP-Berichterstattung bewertet das Nachhaltigkeitsboard Chancen und Risiken und damit die Resilienz unserer Geschäftstätigkeit über einen Horizont von mehr als sechs Jahren (siehe auch Managementansatz zu GRI 201-2). Für weitere Informationen zur klimabezogenen Berichterstattung von Symrise siehe TCFD-Index – mit Verweisen zu ausführlichen Informationen zum Thema im Rahmen des CDP Climate Change Fragebogen von Symrise.

WACHSTUM
Unser Nachhaltigkeitsengagement und die transparente Kommunikation darüber betrachten wir als Chance, um unsere Stakeholder zu informieren, aber auch um Wachstum für Symrise zu sichern und einen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Die entscheidenden Einflussgrößen sind neben zunehmenden regulatorischen Entwicklungen (z. B. in den Bereichen Klima oder Menschenrechte) vor allem auch steigende Anforderungen der Konsumenten und unserer Kunden zur Entwicklung von Lösungen für nachhaltige und gesündere Produkte, ebenso wie Investitionsentscheidungen des Kapitalmarktes, die in immer stärkerem Maße von der Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen abhängen.

Eine der zentralen Grundlagen für das Wachstum unseres Geschäfts sehen wir im Erhalt der Biodiversität. Biologische Vielfalt ist die Basis für sichere Ernährung, ermöglicht und fördert guten Geschmack sowie Gesundheit und Wohlbefinden. Sie steht damit im Kern unseres Geschäftsmodells und ist zentral für unsere Wachstumsmöglichkeiten (siehe auch Managementansatz zu GRI 304). Auch das Thema Gesundheit ist, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und das Bedürfnis der Kunden und Konsumenten nach Sicherheit und Gesundheit, ein wichtiger Wachstumsfaktor. Hier zeichnet sich ein Trend ab zu steigender Nachfrage nach regionalen Produkten, alternativen Proteinen und natürlichen Nahrungsmitteln – Bedürfnisse, die Symrise mit seinen jüngsten Produktinnovationen verstärkt bedient.

Unser Nachhaltigkeitsengagement dient gleichzeitig auch dazu, Risiken, die unser Wachstum gefährden können, zu minimieren. Dies betrifft in besonderem Maße Risiken, die aus unserer weltweit verzweigten Lieferkette heraus entstehen können. Konkret können dabei zum einen durch Folgen des Klimawandels oder Naturkatastrophen Lieferausfälle wichtiger Rohstoffe entstehen. Zum anderen entstehen durch potenzielle Missachtung von Umwelt- oder Sozialstandards sowie menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten bei unseren Lieferanten Reputationsrisiken, die sich auf Symrise auswirken. Durch unser nachhaltiges Lieferantenmanagement tragen wir dafür Sorge, dass diese Risiken minimiert werden (siehe auch Managementansätze zu GRI 204, GRI 308 und GRI 414).

EFFIZIENZ
In der Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements sehen wir große Chancen, die Effizienz unserer Geschäftstätigkeiten zu steigern und gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu reduzieren. So haben Energiekosten einen wesentlichen Einfluss auf unsere Profitabilität und damit auch unsere Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus erfüllen wir die Erwartungen unserer Kunden und sind in der Lage, Mehrwert zu schaffen, indem auch unsere Kunden ihre Ziele für die Reduktion von Treibhausgas (THG)-Emissionen erreichen (siehe auch Managementansätze zu GRI 302 und GRI 305). Die deutschen Standorte in Holzminden und der Symotion Standort in Hamburg sind nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert. An fast allen anderen europäischen Standorten wurden gemäß Energieeffizienzrichtlinie (EED) Energieaudits durchgeführt. Auch für die meisten anderen Produktionsstandorte ist eine Zertifizierung nach dem Umweltmanagementsystem (ISO 14001) umgesetzt, unterstützt durch unsere TPM-Teams, die regelmäßige Analysen der Fertigungsprozesse durchführen, um Energie zu sparen und die Prozesseffizienz nachhaltig zu steigern.

Die Erhöhung der Ökoeffizienz im Bereich Abfall und Abwasser ist ein weiterer Bereich, in dem wir die Reduktion unseres ökologischen Fußabdrucks mit Effizienzgewinnen für Symrise kombinieren. Mit der kontinuierlichen Reduktion des chemischen Sauerstoffbedarfs in unserem Abwasser verringern wir nicht nur den Aufwand, der bei der Reinigung unseres Abwassers in kommunalen Kläranlagen entsteht, sondern vermeiden zudem Prozessverluste in der Produktion bei Symrise (siehe auch Managementansätze zu GRI 303 und GRI 306).

Mit Blick auf unsere Mitarbeiter zielen unsere Bemühungen zur Sicherstellung eines gesunden und sicheren Arbeitsplatzes auf eine Verringerung krankheitsbedingter Ausfallzeiten und die Steigerung der Arbeitsmotivation ab. Dies trägt dazu bei, potenzielle wirtschaftliche Risiken, die aus einer hohen Unfall- und Krankheitsquote resultieren, zu vermeiden. Zur Verbesserung der Leistungen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben wir 2021 gemeinsam mit unserer Tochterfirma Tesium das Projekt Symsafe entwickelt. Im Fokus steht dabei eine nachhaltige Sicherheitskultur. Mehr Informationen zu Symsafe und zu den Zielen, Maßnahmen und Kennzahlen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz siehe Managementansatz zu GRI 403.

PRODUKTPORTFOLIO
Mit der stetig wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Produkten nehmen auch die Wachstumschancen zu, die Symrise mit der Konzentration auf innovative und nachhaltige Produkte gezielt wahrnimmt.

Nachhaltigkeit selbst ist dabei für uns ein starker Innovationstreiber: Indem wir strenge Nachhaltigkeitskriterien in der Produktentwicklung einhalten, maximieren wir den sozialen und ökologischen Mehrwert der Produkte und schaffen Wert für Kunden und Stakeholder. Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produktlösungen leistet unser selbst entwickeltes Product Sustainability Scorecard System. Das extern geprüfte Verfahren ermöglicht es, umweltrelevante Wirkungen von Rohstoffen und Produkten systematisch zu erfassen und in einer wissenschaftlich fundierten Analyse zusammenzustellen. Die zehn einbezogenen Nachhaltigkeitsdimensionen umfassen unter anderem die Rückverfolgbarkeit, den Wasserverbrauch und den Einfluss auf die Biodiversität in der Lieferkette, ebenso wie die biologische Abbaubarkeit des Produkts. Berücksichtigt werden dabei die „Green Chemistry Principles“ und die Planetary Boundaries. Damit können wir die jeweiligen Nachhaltigkeitsvorteile der Produkte gegenüber konventionellen Alternativen für unsere Kunden transparent darstellen.

Wir entwickeln unsere Produkte nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Regionen, in denen wir sie verkaufen. Die unterschiedlichen Marktanforderungen, auf die wir damit reagieren, stellen uns dabei aber auch vor Herausforderungen. So stehen je nach Region unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen und Konsumentenpräferenzen im Fokus. Unsere Segmente setzen deshalb konsequenterweise verschiedene Schwerpunkte, um maßgeschneiderte Produktlösungen anbieten zu können.

Für die kontinuierliche Integration von Geschäft und Nachhaltigkeit haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Ein nachhaltiges Wachstum erreichen wir nur, wenn unsere ökonomischen Bestrebungen auf vorausschauende und verantwortungsvolle Weise umgesetzt werden. Unsere wirtschaftlichen Ambitionen werden daher im Sinne unserer integrierten Unternehmensstrategie von Zielen und Maßnahmen entlang der vier Säulen unserer Nachhaltigkeitsagenda begleitet.

EXTERNE BEWERTUNGEN
Unser Engagement für Nachhaltigkeit zahlt sich aus und wird auch von externen Stellen positiv bewertet:

Bei der turnusmäßigen Überprüfung der Nachhaltigkeitsleistung von Symrise bestätigt die international führende Ratingagentur ISS ESG den begehrten Prime-Status unseres Unternehmens. Im Rahmen der letzten Bewertung im Jahr 2022 verbesserte sich Symrise von „C+“ auf „B-„ und gehört damit zu den besten 10 % der Unternehmen seiner Branche. Das ESG-Rating von ISS – E steht für Environmental, S für Social, G für Governance – deckt weltweit annähernd 10.000 überwiegend börsennotierte Unternehmen ab.

Das US-Unternehmen MSCI ist eine führende Nachhaltigkeits-Ratingagentur und Anbieter von stark beachteten Nachhaltigkeits-Aktienindizes. Symrise wird von MSCI seit 2015 in der A-Kategorie eingestuft, die eine überdurchschnittliche Nachhaltigkeitsleistung attestiert. MSCI hebt in seiner Analyse hervor, dass Symrise insbesondere für die Themen Klimaschutz und Corporate Governance überdurchschnittliche gute Strategien und Praktiken erarbeitet und etabliert hat.

Die internationale Ratingagentur SUSTAINALYTICS analysiert und bewertet kontinuierlich das Risiko von Unternehmen im Bereich ESG. Europaweit nutzen zahlreiche Finanzdienstleister und institutionelle Investoren die Dienste der Agentur als Grundlage für Anlage- und Kreditentscheidungen. Im Bereich Chemie rangierte die Risikoausprägung von Symrise zum Bewertungszeitpunkt an Position 25 von 540 Unternehmen: 24 Unternehmen wiesen ein geringeres, 514 ein höheres ESG-Risiko auf.

Im Nachhaltigkeitsindex FTSE4Good ist Symrise ebenfalls weiterhin gelistet. FTSE4Good umfasst die Wertpapiere von Unternehmen, die in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung herausragende Leistungen erbringen.

Darüber hinaus verlieh die Ratingagentur EcoVadis Symrise nach sieben Goldmedaillen im Jahr 2022 zum ersten Mal den Platin-Status für seine nachgewiesene Nachhaltigkeitsleistung. EcoVadis beurteilt Unternehmen weltweit in den vier Dimensionen Umwelt, Soziales, Ethik und Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Symrise gehört zu den besten 1 % aller Unternehmen im Chemiesektor.

2022 haben wir im „Purpose Readiness Index“ mit einem Score von 67,9 den durchschnittlichen Wert unserer Branche Chemistry & Pharma übertroffen und haben einen guten 24. Platz von insgesamt 112 bewerteten Unternehmen erreicht. Das macht uns stolz und spornt uns an, unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter zu intensivieren.

Darüber hinaus erhielt Symrise im Jahr 2022 zum dritten Mal im CDP (ehemals Carbon Disclosure Project)-Rating in allen drei Kategorien – Klima, Wasserschutz und Waldschutz – die höchste Auszeichnung „A“. Damit ist Symrise weltweit eines von nur 13 Unternehmen auf der sogenannten Triple-A-List.

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VORSTANDSVORWORT

Liebe Leser,
liebe Freunde von Symrise!

Vor 13 Jahren haben wir zum ersten Mal eine Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht, die wir ständig weiterentwickeln. Wir beweisen seitdem, dass wir nachhaltig und wirtschaftlich zugleich handeln können und konnten so im Jahr 2022 unseren Umsatz zum 17. Mal in Folge steigern. Ebenso wichtig wie unsere derzeitige Situation ist uns aber auch, dass wir die Zukunft im Blick halten. Wir müssen die Grundlagen unseres Geschäfts, das von der Natur und ihrer biologischen Vielfalt abhängig ist, schützen und bewahren. Unsere Ziele sind klar gesetzt: Wir wollen im Jahr 2030 klimapositiv werden und so unseren Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaften leisten. Damit unterstützen wir auch aktiv die Prinzipien verantwortungsvollen Wirtschaftens des Global Compact der Vereinten Nationen.

Ein Grundbaustein dafür ist die Kreislaufwirtschaft. In diesem Jahr steht sie auch im Mittelpunkt unserer Geschichten in unserem Unternehmensbericht. Wir setzen schon seit jeher auf die verschiedenen Formen der ganzheitlichen Verwertung unserer Rohstoffe. Außerdem nutzen wir die werthaltigen Materialien aus vielen Prozessen, die ansonsten weggeworfen werden würden – die sogenannten Seitenströme. Dazu gehören etwa Öle aus den Schalen aus der Orangensaftproduktion oder Nebenprodukten der Papierindustrie, aus denen wir Duftstoffe produzieren. Ein anderes Beispiel: Aus Eiern, die in der menschlichen Ernährung nicht verwendet werden, stellen wir wichtige Bestandteile für Heimtierfutter her.

Zu dieser nachhaltigen Herangehensweise, die sich durch sämtliche Prozesse zieht, gehört auch, dass wir unser Geschäftsmodell in den vergangenen Jahren diversifiziert und damit auch krisenunabhängiger gemacht haben. Bis 2028 wollen wir die Hälfte unseres Umsatzes in Geschäftsfeldern erzielen, die nicht zu unserem klassischen Aromen- und Düfte-Portfolio gehören. Wir setzen außerdem weiterhin auf unsere breite regionale Präsenz und Kundenbasis. Damit begegnen wir den großen Herausforderungen dieser Jahre erfolgreich: Trotz des Krieges in der Ukraine, trotz knapper Rohstoffe, verlangsamter Lieferketten, enorm angestiegener Energiekosten und hoher Inflation, die den Konsum dämpft, haben wir wieder eine EBITDA-Marge von 20 % erreicht.

In dem sehr volatilen Marktumfeld haben sich unsere einzelnen Bereiche sehr gut geschlagen. So ist die Nachfrage nach Heimtiernahrung wieder stark gestiegen, was unserem Geschäftsbereich Pet Food ein hohes zweistelliges Wachstum bescherte. Deswegen bauen wir dort auch unsere Kapazitäten in China, Nordamerika, Brasilien und Frankreich aus und haben mit den Übernahmen von Schaffelaarbos und Wing Pet Food für noch mehr Breite und Tiefe im Portfolio gesorgt. Das Segment Taste, Nutrition & Health, zu dem die Heimtiernahrung gehört, ist ebenfalls gut gewachsen, was auch daran liegt, dass etwa im Geschäftsbereich Food & Beverage die Umsätze steigen. Die Menschen unternehmen wieder mehr in ihrer Freizeit, der Außer-Haus-Verzehr steigt.

Auch im Segment Scent & Care haben wir unsere Angebotspalette deutlich gestärkt, durch Zukäufe der Unternehmen Groupe Néroli und SFA Romani in Südfrankreich. Wir werden hier viele Synergien heben können, indem die rund 300 Beschäftigten eng mit unserer Marke Maison Lautier und unseren anderen Duftexperten zusammenarbeiten. Hier und auch im Bereich Cosmetic Ingredients sind die Umsätze im vergangenen Jahr dynamisch gestiegen.

Wichtige Neuigkeiten gibt es auch aus unserem Vorstand, den wir zum 31.01.2023 (Stichtag) um zwei Mitglieder erweitert haben. Der Grund dafür: Als stark wachsender Konzern müssen wir unsere Ressourcen an allen Stellen möglichst optimal verteilen, um die vielen anstehenden Aufgaben bestmöglich erledigen zu können. Dr. Jörn Andreas, der bisher den Geschäftsbereich Cosmetic Ingredients bei Symrise geleitet hat, wird das Segment Scent & Care übernehmen, das zuvor vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Heinz-Jürgen Bertram kommissarisch geführt wurde. Jörn Andreas hat schon viele Führungspositionen bei Symrise innegehabt und zahlreiche Merger & Akquisitions und strategische Initiativen verantwortet. Die erfahrene Managerin Dr. Stephanie Coßmann wird das Ressort Personal und Recht übernehmen, das wir neu geschaffen haben. Sie war zuvor als Mitglied des Vorstands und als Arbeitsdirektorin bei der Lanxess AG beschäftigt. Mit ihnen und allen unseren Mitarbeitern, die unsere nachhaltigen, sicheren und maßgeschneiderten Produkte entwickeln, werden wir weiterhin für Lebensqualität, für Schönheit und Wohlbefinden sorgen – und unsere engen partnerschaftlichen Beziehungen zu allen übrigen Stakeholdern unseres Unternehmens stärken. Wie wir das umsetzen, können Sie hier in der Nachhaltigkeitsbilanz und im Unternehmensbericht 2022 an vielen Stellen lesen.

Ihr Vorstand der Symrise AG

GRI 2-23

Verpflichtungserklärung zu Grundsätzen und Handlungsweisen

In Richtlinien und Initiativen wie dem UN Global Compact wird das Vorsorgeprinzip als Leitprinzip für die Risikoprävention genannt. Das Risikomanagementsystem bei Symrise basiert auf allgemein anerkannten Normen (ISO 31000) und erstreckt sich über alle Konzerngesellschaften und Unternehmensbereiche. Das Vorsorgeprinzip ist besonders wichtig, wenn es darum geht, die lokalen Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten zu steuern. Unser integriertes Managementsystem basiert auf den internationalen Normen in den Bereichen Qualitätsmanagement (ISO 9001), Umwelt (ISO 14001), Arbeits- und Gesundheitsschutz (ISO 45001), Nachhaltigkeit (ISO 26000), Energie (ISO 50001), soziale Verantwortung (SA 8000), den allgemein anerkannten Auditstandards der Global Food Safety Initiative (GFSI) und anderen anerkannten lokalen Normen, die eine kontinuierliche Verbesserung der Leistung fördern.

Unabhängige Auditoren haben die internen Prozesse des Unternehmens intensiv untersucht. Ihre Ergebnisse: Forschung und Entwicklung sowie Produktion und Vertrieb sind durch umweltbewusstes Handeln gekennzeichnet. Damit erfüllt Symrise die internationalen Anforderungen des Global Conformance Program für Umweltmanagement.

Im Berichtsjahr konnte Symrise im CDP-Rating (ehemals Carbon Disclosure Project) erneut überzeugen: Symrise erreichte in allen drei Kategorien – Klima, Wasserschutz und Waldschutz – die höchste Auszeichnung „A“. Damit ist Symrise weltweit eines von nur 13 Unternehmen auf der sogenannten Triple-A-List. Seit 2016 belegt Symrise im CDP-Rating somit Spitzenpositionen bei den Themen Klimawandel, Schutz von Wasser und Wald.

Um gemeinsam mit unseren Lieferanten an einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette zu arbeiten, begannen wir 2017 mit dem CDP Supply Chain-Programm. Unsere Lieferanten mit dem höchsten Risikostatus zu Klima, Wasser und Wald wurden auch im Jahr 2022 gebeten, dem CDP Supply Chain-Programm zu folgen. Infrage kommen dabei insbesondere strategische Lieferanten. (Weitere Informationen zu den Ergebnissen siehe auch Managementansätze zu GRI 302, GRI 303, GRI 304 und GRI 305).

Symrise hat sich verpflichtet, ab 2030 an all seinen weltweiten Produktionsstandorten auf Basis der Scope-1+2-Emissionen des GHG-Protokolls klimapositiv zu sein. Zur Zielerreichung hat Symrise 2021 ein neues, auf eine maximale Erderwärmung von 1,5°C ausgerichtetes Science Based Target erarbeitet, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Dieses Ziel wurde im Februar 2022 von der SBTi validiert: Wir wollen die THG-Emissionen (Scope 1+2) bis 2028 gegenüber 2020 um 80 % senken. Des Weiteren wollen wir die Öko-Effizienz der THG-Emissionen bis 2025 um mehr als 60 % gegenüber 2016 steigern. Im Berichtsjahr konnten wir die Öko-Effizienz der THG-Emissionen (Scope 1+2), basierend auf der Wertschöpfung, um 10,4 % steigern (2021: 11,3 %) und haben damit unser Zwischenziel für das Jahr 2022 erreicht.

Symrise hat sich außerdem verpflichtet, seine Scope-3-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen bis 2030 gegenüber 2020 um 30 % zu reduzieren. Auch hierbei handelt es sich um ein Science Based Target, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Es wurde ebenfalls im Februar 2022 von der SBTi validiert. Langfristig zielt Symrise darauf ab, 2045 Net Zero (Scope 1+2+3) zu erreichen. Darüber hinaus soll die Öko-Effizienz der Scope-3-Emissionen bis 2025 um 15 % gegenüber 2020 gesteigert werden. Zwischen 2016 und 2022 konnten wir die Scope-3-Emissionen um rund 40 % reduzieren.

Im Jahr 2022 wurde Symrise zum dritten Mal in Folge mit dem Sustainability Heroes Award (vormals DQS German Excellence Award) ausgezeichnet, dieses Mal in der Kategorie Biodiversität. Gemeinsam mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft setzt sich Symrise für die Transformation der Lieferketten hin zu ökologisch und sozial verträglichen Wertschöpfungsnetzwerken ein, mit denen die Biodiversität geschützt, nachhaltig genutzt und lokale Gemeinschaften in den Herkunftsregionen der Rohstoffe gerecht am Unternehmenserfolg beteiligt werden können.

Darüber hinaus verlieh die Ratingagentur EcoVadis Symrise nach sieben Goldmedaillen im Jahr 2022 zum ersten Mal den Platin-Status für seine nachgewiesene Nachhaltigkeitsleistung. Mit seinen SBTi-Zielen zur Emissionsreduktion und seinem Engagement in zahlreichen Initiativen nimmt Symrise eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz in der Riechstoff- und Aromenindustrie ein und handelt in Übereinstimmung mit den Resolutionen der vergangenen UN-Klimakonferenzen und den Empfehlungen des aktuellen IPCC (siehe auch GRI 201-2).

ETHIK UND INTEGRITÄT

2021 hat Symrise seinen Unternehmens-Purpose entwickelt. Dieser lautet:

„Wir entwickeln nachhaltige, sichere und maßgeschneiderte Produkte, die für Lebensqualität, für Schönheit und Wohlbefinden sorgen. Wir wissen um unsere Verantwortung für eine zukunftsgerichtete Welt – und stellen uns dieser Aufgabe mit unternehmerischem Geist, Innovationskraft und Optimismus.

Symrise – always inspiring more“

Unser Purpose ist aus der integrierten Unternehmensstrategie abgeleitet und mündet in unsere Unternehmenswerte, die Sharing Values. Für Herleitung und Hintergrundinformationen, siehe Unternehmensbericht 2022 S. 24ff.


Sharing Values, Purpose und Unternehmensstrategie auf einen Blick

sharing_values

Unser Verhaltenskodex gilt für sämtliche Gesellschaften von Symrise. Der Vorstand, Aufsichtsrat und alle im In- und Ausland bei Symrise Beschäftigten, das heißt Führungskräfte und alle Arbeitnehmer, egal ob in Vollzeit oder Teilzeit, und auch Auftragnehmer von Symrise, müssen sich gleichermaßen daran halten. Jeder Mitarbeiter erhält den Verhaltenskodex an seinem ersten Arbeitstag. Verpflichtende Schulungen im E-Learning-Format zu den Inhalten des Verhaltenskodex müssen regelmäßig absolviert werden (siehe auch GRI 205-2). Mit dem Kodex haben wir ein weithin sichtbares Leitbild für ein einheitliches und vorbildliches Handeln und Verhalten etabliert. Unser Verhaltenskodex setzt Mindeststandards und gibt Hinweise, wie alle Symrise Beschäftigten bei deren Einhaltung zusammenwirken können. Der Verhaltenskodex hilft dabei, ethische und rechtliche Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu bewältigen. Für etwaige Konfliktsituationen gibt er eine konkrete Orientierung. Mögliche Verstöße werden im Interesse aller Beschäftigten und des Unternehmens analysiert, aufgearbeitet und die Ursachen hierfür beseitigt. Dazu gehört auch die konsequente Verfolgung von Fehlverhalten im Rahmen der jeweils geltenden lokalen Rechtsvorschriften.

Unser Verhaltenskodex regelt den Umgang mit den wesentlichen Anspruchsgruppen unseres Unternehmens: den Mitarbeitern und Kollegen, unseren Kunden und Lieferanten, den Aktionären und Investoren, unseren Nachbarn und dem gesellschaftlichen Umfeld, dem Staat und seinen Behörden, den Medien und der interessierten Öffentlichkeit.

Der Verhaltenskodex basiert auf unseren Werten und Prinzipien. Indem wir ihn befolgen, stellen wir sicher, dass jeder fair und mit Respekt behandelt wird und dass unser Verhalten sowie unsere Geschäfte transparent, ehrlich und nachvollziehbar bleiben – überall auf der Welt.

Es ist das erklärte Ziel von Symrise, bis zum Jahr 2025 alle Materialien und Dienstleistungen auf der Grundlage nachhaltiger Kriterien zu beschaffen, basierend auf 90 % unseres Einkaufsvolumens. Wir werden alle unsere Lieferanten (direkt und indirekt) nach ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien bewerten, um die Menschenrechte entlang unserer Lieferketten zu fördern und zu schützen. In unserer im Juni 2022 publizierten Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung, die gleichzeitig auch als Verhaltenskodex für Lieferanten dient, haben wir unsere Erwartungen detailliert beschrieben. Dieser Kodex wird seit Veröffentlichung in verschiedenen Stufen auf unsere Lieferanten und Geschäftspartner ausgerollt.

Auf oberster Führungsebene ist der Symrise CEO verantwortlich für die Verpflichtung zu und Einhaltung von Grundsätzen der Unternehmensverantwortung.

Als Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Nationen bekennt sich Symrise ausdrücklich zur Internationalen Charta der Menschenrechte der Vereinten Nationen, zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte und zum Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (zusammenfassend auch als „International Bill of Human Rights“ bezeichnet). Wir unterstützen die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte („Protect, Respect and Remedy“). Unsere Verpflichtung gilt sowohl für unsere eigenen Mitarbeiter als auch für die Wahrung der Menschenrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Lieferanten, Geschäftspartner, Kunden, Verbraucher und lokale Gemeinschaften umfasst. Unsere 2022 veröffentlichte Menschenrechtsrichtlinie sowie unsere Erklärung zu Sklaverei und Menschenhandel bekräftigen dieses Bekenntnis.

Die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte sowie deren nationale Umsetzung im Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) der Bundesregierung stellen die unternehmeri-sche Verantwortung explizit heraus. Symrise hat die Erarbeitung eines nationalen Lieferkettengesetzes ausdrücklich befürwortet und wir unterstützen weiterhin die laufenden Gesetzgebungsprozesse auf europäischer Ebene. Das 2021 vom Deutschen Bundestag verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wird ab 2023 einen Teil der in Deutschland ansässigen Unternehmen, darunter auch Symrise, gesetzlich zu verantwortungsvollem Lieferkettenmanagement verpflichten, denn die Aktivitäten von Unternehmen können sich auch unbeabsichtigt nachteilig auf Menschenrechte auswirken. Das trifft vor allem auf global operierende Konzerne mit komplexen Lieferketten zu. Besonders gefährdet für Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten sind dabei Bevölkerungsgruppen, die im jeweiligen Land bereits marginalisiert und damit einem höheren Risiko ausgesetzt sind, etwa Kinder, Frauen und religiöse oder ethnische Minderheiten. Zugleich schwächt eine prekäre Menschenrechtslage auch Unternehmen, denn ihr Erfolg ist von einem stabilen und berechenbaren Umfeld abhängig.

Im Rahmen von SDG 8 werden menschenwürdige Arbeitsbedingungen als Voraussetzung für nachhaltiges und inklusives Wirtschaftswachstum betont. Unsere im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse unterstreicht die Bedeutung des Themas „Beschaffung und Menschenrechte“ über eine hohe Bewertung insbesondere für unsere externen Stakeholder. Dieses Thema gewann in den regelmäßigen Investoren- und Kundengesprächen auch im Berichtsjahr weiterhin an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf das verabschiedete deutsche LkSG und die Entwicklungen hin zu einem Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) auf EU-Ebene.

Das Thema Menschenrechte wird bei Symrise vom Vorstand verantwortet. Symrise hat 2022 die Position eines Human Rights Officers innerhalb von Corporate Sustainability eingeführt, der direkt an den CSO berichtet. Der Vorstand erhält von Corporate Sustainability Informationen über den Menschenrechtsstatus des Unternehmens, seine Lieferketten sowie die identifizierten Menschenrechtsrisiken. Zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten hat Symrise bereits 2021 das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) etabliert, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie sowie Verfahren zur Umsetzung festlegt (siehe auch Managementansatz zu GRI 204).

In unserem eigenen Betrieb sind die Rechte aus den Grundsätzen, Konventionen und Erklärungen im Symrise Verhaltenskodex festgehalten und zusammengefasst, der für alle Mitarbeiter der Symrise AG und ihre Konzerngesellschaften im In- und Ausland verbindlich ist. Jede Konzerngesellschaft muss bei der Umsetzung auch nationales Recht beachten, da es in einzelnen Ländern strengere oder umfassendere Gesetze oder Regeln geben kann als im Verhaltenskodex beschrieben. In diesen Fällen erwarten wir, dass diejenige Regelung zur Anwendung kommt, die den größten Schutz der Rechte bietet. Die Anforderungen werden weltweit in unserem integrierten Managementsystem (IMS) umgesetzt, das sich an den Anforderungen des konzernweit verbindlichen Standards Social Accountability 8000 (SA 8000) orientiert.

GRI 2-24

Einbeziehung politischer Verpflichtungen

Das Risikomanagement von Symrise basiert auf den Grundzügen allgemein anerkannter Standards und erstreckt sich über die Konzerngesellschaften und Unternehmenseinheiten des Symrise Konzerns. Die Koordination der Risikoerfassung erfolgt auf Konzernebene. Ein Konzern-Risikobericht wird zweimal pro Jahr an den Vorstand und Aufsichtsrat geleitet. Darin werden potenzielle Risiken und Chancen identifiziert und nach ihrer Gewinnauswirkung (Nettomethode) sowie ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert. Während der Revisionsaudits wird eine Wirksamkeitsprüfung der Risikoberichte durchgeführt. Zusätzlich werden innerhalb des Sustainability Boards die Risiken und Chancen aller Segmente erörtert und gegebenenfalls Maßnahmen eingeleitet.

Symrise ist ab 2023 vom LkSG betroffen und hat zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) etabliert (Managementansatz zu GRI 204). Das RSSC ist ein Ent-scheidungsgremium, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten sowie Verfahren zur Umsetzung festlegt. Die operative Umsetzung sowie die Überwachung und Nachverfolgung von festgelegten Maßnahmen mit Lieferanten erfolgt durch die Einkaufsabteilungen. Das RSSC kann dabei bereits auf guten Grundlagen aufbauen. Denn durch ein systematisches Lieferantenmanagement arbeiten wir bereits seit einigen Jahren daran, dass die Lieferanten unsere Standards zur Nachhaltigkeit einhalten. Ziel des RSSC ist es, ein kohärentes, zukunftsfähiges und sich stets verbesserndes Managementsystem zur verantwortungsvollen Beschaffung aufzubauen, das die Erwartungen und Anforderungen unserer Stakeholder erfüllt, die Lieferketten von Symrise widerstandsfähig zu machen und die Menschenrechte zu schützen. Arbeitsgruppen definieren konkrete Maßnahmen mit Zeitplänen und KPIs – unter Einbeziehung der Sedex-, EcoVa-dis- und AIM-Progress-Empfehlungen – und bilden die Grundlage einer Roadmap für die kommenden Jahre. Zu den strategischen Elementen, die das RSSC bereits 2021 erarbeitet und Anfang 2022 publiziert hat, gehören unter anderem die Einführung der Menschenrechtsrichtlinie, die auch einen Beschwerdemechanismus für Lieferanten und deren Mitarbeiter sowie Geschäftspartner enthält. In unserem Verhaltenskodex für Lieferanten (Richtlinie für nachhaltige Beschaffung und Verhaltenskodex für Lieferanten) beschreiben wir explizit unsere Anforderungen an Lieferanten. Auch Nachhaltigkeitsaspekte fließen in die Qualifizierung, Bewertung und Weiterentwicklung von Lieferanten ein und sind ein wesentlicher Aufgabenbereich des RSSC.

Bevor ein neuer Lieferant als Geschäftspartner aufgenommen wird, bitten wir um Kenntnisnahme zum Erhalt und um Bestätigung der Einhaltung der Vorgaben des Symrise Lieferanten-Verhaltenskodex.

Die internationalen Lieferantenbewertungsplattformen Supplier Ethical Data Exchange (SEDEX) und EcoVadis sind wertvolle Werkzeuge zur Einschätzung und Ermittlung potenzieller inhärenter und konkreter Nachhaltigkeitsrisiken. Die Ergebnisse der Bewertung fließen in interne Entscheidungsprozesse ein. So stellen wir sicher, dass mögliche negative Auswirkungen auf Menschenrechte wirksam verhindert werden. Falls konkrete negative Menschenrechtsauswirkungen festgestellt werden, erwarten wir von unseren Lieferanten, geeignete Abhilfemaßnahmen zu ergreifen.

Seit 2012 haben wir bereits unsere wichtigsten Lieferanten dazu aufgefordert, sich bei SEDEX zu registrieren und dort ihre Daten offenzulegen. 2020 haben wir ergänzend damit begonnen, Lieferanten auf die EcoVadis-Plattform aufzunehmen. Somit nutzen wir die Vorzüge beider Plattformen, um die Risiken und Möglichkeiten unserer Lieferanten zu erkennen. Lieferanten aus der Agrarproduktion können alternativ auch ihre FSA-Bewertung angeben – wir erwarten dabei mindestens den FSA-Standard in Silber oder eine gleichwertige Zertifizierung. Das FSA-Siegel (Farm Sustainability Assess-ment) steht für nachhaltig produzierte Rohstoffe und wird von der Non-Profit-Organisation SAI (Sustainable Agriculture Initiative) vergeben. Weiterhin werden seit 2014 zahlreiche Lieferanten von Naturstoffen – die für Symrise strategisch wichtig sind – über die Union for Ethical Biotrade (UEBT) bewertet. Somit lässt sich eine ethische Beschaffung der bezogenen Produkte sicherstellen.

Bei Lieferanten mit besonders ausgeprägtem Risiko – gemäß den Definitio-nen von SEDEX und EcoVadis –, kritischen Rohstoffen oder in der Bewertung offenkundig gewordenen Problemen führen wir Audits durch. Auch Lieferanten, von denen wir eine Zertifizierung durch spezifische Auditgesellschaften wie UEBT, SAI oder FSC fordern, werden beim Vorliegen hoher Risiken vor Ort besucht. Lieferanten mit mittleren und niedrigen Risiken werden der regelmäßigen Bewertung durch SEDEX und/oder EcoVadis beziehungsweise durch Auditgesellschaften wie UEBT, SAI und FSC unterzogen. Im Berichtsjahr wurden wie im Vorjahr 138 Lieferantenaudits durch ausgebildete und erfahrene interne Lieferantenauditteams durchgeführt. Zusätzlich fordern wir jährlich mindestens 50 Lieferanten auf, ein SEDEX / SMETA-Audit durch verifizierte, unabhängige Auditgesellschaften durchführen zu lassen. Weiterhin bekommen wir unaufgefordert rund 200 SMETA-Auditberichte unserer Lieferanten von SEDEX zugesendet. Die Umsetzung der identifizierten Korrekturmaßnahmen aus den Audits bis hin zur Verifizierung können wir in der SEDEX-Datenbank verfolgen.

Der aktuelle SEDEX-Risikobericht ergibt, dass die Datengrundlage einiger Lieferanten nicht für eine Risikobewertung ausreicht. Unter den bewerteten Standorten der Lieferanten weisen 86 % niedrige bis mittlere Nachhaltigkeitsrisiken auf. Die Lieferanten mit den höchsten Risiken befinden sich in Mexiko, China, Indien, Indonesien und Brasilien. Am häufigsten wurden Risiken in den Bereichen Arbeitssicherheit & -gesundheit, unzureichende Managementsysteme sowie Arbeitsrechte festgestellt.

Seit 2021 bewertet Symrise Lieferanten auch ergänzend auf der EcoVadis-Plattform. Mit einer Durchschnittsbewertung von 57 % über die Bewertungskategorien hinweg liegen die mit uns verbundenen Lieferanten deutlich über dem EcoVadis-Gesamtdurchschnitt (44,9 %). Im Vergleich zum Vorjahr wurden 90 % unserer Lieferanten wiederbewertet und 70 % erzielten eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.

Symrise wird seinen Fokus auf aktive Lieferanten fortsetzen, um die Datengrundlage über bestehende Risiken zu verbessern. Mit den Lieferanten, die hohe Risiken aufweisen, wird Symrise verstärkt zusammenarbeiten, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Hauptaugenmerk legen wir auf den Bereich der Menschenrechte, aber auch auf Umweltrisiken.

Im Hinblick auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz haben wir damit begonnen, die Risiken all unserer Lieferanten zu identifizieren, worüber wir im kommenden Jahr detailliert berichten.

Informationen zum aktuellen SEDEX-Risikobericht zu Kinderarbeit und Zwangsarbeit in der Lieferkette sind unter GRI 408-1 und GRI 409-1 zu finden.

Doch auch im eigenen Geschäftsbereich können menschenrechtliche oder umweltbezogene Risiken auftreten. Um diese Risiken zu identifizieren und abzumindern, sind alle Symrise Legacy* Produktionsstandorte auf der SEDEX-Plattform registriert und werden seit 2010 im Zyklus von maximal drei Jahren basierend auf dem SEDEX / SMETA 4 Pillar Standard extern auditiert. In Vorbereitung auf das LkSG haben wir im Berichtsjahr damit begonnen, alle weiteren Symrise Standorte** auf der SEDEX-Plattform zu registrieren und uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 an allen Standorten SMETA-Audits durchzuführen. Bisher sind 71 % aller Standorte SMETA-zertifiziert. Im Berichtsjahr wurden Standorte in Argentinien, Ägypten, Brasilien, China, Deutschland, Indien, Kolumbien, Madagaskar, Mexiko, Russland, Singapur, Spanien, Südafrika, dem Vereinigten Königreich und in den USA von externen Auditoren geprüft. An keinem der Standorte wurden bislang im Rahmen von Audits menschenrechtliche Abweichungen identifiziert.

Der aktuelle SEDEX-Risikobericht fasst die Erkenntnisse aus den von den Standorten auf der Plattform angegebenen Daten und den Audits zusammen. Er zeigt auf, dass die Datengrundlage mancher Standorte nicht für eine Risikobewertung ausreicht und knapp 90 % der bewerteten eigenen Standorte niedrige bis mittlere Nachhaltigkeitsrisiken aufweisen. Am häufigsten wurden Risiken in den Bereichen Wasserknappheit, Versammlungsfreiheit, Abfall und Verschmutzung, Arbeitszeiten sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz festgestellt. Symrise hat sich zum Ziel gesetzt, die Datengrundlage zu verbessern und prüft Maßnahmen, die standort- und länderbezogen umgesetzt werden können, um die identifizierten Risiken zu mindern. In den Audits wurden keine signifikanten Abweichungen von Vorgaben identifiziert. Alle festgestellten Abweichungen und Verbesserungspotenziale wurden an den jeweiligen Standorten zeitnah umgesetzt und gegebenenfalls in einem Follow-up-Audit verifiziert.

Darüber hinaus lassen Kunden ihre eigenen Standards zu sozialen Aspekten von externen Zertifizierungsgesellschaften an ausgewählten Symrise Standorten auditieren.

Neue Symrise Mitarbeiter werden zu Beginn ihrer Tätigkeit neben den arbeitsplatzspezifischen Anforderungen umfassend zu den Grundlagen unseres Verhaltenskodex geschult. Alle Mitarbeiter nehmen dann aufgrund von im Vorhinein festgelegten Rhythmen an rollierenden Schulungen teil. Abhängig davon, ob es sich um Grund-, Auffrischungs- oder Spezialschulungen handelt, betragen diese Rhythmen zwischen ein und drei Jahren.

Um die Einhaltung aller Compliance-Vorgaben kontinuierlich sicherzustellen, wird der Schulungsbedarf regelmäßig ermittelt und es werden geeignete Schulungen durchgeführt. Im Jahr 2022 sind vier Schulungen zu den Themen „Protecting Intellectual Property: The New Hire Training”, „Data Pro-tection and Privacy: Know Your Risk Training”, „The Symrise Code of Con-duct: Module 2 Training” und „Global Competition: Our Responsibilities Training” durchgeführt worden. Die Teilnahme an den genannten Schulungen ist für die Mitarbeiter verpflichtend, die aufgrund ihrer Tätigkeit einen Bezug zu diesen Themen haben. Im Berichtsjahr nahmen an den genannten Schulungen jeweils mehr als 4.600 Mitarbeiter teil (2021: 5.500). Die betroffenen Mitarbeiter wurden damit im Jahr 2022 intensiv in Compliance-Themen geschult. Diese Schulungen enthalten auch immer wieder Verweise auf unseren Verhaltenskodex, sodass eine Auffrischung unserer verbindlichen Grundsätze gewährleistet ist. Auch auf den Beschwerdemechanismus inklusive der Symrise-internen Integrity Hotline bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex wird im Rahmen der Schulungen aufmerksam gemacht (siehe GRI 2-26).

Seit 2019 erhält ein Teil unserer Mitarbeiter außerdem Compliance-Schulungen zu Themen wie Interessenkonflikte, Korruptionsbekämpfung, Finanzkriminalität, Gesetzesvorgaben im internationalen Handel, Schutz vertraulicher Unternehmensinformationen sowie sichere Datenverarbeitung und -entsorgung. Zielgruppe dieser Schulungen sind Mitarbeiter aus den Bereichen Einkauf, Finanzen, Vertrieb und dem Management.

Alle Investitionsvereinbarungen und -verträge enthalten Menschenrechtsklauseln. In unseren Investitionsvereinbarungen und -verträgen weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die Vorschriften und Regeln zu Arbeitssicherheit, Gesundheit und die Vorgaben zur Reduzierung von Umwelteinflüssen sowie die Hygieneregeln für Partnerfirmen einzuhalten sind. Weiterhin wird auf die Vorschriften zum Mindestlohn hingewiesen, welche auch für Nachunternehmer gelten. Unsere Menschenrechtsrichtlinie enthält einen Beschwerdemechanismus für Lieferanten und deren Mitarbeiter sowie Geschäftspartner. In unserem Verhaltenskodex für Lieferanten beschreiben wir explizit unsere Anforderungen an Geschäftspartner, also auch an Dienstleister und insbesondere auch an Rohstofflieferanten. Bevor ein neuer Lieferant als Geschäfts-partner aufgenommen wird, bitten wir um Kenntnisnahme zum Erhalt und um Bestätigung der Einhaltung der Vorgaben des Symrise Lieferanten-Verhaltenskodex.

* Zu Symrise Legacy zählen alle Symrise Werke mit Ausnahme der Standor-te des ehemaligen Segments Nutrition.

** Ein Teil der noch fehlenden Standorte wird auch künftig nicht separat registriert, da sie Zweigstellen anderer Standorte darstellen beziehungsweise nur wenige Mitarbeiter dort beschäftigt sind (20 oder weniger).

GRI 2-25

Verfahren zur Beseitigung negativer Auswirkungen

Bei Verstößen gegenüber unserem Verhaltenskodex können sich unsere Mitarbeiter anonym und vertraulich an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts oder unsere Integrity Hotline wenden (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26).

Symrise hat zudem einen unternehmenseigenen Beschwerdemechanismus für externe Stakeholder und Rechteinhaber eingerichtet, um Probleme zu melden und Abhilfe zu schaffen. Der Beschwerdemechanismus steht ab 2023 zur Verfügung. Symrise hält sich auch an die auf nationaler Ebene geltenden Beschwerdemechanismen oder Gesetze und arbeitet bei Bedarf mit den zuständigen Behörden zusammen, um etwaige für Symrise relevante Missstände zu beheben. Externe Informanten können sich direkt an den Symrise Human Rights Officer unter Sustainability.Office@symrise.com wenden.

GRI 2-26

Verfahren für die Einholung von Ratschlägen und die Meldung von Anliegen

Wie in unserem Verhaltenskodex beschrieben, existieren verschiedene Anlaufstellen für unsere Mitarbeiter zu ethischem und gesetzeskonformem Verhalten und zu Anliegen der Integrität. Zunächst können sich die Mitarbeiter an ihren Vorgesetzten wenden. Sollte der Mitarbeiter nicht mit seinem Vorgesetzten über sein Anliegen sprechen können, zum Beispiel weil dieser selbst betroffen ist, stehen ihm die Personalreferenten, der Betriebsrat oder der nächsthöhere Vorgesetzte oder Mitarbeiter der Rechtsabteilung zur Verfügung. Anonym und vertraulich können sich unsere Mitarbeiter auch an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts wenden. Die durch das Group Compliance-Office eingerichtete Integrity Hotline stellt sicher, dass Symrise Mitarbeiter weltweit anonym Verstöße gegen Rechtsvorschriften und konzerninterne Richtlinien melden können. Mittels einer eigens eingerichteten kostenlosen Telefonnummer ist das Group Compliance-Office so für alle Mitarbeiter erreichbar. Über einen zwischengeschalteten Dienstleister ist gewährleistet, dass die Mitarbeiter ihre Anliegen anonym und in ihrer Muttersprache vorbringen können.

Dabei erhalten sie eine individuelle und nur einmalig vergebene Vorgangsnummer, die es ihnen erlaubt, zu einem späteren Zeitpunkt erneut die Hotline anzurufen und die für sie vom Group Compliance-Office hinterlegte Antwort abzuhören. Dieses Verfahren kann beliebig wiederholt und fortgesetzt werden und ermöglicht auf diese Art und Weise die Kommunikation des Group Compliance-Office mit einem Hinweisgeber, ohne dass dessen Anonymität gefährdet würde. Gleichzeitig können durch gezielte Rückfragen Missbräuche und Denunziationen von anderen Mitarbeitern verhindert und zusätzliche Informationen angefordert werden. Zusätzlich können die Mitarbeiter das Group Compliance-Office auch über den Webservice der Symrise Integrity Hotline anonym erreichen. Dort können sie ihre Mitteilungen schriftlich hinterlegen und etwaige Unterlagen elektronisch hochladen.

Eine Kommunikation mit dem Group Compliance-Office nur über das Telefon ist daher nicht zwingend erforderlich. Natürlich kann sich jeder Mitarbeiter jederzeit auch direkt und persönlich an das Group Compliance-Office wenden.

Symrise hat zudem einen unternehmenseigenen Beschwerdemechanismus für externe Stakeholder und Rechteinhaber eingerichtet, um Probleme zu melden und Abhilfe zu schaffen. Der Beschwerdemechanismus steht ab 2023 zur Verfügung. Symrise hält sich auch an die auf nationaler Ebene geltenden Beschwerdemechanismen oder Gesetze und arbeitet bei Bedarf mit den zuständigen Behörden zusammen, um etwaige für Symrise relevante Missstände zu beheben. Externe Informanten können sich direkt an den Symrise Human Rights Officer unter Sustainability.Office@symrise.com wenden.

GRI 2-27

Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen

Integrität, rechts- und gesetzeskonformes Verhalten sind für Unternehmen Grundlage nachhaltigen Erfolgs. Verstöße können persönliche Haftung und Reputationsverluste für das Unternehmen selbst sowie negative Auswirkungen für Geschäftspartner und Lieferanten durch Preisabsprachen und Marktungleichgewichte nach sich ziehen.

Unsere verbindlichen Grundsätze sind in unserem Verhaltenskodex festgehalten, der ein Leitbild für alle Beschäftigten bildet. Die Grundsätze gelten für alle Länder. Der Verhaltenskodex regelt nicht nur Umgangsformen mit den wesentlichen Partnern von Symrise und stellt transparente und vertrauenswürdige Prozesse sicher. Der Verhaltenskodex behandelt auch ethische und rechtliche Herausforderungen am Arbeitsplatz, in Geschäftsbeziehungen und in der Handhabung von Informationen. Im Interesse aller Beschäftigten und des Unternehmens analysieren wir Verstöße gegen unseren Verhaltenskodex unmittelbar und beseitigen deren Ursachen. Für den Fall eines Verstoßes gegen ethische und rechtliche Standards haben wir durch das Group Compliance-Office eine Integrity Hotline installiert, über die alle Symrise Mitarbeiter weltweit anonym und in ihrer Muttersprache Verstöße gegen Rechtsvorschriften und konzerninterne Richtlinien melden können. Fehlverhalten verfolgen wir konsequent im Rahmen der jeweils geltenden nationalen Rechtsvorschriften.

In den jährlich stattfindenden Reviews des Integrierten Managements werden dem Topmanagement Verstöße gegen geltendes Recht zusammengefasst. Geeignete Maßnahmen werden eingeleitet, um ein Wiederauftreten zu vermeiden.

Im Berichtsjahr wurden gegen Symrise keine wesentlichen Bußgelder oder nicht-monetären Strafen wegen Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften verhängt.

Weltweit wurden durchschnittlich einmal im Monat Verdachtsfälle von Verstößen gegen den Verhaltenskodex über die Integrity Hotline an das Compliance Office gemeldet. In allen Fällen wurden daraufhin Untersuchungen eingeleitet und fallspezifisch auf der Grundlage der jeweils geltenden Rechtsordnung und konzerninterner Vorschriften Korrekturmaßnahmen eingeleitet.

GRI 2-28

Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen

Symrise will den Unternehmenswert und die Nachhaltigkeit seiner Ge-schäftsaktivitäten langfristig steigern. Deswegen haben wir uns über die be-stehenden Anforderungen für die Riechstoff- und Aromenindustrie hinaus zu weiteren Standards verpflichtet und arbeiten aktiv an deren Entwicklung. Unsere Manager in den Bereichen Sustainability, Regulatory Affairs und R&D vertreten Symrise in den weltweit größten Verbänden der Duft-, Aroma- und Kosmetikindustrie. Zudem ist Symrise Mitglied in zwei Organisationen, die sich für Alternativen von Tierversuchen einsetzen: European Partnership for Alternative Approaches to Animal Testing (EPAA) und Animal-Free Safety Assessment Collaboration (AFSA).

In folgenden Expertengruppen arbeitet Symrise mit:

International Fragrance Association (IFRA):

  • Joint Advisory Group
  • Inhalation Task Force
  • Dermal Sensitization Task Force
  • Chemical Control Legislation Task Force
  • Analytical Working Group
  • ETF
  • NCS Task Force
  • CITES Task Force
  • CMR Working Group
  • Furocoumarin Working Group

IFRA EU:

  • REACH Task Force
  • GMES Working Group
  • Fragrance Encapsulation Working Group
  • AISE sub-group of biodegradability experts

IFRA APAC:

  • China Working Group
  • Technical Committee
  • Korea Working Group

IFRA LATAM:

  • CAFEPA
  • ABIFRA
  • ACHISAF
  • ANFPA
  • ANDI

IFRA-IOFI:

  • Sustainability Committee
  • Nagoya Protocol
  • Sustainability Task Force

International Organization of the Flavor Industry (IOFI):

  • Regulatory Advisory and Advocacy Committee (RAAC)
  • Science Board
  • Communications Board
  • Working Group on Methods of Analysis

IOFI APAC:

  • CAFFCI
  • JFFMA
  • FSSANZ
  • THAI Flavor Association
  • KFFA
  • FFAS

European Flavour Association (EFFA):

  • DVAI
  • SNIAA
  • Federchimica
  • A.E.F.A.A.
  • UK Flavor Association
  • Aromsa

Im Zuge der Zusammenführung der Segmente Flavor und Nutrition zu dem Segment Taste, Nutrition & Health bleiben die Mitgliedschaften des ehemaligen Segments Nutrition in folgenden Organisationen weiterhin bestehen:

  • Marine Ingredients Organization (IFFO)
  • Natural Food Colors Association (NATCOL)
  • Fédération des Industries Avicoles (FIA)
  • Syndicat National des Compléments Alimentaires (SYNADIET)
  • Syndicat National des Ingrédients Aromatiques Alimentaires (SNIAA)
  • Union National Interprofes Jus de Fruits (UNIJUS)
  • Fédération Européenne des Fabricants d'Aliments pour la Nutrition Animale (FEFANA)
  • Fédération des Fabricants d’Aliments pour Chiens, Chats, Oiseaux et autres animaux familiers (FACCO)
  • Pet Food Association of Canada (PFAC) in Kanada
  • The Pet Food Industry Association of Australia (PFIAA)
  • Entreprises Françaises de Charcuterie Traiteur (FICT)
  • Chilealimentos
  • Associação Brasiliera da Indústria e Comércio de Ingredientes e Aditivos par Alimentos (ABIAM)
  • Juice Product Association
  • American Botanical Council

Weiterhin ist Symrise seit November 2020 Mitglied im Verein der Klimaschutz-Unternehmen e. V.: Der Verein hat als bundesweites und branchenübergreifendes Netzwerk von Unternehmen aller Größenklassen den Zweck, Klimaschutz zu fördern. Seine Mitglieder setzen sich für Energieeffizienz sowie einen schonenden Umgang mit Ressourcen ein.

Außerdem hat sich Symrise 2022 in das Lobbyregister für die Interessensvertretung gegenüber dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung eingetragen. Dieser Schritt erfolgt vor allem im Hinblick auf das Ziel, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen und Unternehmen Optionen zur Dekarbonisierung ihrer Produktion aufzuzeigen.

Auch der Renewable Carbon Initiative ist Symrise 2022 beigetreten.

Weitere Initiativen, in denen wir Mitglied sind:

  • AIM-Progress: Die Initiative besteht aus führenden Konsumgüterherstellern und ihren Zulieferern, die sich für Nachhaltigkeit und das Einhalten von Menschenrechten in der gesamten Lieferkette einsetzen. Dabei entstehen gemeinsame Strategien, um die Lieferketten schneller, effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
  • Alliance of CEO Climate Leaders: Das vom World Economic Forum initiierte Netzwerk besteht aus Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die den Übergang in eine kohlenstoffarme und resiliente Wirtschaft beschleunigen wollen. Seit 2020 gehört der Vorstandsvorsitzende von Symrise der Initiative an.
  • Allianz für Entwicklung und Klima: Die Multi-Akteurs-Partnerschaft besteht aus mehreren hundert Unternehmen, Verbänden, Behörden und Vertretern der Zivilgesellschaft. Die Allianz fördert die freiwillige Kompensation von Treibhausgas (THG)-Emissionen und steht unter der Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
  • Business Ambition for 1,5°C: Die Kampagne wurde unter anderem vom UN Global Compact und der Science Based Targets Initiative ins Leben gerufen, um die Verabschiedung ambitionierter Klimaschutzziele weiter voranzutreiben.
  • RE100 Initiative: Die Initiative setzt sich dafür ein, dass Unternehmen bis 2050 ihren Strom zu 100 % aus erneuerbaren Quellen beziehen. Als Mitglied ist Symrise verpflichtet, sich eigene Ziele zu setzen und bei der Auswahl erneuerbarer Stromquellen die Kriterien der Initiative einzuhalten.
  • Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO): Seit 2016 verwenden wir nur Palm- und Palmkernöle aus 100 % RSPO „Mass Balance“ zertifizierten Quellen. Da wir immer wieder neue primäre und sekundäre Palmölderivate beschaffen und dafür existierende zertifizierte Palmölderivate wegfallen, arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Vorgabe zu erfüllen.
  • Sustainable Agriculture Initiative (SAI) Platform: Sie bringt Unternehmen zusammen, die sich für eine nachhaltige und widerstandsfähige Landwirtschaft und starke Lieferketten einsetzen.
  • Sustainable Spices Initiative (SSI): Sowohl für Symrise als auch für die SSI steht die nachhaltige Anzucht und Beschaffung von Rohstoffen im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Kunden, Lieferanten und NGOs wollen wir aktiv mit der SSI zusammenarbeiten, unser Wissen teilen und gleichzeitig neue Erfahrungen sammeln.
  • Sustainable Vanilla Initiative: Symrise ist Gründungsmitglied der Sustainable Vanilla Initiative, die sich für eine langfristig stabile Versorgung mit qualitativ hochwertiger natürlicher Vanille, die sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig produziert wird, einsetzt.
  • The French Business Climate Pledge: Die Initiative investiert in Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien, Energieeffizienz, vom Einsatz kohlenstoffarmer Technologien und in nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken.
  • Together with Nature: Symrise bekennt sich zu den vier Prinzipien für naturbasierte Lösungen von „Together with Nature“: Die Reduktion von Emissionen, der Schutz der Biodiversität, sozialgerechtes Verhalten – insbesondere mit Blick auf lokale Gemeinschaften – sowie ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln.
  • Union for Ethical Biotrade (UEBT): Im Rahmen der Mitgliedschaft engagieren wir uns für eine ethische Beschaffung unserer natürlichen Rohstoffe.
  • UN Race to Zero & Exponential Roadmap Initiative: Damit schließen wir uns der globalen Kampagne der UN, dem Race to Zero, an. Die Mission besteht darin, die Emissionen bis 2030 durch exponentielle Klimaschutzmaßnahmen und -lösungen zu halbieren und Richtung Netto-Null zu bringen. Teilnehmende Unternehmen sollen über die Reduktion eigener Emissionen und der Emissionen der Wertschöpfungskette hinausgehen, indem Klimaschutz tief in die Unternehmensstrategie verankert wird.
  • World Business Council for Sustainable Development (WBCSD): Symrise ist seit 2017 Mitglied der Unternehmensinitiative, die an der Transformation hin zu einer klimaschonenden, naturverträglichen und gerechteren Wirtschaft arbeitet.
  • 10x20x30 Food Loss and Waste Initiative: Im Rahmen der Initiative haben sich zehn der weltweit größten Lebensmitteleinzelhändler und -anbieter mit jeweils 20 ihrer wichtigsten Zulieferer zusammengeschlossen, um bis 2030 Lebensmittelverluste in der Lieferkette und in ihren eigenen Betrieben zu reduzieren.
Einbindung von Stakeholdern

GRI 2-29

Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern

Symrise steht weltweit im aktiven Austausch mit seinen Stakeholdern. Denn wir können nur dann bestmögliche Lösungen entwickeln, wenn wir die Bedürfnisse und Interessen unserer wichtigsten Anspruchsgruppen kennen. Dazu zählen wir Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre, Fremdkapitalgeber, Nachbarn, Politik, Nichtregierungsorganisationen und Geschäftspartner. Zentrale Anliegen unserer wichtigen Stakeholdergruppen adressieren wir sowohl durch etablierte Prozesse und klare Verantwortlichkeiten bei Symrise als auch durch unsere Berichterstattung.

Die Auswahl der einbezogenen Stakeholder richtete sich nach den Empfehlungen des AA1000 Stakeholder Engagement Standards, auf dessen Basis wir 2014 erstmals unsere Stakeholderinteraktionen analysiert und bewertet haben.

Eine Vielzahl interner und externer Formate und Kanäle erlaubt Symrise einen regen Dialog mit seinen Anspruchsgruppen. Im Jahr 2022 haben wir erneut eine breit angelegte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei haben wir die Erwartungen und Empfehlungen unserer Anspruchsgruppen im Rahmen verschiedener Befragungen und Interviews erörtert (siehe auch GRI 3-1).

Im ständigen Austausch mit unseren Mitarbeitern, z. B. durch regelmäßige Feedbackgespräche, erhalten wir zudem wichtige Anregungen für Verbesserungen. Unsere Stärken und Schwächen lassen wir im Rahmen einer regelmäßigen Mitarbeiterbefragung bewerten. Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse 2022 wurden die Symrise Mitarbeiter weltweit in vier verschiedenen Sprachen zu ihren relevanten Nachhaltigkeitsthemen befragt und konnten wertvolle Hinweise zu Prioritäten und Maßnahmen geben.

Mithilfe der SEDEX-Plattform stehen wir seit 2011 darüber hinaus mit zahlreichen Rohstofflieferanten zu ethischen, Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsthemen im Dialog. Unsere Kunden und Investoren informieren wir weltweit mit Roadshows und Innovationstagen über aktuelle Entwicklungen unseres Unternehmens.

Die Anliegen der Anwohner an unseren Standorten nehmen wir ernst und informieren diese im Rahmen von Informationsveranstaltungen und regelmäßigen Nachbarschaftszeitungen. Außerdem haben wir eine ständige Umwelt-Rufbereitschaft etabliert.

Mit Nichtregierungsorganisationen stehen wir nicht nur im regelmäßigen Informationsaustausch, sondern haben darüber hinaus zu spezifischen Themen wie Biodiversität strategische Partnerschaften geschlossen, wie zum Beispiel die GIZ, Rainforest Alliance, UEBT, um nachhaltigen Wert für die Gesellschaft und Umwelt zu erzeugen. Die auf diesen Wegen artikulierten Erwartungen unserer Stakeholder inspirieren uns und stellen die Basis für unsere Arbeit dar.

GRI 2-30

Tarifverträge

Ein klares Bekenntnis zur Vereinigungsfreiheit sowie das Recht auf Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft sind für uns selbstverständlich. Daher sind in unseren lokalen Standorten die gesetzlich erforderlichen kollektiven Arbeitnehmervertretungen gebildet. Darüber hinaus wenden wir an allen Standorten, wo dies rechtlich und personalpolitisch betriebsüblich ist, die jeweiligen lokalen Tarifverträge an.

Weltweit sind 60 % (2021: 60 %) unserer Belegschaft durch Kollektivvereinbarungen und in Deutschland rund 85 % (2020: 85 %) der Belegschaft durch unsere aktiven und nachwirkenden Tarifverträge erfasst. Unsere außertariflichen Mitarbeiter ohne Leitende Angestellte und Senior Management (14 % unserer deutschen Belegschaft (2021: rund 12 %)) behandeln wir bei Entgelterhöhungen wertgleich wie unsere Tarifmitarbeiter.

Thema Indikator Name Info

GRI 3-1

Verfahren zur Bestimmung wesentlicher Themen

Im Berichtsjahr 2022 haben wir unsere Wesentlichkeitsanalyse in einem umfangreichen Analyseprozess, bestehend aus mehreren Onlinebefragungen und qualitativen Interviews mit zentralen Stakeholdern, aktualisiert. Die zur Bewertung identifizierten 14 Themen wurden dabei abgeleitet aus der Analyse internationaler Rahmenwerke und deren inhaltlichen Anforderungen [zum Stand Juni 2022] – u. a. von GRI, SDGs, EU-Taxonomie, CSRD/ESRS sowie einem Benchmark der Peer Group. In diesem Zuge wurden Themenbezeichnungen und -inhalte, wo sinnvoll, überarbeitet und neu geclustert. Beispielsweise wurde das Thema „Schutz der Biodiversität“ in „Umweltschutz & Biodiversität“ umbenannt oder die zuvor separat bewerteten Themen „Nachhaltige Partnerschaften“ und „Unterstützung lokaler Gemeinschaften“ aufgrund inhaltlicher Überschneidungen zu „Partner & Gemeinschaften“ zusammengefasst. „Attraktivität als Arbeitgeber“ wurde in angrenzende Themen integriert. Das Management von Klimarisiken durch Symrise wird mit dem Thema „Klimaschutz und ‑anpassung“ nun – über die Bekämpfung der Klimakrise hinaus – explizit adressiert.

Im Zeitraum Juni bis August 2022 wurde die Wesentlichkeit der Themen daraufhin via verschiedener Befragungen mit Blick auf die gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Symrise auf die Themen (inside out) sowie deren Geschäftsrelevanz auf das Unternehmen (outside in) bewertet. Dabei wurden für beide Perspektiven jeweils zwei Stakeholder-Befragungen durchgeführt, deren Befragungsdesigns die quantitative und qualitative Bewertung der für Symrise strategisch wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen zum Ziel hatte: eine Mitarbeiterumfrage an alle Symrise Mitarbeiter weltweit und ausgewählte Experteninterviews für die Auswirkungsperspektive, eine Managementbefragung und Interviews mit Führungskräften für die Geschäftsrelevanz. Insgesamt konnten hierfür 1.267 Onlinefragebögen sowie über 30 qualitative Interviews ausgewertet werden.

Mit den über 30 Interviews von Führungskräften und Experten verschiedener Stakeholder-Gruppen – Investoren, Kunden, NGOs, Wissenschaft, Politik und Verbände – wurde die qualitative Aussagekraft der diesjährigen Analyse damit noch einmal gesteigert.

Im Ergebnis wurden die vier Themen „Klimaschutz und ‑anpassung”, „Umweltschutz & Biodiversität”, „Rohstoffnutzung und Kreislauflösungen” sowie „Beschaffung und Menschenrechte“ als die Themen für Symrise mit der höchsten Wesentlichkeit – und damit strategisch prioritärer Relevanz – identifiziert. Die drei erstgenannten Themen wurden dabei sowohl hinsichtlich ihrer Geschäftsrelevanz als auch in der Auswirkungsperspektive am höchsten bewertet. Mitarbeiter und Management eint dabei der inhaltliche Fokus. Das Thema „Klimaschutz und ‑anpassung“ ist stakeholderübergreifend das wesentlichste Thema. Von Experten wurde ebenfalls das Thema „Partner & Gemeinschaften“ als zentraler Hebel für Symrise benannt, um gemeinsam mit Partnern einen positiven Einfluss über das eigene Unternehmen hinaus und damit Strahlkraft und Multiplikatorenwirkung auf die Branche zu entfalten. Vonseiten des Managements wurde vor allem die Bedeutung der Themen „Produktinnovation und -design“ sowie „Produktqualität und -sicherheit“ für die Wertschöpfung des Unternehmens betont.

Im Vergleich zur letzten Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2019 unterstreichen diese Ergebnisse wiederholt den Nachhaltigkeitsfokus von Symrise im Bereich „Footprint & Sourcing“ – mit dem Unterschied, dass Klima dieses Jahr klar an erster Stelle steht. „Biodiversität“ rückt außerdem zum ersten Mal unter die Top 4 Themen von Symrise auf. Das Management von Wasser sowie Governance & Compliance verlieren in diesem Jahr vergleichsweise an Bedeutung. Mit Blick auf die höher bewerteten Produktthemen aus Sicht des Managements mag letzteres als die fortlaufende Verlagerung des Schwerpunkts von Nachhaltigkeit – von der Governance hin zu Produkt und Kerngeschäft – interpretiert werden.

Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse wurden abschließend im Sustainability Board diskutiert und validiert. Diese stecken damit zugleich den Rahmen ab für unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung (Nachhaltigkeitsbericht und Unternehmensbericht) in Vorbereitung auf die CSRD.

Für alle wesentlichen Themen im Überblick, deren Definitionen, Ziele, Managementmethoden sowie die aktuelle Zielerreichung im Jahr 2023 siehe die Übersichtstabelle im Unternehmensbericht 2022 auf Seite 98ff.

wesentlichkeitsmatrix

GRI 3-2

Liste der wesentlichen Themen
Wesentliche Themen GRI-Themen zur Berichterstattung Wesentliche Auswirkungen innerhalb der Organisation Wesentliche Auswirkungen außerhalb der Organisation
Klimaschutz & -anpassung Emissionen Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Standortgemeinden (weltweit)
Energie
Beschaffung & Menschenrechte Nichtdiskriminierung Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Lieferanten (weltweit)
Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen
Kinderarbeit
Zwangs- oder Pflichtarbeit
Umweltbewertung und soziale Bewertung der Lieferanten
Beschaffungspraktiken
Rohstoffnutzung & Kreislauflösungen Materialien Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Standortgemeinden (weltweit), Lieferanten (weltweit)
Abfall
Umweltschutz & Biodiversität Biodiversität Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Standortgemeinden (weltweit), Lieferanten (weltweit)
Beschaffungspraktiken
Umweltbewertung der Lieferanten
Abfall
Corporate Governance & Compliance Wettbewerbswidriges Verhalten Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften NGOs, Kunden, Konsumenten, Lieferanten
Antikorruption
Steuern
Politische Einflussnahme
Partner & Gemeinschaften Lokale Gemeinschaften Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften NGOs, Standortgemeinden (weltweit)
Rechte der indigenen Völker
Produktinnovation & -design Wirtschaftliche Leistung Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Kunden, Konsumenten, Lieferanten
Materialien
Umgang mit Wasser Wasser und Abwasser Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Standortgemeinden (weltweit)
Abfall
Produktqualität & -sicherheit Marketing & Kennzeichnung Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Kunden, Konsumenten, Lieferanten
Kundengesundheit und -sicherheit
Arbeitssicherheit & Gesundheit Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften Standortgemeinden (weltweit)
Mitarbeiterbefähigung Aus- und Weiterbildung Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften
Marktpräsenz
Beschäftigung
Vielfalt & Chancengleichheit Diversität und Chancengleichheit Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften
Nichtdiskriminierung
Tierwohl Tierwohl Symrise AG und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften NGOs, Kunden, Konsumenten, Lieferanten

Änderungen der wesentlichen Themen in Folge der 2022 neu durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse sind in GRI 3-1 beschrieben.

Thema Indikator Name Info
GRI 201: Wirtschaftliche Leistung 2016

GRI 3-3

Management von wesentlichen Themen

Eine starke wirtschaftliche Leistung stellt für uns selbst, unsere Kunden und Investoren eine zentrale Voraussetzung für unsere Zukunftsfähigkeit dar. Sie ermöglicht uns Investitionen in neue Technologien und Wachstumsmärkte ebenso wie in die unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsprojekte – von dem Ausbau unseres Ansatzes zur nachhaltigen Beschaffung bis zu innovativen und nachhaltigen Produktlösungen. Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Kompetenzen stark ausgeweitet und uns neue Wachstumsfelder erschlossen. Nun gilt es, diese neuen Anwendungsgebiete mit den traditionellen zu verknüpfen. Deshalb setzen wir verstärkt auf Vernetzung auf allen Ebenen: mit unseren Kunden, Zulieferern und auch innerhalb des Unternehmens. Wir konnten unsere Marktposition in allen Regionen ausbauen und das bereits große Vertrauen unserer Kunden weiter festigen. Dabei haben wir die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Erfolg im Blick. Die Bedeutung dieses Aspekts unterstreicht auch unsere Wesentlichkeitsanalyse 2022 deutlich – mit einer hohen Bewertung der Relevanz des Themas „Produktinnovation & -design“ für Symrise sowie für unsere Stakeholder. Gleichzeitig haben wir unser Portfolio inhaltlich wie regional so ausgebaut, dass wir politische und wirtschaftliche Unwägbarkeiten in einzelnen Ländermärkten abfedern können. Nicht zuletzt haben wir unsere Innovationskraft durch eine noch intensivere Zusammenarbeit im Unternehmen und mit externen Partnern gestärkt.

Wir verknüpfen wirtschaftlichen Erfolg mit Nachhaltigkeit, indem wir uns auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette immer wieder dessen versichern, was wir tun. Das fängt bei den Rohstoffen an. Wir beziehen diese aus aller Welt und oft aus weniger entwickelten Ländern. Dort sorgen wir – wie zum Beispiel bei der Vanille – dafür, dass die Landwirte fair entlohnt, die Umwelt beim Anbau geschont und Kinderarbeit komplett ausgeschlossen wird. Im Herkunftsland Madagaskar engagieren wir uns seit über zehn Jahren auch für Bildung und Gesundheit und haben eine Produktion nach westlichen Umweltstandards aufgebaut. Durch unsere Geschäftstätigkeit vor Ort tragen wir zur Lebensgrundlage von knapp 40.000 Menschen bei. Nähere Informationen zu unserem Engagement in den Anbaugebieten unserer Rohstoffe finden Sie unter GRI 413.

Mit unseren Produkten schaffen wir Geschmacks- und Dufterlebnisse und tragen zu Gesundheit und Wohlbefinden bei. Unsere Aromen, Wirkstoffe, Parfümöle und sensorischen Lösungen sind in der Regel zentrale funktionale Bestandteile in den Endprodukten unserer Kunden. Dabei liegt die Herausforderung darin, Produkte zu entwickeln, die sowohl unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen von Konsumenten entsprechen als auch gleichzeitig einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Kunden und die Gesellschaft schaffen können. Dabei unterstützen wir aktiv die Erreichung der Ziele bezüglich nachhaltigem Konsum (SDG 12) und Klimaschutz (SDG 13).

Die zwei Segmente von Symrise verfolgen aufgrund der unterschiedlichen spezifischen Anforderungen der Märkte und Kunden eigene Aktivitäten in der Forschung & Entwicklung (F&E). Gleichzeitig wird darauf geachtet, Technologien, Verfahren und Erkenntnisse für alle Segmente verfügbar zu machen, um Synergien zu erzielen. Weltweit bestehen mehrere F&E-Zentren, um so die regionalen Aktivitäten der Segmente optimal zu unterstützen.

Unsere F&E-Strategie zielt darauf ab, die einzelnen Bausteine der Produktentwicklung wie Markt- und Konsumentenforschung, F&E sowie Kreation im gesamten Konzern zu vernetzen. Sämtliche Forschungsaktivitäten sind kunden-, markt- und nachhaltigkeitsorientiert. Neue Produkte und Technologien werden frühzeitig durch eine enge Anbindung der F&E an Marketing und Anwendungsbereiche, Einkauf und Fertigung, Produktentwicklung sowie Qualitätssicherung und Fragestellungen im regulatorischen Bereich auf Umsetzbarkeit, Nachhaltigkeitsaspekte und Rentabilität geprüft.

Innovative und nachhaltige Produktlösungen erreichen wir durch einen Fokus auf Grüne Chemie, natürliche Rohstoffe, Ressourceneffizienz in der Produktion, fortschrittliche Technologien und intelligente Vernetzung. Mit un-serer Product Sustainability Scorecard können wir die Auswirkungen jedes einzelnen Inhaltsstoffs unserer Produkte entlang der Wertschöpfungskette erfassen. Dadurch ermöglichen wir unseren Kunden, im Vergleich zu verfügbaren Alternativen, den umweltfreundlichsten Weg einzuschlagen.

Der Anteil natürlicher Rohstoffe an unserem Portfolio ist in den letzten Jahren weiter gestiegen. Eine vollständige Umstellung auf natürliche Rohstoffe streben wir jedoch nicht an – sie würde in vielen Fällen komplexe soziale und ökologische Folgewirkungen mit sich bringen. Zum einen wird in der Herstellung synthetischer Rohstoffe meist weniger Energie und Wasser benötigt als beim Anbau, der Ernte und dem Transport der natürlichen Variante. Zum anderen steht eine stärkere Nutzung natürlicher Rohstoffe häufig in Flächenkonkurrenz mit der Lebensmittelproduktion und gefährdet durch Monokulturen den Erhalt der Biodiversität. Im Fall von synthetischem Menthol – das Symrise bereits seit über 30 Jahren herstellt – ist der CO2-Fußabdruck etwa zehnmal niedriger als bei Menthol aus natürlicher Minze.

GRI 201-1

Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert

Eine vollständige Darstellung finden Sie im Finanzbericht 2022:

GRI 201-2

Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Organisation und andere mit dem Klimawandel verbundene Risiken und Chancen

Unsere Abteilung Corporate Sustainability bewertet regelmäßig unternehmensweit klimabedingte Risiken. Das Risikomanagement im Hinblick auf Risiken und Chancen des Klimawandels wird vom Vorstand und vom Aufsichtsrat halbjährlich überprüft. Prozessbezogene Risiken wie Strategie, Finanzen, Supply Chain, Regulatory, Innovation, Sourcing, Compliance, Recht etc. sind mit marktbezogenen Risiken wie Trade / Market, Business / Commercial und Finance verknüpft. Ziel dieses Verfahrens ist es, wesentliche Risiken zu identifizieren und zu bewerten, um die positive Geschäftsentwicklung des Symrise Konzerns sicherzustellen.

Alle Risiken, einschließlich klimabezogener Risiken, werden auf regionaler Ebene mithilfe regionaler Expertise identifiziert und bewertet. Sie decken das gesamte Spektrum der klimabezogenen Fragen ab (Übergangs- und physische Fragen). Die Risiken werden auf Bruttorisikobasis bewertet. Das Bruttorisiko ist definiert als Risiko ohne Minderungskontrolle. Die Risiken sind nach den Kriterien „EBIT-Effekt“ und „Wahrscheinlichkeit“ zu analysieren.

Der Klimawandel bietet allerdings auch Chancen. Der Bedarf nach emissionsarmen Produkten kann neue Geschäftsfelder eröffnen, die Entwicklung von Technologien und Produkten anstoßen, damit neue Umsätze schaffen und die Reputation verbessern. Chancen erfordern typischerweise Investitionen in Anlagen, F&E oder M&A. Bei der jeweiligen Investitionsentscheidung werden die Übereinstimmung mit unserer Geschäftsstrategie (d. h. die Stärkung unseres Kerngeschäfts), finanzielle Leistungsindikatoren wie ROIs und die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit unseres Geschäfts berücksichtigt.

Unser multidisziplinäres, unternehmensweites Risikomanagement im Hinblick auf Risiken und Chancen des Klimawandels wird halbjährlich vom Vorstand und vom Aufsichtsrat überprüft.

RISIKOBEISPIELE:

Symrise ist mit klimabedingten Marktrisiken konfrontiert. Wir kaufen viele wasserintensive Agrargüter wie Tomaten und Vanille ein. Aus diesen Materialien werden Extrakte hergestellt, die zur Verstärkung von Geschmack und Geruch verwendet werden können. Diese landwirtschaftlichen Güter werden in der Regel aus Ländern mit Wasserknappheit bezogen, wie den USA und Madagaskar. Steigende Temperaturen im Zuge des Klimawandels können aufgrund von Wasserknappheit zu Ernteeinbußen bei unseren Lieferanten führen. Die daraus resultierende Verknappung auf dem Markt kann zu steigenden Preisen und in der Folge zu steigenden Betriebskosten für uns führen. Geringere Erträge in der landwirtschaftlichen Produktion von Rohstoffen wie Zitrusfrüchten und Vanille hängen auch mit anderen klimawandelbedingten Implikationen wie Überschwemmungen oder Wirbelstürmen zusammen. Steigende Preise auf unserer Beschaffungsseite werden zu einer niedrigeren EBITDA-Marge für uns führen.

Um unser klimabedingtes Lieferkettenrisiko einzuschätzen, bewerten wir entsprechende Preissteigerungen, die in der Vergangenheit aufgetreten sind. Auf dieser Basis schätzen wir mögliche zukünftige, durch den Klimawandel getriebene Preisvolatilitäten ab und addieren diese potenziellen klimabedingten Kosteneffekte für alle relevanten Agrar- und Aquakultur-Rohstoffe, wobei die eingekauften Mengen mit einer geschätzten Preiserhöhung multipliziert werden. Dies führt zu einer Schätzung unserer „Rohstoffkosten mit Klimarisiko“ von etwa 60 Mio. €.

Ein weiteres Beispiel sind die physikalischen klimabedingten Risiken an unseren Standorten in Charleston (South Carolina), Colonels Island (Georgia) und Jacksonville (Florida). Diese Standorte liegen in einer Region der USA, die immer wieder von tropischen Stürmen bedroht ist. Die Stürme können Schäden an den Anlagen verursachen, die Kosten für Reparaturen sowie Gewinneinbußen durch Produktionsausfälle nach sich ziehen können. Da sich der Atlantik aufgrund des Klimawandels erwärmt, nimmt sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität derartiger Extremwetterereignisse zu. Dies führt wiederum zu einer höheren Wahrscheinlichkeit von Schäden an unseren Anlagen. Symrise schätzt den möglichen finanziellen Schaden bei Eintritt des Risikos auf 1,2 Mio. € bis 1,6 Mio. €. Weitere Details hierzu sind im CDP Climate Change Fragebogen von Symrise zu finden.

CHANCENBEISPIEL:

Klimafreundlichere Produkte rücken verstärkt in den Fokus von Kunden und Verbrauchern und deren Kaufentscheidungen. Daher ist die Klimaleistung für unsere Schlüsselkunden, z. B. die weltweit führenden Kosmetikunternehmen, von hoher und stetig wachsender Bedeutung. Symrise produziert hochwertige Produkte auf nachhaltige Weise, beispielsweise mit einem vergleichsweise geringen CO2-Fußabdruck. Unsere Kunden (B2B) konzentrieren sich auf klimafreundlichere Inhaltsstoffe für ihre Produkte – was zu einer Substitution von kohlenstoffintensiven zu emissionsarmen Produkten führt. Wenn wir besser abschneiden als unsere Wettbewerber und es schaffen, potenzielle Kunden überzeugend und transparent über unsere klimarelevanten Leistungen zu informieren, erwarten wir, dass unser Marktanteil durch eine erhöhte Nachfrage nach unseren emissionsärmeren Produkten wächst und damit auch unsere Einnahmen steigen.

Im Geschäftsjahr 2022 entfielen bis zu 8 % unseres Umsatzes (das entspricht 370 Mio. €), auf Kunden, die explizit auf Klimaaspekte achten und uns um die Teilnahme am CDP Supply Chain-Programm bitten. Im Rahmen der Bewertung dieser Chance im Jahr 2020 erwarteten wir dementsprechend ein Umsatzwachstum von 6 % für klimasensitive Produkte, gingen aber davon aus, dass wir diesen Wert noch um ein Viertel auf 7,5 % steigern können. Daraus ergibt sich eine jährliche finanzielle Auswirkung von 27,8 Mio. €. Im Berichtsjahr konnte diese Erwartung mit einem Umsatzwachstum von 36 % (2021: 8 %) erfüllt werden.

Seit 2018 unterstützt Symrise die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Über den diesem Bericht vorangestellten TCFD-Index schärfen wir unsere klimabezogene Berichterstattung und verweisen zur genaueren Beschreibung unseres Ansatzes sowie Details zu Risiken und Chancen direkt auf unsere detaillierten Antworten im CDP Climate Change Fragebogen.

GRI 201-3

Verbindlichkeiten für leistungsorientierte Pensionspläne und sonstige Vorsorgepläne

Ausführungen hierzu finden sich im Finanzbericht auf S. 90 sowie im Konzernanhang auf den Seiten 118, sowie S. 121.

GRI 201-4

Finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand

Insgesamt erhielt Symrise im Jahr 2022 rund 12 Mio. € (2021: 9 Mio. €) an Subventionen, unter anderem in Frankreich. Weitere Informationen finden Sie im Finanzbericht auf S. 99ff.

Die Aktionärsstruktur der Symrise AG finden Sie hier.

Auslassungen:

Aufschlüsselung der Subventionen nach Ländern betrachten wir als vertrauliche Information.

GRI 202: Marktpräsenz 2016

GRI 3-3

Management von wesentlichen Themen

Wir sind auf ein offenes und ehrliches Miteinander mit den Menschen angewiesen, die an unseren Standorten leben. Dies ermöglicht uns ein erfolgreiches Wirtschaften und auch die Gewinnung neuer Mitarbeiter für unser Unternehmen. In einer globalisierten Weltwirtschaft, inmitten eines internationalen Wettbewerbsumfelds sowie hinsichtlich demografischer Entwicklungen vor Ort wird das Thema Marktpräsenz immer bedeutender für den Unternehmenserfolg. „Mitarbeiterbefähigung” sowie „Vielfalt & Chancengleichheit” als wesentliche Themen eines attraktiven Arbeitsgebers, und deren Auswirkungen – insbesondere für Symrise selbst – fanden dementsprechend auch Eingang in die im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse.

Durch unsere nachhaltige Personalpolitik mit dem Fokus auf den Mitarbeitern und unseren jeweiligen lokalen Gemeinschaften streben wir eine Positionierung als bevorzugter Arbeitgeber (sogenannte Employer of Choice-Strategie) an. Lokalen Arbeitskräften eine attraktive Ausbildung, Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten bei einer fairen, leistungsgerechten Entlohnung zu bieten sowie eine vom Fürsorgegedanken getragene Sozialpolitik, ist unser Konzept (siehe auch GRI 202-1).

Um unser Profil als bevorzugter Arbeitgeber neu zu schärfen, haben wir 2022 im Rahmen einer weltweiten Befragung von mehr als 6.000 Mitarbeitern Daten über die Wahrnehmung von Symrise als Arbeitgeber erhoben. Im Jahr 2022 wurden Fragen aus den Themenbereichen Mitarbeiterengagement, Symrise als Arbeitgeber, Unternehmenskultur und Organisation gestellt. Die befragten Mitarbeiter stammten aus vier Regionen und 36 Ländern, sprechen zusammen 13 Sprachen und kommen aus allen funktionalen Unternehmensbereichen.

Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass die meisten Befragten zufrie-den mit Symrise als Arbeitgeber sind. 88 % der befragten Mitarbeiter sind der Überzeugung, einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Symrise zu leisten, 66 % würden ihrem Umfeld Symrise als bevorzugten Arbeitgeber empfehlen. Darüber hinaus schätzen 80 % der Befragten den respektvollen Umgang am Arbeitsplatz, insbesondere durch die Vorgesetzten, denen mit 80 % Zustimmung Vertrauen ausgesprochen wurde. Insgesamt gaben 73 % der Befragten mit hohem Zuspruch an, sich bei Symrise wohlzufühlen. Erfreulich ist ebenso, dass 75 % der befragten Mitarbeiter sich ermutigt fühlen, Innovation bei Symrise mitzugestalten. Mit 53 % Zustimmung beim Thema Wissensaustausch und Skill Sharing gab es auch ein Zeichen aus der Belegschaft, noch nachzuarbeiten.

Durch verschiedene Personalmarketing-Aktivitäten an örtlichen Schulen oder auf Hochschulmessen in unserem erweiterten regionalen Umfeld werben wir für uns als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb und schaffen es, gut qualifizierte junge Menschen unter Vertrag zu nehmen.

GRI 202-1

Verhältnis des nach Geschlecht aufgeschlüsselten Standardeintrittsgehalts zum lokalen Mindestlohn

Alle unsere Mitarbeiter verdienen ein höheres Entgelt als durch lokale Gesetze oder Regelungen zum Mindestgehalt für die Vergütung festgelegt ist.

Die Entgelte, zu denen Mitarbeiter bei Symrise in Deutschland ihre Arbeit erstmalig aufnehmen, sind durch unsere Entgelttabellen für die tarifgebundenen Mitarbeiter und durch unser Job Grade-Konzept für die außertariflichen Mitarbeiter festgelegt. Diese Entgelte orientieren sich nach den für die Chemische Industrie abgeschlossenen Tarifverträgen und liegen über den gesetzlichen Mindestvergütungen in den einzelnen Ländern, in denen wir Beschäftigte haben.

Symrise vergütet seine Mitarbeiter in den Ländern, in denen Entgelttarifverträge mit den zuständigen Gewerkschaften abgeschlossen wurden, je nach persönlichem Anwendungsbereich auf dessen Basis. In Deutschland unterliegt jede erstmalige Zuordnung zu einem Tarifentgelt oder jede spätere Entgelterhöhung der Überprüfung durch den Betriebsrat. So stellen wir nach dem Vier-Augen-Prinzip (Personalabteilung und Betriebsrat) sicher, dass Geschlechtsunterschiede keine Rolle bei dem Festlegen der Vergütung spielen.

Jedes Jahr führen wir an all unseren größeren Standorten Analysen zur Vermeidung von geschlechtsspezifischen Nachteilen in der Vergütung durch. Zur Überprüfung der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der Vergütung wurde darüber hinaus 2021 für Deutschland eine tiefgehende Equal Pay-Analyse durchgeführt. Der unbereinigte Gender Pay Gap liegt bei 1,2 %. Das gemeinnützige FPI Fair Pay Innovation Lab unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat Symrise im Jahr 2021 für seine faire Bezahlung mit dem „Universal Fair Pay Analyst“-Zertifikat ausgezeichnet. Im Rahmen der Zertifizierung wurden Maßnahmen erarbeitet, um Fair Pay bei Symrise weiter voranzutreiben.

Sofern in einzelnen Tarifentgeltgruppen Männer eine höhere Vergütung als Frauen haben, liegt dies daran, dass bei Symrise nahezu keine Frauen in der Produktion tätig sind, sodass die produktionsspezifischen Entgeltbestandteile Frauen nicht zugutekommen. Diese produktionsspezifischen Entgeltbestandteile sind Erschwerniszulagen und bezahlte Waschzeiten oder tätigkeitsbezogene Entgelte wie Vorarbeiter- oder Schichtführerzulagen. Sie sind damit legitime Treiber einer zahlenmäßig unterschiedlichen Vergütungshöhe zwischen Männern und Frauen. Hier führt somit ein klassisches Berufsbild zu unterschiedlichen Vergütungshöhen.

Insgesamt richtet sich damit die Einstiegsvergütung nach der Qualifikation neuer Mitarbeiter und der funktionalen Bedeutung ihrer Tätigkeit für unser Unternehmen. An allen unseren Standorten sind die Vergütungen, speziell unsere Einstiegsentgelte, geschlechtsunabhängig. Das heißt, es bestehen keine Unterschiede in den Einstiegsentgelten zwischen Männern und Frauen.

GRI 202-2

Anteil der aus lokalen Gemeinschaften angeworbenen oberen Führungskräfte

Wir sind davon überzeugt, dass wir in jedem Land, in dem wir operativ tätig sind, gut qualifizierte lokale Mitarbeiter finden, um unser Geschäft nach vorne zu entwickeln. Wir haben Vertrauen in die lokalen, landesspezifischen Berufsausbildungen und Kompetenzen. Sofern Auslandsentsendungen vorgenommen werden, erfolgen diese zum Know-how-Transfer und zur internationalen Kompetenzentwicklung unserer Mitarbeiter.

Der überwiegende Teil unserer Mitarbeiter und Führungskräfte, speziell das sogenannte Senior Management (erste und zweite Managementebene mit Ausnahme des Vorstands), stammt aus dem jeweiligen Land oder der Region unserer weltweiten Symrise Unternehmensstandorte. Das heißt, wir werben und rekrutieren Mitarbeiter, die in dem jeweiligen Land ausgebildet worden sind und in der jeweiligen Wirtschaftsregion oder auch international Berufserfahrungen gesammelt haben. Darüber hinaus legen wir Wert darauf, dass unsere Führungsteams auf allen Ebenen international zusammengesetzt sind, um breite Markterfahrung und regionale Kundenpräferenzen widerzuspiegeln.

Der Anteil lokaler Führungskräfte beträgt über 80 % (2021: 90 %). Für diesen Personenkreis gelten die jeweiligen landesspezifischen Arbeitsbedingungen. Ergänzend setzen wir sogenannte Expatriates ein, die vor allem den Know-how-Transfer aus den zentralen Einheiten der Forschung & Entwicklung sicherstellen sollen. 2021 arbeiteten rund 116 Mitarbeiter weltweit in einem anderen Land als ihrem ursprünglichen Heimatland (2021: 116). Die relativ niedrige Anzahl beruht auf den Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Als Senior Management bezeichnen wir unsere Regional Presidents sowie die Führungskräfte, die die jeweiligen Gesellschaften (legal entities) in den Ländern führen. Unser Senior Management arbeitet an den regionalen Hauptstandorten Deutschland und Frankreich (für Europa), USA (für Nordamerika), Brasilien (für Lateinamerika) und Singapur (für Asien).

GRI 204: Beschaffungspraktiken 2016

GRI 3-3

Management von wesentlichen Themen

Ein effektives Management der ökologischen und sozialen Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette ist der Schlüssel zur Sicherung hochwertiger Rohstoffe, zur Bereitstellung nachhaltiger Produkte für unsere anspruchsvollen Kunden sowie zur Gewährleistung ethischer Geschäftspraktiken. Die Bedeutung des Themas, dessen Relevanz und Auswirkungen für Symrise und seine externen Stakeholder spiegelt sich dementsprechend auch in der hohen bis sehr hohen Bewertung des Themas „Beschaffung & Menschenrechte“ und der angrenzenden Themen „Umweltschutz & Biodiversität“, „Partner & Gemeinschaften“ und „Rohstoffnutzung & Kreislauflösungen“ in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider.

Unser langfristiges Ziel ist es, alle Materialien und Dienstleistungen auf Basis nachhaltiger Kriterien zu beschaffen und dies in Übereinstimmung mit den von den Vereinten Nationen formulierten Zielen der nachhaltigen Entwicklung. Für die nachhaltige Beschaffung aller strategischen biologischen Rohstoffe haben wir uns das Jahr 2025 als Zielhorizont gesetzt. Im Berichtsjahr liegt der nachhaltige Bezug unserer strategischen biologischen Rohstoffe bereits bei 87,6 % (2021: 83,6 %). Aufgrund der hohen Komplexität, die sich aus den zahlreichen Materialflüssen in unserem Rohstoffportfolio ergibt, stehen unsere Betriebe vor zahlreichen Herausforderungen, die es zu meistern gilt, um unsere Beschaffungsziele zu erreichen. Zu diesen Herausforderungen gehören beispielsweise die Schließung von Informationslücken über die Herkunft der Rohstoffe sowie die Bereitstellung von Details, die für die Nachhaltigkeit der Produktion und Verarbeitung von Rohstoffen relevant sind. Diese Informationen sind unerlässlich, um die Leistung im Bereich der Nachhaltigkeit analysieren zu können.

Das Thema Menschenrechte wird bei Symrise vom Vorstand verantwortet. Symrise hat 2022 die Position eines Human Rights Officers innerhalb von Corporate Sustainability eingeführt, der direkt an den CSO berichtet. Der Vorstand erhält von Corporate Sustainability Informationen über den Menschenrechtsstatus des Unternehmens, seine Lieferketten sowie die identifizierten Menschenrechtsrisiken.

Symrise ist ab 2023 vom deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) betroffen. Der Human Rights Officer überprüft gemäß LkSG das Risikomanagement und die Risikobewertung der Lieferanten, richtet einen Beschwerdemechanismus ein und berichtet jedes Jahr ab Geschäftsjahr 2023 gemäß den Vorgaben des BAFA. Zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten und zur Verbesserung der nachhaltigen Beschaffung hat Symrise bereits im Jahr 2021 das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) gebildet (siehe auch GRI 2-23).

Das RSSC ist ein Entscheidungsgremium, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten sowie Verfahren zur Umsetzung festlegt. Die operative Umsetzung sowie die Überwachung und Nachverfolgung von festgelegten Maßnahmen mit Lieferanten erfolgt durch die Einkaufsabteilungen. Das RSSC kann dabei bereits auf guten Grundlagen aufbauen. Denn durch die Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung und den Verhaltenskodex für Lieferanten arbeiten wir bereits seit einigen Jahren daran, dass die Lieferanten unsere Standards zur Nachhaltigkeit einhalten. Ziel des RSSC ist es, ein kohärentes, zukunftsfähiges und sich stets verbesserndes Managementsystem zur verantwortungsvollen Beschaffung aufzubauen, das die Erwartungen und Anforderungen unserer Stakeholder erfüllt, die Lieferketten von Symrise widerstandsfähig zu machen und die Menschenrechte zu schützen.

Wir fordern von unseren Lieferanten den Schutz der allgemeinen Menschenrechte, die Verpflichtung, keine Kinder- oder Zwangsarbeit jeglicher Art zu betreiben und die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen an den Gesundheitsschutz und die Sicherheit am Arbeitsplatz. Darüber hinaus erwarten wir von unseren Lieferanten, dass sie ihren Mitarbeitern das Recht auf Versammlungsfreiheit und Tarifverhandlungen einräumen, die gesetzlichen Bestimmungen zu Arbeitszeiten und Lohn einhalten und sich klar gegen Missbrauch verpflichten. Ebenso fordern wir von unseren Lieferanten, keine Diskriminierung zu dulden: weder in Bezug auf Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, Nationalität, Alter, Religion, sexuelle Orientierung oder Behinderung, noch in Bezug auf jedes andere persönliche Merkmal. Symrise hat 2022 eine Responsible Sourcing Policy und Supplier Code of Conduct publiziert. Bevor ein neuer Lieferant als Geschäftspartner aufgenommen wird, bitten wir um Kenntnisnahme zum Erhalt und um Bestätigung der Einhaltung der Vorgaben des Symrise Lieferanten-Verhaltenskodex. Ausgewählte Lieferanten werden zu dieser Policy geschult und angehalten, diese in ihre Prozesse zu implementieren.

Wir fordern auch von unseren Lieferanten, dass sie Ressourcen schonen, Luftemissionen, Bodenemissionen oder Abwässer reduzieren oder vermeiden, sich für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt einsetzen und Umweltrisiken wirksam vermeiden. Diese Aspekte sind Teil unseres konzernweiten Risikomanagementsystems.

Dabei führen wir Risiko- und Leistungsbewertungen von Lieferanten unter wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten durch. Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes haben wir das Ziel zur Bewertung unserer Lieferanten ausgeweitet. Bis 2025 sollen nun die Lieferanten, die zusammen 90 % unseres Einkaufsvolumens abbilden, nach Nachhaltigkeitskriterien beurteilt werden. Bei Lieferanten mit besonders ausgeprägtem Risiko – gemäß der Definitionen von SEDEX und EcoVadis –, kritischen Rohstoffen oder in der Bewertung offenkundig gewordenen Problemen führen wir Audits durch (siehe auch GRI 2-23 und Managementansatz zu GRI 408).

Bisher haben wir unsere wichtigsten Lieferanten über die SEDEX-Plattform zu den Themenfeldern Menschenrechte, Umwelt, Health & Safety sowie Business Integrity überprüft. 2020 haben wir ergänzend damit begonnen, Lieferanten auf die EcoVadis-Plattform aufzunehmen. Somit nutzen wir die Vorzüge beider Plattformen, um die Risiken und Möglichkeiten unserer Lieferanten zu erkennen. Lieferanten aus der Agrarproduktion können alternativ auch ihre FSA-Bewertung angeben – wir erwarten dabei mindestens den FSA-Standard in Silber oder eine gleichwertige Zertifizierung. Das FSA-Siegel steht für nachhaltig produzierte Rohstoffe und wird von der Non-Profit-Organisation Sustainable Agriculture Initiative (SAI) vergeben.

Symrise hat einen unternehmenseigenen Beschwerdemechanismus für externe Stakeholder und Rechteinhaber eingerichtet, um Probleme zu melden und Abhilfe zu schaffen. Der Beschwerdemechanismus steht ab 2023 zur Verfügung. Symrise hält sich auch an die auf nationaler Ebene gelten-den Beschwerdemechanismen oder Gesetze und arbeitet bei Bedarf mit den zuständigen Behörden zusammen, um etwaige, für Symrise relevante Missstände zu beheben. Externe Informanten können sich direkt an den Symrise Human Rights Officer unter Sustainability.Office@symrise.com wenden.

Mit unserer selbst entwickelten Product Sustainability Scorecard (PSS) bewerten wir einen Teil unserer Rohstoffe und Produkte nach Nachhaltigkeitskriterien. Dabei kommen zehn Dimensionen und Indikatoren unter Einbeziehung der Green Chemistry Principles und der Planetary Boundaries zum Einsatz. Dieses Scorecard-System bietet internen und externen Stakeholdern eine bessere Orientierung bei der Entscheidungsfindung für eine verbesserte Nachhaltigkeit.

Um die Nachhaltigkeitsleistung entlang der Lieferkette direkter beeinflussen zu können, setzen wir unter anderem auf Rückwärtsintegration. Im Hinblick auf wichtige Kernkompetenzen haben wir für unsere internationalen Produk-tionsstätten bewusst Standorte gewählt, an denen die überwiegend verwendeten Rohstoffe lokal verfügbar sind. Wir kaufen dort nicht nur unsere Rohstoffe ein, sondern sind auch in die lokale Wirtschaft integriert, produzieren dort und schaffen dort Werte. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, lokale sozio-ökonomische Strukturen zu unterstützen und die Einhaltung unserer ethischen und ökologischen Prinzipien zu überwachen und zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist unsere Beschaffung in Brasilien im Rahmen des Amazon Program in Kooperation mit Natura und der GIZ: Unsere Lieferketten im Rahmen des Programms sind rückverfolgbar und über 1.200 teilnehmende Familien wurden bereits unter anderem durch Schulungen gefördert (mehr zum Amazon Program siehe Managementansatz zu GRI 413, weitere Informationen zu Beschaffungspraktiken siehe Managementansätze zu GRI 308, GRI 408, GRI 409 und GRI 414).

Einen Großteil eines unserer Hauptrohstoffe, der Zwiebel, bezieht Symrise von Landwirten aus dem Umfeld der Werke, in denen das Gemüse verarbeitet wird. Das gilt sowohl für Deutschland als auch Frankreich, wo die Hauptproduktionsorte liegen. Der regionale Einkauf sorgt für geringe Transport- und Energiekosten. Gleichzeitig macht er die gemeinsame Entwicklungsarbeit leichter. So hat Symrise beispielsweise den so genannten „Onion Ring“ etabliert: In enger Zusammenarbeit mit Landwirten, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen testen wir gute landwirtschaftliche Praktiken, um den Ertrag zu erhöhen und die Verluste zu minimieren. Wir experimentieren darüber hinaus mit verschiedenen Zwiebelsorten, um Erträge zu optimieren.

Symrise ist zudem seit 2015 Mitglied des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) und wir verbessern seither kontinuierlich unsere Palmöl-Lieferkette: Seit 2016 verwenden wir nur Palm- und Palmkernöle aus 100 % RSPO „Mass Balance“ zertifizierten Quellen.

Im Jahr 2020 konnten wir unser Ziel, auch 100 % der zertifizierten primären und sekundären Palmölderivate aus nachhaltigen Quellen zu beziehen, erreichen. Da wir immer wieder neue primäre und sekundäre Palmölderivate beschaffen und dafür existierende zertifizierte Palmölderivate wegfallen, arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Vorgabe zu erfüllen. Zudem haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Rezepturen auf palmölfreie Qualitäten umgestellt.

Darüber hinaus gehen wir nachhaltige Partnerschaften ein und bringen uns in einer Vielzahl an Initiativen ein, die nachhaltige Beschaffungspraktiken fördern. So ist Symrise Mitglied in der Sustainable Spices Initiative (SSI), der Union for Ethical Biotrade (UEBT), der Sustainable Agricultural Initiative (SAI) Platform und der Allianz für Entwicklung und Klima. Als Gründungsmitglied war Symrise zudem an der Entstehung der Sustainable Vanilla Initiative und an der Initiative One Planet for Biodiversity, unter anderem in Kooperation mit dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), beteiligt. Wir sind in der Initiative Nature Action des WBCSD aktiv und bekennen uns zu den Prinzipien der Multistakeholder-Initiative Together for Nature (mehr Informationen zu diesen und weiteren Initiativen siehe GRI 2-28).

GRI 204-1

Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten

Im Berichtsjahr wurden mengenmäßig 85 % (2021: 93,1 %) der Waren und Dienstleistungen an unseren Standorten von lokalen Lieferanten bezogen. Als lokale Lieferanten bezeichnet Symrise Lieferanten, die aus demselben Land stammen.

GRI FP1

Eingekauftes Volumen von Lieferanten, die den Lieferantenkodex erfüllen

Unser Verhaltenskodex gilt nicht nur für unsere Beschäftigten, sondern auch für unsere Geschäftspartner. Die Einhaltung des Verhaltenskodex lassen wir uns von unseren direkten Lieferanten schriftlich bestätigen. Im Rahmen unserer Vorbereitungen auf das 2023 in Kraft tretende LkSG haben wir eine Responsible Sourcing Policy mit einem Supplier Code of Conduct veröffentlicht, der sukzessive an unsere Lieferanten gesendet wird. Weiterhin haben wir eine Human Rights Policy veröffentlicht, die unsere Verantwortung gegenüber der Einhaltung von Menschenrechten zeigt.

Es ist das erklärte Ziel von Symrise, alle Materialien und Dienstleistungen auf Basis nachhaltiger Kriterien zu beschaffen. Die Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung und der Verhaltenskodex für Lieferanten schreiben deshalb vor, weltweit alle neuen Lieferanten nach Nachhaltigkeitskriterien zu beurteilen. Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes haben wir das Ziel zur Bewertung unserer Lieferanten ausgeweitet. Bis 2025 sollen nun die Lieferanten, die zusammen 90 % unseres Einkaufsvolumens abbilden, nach Nachhaltigkeitskriterien beurteilt werden. Demzufolge haben wir 87 % (2021: 72,7 %) unserer Lieferanten, bezogen auf 90 % des Einkaufsvolumens, bereits nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet.

Im Berichtsjahr sind uns keine erheblichen Verstöße von Lieferanten gegen unseren Verhaltenskodex bekannt geworden.

GRI FP2

Nach anerkannten Nachhaltigkeitsstandards eingekauftes Volumen

Bei immer mehr natürlichen Rohstoffen kaufen wir Ausgangsprodukte mit zertifizierter Herkunft ein. So haben wir beispielsweise 2015 eine progressive Strategie zur nachhaltigen Beschaffung von Ölen und Derivaten aus Palmfrüchten beschlossen: Seit 2016 verwenden wir nur Palm- und Palmkernöle aus 100 % RSPO „Mass Balance“ zertifizierten Quellen. Im Jahr 2020 konnten wir unser Ziel, auch 100 % der zertifizierten primären und sekundären Palmölderivate aus nachhaltigen Quellen zu beziehen, erreichen. Da wir immer wieder neue primäre und sekundäre Palmölderivate beschaffen und dafür existierende zertifizierte Palmölderivate wegfallen, arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Vorgabe zu erfüllen. Zudem haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Rezepturen auf palmölfreie Qualitäten umgestellt.

GRI 205: Antikorruption 2016

GRI 3-3

Management von wesentlichen Themen

Wir dulden keine Korruption in unserem Unternehmen. Gelder oder andere Leistungen anzunehmen oder zu zahlen, um sich Geschäftsvorteile zu verschaffen, gehört nicht zu unseren Geschäftspraktiken. Bestechung, Bestechlichkeit und Geldwäsche sind Straftaten, die wir streng verurteilen. Für alle unsere Mitarbeiter gilt deshalb in allen Ländern unsere Leitlinie: „Ein Geschäft, das mit unseren Grundregeln nicht in Einklang zu bringen ist, ist kein Geschäft für Symrise.“

Die hohe Bedeutung von „Corporate Governance & Compliance“ für Symrise sowie dessen Relevanz und Auswirkungen auf externe Stakeholder spiegelt sich auch in der hohen Bewertung des Themas in unserer im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse wider.

Unsere Grundsätze zur Korruptionsbekämpfung sind in unserem Verhaltenskodex festgehalten, der ein verbindliches Leitbild für alle Beschäftigten bildet. Er gilt für alle Länder ungeachtet ihrer kulturellen Gepflogenheiten, regelt Umgangsformen mit den wesentlichen Partnern von Symrise und stellt transparente und vertrauenswürdige Prozesse sicher. Im Interesse aller Beschäftigten und des Unternehmens analysieren wir Verstöße gegen diesen Kodex unmittelbar und beseitigen deren Ursachen.

Für den Fall eines Verstoßes gegen ethische und rechtliche Standards ist eine Integrity Hotline installiert, um sicherzustellen, dass Symrise Mitarbeiter weltweit anonym Verstöße gegen Rechtsvorschriften und konzerninterne Richtlinien melden können. Über diese Hotline ist das Group Compliance-Office für alle Mitarbeiter mittels einer in den jeweiligen Ländern eigens eingerichteten kostenlosen Telefonnummer erreichbar. Selbstverständlich wird die Meldung vertraulich behandelt und der Verfasser nicht belangt. Fehlverhalten verfolgen wir konsequent im Rahmen der jeweils geltenden nationalen Rechtsvorschriften (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26).

GRI 205-1

Betriebstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft wurden

Im Rahmen von Revisionsprüfungen werden alle Standorte turnusmäßig oder ad hoc von Symrise auf Korruptionsfälle geprüft.

GRI 205-2

Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung

Um die Einhaltung aller Compliance-Vorgaben kontinuierlich sicherzustellen, wird der Schulungsbedarf regelmäßig ermittelt und es werden geeignete Schulungen sowohl in den Bereichen der „Technischen Compliance“ als auch der „Legal Compliance“ durchgeführt. Neben herkömmlichen Präsenzschulungen kommen überwiegend internetbasierte Schulungen zur Anwendung. Damit können wir mehr Mitarbeiter in kürzerer Zeit erreichen. Zudem verfügt jeder Mitarbeiter über mehr Flexibilität hinsichtlich des Orts und des Zeitpunkts, an denen er eine Schulung absolviert. Anschließende Tests bestätigen nicht nur das Absolvieren einer Schulung, sondern auch das Verständnis der Inhalte einer Schulung.

Neue Symrise Mitarbeiter werden zu Beginn ihrer Tätigkeit neben den arbeitsplatzspezifischen Anforderungen umfassend zu den Grundlagen unseres Verhaltenskodex geschult. Alle Mitarbeiter nehmen dann aufgrund von im Vorhinein festgelegten Rhythmen an rollierenden Schulungen teil. Abhängig davon, ob es sich um Grund-, Auffrischungs- oder Spezialschulungen handelt, betragen diese Rhythmen zwischen ein und drei Jahren.

Im Jahr 2022 sind in vier Schulungen zu den Themen „Protecting Intellectual Property: The New Hire Training”, „Data Protection and Privacy: Know Your Risk Training”, „The Symrise Code of Conduct: Module 2 Training” und „Global Competition: Our Responsibilities Training” durchgeführt worden. Die Teilnahme an den genannten Schulungen ist für die Mitarbeiter verpflichtend, die aufgrund ihrer Tätigkeit einen Bezug zu diesen Themen haben. Im Berichtsjahr nahmen an den genannten Schulungen jeweils mehr als 4.600 Mitarbeiter teil (2021: 5.500). Die betroffenen Mitarbeiter wurden damit im Jahr 2022 intensiv in Compliance-Themen geschult. Diese Schulungen enthalten auch immer wieder Verweise auf unseren Verhaltenskodex, sodass eine Auffri-schung unserer verbindlichen Grundsätze gewährleistet ist. Auch auf den Beschwerdemechanismus inklusive der Symrise-internen Integrity Hotline bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex wird im Rahmen der Schulungen aufmerksam gemacht (siehe GRI 2-26).

Seit 2019 erhält ein Teil unserer Mitarbeiter außerdem Compliance-Schulungen zu Themen wie Interessenkonflikte, Korruptionsbekämpfung, Finanzkriminalität, Gesetzesvorgaben im internationalen Handel, Schutz vertraulicher Unternehmensinformationen sowie sichere Datenverarbeitung und -entsorgung. Zielgruppe dieser Schulungen sind Mitarbeiter aus den Bereichen Einkauf, Finanzen, Vertrieb und dem Management.

GRI 205-3

Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen

Im Jahr 2022 gab es keinen bestätigten Korruptionsvorfall bei Symrise.

GRI 206: Wettbewerbswidriges Verhalten 2016

GRI 3-3

Management von wesentlichen Themen

Transparenz und Glaubwürdigkeit sind für Symrise die Basis für einen vertrauensvollen und wertschätzenden Umgang mit den wesentlichen Anspruchsgruppen unseres Unternehmens: den Mitarbeitern und Kollegen, unseren Kunden und Lieferanten, den Aktionären und Investoren, unseren Nachbarn und dem gesellschaftlichen Umfeld, dem Staat und seinen Behörden, den Medien und der interessierten Öffentlichkeit. Die hohe Bedeutung von „Corporate Governance & Compliance“ für Symrise sowie dessen Relevanz und Auswirkungen auf externe Stakeholder spiegelt sich auch in der hohen Bewertung des Themas in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider.

Im Jahr 2022 sind Schulungen zu den Themen „Protecting Intellectual Property: The New Hire Training”, „Data Protection and Privacy: Know Your Risk Training”, „The Symrise Code of Conduct: Module 2 Training” und „Global Competition: Our Responsibilities Training” durchgeführt worden. Die Teilnahme an den genannten Schulungen ist für die Mitarbeiter verpflichtend, die aufgrund ihrer Tätigkeit einen Bezug zu diesen Themen haben. Im Berichtsjahr nahmen an den genannten Schulungen jeweils mehr als 4.600 Mitarbeiter teil (2021: 5.500). Die betroffenen Mitarbeiter wurden damit im Jahr 2022 intensiv in Compliance-Themen geschult. Diese Schulungen enthalten auch immer wieder Verweise auf unseren Verhaltenskodex, sodass eine Auffrischung unserer verbindlichen Grundsätze gewährleistet ist. Auch auf den Beschwerdemechanismus inklusive der Symrise-internen Integrity Hotline bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex wird im Rahmen der Schulungen aufmerksam gemacht (siehe GRI 2-26).

Seit 2019 erhält ein Teil unserer Mitarbeiter außerdem Compliance-Schulungen zu Themen wie Interessenkonflikte, Korruptionsbekämpfung, Finanzkriminalität, Gesetzesvorgaben im internationalen Handel, Schutz vertraulicher Unternehmensinformationen sowie sichere Datenverarbeitung und -entsorgung. Zielgruppe dieser Schulungen sind Mitarbeiter aus den Bereichen Einkauf, Finanzen, Vertrieb und dem Management.

GRI 206-1

Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Kartell- und Monopolbildung

Im Jahr 2022 gab es kein Verfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten bei Symrise.

GRI 207: Steuern 2019

GRI 3-3

Management von wesentlichen Themen

Mit unserem Verhaltenskodex stellen wir sicher, dass unser Verhalten sowie unsere Geschäfte transparent, ehrlich und nachvollziehbar bleiben. Transparenz und Glaubwürdigkeit sind damit für Symrise die Basis für einen vertrauensvollen und wertschätzenden Umgang miteinander sowie gegenüber unseren externen Anspruchsgruppen. Neben der Einhaltung der nationalen Gesetzgebung erkennen wir dabei die hohe Bedeutung von Steuerzahlungen für einen wirkmächtigen und funktionsfähigen Sozialstaat klar an und sehen es als unsere Pflicht als integres Unternehmen in jedem Land, in dem wir operieren, den korrekten Betrag der gesetzlich geforderten Steuern zu zahlen.

Die Steuerfunktion wird zentral von Corporate Tax unter der Leitung des Chief Financial Officer (CFO) verwaltet und kontrolliert. Der CFO erstattet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig Bericht.

Wir verfügen über interne Richtlinien, Prozesse und Compliance-Programme, um sicherzustellen, dass wir in allen Bereichen unseres Unternehmens einheitlich vorgehen und unseren steuerlichen Verpflichtungen nachkommen.

Im Berichtsjahr wurden Schulungen zum Tax Reporting gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der 6. Änderung der EU-Amtshilferichtlinie (Directive on Administrative Cooperation – DAC 6) gehalten. Die Schulung wird jährlich durchgeführt. In einer weiteren Schulung werden die oberen Führungskräfte über das Thema Verrechnungspreise aufgeklärt.

Symrise engagiert sich für eine effiziente Steuerplanung, die das Geschäft unterstützt und die kommerzielle und wirtschaftliche Tätigkeit neu ausrichtet. Wir halten uns an das einschlägige Steuerrecht und versuchen, das Risiko von Unsicherheit oder Streitigkeiten zu minimieren. Wir führen Transaktionen innerhalb von Symrise zu marktüblichen Bedingungen und in Übereinstimmung mit den geltenden OECD-Grundsätzen durchgeführt werden.

Steueranreize und -befreiungen werden manchmal von Regierungen und Finanzbehörden gewährt, um Investitionen, Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. Wo vorhanden, wenden wir sie in der beabsichtigten Weise an.

Das übergreifende Ziel der Steuerpolitik von Symrise ist es, die Regeln und Vorschriften in den Steuerhoheitsgebieten, in denen Symrise tätig ist, einzuhalten. Zudem sollen steuerliche Risiken zeit- und kosteneffizient gemindert und eine nachhaltig wirksame Steuerquote erreicht werden. Deshalb streben wir in Übereinstimmung mit unserer internen, durch den CFO verabschiedeten, Steuerrichtlinie danach,

  • dass alle Steuern und Gebühren gemäß den lokalen Gesetzen und Vorschriften in den Ländern, in denen Symrise tätig ist, gezahlt werden;
  • dass Symrise die OECD-Vorgaben und die lokalen Verrechnungspreisregeln und -richtlinien einhält sowie
  • dass angemessene Steuerzahlungen und Aufwendungen in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie und Steuerregularien geleistet werden.

Wir zahlen Steuern dort, wo wir wertschöpfend tätig sind und tragen mit unseren Abgaben dazu bei, dass staatliche und kommunale Investitionen in Infrastruktur und das Gemeinwohl möglich sind. Bis 2025 planen wir grundsätzlich mit einer globalen Steuerquote von 25–27 %. 2022 betrug – aufgrund der Wertminderung der Beteiligung an Swedencare AB – die effektive Kon-zernsteuerquote 32,6 %. Ohne den Swedencare-Effekt hätte der Steuersatz bei 25,2 % gelegen (2021: 25,4 %). Wir liegen mit unserem effektiven Steuersatz im Durchschnitt für börsennotierte Unternehmen in Deutschland.

Symrise arbeitet ständig an der Verbesserung seines Tax Compliance Management-Systems. Im Berichtsjahr war darüber hinaus die Vorbereitung der Umsetzung von Pillar II des internationalen Steuersystems BEPS 2.0 der OECD ein wichtiges Thema. Weitere Informationen zu unserem Umgang mit Steuern siehe Symrise’s Approach to Tax.

GRI 207-1

Steuerkonzept

Zu der Beschreibung unseres Steuerkonzepts, welches auch die interne Steuerrichtlinie beschreibt, siehe Managementansatz zu GRI 207.

GRI 207-2

Tax Governance, Kontrolle und Risikomanagement

Zu der Beschreibung der Steuerung und Kontrolle sowie zur Verankerung innerhalb der Organisation siehe Managementansatz zu GRI 207.

Die Anwendung des Risikomanagementsystem von Symrise ist Teil unseres internen Kontrollprozesses. Steuerrisiken werden identifiziert, bewertet und gesteuert. Dabei implementieren wir Risikomanagementmaßnahmen einschließlich Kontrollen der Compliance-Prozesse und überwachen laufend deren Wirksamkeit. Als wesentlich identifizierte Risiken werden dem Prüfungsausschuss gemeldet. Die Symrise Legaleinheiten müssen mindestens einmal im Jahr einen Report über Steuerrisiken erstellen. Diese werden zentral überwacht und beurteilt.

Damit zusätzlich zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben auch Symrise-interne Anweisungen zum Umgang mit Steuern stets eingehalten werden, setzen wir Schulungen für Mitarbeiter ein, die mit dem Thema Steuern in Berührung kommen.

Wie in unserem Verhaltenskodex beschrieben, existieren verschiedene Anlaufstellen für unsere Mitarbeiter, um Bedenken zu ethischem und gesetzeskonformem Verhalten und zu Anliegen der Integrität, auch in Bezug auf Steuern, zu melden. So können sich unsere Mitarbeiter anonym und vertraulich an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts oder unsere Integrity Hotline wenden (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26). Externe Hinweisgeber, die Verstöße gegen unseren Verhaltenskodex durch einen Symrise Mitarbeiter oder unsere Geschäftspartner melden möchten, haben keine Repressalien zu befürchten, sondern fordern wir aktiv zum Dialog auf. Sie können sich an die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Medien und die zuständigen Aufsichtsbehörden wenden oder schriftlich den Vorstand, den Aufsichtsrat von Symrise oder den Compliance Officer Corporate Sustainability kontaktieren.

Wir geben keine Steuerauskünfte an andere Personen oder Institutionen außer Steuerbehörden. In unserem Konzernlagebericht und Konzernabschluss werden alle gesetzlich notwendigen Angaben zu Ertragsteuern gegeben (siehe Lagebericht S. 55, Konzernabschluss S. 102 sowie Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers S. 146ff).

GRI 207-3

Einbeziehung von Stakeholdern und Management von steuerlichen Bedenken

Wir bemühen uns um offene, positive Beziehungen zu Regierungen und Steuerbehörden weltweit und wir begrüßen eine konstruktive Debatte über die Steuerpolitik. Wir verfolgen die Regierungsdebatte über die Steuerpolitik in unseren wichtigsten Rechtsprechungen, um proaktiv auf mögliche künftige Änderungen des Steuerrechts reagieren zu können.

GRI 207-4

Country-by-Country-Reporting (länderbezogene Berichterstattung)

Auf eine detaillierte Darstellung des Country-by-Country-Reportings wird ver-zichtet, da durch die Offenlegung dieser Daten wettbewerbsrelevante Informationen preisgegeben werden würden. In unserem Konzernlagebericht und Konzernabschluss werden alle gesetzlich notwendigen Angaben zu Ertragsteuern gegeben (siehe Lagebericht S. 55, Konzernabschluss S. 102 sowie Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers Seite 146ff).

Thema Indikator Name Info
GRI 301: Materialien 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt betrachten wir über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg: Angefangen bei der Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen über die Produktentwicklung, Produktion und Logistik bis hin zur Produktnutzung und Entsorgung. So nutzen wir natürliche Ressourcen in Form von Rohstoffen und Energieträgern für unsere Fertigungsprozesse. Zum anderen kann eine Kontamination von Luft, Boden und Wasser aus unserer Geschäftstätigkeit resultieren. Im Rahmen von SDG 12, einem globalen Nachhaltigkeitsziel, dem wir uns besonders verpflichtet fühlen, werden dahingehend übergeordnete Zielvorgaben formuliert, die die natürlichen Grenzen des Planeten respektieren. Die hohe Bedeutung der Themen „Rohstoffnutzung & Kreislauflösungen“ und „Produk-tinnovation & -design“ für Symrise sowie deren Relevanz und Auswirkungen auf externe Stakeholder spiegeln sich dementsprechend in der hohen bis sehr hohen Bewertung in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider.

Im Rahmen unseres betrieblichen Umweltmanagementsystems kontrollieren und bewerten wir die vorgelagerte Wertschöpfungskette. An jedem Standort ist ein Senior Manager für das Umweltmanagement verantwortlich. Diese Verantwortlichen leiten die lokalen Umweltausschüsse der jeweiligen Standorte und berichten in regelmäßigen Abständen an den CEO. Ziel des Umweltmanagementsystems ist es, die Auswirkungen der Aktivitäten, Produkte und Dienstleistungen auf die Umwelt durch ein standortspezifisches Umweltprogramm, das den nationalen und lokalen gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen entspricht, zu vermeiden oder zu reduzieren.

Unser Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt konsequent zu vermeiden oder zu minimieren und Risiken zu vermeiden. Unsere Produktionsstätten mit den größten potenziellen Umweltauswirkungen befinden sich entweder in Ländern mit strengen Umweltrichtlinien oder arbeiten nach einem nach ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystem. Zusätzlich werden die SEDEX-Plattform oder die SME-TA 4-Säulen-Anforderungen als Mindeststandards verwendet, deren Einhaltung beim Großteil unserer Produktionsstätten regelmäßig von externen Auditoren überprüft wird (siehe auch GRI 2-27). Die deutschen Standorte in Holzminden, inklusive der Tochtergesellschaften Symotion und Tesium, und der Symotion Standort in Hamburg sind nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert.

Darüber hinaus verfolgen wir die Prinzipien der Circular Economy entlang der Wertschöpfungskette: Es gilt, Abfälle und Umweltverschmutzung zu vermeiden, nicht erneuerbare Ressourcen in Kreisläufen zirkulieren zu lassen, erneuerbare Ressourcen nachhaltig zu gewinnen und die Natur gleichzeitig zu regenerieren. Dies bedeutet für uns konkret: Rohstoffe müssen möglichst vollständig genutzt und Reststoffe vermieden werden. Alle Produkte, die wir herstellen, müssen zudem ungeachtet ihres Ursprungs vollständig biologisch abbaubar sein und nach ihrem Gebrauch sicher in die Natur zurückgeführt werden. Außerdem sollen – vor allem bei der Energieversorgung – regenerative Rohstoffe eingesetzt werden. Wir berücksichtigen diese Ziele in unseren gesamten Projekten, Produkten und Prozessen (siehe auch unsere Broschüre „Die Zukunft ist rund und grün. Die Circular Economy als Grundlage für erfolgreiches und nachhaltiges Wirtschaften“).

Seit 2020 verfolgen wir im Rahmen unserer Initiative zum Umgang mit Kunststoff das Ziel, noch konsequenter Abfall zu vermeiden und Recycling zu maximieren. Wir wollen bis 2025 mehr als 95 % der recyclingfähigen Kunststoffe recyceln, sofern lokale Kapazitäten verfügbar sind. Ab 2025 sollen 100 % unserer Verpackungsmaterialien nachhaltig sein. Zudem haben wir 2021 die Verwendung von Einwegkunststoffen an allen Standorten einge-stellt. Ein interdisziplinäres Team aus Mitarbeitern des technischen Einkaufs, Verpackungsingenieuren und Managern aus den Bereichen Betrieb und Forschung und Entwicklung verantwortet die Implementierung der Initiative zum Umgang mit Kunststoff.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2025 mehr als 15 % unseres Umsatzes mit neuen Produktentwicklungen zu erzielen, die Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Im Berichtsjahr haben wir dieses Ziel mit 15,1 % (2021: 16,7 %) erneut erreicht. Ergänzt wird dies durch den geringfügigen Einsatz von Produkten, die genetisch veränderte Organismen (GVOs) enthalten: Im Berichtsjahr lag der Anteil dieser Produkte nach Umsatz bei 4,9 % (2021: 11,2 %). Hierbei handelt es sich um Produkte, die mindestens einen Roh- oder Inhaltsstoff enthalten, für den eine GVO-Erklärung vorliegt. Insbesondere im Segment Taste, Nutrition & Health ergänzt Symrise damit seine Produktpalette um ressourcenschonende und innovative Alternativen, im Einklang mit allen regulatorischen Anforderungen und unter Einhaltung höchster Lebensmittelsicherheitsstandards.

Unsere Teams für Forschung und Entwicklung arbeiten stets an der Umstellung auf alternative Rohstoffe und Herstellungsverfahren, um die Nachhaltigkeitsperformance von Produkten zu verbessern und Verfügbarkeitsengpässen entgegenzuwirken. Dabei kommen die Prinzipien der Grünen Chemie – insbesondere in unserem darauf spezialisierten Katalyselabor –, bio-technologische Verfahren und digitale Lösungen zum Einsatz. Rezepturen werden, soweit möglich, auf Rohstoffe aus nachwachsenden Quellen umgestellt. So hat Symrise im Berichtsjahr seinen kosmetischen Wirkstoff Hydrolite® 6 green vorgestellt, der auf nachhaltigen Rohstoffquellen basiert und besonders hautfreundliche Eigenschaften hat. Auch das 2022 erstmals präsentierte Produkt SymDiol® 68 besteht zu 100 % aus grünen Rohstoffen.

Doch auch der effiziente Einsatz von Rohstoffen steht im Mittelpunkt der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Fertigungsprozesse. Wo möglich, streben wir eine Verwendung von Rohstoffen über mehrere Stufen hinweg an (sogenannte Kaskadennutzung). So verwerten wir Neben- oder Abfallströme aus der Agrar- oder Lebensmittelwirtschaft. Beispielsweise wenden wir ein Rückgewinnungsverfahren an, mit dem wir aus den Nebenprodukten agrarischer Wertschöpfungsketten geschmacklich aktive Komponenten vollständig extrahieren und so eine maximale Rohstoffausbeute bei gleichzeitiger Energieeinsparung erzielen (siehe auch GRI 306-2). Damit tragen wir dazu bei, die Rohstoffeffizienz verarbeitender Betriebe im Lebensmittelsektor zu steigern – beispielsweise bei der Nutzung von Nebenprodukten aus der Verarbeitung von Cranberries. Darüber hinaus extrahieren wir Biochemikalien aus Reststoffen – mit unserem selbst entwickelten Verfahren SymTrap® können wir beispielsweise aus übrig gebliebenen Wasserphasen natürliche Aromen und Duftstoffe gewinnen.

Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfungskette wirken sich nicht nur positiv auf unseren ökologischen Fußabdruck aus, sondern senken auch die Kosten. Beispielhaft dafür steht unsere Initiative Symchronize®. Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir dieses integrierte Supply Chain Management-System entwickelt, das dazu dient, Handlungsfelder und Themen mit dem Potenzial zu identifizieren, nicht nur den Verbrauch von Energie, Wasser und Ressourcen, sondern auch unsere Emissionen zu reduzieren. Im Rahmen unseres Total Productive Maintenance-Programms binden wir unsere Mitarbeiter gezielt ein und lernen aus ihren Vorschlägen.

Auch der umweltfreundlichere, nachhaltigere Anbau von Rohstoffen beschäftigt uns. So arbeiten unsere Nachhaltigkeits- und Agrarexperten gemeinsam mit externen Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft oder auch der Zivilgesellschaft im Rahmen verschiedener rohstoffspezifischer Initiativen und Programme an der Verbesserung und Umsetzung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Anbauverfahren. Damit sichern wir nicht nur eine hohe Rohstoffqualität und -verfügbarkeit, sondern tragen auch bei zu Erhalt und Regeneration von Böden, Wasserressourcen, Biodiversität und Ökosystemen, die für eine nachhaltige Landwirtschaft essenziell sind. Ein Beispiel dafür ist der von Symrise initiierte „Onion Ring“, in dem wir mit Landwirten, Behörden sowie wissenschaftlichem Beistand daran arbeiten, den lokalen Anbau von Zwiebeln zu optimieren, und beispielsweise den Einsatz von Düngern und Schädlingsbekämpfungsmitteln zu reduzieren (siehe Managementansatz zu GRI 204).

Unsere Expertise bringen wir zudem ein in globale Multistakeholderdialoge und Initiativen, die sich einer nachhaltigen Transformation des Landwirtschafts- und Ernährungssystems und dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen verschrieben haben. Dazu gehört unter anderem die One Planet Business for Biodiversity Initiative oder auch die Sustainable Agriculture Initiative, in der wir gemeinsam mit gleichgesinnten Schlüsselkunden Prinzipien, Methoden und Standards für eine naturverträgliche, widerstandsfähige und zukunftsfähige Landwirtschaft entwickeln, erproben und in die Praxis überführen möchten. Mehr Informationen zu diesen und weiteren Initiativen siehe GRI 2-28.

GRI
301-1

Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen

Für die Herstellung unserer Produkte verwenden wir rund 10.000 natürliche Rohstoffe wie Vanille, Zitrus, Zwiebeln, Fisch, Fleisch oder Blüten- und Pflanzenmaterialien sowie synthetische Rohstoffe aus über 100 Ländern. Unsere Produkte bestehen hauptsächlich aus wertschöpfenden Vorprodukten, d. h. Aromaten und Wirkstoffen, sowie aus Trägern wie Ethanol. Wir kaufen immer mehr natürliche Rohstoffe mit zertifizierter Herkunft ein.

Auslassungen: Genaue Gewichts- oder Volumenangaben zu den von uns verwendeten Materialien werden nicht veröffentlicht, da wir diese Informationen als vertraulich betrachten.

GRI
301-2

Eingesetzte rezyklierte Ausgangsstoffe

Bei der Herstellung unserer Produkte setzen wir kein Recyclingmaterial in nennenswertem Umfang ein. Im Rahmen unserer Initiative zum Umgang mit Kunststoff haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2025 mehr als 95 % der von uns eingesetzten recyclingfähigen Kunststoffe zu recyceln, sofern lokale Kapazitäten verfügbar sind.

Unsere relativ geringen Prozessverluste entstehen vor allem in Extraktions- und Destillationsprozessen, die wir – wo technisch möglich und ökonomisch sinnvoll – durch Wiederverwendung und Recycling reduzieren. So reinigen wir beispielsweise die in vielen Produktionsprozessen benötigten Lösungsmittel und setzen sie erneut ein.

GRI
301-3

Wiederverwertete Produkte und ihre Verpackungsmaterialien

Symrise ist sich aller Vorschriften für Kunststoffverpackungen bewusst und hält diese ein. Obwohl unser Einsatz von Kunststoffverpackungen im Vergleich zu unserem Produktionsvolumen minimal ist, ermutigen wir alle unsere Standorte, sich an Reduzierungs- oder Recyclingaktivitäten zu beteiligen und gleichzeitig die Sicherheit unserer Produkte und der Umwelt weiterhin zu gewährleisten. Mit unserer Initiative zum Umgang mit Kunststoff setzen wir dafür die Rahmenbedingungen (siehe Managementansatz zu GRI 301).

Neben anderen Maßnahmen reduzieren wir unser Abfallaufkommen durch den effizienten Einsatz wiederverwendbarer Verpackungen. Wo möglich, beliefern wir unsere Kunden mit Produkten in Großgebinden, die wir anschließend wieder zurücknehmen, reinigen und erneut einsetzen. Für Kleingebinde verwenden wir aus logistischen Gründen Einwegverpackungen. Die Symotion GmbH, unser Tochterunternehmen für Logistikdienstleistungen, optimiert diese Verpackungen kontinuierlich – sowohl im Hinblick auf ökonomische und ökologische Kriterien als auch unter Produkt- und Arbeitssicherheitsaspekten.

GRI 302: Energie 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Für die Herstellung unserer Produkte benötigen wir, so wie auch unsere Lieferanten, eine ausreichende Energieversorgung, die mit entsprechenden Treibhausgasemissionen (THG) verbunden ist. Vor dem Hintergrund des Klimawandels fühlen wir uns verpflichtet, unsere Energieversorgung immer effizienter zu gestalten und unsere THG-Emissionen kontinuierlich zu reduzieren. Damit senken wir gleichzeitig klimabedingte Geschäftsrisiken, wie z.B. steigende Energiekosten oder auch Reputationsrisiken im Lichte zunehmender Anforderungen unserer Stakeholder. Die stakeholderübergreifend hohe Bedeutung des Themas unterstreicht auch das Ergebnis unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse – mit der sehr hohen Bewertung des Themas „Klimaschutz und ‑anpassung“ für Symrise sowie dessen Relevanz und Auswirkungen auf externe Anspruchsgruppen.

Global analysieren wir nicht nur die Energieverbräuche und THG-Emissionen innerhalb unserer Organisation, sondern möglichst entlang der gesamten Lieferkette, einschließlich unserer Produkte. Um ein tieferes Verständnis unseres Energieverbrauchs zu erhalten, wurden an allen europäischen Standorten der Segmente Scent & Care sowie an den großen Standorten des Segments Taste, Nutrition & Health Energieaudits nach EN 16247 durchgeführt. Die deutschen Standorte in Holzminden, inklusive der Tochtergesellschaften Symotion und Tesium, und der Symotion Standort in Hamburg sind nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert.

Auch im Jahr 2022 haben wir uns darauf konzentriert, unser dynamisches Wachstum in den verschiedenen Geschäftsbereichen von seinen Umweltauswirkungen zu entkoppeln. So haben wir unsere Energiebilanz in Schwerpunktbereichen durch zusätzliche Maßnahmen und aufbauend auf unserer Energieaspektanalyse optimiert und im Rahmen der Total Productive Maintenance einen stärkeren Fokus auf die Reduzierung von Emissionen gelegt.

THG-Emissionen innerhalb unserer Organisation (Scope 1+2) dienen Symrise als eine wichtige Steuerungsgröße unseres betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements. Unsere Fortschritte im Bereich Ressourcenschonung und Emissionsreduzierung stellen wir unter anderem durch die Teilnahme an der unabhängigen Investoreninitiative CDP jährlich unter Beweis.

Im Berichtsjahr konnte Symrise im CDP-Rating (ehemals Carbon Disclosure Project) erneut überzeugen: Symrise erreichte in allen drei Kategorien – Klima, Wasserschutz und Waldschutz – die höchste Auszeichnung „A“. Damit ist Symrise weltweit eines von nur 13 Unternehmen auf der sogenannten Triple-A-List. Bereits zum siebten Mal konnte das „A“-Rating in der Kategorie Klima erreicht werden.

Um gemeinsam mit unseren Lieferanten an einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette zu arbeiten, begannen wir 2017 mit dem CDP Supply Chain-Programm. Unsere Lieferanten mit dem höchsten Risikostatus zu Klima, Wasserschutz und Waldschutz wurden auch im Jahr 2022 gebeten, dem CDP Supply Chain-Programm zu folgen. Infrage kommen dabei insbesondere strategische Lieferanten. Da wir im Berichtsjahr deutlich mehr Lieferanten als strategisch definiert haben, wurden im Vergleich zum Vorjahr mehr Lieferanten zum CDP Supply Chain-Programm eingeladen als 2021. Aufgrund der Ausweitung der berücksichtigten Lieferanten ist die Rücklaufquote im Bereich Klima von 58 % im Vorjahr auf 53 % gesunken. Von den Lieferanten, die am CDP Supply Chain-Programm teilgenommen haben, haben sich 71 % (2021: 69 %) aktive Emissionsreduktionsziele gesetzt und 36 % haben einen Dekarbonisierungsplan, der auf ein 1,5 Grad-Szenario ausgerichtet ist. Zu ihren betrieblichen THG-Emissionen berichteten 85 % (2021: 85 %) der teilnehmenden Lieferanten. Viele Zulieferer nehmen darüber hinaus wiederum ihre eigenen Lieferanten in Hinblick auf klimabezogene Fragestellungen in die Pflicht: Rund 69 % (2021: 61 %) der teilnehmenden Lieferanten motivierten ihre eigenen Zulieferer dazu, sich Ziele zu setzen. Verbesserungen wurden beim Einsatz von Grünstrom erzielt: Rund 37 % (2021: 18 %) des von den teilnehmenden Lieferanten verbrauchten Stroms stammte aus erneuerbaren Quellen und rund 64 % (2021: 20 %) der Teilnehmer berichteten von Zielen zu Erneuerbaren Energien.

Symrise hat sich verpflichtet, ab 2030 an all seinen weltweiten Produktionsstandorten auf Basis der Scope-1+2-Emissionen des GHG-Protokolls klimapositiv zu sein. Zur Zielerreichung hat Symrise 2021 ein neues, auf eine maximale Erderwärmung von 1,5°C ausgerichtetes Science Based Target erarbeitet, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Dieses Ziel wurde im Februar 2022 von der SBTi validiert: Wir wollen die THG-Emissionen (Scope 1+2) bis 2028 gegenüber 2020 um 80 % senken. Des Weiteren wollen wir die Ökoeffizienz der THG-Emissionen bis 2025 um mehr als 60 % gegenüber 2016 steigern. Im Berichtsjahr konnten wir die Ökoeffizienz der THG-Emissionen (Scope 1+2), basierend auf der Wertschöpfung, um 10,4 % steigern (2021: 11,3 %) und haben damit unser Zwischenziel für das Jahr 2022 erreicht.

Symrise hat sich außerdem verpflichtet, seine Scope-3-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen bis 2030 gegenüber 2020 um 30 % zu reduzieren. Auch hierbei handelt es sich um ein Science Based Target, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Es wurde ebenfalls im Februar 2022 von der SBTi validiert. Langfristig zielt Symrise darauf ab, 2045 Net Zero (Scope 1+2+3) zu erreichen. Darüber hinaus soll die Ökoeffizienz der Scope-3-Emissionen bis 2025 um 15 % gegenüber 2020 gesteigert werden. Zwischen 2016 und 2022 konnten wir die Scope-3-Emissionen um rund 40 % reduzieren.

Unsere Klimaziele erreichen wir durch verschiedene Maßnahmen: So beziehen wir seit 2020 unseren weltweiten externen Strombedarf nachweislich aus erneuerbaren Quellen. Weiterhin prüfen wir fortlaufend Stromkaufver-einbarungen (PPAs) und fördern damit die Energiewende. Wir steigern kon-tinuierlich die Energie- und Prozesseffizienz an allen Produktionsstandorten und unterstützen zudem hochwertige zertifizierte Klimaschutzprojekte in aller Welt.

Um die Erreichung der gesetzten Ziele effektiv voranzutreiben, wurde darüber hinaus im September 2022 ein Pilotprojekt zum Low Carbon Transition Plan (LCTP) am Standort Holzminden ins Leben gerufen. Projektziele sind das Ableiten von Pfaden zur Klimapositivität bis 2030. Hierfür wird der Fokus auf die folgenden fünf Schritte gelegt: Zunächst wird eine CO2-Startbilanz erstellt und der Status Quo ermittelt. Danach erfolgt eine Erfassung von bereits identifizierten CO2-Reduktionspotenzialen, für welche bereits Maßnahmen geplant sind (Energieeffizienz, Prozessoptimierung etc.). Anschließend werden zusätzliche CO2-Reduktionspotenziale ermittelt (z. B. Biomasse- oder Elektrodenkessel oder Hochtemperatur-Wärmepumpen). Basierend auf diesen drei Schritten werden danach Ziele und Kennzahlen zur Dokumentation der Zielerreichung bis zum Zieljahr 2030 festgelegt. Zum Schluss werden die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Symrise, die durch die Verschärfung der Klimaziele entstehen, näher betrachtet. Das Projektteam besteht aus einem Lenkungsausschuss und einer Arbeitsgruppe, die diese Projektschritte bis Ende April 2023 durchlaufen werden. Nachdem das Pilotprojekt am Standort im Holzminden abgeschlossen ist, erfolgt der globale Roll-out.

Um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft erfolgreich zu bewerkstelligen, hat der Geschäftsbereich Taste, Nutrition & Health bereits im Jahr 2021 das Programm Low Carbon Transition Project initiiert. Es wird von einer Gruppe interner Experten geleitet und zielt darauf ab, innerhalb von zwei Jahren 80 % der Treibhausgasemissionen in den drei Bereichen zu erfassen und entsprechende Aktionspläne umzusetzen. Im Zuge des globalen Rollouts des LCTP wird das Projekt darin aufgehen und auf Konzernebene konsolidiert werden.

Durch verschiedene Energie- und Prozesseffizienzmaßnahmen haben wir im Berichtsjahr 54.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart (2021: 60.000 Tonnen): Dazu zählt insbesondere unsere Kraft-Wärme-Kopplungsanlage am Standort Holzminden, die unseren Ausstoß von Emissionen bei der Energieerzeugung jährlich um rund 20.000 Tonnen CO2-Äquivalente senkt. Mit der Ausweitung unserer Produktionskapazitäten für synthetisches Menthol vermeiden wir mittlerweile den Ausstoß von etwa 30.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Grund für die hohe Einsparung ist der etwa zehnmal kleinere CO2-Fußabdruck der synthetischen Variante im Vergleich mit natürlichem Menthol. Kontinuierliche Maßnahmen unserer lokalen Total Productive Maintenance-Teams ersetzen zudem energieintensive Verbrauchsgeräte wie Motoren, Lüftungen oder Heizungen, Druckluftanlagen und Boiler zur Herstellung von Dampf und Kühlungen fortlaufend durch effizientere Alternativen. Wir berücksichtigen auch Emissionen aus Logistik und Verpackungen: Die Tochtergesellschaft Symotion in Holzminden, die für Logistikprozesse verantwortlich ist, verfolgt das Ziel, jedes Jahr den Einsatz von Dieselkraftstoff um 2 % je Transporteinheit zu senken. 2021 haben wir zudem alle von Symrise in Deutschland verbrauchten Verpackungsmaterialien CO2-neutral gestellt: Symrise evaluiert derzeit acht Projekte, mit denen innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre ca. 70.000 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden sollen.

2022 haben wir zwei Projekte in Brasilien unterstützt: In Portel Para werden 150.000 ha bedrohter Amazonas-Regenwald vor Rodung geschützt. Dadurch werden gefährdete Arten geschützt und rund 264.000 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden. In Belo Horizonte wird aus einer ehemaligen Mülldeponie Strom erzeugt. Dadurch wird die Freisetzung von Treibhausgasen (v.a. Methan) verhindert, wodurch 112.000t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden.

Um gemeinsam mit weiteren Akteuren Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben, ist Symrise in zahlreichen Initiativen aktiv und schließt sich kontinuierlich neuen Vereinigungen an. So gehört Symrise unter anderem der Allianz für Entwicklung und Klima, der RE100 Initiative, der Business Ambition for 1,5°C und der Alliance of CEO Climate Leaders an. Im Berichtsjahr trat Symrise unter anderem The French Business Climate Pledge und der Exponential Roadmap Initiative bei (mehr zu diesen und weiteren Initiativen und Kampagnen siehe GRI 2-28).

Mit seinen SBTi-Zielen zur Emissionsreduktion und seinem Engagement in zahlreichen Initiativen nimmt Symrise eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz in der Geschmacks- und Duftstoffindustrie ein und handelt in Übereinstimmung mit den Resolutionen der vergangenen UN-Klimakonferenzen und den aktuellen Empfehlungen des IPCC (siehe auch GRI 201-2).

GRI
302-1

Energieverbrauch innerhalb der Organisation

GESAMTENERGIEVERBRAUCH NACH ENERGIETRÄGERN

Energietyp Menge (in TJ)
2019 2020 2021* 2022
Dampf 241 273 303 320
Gas 3.292 4.876 4.927 4.924
Heizöl 1.242 1.019 1.046 925
Elektrizität 819 1.053 1.187 1.144
    davon nuklear 108 0 0 0
    davon erneuerbar 94 1.053 1.187 1.144
    davon nicht erneuerbar 616 0 0 0
Sonstige Energieträger (z. B. Biogas) 0 0 30 30

*Für das Jahr 2021 sind nach Redaktionsschluss noch Nachmeldungen erfolgt. Die Datenqualität wird zudem durch Schulungen der verantwortlichen Personen an kleineren Standorten und an Standorten aus Akquisitionen kontinuierlich verbessert.

 

GESAMTENERGIEVERBRAUCH NACH ENERGIETRÄGERN

Energieverbrauch und Energiemix 2019 2020 2021 2022
1. Kohle und Kohleprodukte (MWh) 0 0 0 0
2. Erdöl und Erdölprodukte (MWh) 345.122 282.925 146.400 130.275
3. Erdgas (MWh) 914.479 1.354.364 1.368.579 1.367.598
4. andere nicht erneuerbare Quellen (Mwh) 0 0 0 0
5. Kernenergie (Mwh) 0 0 0 0
6. Verbrauch von gekaufter oder erworbener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kälte aus nicht erneuerbaren Quellen (MWh) 66.842 75.903 84.247 0
7. Gesamtverbrauch an nicht erneuerbarer Energie (MWh) (Summe der Zeilen 1 bis 6) 1.326.443 1.713.192 1.599.226 1.497.873
Anteil der nicht erneuerbaren Energiequellen am Gesamtenergieverbrauch (%) 85,4 85,4 75,8 75,1
8. Brennstoffverbrauch für erneuerbare Energieträger (einschließlich Biomasse, Biogas, Abfälle aus nichtfossilen Brennstoffen, erneuerbarer Wasserstoff usw.) (MWh) 0 0 144.916 126.588
9. Verbrauch von gekauftem oder erworbenem Strom, Wärme, Dampf und Kälte aus erneuerbaren Quellen (MWh) 227.537 292.361 328.414 317.781
10. Verbrauch von selbst erzeugter erneuerbarer Energie (MWh) 0 0 38.444 50.875
11. Gesamtverbrauch an erneuerbarer Energie (MWh) (berechnet als Summe der Zeilen 8 bis 10) 227.537 292.361 511.774 495.244
Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtener-gieverbrauch (%) 14,6 14,6 24,2 24,9
Gesamtenergieverbrauch (MWh) (berechnet als Summe der Zeilen 7 und 11) 1.553.980 2.005.553 2.111.001 1.993.117

GRI
302-2

Energieverbrauch außerhalb der Organisation

Der Energieverbrauch außerhalb von Symrise, also durch wesentliche vor- und nachgelagerte Aktivitäten im Zusammenhang mit unserer Geschäftstätigkeit, wird nicht gesondert ausgewiesen. Es werden stattdessen die THG-Emissionen als maßgeblich erachtet, da diese Symrise als Steuerungsgröße dienen (siehe GRI 305-3).

GRI
302-3

Energieintensität

Der Energieverbrauch pro Mio. € Wertschöpfung betrug 2022 innerhalb der Organisation 4,5 TJ (2021: 5,1 TJ). Die eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Prozesseffizienz haben gewirkt.

GRI
302-4

Verringerung des Energieverbrauchs

Im Jahr 2022 ist der Energieverbrauch pro Mio. € Wertschöpfung im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 % gesunken (2021: -7,3 %). Die eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Prozesseffizienz haben gewirkt.

GRI
302-5

Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen

Innovation ist einer der wesentlichen Treiber für Nachhaltigkeit bei Symrise. Bereits im Jahr 2012 haben wir einen Prozess zur Erfassung, Bewertung und Steuerung unserer Nachhaltigkeitsperformance innerhalb der Produktentwicklung eingeführt. Auf Basis spezifischer Indikatoren, die am Konzept der „Planetary Boundaries“ ausgerichtet sind, überprüfen wir so unsere Produkte und Projekte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung. Ein zentraler Baustein für effiziente Prozesse und umweltfreundliche Produkte ist die systematische Anwendung unseres Green Chemistry-Ansatzes: Wir entwickeln bestehende Produkte kontinuierlich weiter und konzentrieren uns zusätzlich auf Prozessredesign und die völlige Neugestaltung von Prozessen durch Grüne Chemie und innovative Technologien – so z. B. in unserem Katalyselabor, in dem wir bestehende chemische Prozesse mithilfe innovativer katalytischer Verfahren im Sinne des integrierten Umweltschutzes gezielt optimieren (mehr zu unseren Produktinnovationen siehe Managementansatz zu GRI 301). Veränderungen des Produktmixes können sich auch nachteilig auf die Energiebilanz auswirken, denn teilweise müssen wir Stoffe wie Menthol oder Hydrolite einsetzen, die unter sehr hohem Energieeinsatz hergestellt werden. Dennoch kann dies in Einzelfällen die klimafreundlichere Option darstellen – so sind die THG-Emissionen unseres synthetischen Menthols zehnmal geringer als die von natürlichem Menthol.

Zusätzlich haben wir mit unserer Product Sustainability Scorecard ein Bewertungssystem entwickelt, das uns anhand von zehn Kriterien ermöglicht, für jedes Produkt den spezifischen Nachhaltigkeitsimpact auszuweisen – z. B. hinsichtlich Energieeinsatz, THG-Emissionen oder Wasserverbrauch. Alle Schritte werden entlang der Lieferkette einschließlich der Beschaffung von Rohstoffen bewertet. So können wir und unsere Kunden noch gezielter Einfluss auf die Produktentwicklung nehmen und das jeweilige Endprodukt nachhaltig optimieren. Aktuell decken wir damit über 85 % unseres globalen Produktvolumens ab und können für über 1.250 Ausgangsstoffe und etwa 2.000 Produkte den jeweiligen Nachhaltigkeitsimpact vergleichen. Unsere Analyse- und Bewertungsmethode wurde durch eine externe Prüfung validiert und ist patentiert.

Auch in anderen Bereichen arbeiten wir kontinuierlich daran, die Nachhaltigkeitsperformance unserer Produkte weiter zu optimieren. So ist ein wesentlicher Schwerpunkt in der Entwicklung verbesserter Aromalösungen die Optimierung bestehender landwirtschaftlich und aquakulturell basierter Produkte. Gleichzeitig arbeiten wir mit Erfolg daran, geeignete Seitenströme aus der landwirtschaftlichen und aquakulturellen Produktion oder der Nahrungsmittelherstellung wertschöpfend einzusetzen. Dabei werden auch biotechnologische Ansätze und neue physikalische Trenntechnologien geprüft. Typische Beispiele sind bereits bestehende Produkte aus der Zwiebel, für die die gesamte Prozesskette von der Sortenauswahl über den landwirtschaftlichen Anbau bis hin zur Verarbeitung und Abfallvermeidung neu betrachtet wurde. Hieran arbeitet Symrise in Partnerschaft mit öffentlichen Forschungsinstituten und hochspezialisierten Partnerunternehmen. Dadurch werden Nebenprodukte eliminiert, die Rohstoffeffizienz gesteigert und der ökologische Fußabdruck unserer Produkte reduziert (siehe auch GRI 306-2).

GRI 303: Wasser und Abwasser 2018

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Bereits heute ist die kostbare Ressource Süßwasser in einigen Regionen der Erde Mangelware – in den nächsten Jahrzehnten wird sich das Problem allerdings deutlich verschärfen. Sowohl aus Sicht der physischen Verfügbarkeit mit Blick auf unsere Lieferkette als auch aus Gründen zunehmender Regulierungen und der Bedeutung für die Unternehmensreputation ist der „Umgang mit Wasser“ ein Thema, für das wir im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2022 eine hohe Bewertung für Symrise sowie dessen Relevanz und Auswirkungen für externe Anspruchsgruppen identifizieren konnten.

Aktuell betreibt Symrise keine Standorte, die signifikante Wassermengen in Gegenden mit Wasserengpässen entnehmen. Nichtsdestotrotz tun wir alles, um Wasser so effizient wie möglich zu nutzen und unser Abwasseraufkommen kontinuierlich zu reduzieren (siehe auch unsere Strategie zur Wassernutzung GRI 303-1).

Um die Wasserversorgung für unsere Produktion sicherzustellen, bewerten wir die Versorgung mit Frischwasser an allen Symrise Standorten. Dabei werden die Wassereinzugsgebiete bestimmt, wasserbezogene Gefahren und Risiken identifiziert und mögliche Folgen für unsere Geschäftstätigkeit abgeschätzt. Falls notwendig, werden Maßnahmen zur Risikominderung getroffen: Beispielsweise ist unsere Produktion am Standort Chennai, Indien, dem Risiko der Wasserknappheit ausgesetzt. Um dieses Risiko abzumindern und den Grundwasserspiegel nicht übermäßig zu belasten, bezieht Symrise einen Teil des benötigten Wassers aus umliegenden Regionen mit besserer Wasserverfügbarkeit. Zudem betreibt Symrise in Indien eigene Brunnen und Regenwassersysteme.

Unsere Total Productive Maintenance (TPM) Teams optimieren kontinuierlich an allen Standorten Prozesse – auch im Hinblick auf den Wasserbedarf. Dabei wurde festgestellt, dass der größte Teil unserer Wassernutzung auf Kühltürme, Kesselhäuser und die Erzeugung von Vakuum mit Wasser-Flüssigringpumpen zurückzuführen ist. Der Anteil von Prozesswasser an der Gesamtwassernutzung ist hingegen vergleichsweise gering. Um unseren Wasserbedarf zu senken, nutzen wir beispielsweise bei Destillationsprozessen alternative und innovative Verfahren, um Vakuum ohne den Einsatz von Wasser zu erzeugen. Unsere TPM-Teams identifizieren zudem Leckagen und ergreifen Maßnahmen zu deren Ausbesserung.

Unser Engagement wird auch vom CDP-Rating (ehemals Carbon Disclosure Project) anerkannt: In der Kategorie Wasser konnte im Berichtsjahr zum wiederholten Mal die Bestwertung „A“ im Wasserschutz-Rating und damit eine Position auf der begehrten A-Liste erreicht werden. Für mehr Informationen zur Kategorie Wasser siehe Website des CDP zum Thema sowie die aktuellen CDP-Ergebnisse von Symrise in dieser Kategorie. Weitere Informationen zu unserem Abschneiden beim CDP-Rating in den Kategorien Klima und Waldschutz siehe GRI 304 und GRI 305.

Um Wasserrisiken frühzeitig zu erkennen und aktiv zu steuern, untersuchen wir auch unsere Lieferkette systematisch und stehen in regelmäßigem Austausch mit unseren Lieferanten. Deshalb begannen wir 2017 mit dem CDP Supply Chain-Programm. Unsere Lieferanten mit dem höchsten Risikostatus zu Klima, Wasserschutz und Waldschutz wurden auch im Jahr 2022 gebeten, dem CDP Supply Chain-Programm zu folgen. Infrage kommen dabei insbesondere strategische Lieferanten. Trotz der Ausweitung der berücksichtigten Lieferanten ist die Rücklaufquote im Bereich Wasser von 55 % im Vorjahr auf 49 % leicht gesunken. Von den Lieferanten, die am CDP Supply Chain-Programm teilgenommen haben, haben sich 90 % (2021: 63 %) wasserbezogene Ziele gesetzt. 76 % (2021: 70 %) der teilnehmenden Lieferanten gaben an, dass sie Wasser in ihre Strategie und langfristigen Geschäftsziele integrieren und 75 % (2021: 80 %) der Lieferanten berichteten Informationen aus ihrer Wasserbilanz.

Zusätzlich haben wir mit unserer Product Sustainability Scorecard ein Bewertungssystem entwickelt, das uns anhand von zehn Kriterien ermöglicht, für jedes Produkt den spezifischen Nachhaltigkeitsimpact auszuweisen – auch hinsichtlich des Wasserverbrauchs. Alle Schritte werden entlang der Lieferkette einschließlich der Beschaffung von Rohstoffen bewertet. So können wir und unsere Kunden noch gezielter Einfluss auf die Produktentwicklung nehmen und das jeweilige Endprodukt nachhaltig optimieren. Aktuell decken wir damit über 85 % unseres globalen Produktvolumens ab und können für über 1.250 Ausgangsstoffe und etwa 2.000 Produkte den jeweiligen Nachhaltigkeitsimpact vergleichen. Unsere Analyse- und Bewertungsmethode wurde durch eine externe Prüfung validiert und ist patentiert.

Die Gesamtmenge des von Symrise recycelten und wiederverwendeten Wassers war 2022 nicht erwähnenswert.

GRI
303-1

Wasser als gemeinsam genutzte Ressource

Wir sind uns bewusst, dass Wasser in vielen Regionen eine knappe Ressource ist und sich die Knappheit in Zukunft deutlich verschärfen wird, z. B. in Mexiko, Teilen Südafrikas oder auf dem indischen Subkontinent. Vor allem in diesen Ländern werden wir sicherstellen, dass unser Wasserverbrauch oder unser Abwasser diese wertvolle Ressource nicht beeinträchtigt.

Uns sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Wasserqualität oder die Wasserverfügbarkeit bekannt, die sich aus der Wasserentnahme oder der Entsorgung von Abwasser in anderen Produktionsanlagen auf der ganzen Welt ergeben.

Als Mitglied des World Business Council for Sustainable Development unterstützt Symrise das CEO Water Mandate, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Süßwasserkörpern und -ressourcen bei unseren direkten Geschäftstätigkeiten und entlang unserer Wertschöpfungsketten zu fördern.

Gemäß unserer Strategie zur Wassernutzung verpflichtet sich Symrise zu Folgendem:

  • Sicherstellung der Einhaltung wasserrelevanter Gesetze und freiwilliger Standards in den Ländern, in denen wir tätig sind
  • Nachhaltige Nutzung der Süßwasserressourcen unter Berücksichtigung der Regenerationsraten der lokalen Gewässer und Quellen
  • Regelmäßige Analyse, Überwachung, Kontrolle und nachhaltiges Management der Wasserqualität und der Anzahl der Entnahmen und Einleitungen
  • Sensibilisierung unserer Kunden, Lieferanten und anderer Interessengruppen für die entscheidende Bedeutung von Wasser für eine nachhaltige Entwicklung und den Unternehmenserfolg
  • Integration wasserbezogener Leistungskriterien in unsere Lieferantenbewertungen
  • Kunden über die Wasserleistung der Verbindungen und Inhaltsstoffe zu informieren, die sie bei Symrise kaufen
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen mehreren Interessengruppen im Bereich der Wasserwirtschaft
  • Durchführung regelmäßiger Wasserrisikoeinschätzungen unserer Betriebsabläufe und Wertschöpfungsketten
  • Verbesserung der Wassereffizienz an allen Produktionsstandorten in Gebieten mit hohem Wasserstress im Einklang mit der lokalen Wasserverfügbarkeit für menschliche und ökologische Erfordernisse
  • Voll funktionsfähige WASH-Dienstleistungen für jeden Mitarbeiter und Besucher unseres Unternehmens zu erbringen
  • Förderung nachhaltiger Innovationen entlang unserer Wertschöpfungsketten, die zur Erhaltung der Süßwasserressourcen und zum Schutz der Wasserqualität sowie der aquatischen Lebensumwelt beitragen

Dementsprechend haben wir uns für 2025 folgendes Ziel gesetzt:

  • Erhöhung der Effizienz des Wasserverbrauchs aller Produktionsstätten in wasserarmen Regionen um 15 % gegenüber dem Basisjahr 2018.

Im Berichtsjahr konnten wir einen Fortschritt in Richtung dieses Zielwertes verzeichnen, da sich der Wasserverbrauch aller Standorte in Ländern mit Wasserstress um 4,3 % (2021: + 7,2 %) verringert hat. Da Wasserstress vor allem von der geografischen Lage, aber auch von soziopolitischen Einflüssen abhängig ist, ist eine standortbezogene Herangehensweise sinnvoll. Wir haben deshalb im Jahr 2020 damit begonnen, alle Standorte von Symrise anhand einer Risikomatrix zu bewerten. Die bereits identifizierten Standorte mit Wasserrisiken müssen Wassereinsparziele und Programme definieren und konkrete Umsetzungsmaßnahmen anstoßen, welche regelmäßig evaluiert werden. Damit tragen sie zur Erreichung unseres Reduktionsziels bei.

So liegt einer unserer Produktionsstandorte beispielsweise im Norden Mexikos – einer Region, die in den letzten Jahren mit schlimmer Wasserknappheit zu kämpfen hatte. Dort konnten wir durch mehrere Projekte, etwa die Erschließung alternativer Wasserquellen, verbesserte Verrohrung von Kondensatbehältern oder Speicherung und Wiederverwertung von Wasser, knapp 40 % an Brauchwasser im Vergleich zum Vorjahr einsparen. Auch an unserem Produktionsstandort in Indien konnten wir den Wasserverbrauch durch verschiedene Maßnahmen senken, z. B. durch die Sammlung und Wiederverwendung von Regenwasser.

GRI
303-2

Umgang mit den Auswirkungen der Wasserrückführung

Wir verfolgen seit 2010 das Ziel, den chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) in unserem Abwasser kontinuierlich zu senken. Bis 2025 möchten wir die Effizienz des chemischen Sauerstoffbedarfs im Abwasser um jährlich 4 % beziehungsweise um insgesamt 60 % bezogen auf das Basisjahr 2010 erhöhen. Im Berichtsjahr konnten wir eine Effizienzsteigerung um 11,2 % (2021: 34,8 %) erreichen.

Den CSB messen wir weltweit an jedem Standort. In den einzelnen Ländern folgen wir den lokalen Grenzwerten, die rund um die Uhr gemessen werden. An unserem Standort in Holzminden werden neben unseren eigenen Messungen auch noch unangemeldete Stichproben von der Behörde genommen, um sicherzustellen, dass zu keiner Zeit gegen die Abwasserverordnung (AbwV) verstoßen wird. In den anderen Ländern finden ebenfalls Prüfungen durch die Behörden statt. Signifikante Verstöße sind uns nicht bekannt.

GRI
303-3

Wasserentnahme

GESAMTWASSERENTNAHME NACH QUELLEN

Quelle Menge (in 1.000 m3)
2019 2020 2021* 2022
Oberflächenwasser 871 849 835 653
Kommunales Wasser 1.635 2.697 4.095 4.171
Grundwasser 2.453 2.871 3.214 3.409
Andere 12 41 71 70
Gesamt 4.947 6.458 8.215 8.303

*Für das Jahr 2021 sind nach Redaktionsschluss noch Nachmeldungen erfolgt. Die Datenqualität wird zudem durch Schulungen der verantwortlichen Personen an kleineren Standorten und an Standorten aus Akquisitionen kontinuierlich verbessert.

GRI
303-4

Wasserrückführung

WASSERRÜCKFÜHRUNG* NACH BESTIMMUNGSORT

Wasserrückführung nach Bestimmungsort Menge (in 1.000 m3)
2019 2020 2021** 2022
Oberflächenwasser 3.501 4.517 4.505 4.729
Grundwasser 0 0 0 0
Meerwasser 0 0 0 0
Gesamt 3.501 4.517 4.505 4.729


*Die Differenz zwischen Wasserentnahme und -verbrauch resultiert aus Destillationsprozessen und weiteren Emissionen in die Atmosphäre.

**Für das Jahr 2021 sind nach Redaktionsschluss noch Nachmeldungen erfolgt. Die Datenqualität wird zudem durch Schulungen der verantwortlichen Personen an kleineren Standorten und an Standorten aus Akquisitionen kontinuierlich verbessert.

WASSERRÜCKFÜHRUNG NACH QUALITÄT

Wasserrückführung nach Qualität Menge (in 1.000 m3)
2020 2021* 2022
Süßwasser alle Gebiete 4.517 4.505 4.729
     davon in Gebieten mit Wasserstress 158 328 303
Anderes Wasser alle Gebiete 0 0 0
     davon in Gebieten mit Wasserstress 0 0 0
Gesamt 4.517 4.505 4.729


*Für das Jahr 2021 sind nach Redaktionsschluss noch Nachmeldungen erfolgt. Die Datenqualität wird zudem durch Schulungen der verantwortlichen Personen an kleineren Standorten und an Standorten aus Akquisitionen kontinuierlich verbessert.

 

Wichtige bedenkliche Stoffe messen wir auf Basis des chemischen Sauerstoffbedarfs im Wasser (siehe GRI 303-2). Die Bestimmung von Gebieten mit Wasserstress erfolgt im Rahmen der jährlichen Risikoanalyse. Die Klassifizierung von Gebieten mit Wasserstress basiert dabei auf der WWF Water Risk Filter-Risikobewertung. Aktuell betroffen sind unsere Standorte in Mexiko, Indien, Ägypten, Chile und Spanien.

GRI
303-5

Wasserverbrauch

WASSERVERBRAUCH

Wasserverbrauch Menge (in 1.000 m3)
2020* 2021* 2022
Gesamtwasserverbrauch in allen Gebieten 1.941 3.709 3.574
    davon Wasserverbrauch in Gebieten mit Wasserstress 158 328 303


*Die Daten wurden rückwirkend an die exakte GRI-Definition von Wasserverbrauch angepasst (Wasserentnahme abzgl. Wasserrückführung).

Die Bestimmung von Gebieten mit Wasserstress erfolgt im Rahmen der jährlichen Risikoanalyse. Aktuell betroffen sind unsere Standorte in Mexiko, Indien, Ägypten, Chile und Spanien. Die Klassifizierung von Gebieten mit Wasserstress wurde im Jahr 2022 um eine Risikobewertung sowie Szenarioanalysen auf Basis des WWF Water Risk Filter erweitert.

GRI 304: Biodiversität 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Die globale Artenvielfalt ist für Symrise nicht nur eine Rohstoffquelle, sondern auch eine unschätzbare Quelle von Inspiration und Innovation für die Entwicklung einzigartiger Aromen, Düfte sowie kosmetischer oder funktionaler Inhaltsstoffe. Dies unterstreicht auch die hohe stakeholderübergreifende Bewertung des Themas „Umweltschutz & Biodiversität“ im Rahmen unserer 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse. Die globalen und lokalen Auswirkungen menschlichen Handelns haben jedoch zu einer anhaltenden weltweiten Verringerung der biologischen Vielfalt geführt, deren potenzielle Auswirkungen im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements systematisch analysiert und bewertet werden. Die wesentlichen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität sind in der Regel indirekter Natur und in den Lieferketten – insbesondere bei der Rohstoffgewinnung – zu verorten. Potenziell gehören hierzu die Übernutzung von Wildpopulationen oder nicht nachhaltige Gewinnungsmethoden im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei und Aquakultur. An den eigenen Produktionsstandorten ergeben sich Auswirkungen beispielsweise durch Flächenversiegelung oder Luft- und Gewässeremissionen, die wir im Rahmen unseres betrieblichen Umwelt- und Standortmanagements überwachen.

Das Thema Biodiversität wird bei Symrise themenspezifisch teils auf Corporate-Ebene, teils auf Ebene der Geschäftsbereiche geführt und verantwortet, von Corporate Sustainability zusammengeführt und mehrmals jährlich direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität sowie der gerechte Vorteilsausgleich aus der Nutzung genetischer Ressourcen als Kernziele der UN-Biodiversitätskonvention sind essenzieller Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsagenda und unseres Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements. Unsere Strategie zum Waldschutz und unsere Landnutzungspolitik geben uns dabei einen Handlungsrahmen vor. Mit der Unterzeichnung des Business & Biodiversity Pledge der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt haben wir uns zu nachhaltigem Wirtschaften im Einklang mit den Kernzielen der UN-Biodiversitätskonvention verpflichtet.

Bei der Umsetzung unserer Biodiversitätsziele arbeiten wir eng mit kompetenten externen Stakeholdern zusammen, wie z. B. der Biodiversity in Good Company Initiative oder der Union for Ethical Biotrade. Zudem engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Mitgliedsunternehmen des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) in Multistakeholderforen, wie z. B. der One Planet Business for Biodiversity Initiative. Symrise ist auch Mitglied der Initiative Nature Action des WBCSD: Das Projekt unterstützt die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Ziele für die Erhaltung der Natur (SBT for Nature), gibt Hilfestellung für naturbasierte Lösungen und zeigt gegenüber politischen Entscheidungsträgern bei Veranstaltungen im Bereich Natur und Klima die Führungsrolle der Wirtschaft auf. Ziel all dieser Maßnahmen ist es, den Biodiversitätsverlust zu stoppen und ab 2030 nur noch positive Beiträge für eine vollständige Erholung der natürlichen Umwelt zu leisten – also „Nature net positive“ zu wirtschaften (mehr zu diesen und weiteren Initiativen siehe GRI 2-28).

Der wichtigste Hebel unseres Unternehmens zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Biodiversität besteht in einer ökologisch und ethisch verantwortungsvollen Beschaffungspraxis. Symrise hat sich deshalb das Ziel gesetzt, 100% aller strategischen biologischen Rohstoffe bis 2025 aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Darüber hinaus bewerten wir den Biodiversitätsreichtum und ökologische Stressfaktoren in den Ursprungsländern natürlicher Rohstoffe sowie den Gefährdungszustand jener Arten, aus denen unsere strategischen Rohstoffe gewonnen werden. Aufgrund unseres stabilen Kunden- und Produktportfolios werden derzeit nur noch einige wenige Rohstoffe in geringen Volumina eingesetzt, die aus bedrohten Arten gemäß des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) gewonnen werden. Durch entsprechende Nachhaltigkeitsnachweise, eine strikte Verwendungskontrolle sowie effiziente Produktionsprozesse und nicht zuletzt durch die Entwicklung geeigneter Rohstoffalternativen konzentrieren wir uns darauf, negative Biodiversitätsauswirkungen möglichst zu vermeiden oder zu minimieren und eine nachhaltige Nutzung entsprechender Arten zu gewährleisten. Artenveränderungen innerhalb von Ökosystemen, die relevant für die Rohstoffgewinnung durch unsere Lieferanten sind, können durch Symrise nicht direkt überwacht werden. Unsere Lieferanten sind angehalten, potenziell negative Auswirkungen auf die Biodiversität konsequent zu vermeiden oder zu minimieren.

Durch die gezielte Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungen, die den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität explizit berücksichtigen (z. B. Rainforest Alliance, Sustainable Agriculture Initiative Farm Sustainability Assessment, UEBT Ethical Biotrade Standard) leisten wir wirksame Beiträge für biodiversitätsfreundliche Lieferketten.

Zusätzlich haben wir mit unserer Product Sustainability Scorecard ein Bewertungssystem entwickelt, das uns anhand von zehn Kriterien ermöglicht, für jedes Produkt den spezifischen Nachhaltigkeitsimpact auszuweisen – auch hinsichtlich Biodiversität und Landnutzung (unter anderem Abholzung, veränderte Nutzung, landwirtschaftliche Methoden). Alle Schritte werden entlang der Lieferkette einschließlich der Beschaffung von Rohstoffen bewertet. So können wir und unsere Kunden noch gezielter Einfluss auf die Produktentwicklung nehmen und das jeweilige Endprodukt nachhaltig optimieren. Aktuell decken wir damit über 85 % unseres globalen Produktvolumens ab und können für über 1.250 Ausgangsstoffe und etwa 2.000 Produkte den jeweiligen Nachhaltigkeitsimpact vergleichen. Unsere Analyse- und Bewertungsmethode wurde durch eine externe Prüfung validiert und ist patentiert.

Im Rahmen gezielter Interventionsprojekte engagieren wir uns seit mehreren Jahren für den Erhalt der Biodiversität und die Vermeidung von CO2-Emissionen, beispielsweise durch Waldschutzprojekte oder die Einführung nachhaltiger Anbaumethoden für biobasierte Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft. In Brasilien fördern wir beispielsweise ein Waldschutzprojekt im Amazonasgebiet im Rahmen von REDD+. Das Projekt überwacht die Erhaltung der reichen Artenvielfalt mit über 150 bedrohten Pflanzen- und Tierarten, implementiert Maßnahmen zur Reduktion von Entwaldungsrisiken und unterstützt lokale Gemeinschaften. Außerdem werden durch den Erhalt des bedrohten Waldes 264.000 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden. Ein weiteres Projekt, das wir in Brasilien unterstützen, erzeugt aus einer ehemaligen Mülldeponie Strom. So können die Abfälle nicht verrotten, Giftstoffe nicht in den Boden und das Grundwasser gelangen, zudem wird die Entstehung von Treibhausgasen (vor allem Methan) verhindert. Dadurch werden 112.000 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden.

Im Berichtsjahr konnte Symrise im CDP-Rating (ehemals Carbon Disclosure Project) erneut überzeugen: Symrise erreichte in allen drei Kategorien – Klima, Wasserschutz und Waldschutz – die höchste Auszeichnung „A“. Damit ist Symrise weltweit eines von nur 13 Unternehmen auf der sogenannten Triple-A-List.

Im Bereich Wald erhielten nur 25 Unternehmen weltweit die Bestnote. Im Bereich Wasser führt die A-List 103 Unternehmen weltweit auf. Seit 2016 belegt Symrise im CDP-Rating somit Spitzenpositionen bei den Themen Klimawandel, Schutz von Wasser und Wald.

Um gemeinsam mit unseren Lieferanten an einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette zu arbeiten, begannen wir 2017 mit dem CDP Supply Chain-Programm. Unsere Lieferanten mit dem höchsten Risikostatus zu Klima, Wasserschutz und Waldschutz wurden auch im Jahr 2022 gebeten, dem CDP Supply Chain-Programm zu folgen. In der Kategorie Wald des CDP Supply Chain-Programms verzeichnete Symrise im Berichtsjahr eine Rücklaufquote von 44 % gegenüber 60 % im Vorjahr. 45 % (2021: 60 %) der teilnehmenden Zulieferer gaben an, Ziele mit Bezug zur Entwaldungsproblematik zu verfolgen und 55 % gaben an, Risikobewertungen hinsichtlich Abholzung durchzuführen. Für mehr Informationen zur Kategorie Wald siehe Website des CDP zum Thema sowie die aktuellen CDP-Ergebnisse von Symrise in dieser Kategorie. Für mehr Informationen zum CDP Supply Chain-Programm siehe GRI 2-23 sowie die Managementansätze GRI 302, GRI 303 und GRI 305.

GRI
304-1

Eigene, gemietete und verwaltete Betriebsstandorte, die sich in oder neben geschützten Gebieten und Gebieten mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von geschützten Gebieten befinden

Sechs Standorte von Symrise befinden sich in der Nachbarschaft von Schutzgebieten: Dazu gehört unser Entwicklungszentrum in Cotia, Brasilien, ebenso wie unser Werk in Vohemar, Madagaskar. Ersteres grenzt unmittelbar an den atlantischen Regenwald Mata Atlântica. Dieser zählt aufgrund seiner außergewöhnlich hohen Vielfalt zu den wichtigsten Biodiversitäts-Hotspots der Erde. Dies gilt auch für Madagaskar, wobei der Symrise Standort in der Sava-Region auf Madagaskar selbst nicht in einem Schutzgebiet liegt. Unsere Werke in Antrain in Frankreich (ehemals Diana Food) sowie Beresfield in Australien (ehemals Diana Pet Food) sowie unsere Werke in Anniston, Springfield und Spencer (beide ehemals ADF / IDF, USA) befinden sich ebenfalls in der Nähe von Schutzgebieten. Nach eingehender Analyse aller relevanten Umweltaspekte ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte für Beeinträchtigungen angrenzender Schutzgebiete durch unsere operative Tätigkeit an den betreffenden Standorten.

GRI
304-2

Erhebliche Auswirkungen von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen auf die Biodiversität

Direkte Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Tätigkeiten der Symrise AG können sich lediglich an unseren eigenen Produktionsstandorten ergeben, beispielsweise durch Flächenversiegelung oder Luft- und Gewässeremissionen, die wir im Rahmen unseres Umwelt- und Energiemanagements konsequent überwachen und vermeiden oder minimieren.

Die wesentlichen Auswirkungen unseres Kerngeschäfts auf die Biodiversität sind jedoch indirekter Natur und in den Lieferketten – insbesondere bei der Rohstoffgewinnung durch unsere Lieferanten – zu verorten. Potenziell gehören hierzu die Übernutzung von Wildpopulationen oder von Agrar-, Wald- und Meeresökosystemen durch nicht nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Anbaumethoden oder Aquakulturen. Unsere Lieferanten werden gemäß unseren Beschaffungsrichtlinien angehalten, potenziell negative Auswirkungen auf die Biodiversität konsequent zu vermeiden oder zu minimieren.

Aufgrund der Komplexität zahlreicher biobasierter Materialflüsse ist eine Überwachung von Biodiversitätsveränderungen auf Artenebene für Symrise nicht möglich. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements bewerten wir kontinuierlich den Biodiversitätsreichtum und ökologische Stressfaktoren in den Ursprungsländern natürlicher Rohstoffe sowie den Gefährdungszustand jener Arten, aus denen unsere strategischen Rohstoffe gewonnen werden, um daraus Hinweise auf mögliche Biodiversitätsrisiken in unseren Lieferketten zu erhalten.

GRI
304-3

Geschützte oder renaturierte Lebensräume

Der wichtigste Hebel unseres Unternehmens zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Biodiversität besteht in einer ökologisch und ethisch verantwortungsvollen Beschaffungspraxis. Wo irgend möglich, versuchen wir, unseren Einfluss geltend zu machen, um einen nachhaltigen Anbau unserer biologischen Rohstoffe innerhalb lokaler ökologischer Grenzen zu fördern. Im Rahmen gezielter Interventionsprojekte, z. B. in der Amazonasregion oder auf Madagaskar, engagieren wir uns direkt für den Erhalt der Biodiversität, beispielsweise durch Waldschutzprojekte oder die Implementierung nachhaltiger Anbaumethoden, z. B. im Vanillesektor.

GRI
304-4

Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und auf nationalen Listen geschützter Arten, die ihren Lebensraum in Gebieten haben, die von Geschäftstätigkeiten betroffenen sind

Derzeit werden nur noch einige wenige Rohstoffe, die aus bedrohten Arten gemäß des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) gewonnen werden, in geringen Volumina bei der Symrise AG eingesetzt. Durch entsprechende Nachhaltigkeitsnachweise, eine strikte Verwendungskontrolle sowie effiziente Produktionsprozesse und nicht zuletzt durch die Entwicklung geeigneter Rohstoffalternativen konzentrieren wir uns darauf, negative Biodiversitätsauswirkungen auf gefährdete Arten und Wildpopulationen zu vermeiden oder zu minimieren.

Veränderungen einzelner Arten sowie des ökologischen Zustands jener Ökosysteme, die relevant für die Rohstoffgewinnung durch unsere Lieferanten sind, können durch Symrise nicht direkt überwacht werden.

GRI 305: Emissionen 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Wie andere produzierende Unternehmen verursacht Symrise direkte und indirekte Treibhausgasemissionen (THG), die die Durchschnittstemperatur der Erde ansteigen lassen. Dies hat weitreichende Folgen für Mensch und Natur: Gebiete, die versteppen und verwüsten, eine Zunahme an Überschwemmungen und damit verbundene Hungersnöte und Flüchtlingsbewegungen. Für Symrise führt der Klimawandel zu steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sowie klimabezogenen Kosten, beispielsweise durch den Emissionshandel. Zudem könnten Geschäftsverlust und Kursverfall unserer Aktie aufgrund von Reputationsverlusten die Folge sein. Zugleich bietet der Klimawandel aber auch Chancen, etwa durch den vermehrten Einsatz effizienter Technologien, die auch Kosten sparen. Aufgrund der Dringlichkeit der Klimaproblematik werden im Rahmen von SDG 13 umgehende Maßnahmen zum Klimaschutz gefordert. Die stakeholderübergreifend hohe Bedeutung des Themas unterstreicht auch das Ergebnis unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse – mit der sehr hohen Bewertung des Themas „Klimaschutz und ‑anpassung“ für Symrise sowie dessen Relevanz und Auswirkungen auf externe Anspruchsgruppen.

Das Thema Emissionsreduktion verantwortet Corporate Sustainability, unterstützt vom Sustainability Board. Das Sustainability Board trifft sich mehrmals pro Jahr und diskutiert, bewertet und berichtet klimabezogene Daten und Entwicklungen. Ziele und Programme werden vom Sustainability Board festgelegt und schließlich vom CEO genehmigt.

Unternehmensbezogene Risiken und Chancen in Bezug auf den Klimawandel werden mindestens halbjährlich vom Risikomanagement bewertet und an den Vorstand berichtet (siehe auch GRI 2-22 und TCFD-Index).

Die Reduktion klimaschädlicher Emissionen ist Teil unserer Umweltstrategie und unseres Umweltmanagements. Unsere Fortschritte im Bereich Emissionsreduzierung stellen wir unter anderem durch die Teilnahme an der unabhängigen Investoreninitiative CDP jährlich unter Beweis.

Im Berichtsjahr konnte Symrise im CDP-Rating erneut überzeugen: Symrise erreichte in allen drei Kategorien – Klima, Wasserschutz und Waldschutz – die höchste Auszeichnung „A“. Damit ist Symrise weltweit eines von nur 13 Unternehmen auf der sogenannten Triple-A-List. Bereits zum siebten Mal konnte das „A“-Rating in der Kategorie Klima erreicht werden.

Um gemeinsam mit unseren Lieferanten an einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette zu arbeiten, begannen wir 2017 mit dem CDP Supply Chain-Programm. Unsere Lieferanten mit dem höchsten Risikostatus zu Klima, Wasserschutz und Waldschutz wurden auch im Jahr 2022 gebeten, dem CDP Supply Chain-Programm zu folgen. Infrage kommen dabei insbesondere strategische Lieferanten. Da im Berichtsjahr deutlich mehr Lieferanten als strategisch definiert wurden, wurden mehr Lieferanten als im Vorjahr zum CDP Supply Chain-Programm eingeladen. Aufgrund der Ausweitung der berücksichtigten Lieferanten ist die Rücklaufquote im Bereich Klima von 58 % im Vorjahr auf 53 % gesunken. Von den Lieferanten, die am CDP Supply Chain-Programm teilgenommen haben, haben sich 71 % (2021: 69 %) aktive Emissionsreduktionsziele gesetzt und 36 % (2021: 88 %) haben einen Dekarbonisierungsplan, der auf ein 1,5-Grad-Szenario ausgerichtet ist. Zu ihren betrieblichen THG-Emissionen berichteten 85 % (2021: 85 %) der teilnehmenden Lieferanten. Viele Zulieferer nehmen darüber hinaus wiederum ihre eigenen Lieferanten in Hinblick auf klimabezogene Fragestellungen in die Pflicht: rund 69 % (2021: 61 %) der teilnehmenden Lieferanten motivierten ihre eigenen Zulieferer dazu, sich Ziele zu setzen. Verbesserung wurde beim Einsatz von Grünstrom erzielt: Rund 37 % (2021: 18 %) des von den teilnehmenden Lieferanten verbrauchten Stroms stammte aus erneuerbaren Quellen und etwa 64 % (2021: 20 %) der Teilnehmer berichteten von Zielen zu Erneuerbaren Energien.

Symrise erfasst die THG-Emissionen seiner betrieblichen Tätigkeiten nach dem international anerkannten Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standard. Wir berichten dabei zu Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte Emissionen) und Scope 3 (weitere indirekte Emissionen).

Symrise hat sich verpflichtet, ab 2030 an all seinen weltweiten Produktions-standorten auf Basis der Scope-1+2-Emissionen des GHG-Protokolls klimapositiv zu sein. Zur Zielerreichung hat Symrise 2021 ein neues, auf eine maximale Erderwärmung von 1,5° C ausgerichtetes Science Based Target erarbeitet, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Dieses Ziel wurde im Februar 2022 von der SBTi validiert: Wir wollen die THG-Emissionen (Scope 1+2) bis 2028 gegenüber 2020 um 80 % senken. Des Weiteren wollen wir die Ökoeffizienz der THG-Emissionen bis 2025 um mehr als 60 % gegenüber 2016 steigern. Im Berichtsjahr konnten wir die Ökoeffizienz der THG-Emissionen (Scope 1+2), basierend auf der Wertschöpfung, um 10,4 % steigern (2021: 11,3 %) und haben damit unser Zwischenziel für das Jahr 2022 erreicht.

Symrise hat sich außerdem verpflichtet, seine Scope-3-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen bis 2030 gegenüber 2020 um 30 % zu reduzieren. Auch hierbei handelt es sich um ein Science Based Target, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Es wurde ebenfalls im Februar 2022 von der SBTi validiert. Langfristig zielt Symrise darauf ab, 2045 Net Zero (Scope 1+2+3) zu erreichen. Darüber hinaus soll die Ökoeffizienz der Scope-3-Emissionen bis 2025 um 15 % gegenüber 2020 gesteigert werden. Zwischen 2016 und 2022 konnten wir die Scope-3-Emissionen bereits um rund 40 % reduzieren.

Unsere Klimaziele erreichen wir durch verschiedene Maßnahmen: So beziehen wir seit 2020 unseren weltweiten externen Strombedarf nachweislich aus erneuerbaren Quellen. Weiterhin prüfen wir fortlaufend Stromkaufvereinbarungen (PPAs) und fördern damit die Energiewende. Wir steigern kontinuierlich die Energie- und Prozesseffizienz an allen Produktionsstandorten und unterstützen zudem hochwertige zertifizierte Klimaschutzprojekte in aller Welt.

Um die Erreichung der gesetzten Ziele effektiv voranzutreiben, wurde darüber hinaus im September 2022 ein Pilotprojekt zum Low Carbon Transition Plan (LCTP) am Standort Holzminden ins Leben gerufen. Projektziele sind das Ableiten von Wegen zur Klimapositivität bis 2030 und die Ermittlung von Handlungsoptionen. Hierfür wird der Fokus auf die folgenden fünf Schritte gelegt: Zunächst wird eine CO2-Startbilanz erstellt und der Status Quo ermittelt. Danach erfolgt eine Erfassung von bereits identifizierten CO2-Reduktionspotenzialen, für welche bereits Maßnahmen geplant sind (Energieeffizienz, Prozessoptimierung etc.). Anschließend werden zusätzliche CO2-Reduktionspotenziale ermittelt (z. B. Biomasse- oder Elektrodenkessel oder Hochtemperatur-Wärmepumpen). Basierend auf diesen drei Schritten werden danach Ziele und Kennzahlen zur Dokumentation der Zielerreichung bis zum Zieljahr 2030 festgelegt. Zum Schluss werden die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Symrise, die durch die Verschärfung der Klimaziele entstehen, näher betrachtet. Das Projektteam besteht aus einem Lenkungsausschuss und einer Arbeitsgruppe, die diese Projektschritte bis Ende April 2023 durchlaufen werden. Nachdem das Pilotprojekt am Standort im Holzminden abgeschlossen ist, erfolgt der globale Roll-out.

Um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft erfolgreich zu bewerkstelligen, hat der Geschäftsbereich Taste, Nutrition & Health bereits im Jahr 2021 das Programm Low Carbon Transition Project initiiert. Es wird von einer Gruppe interner Experten geleitet und zielt darauf ab, innerhalb von zwei Jahren 80 % der Treibhausgasemissionen in den drei Bereichen zu erfassen und entsprechende Aktionspläne umzusetzen. Im Zuge des globalen Roll-outs des LCTP wird das Projekt darin aufgehen und auf Konzernebene konsolidiert werden.

Durch verschiedene Energie- und Prozesseffizienzmaßnahmen haben wir im Berichtsjahr fast 54.000 Tonnen (2021: 60.000 Tonnen) CO2-Äquivalente eingespart: Dazu zählt insbesondere unsere Kraft-Wärme-Kopplungsanlage am Standort Holzminden, die unseren Ausstoß von Emissionen bei der Energieerzeugung jährlich um rund 20.000 Tonnen CO2-Äquivalente senkt. Mit der Ausweitung unserer Produktionskapazitäten für synthetisches Menthol vermeiden wir mittlerweile den Ausstoß von etwa 30.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Grund für die hohe Einsparung ist der etwa zehnmal kleinere CO2-Fußabdruck der synthetischen Variante im Vergleich zu natürlichem Menthol. Kontinuierliche Maßnahmen unserer lokalen Total Productive Maintenance-Teams ersetzen zudem energieintensive Verbrauchsgeräte wie Motoren, Lüftungen oder Heizungen, Druckluftanlagen und Boiler zur Herstellung von Dampf und Kühlungen fortlaufend durch effizientere Alternativen. Wir berücksichtigen auch Emissionen aus Logistik und Verpackungen: Die Tochtergesellschaft Symotion in Holzminden, die für Logistikprozesse verantwortlich ist, verfolgt das Ziel, jedes Jahr den Einsatz von Diesel-kraftstoff um 2 % je Transporteinheit zu senken. 2021 haben wir zudem alle von Symrise in Deutschland verbrauchten Verpackungsmaterialien CO2-neutral gestellt: Symrise evaluiert derzeit acht Projekte, mit denen innerhalb von zwei Jahren insgesamt 50.000 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden sollen.

2022 haben wir zwei Projekte in Brasilien unterstützt: In Portel Para werden 150.000 ha bedrohter Amazonas-Regenwald vor Rodung geschützt. Dadurch werden gefährdete Arten geschützt und rund 264.000 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden. In Belo Horizonte wird aus einer ehemaligen Mülldeponie Strom erzeugt. Dadurch wird die Freisetzung von Treibhausgasen (vor allem Methan) verhindert, wodurch 112.000 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden.

Die in Deutschland eingesetzte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlage) wird mit Gas betrieben. Den Anteil an Gas, der für die Herstellung von Strom benötigt wird, haben wir komplett mit Herkunftsnachweisen aus erneuerbaren Quellen abgedeckt. Somit stammt der Strom aus der KWK-Anlage ebenfalls nachweislich aus erneuerbaren Quellen. Um besser zu verstehen, wo THG-Emissionen in der Vorkette und in der Produktion einzelner Produkte entstehen, hat Symrise 2021 Product Carbon Footprints für Zwiebelpulver und Hähnchenpulver berechnet. Die Analyse wurde gemäß der ISO Norm 14067:2018 und der Standards des GHG Protocols durchgeführt. Betrachtet wurden alle Aktivitäten von der Herstellung der Rohstoffe bis zum fertigen Produkt. Die Analyse zeigte: Um ein Kilo Zwie-belpulver herzustellen, werden rund 1,70 kg CO2-Äquivalente ausgestoßen – beim Hähnchenpulver sind es rund 7,75 kg CO2-Äquivalente. In beiden Fällen verursachten die Produktion der Rohstoffe und die Kühlung den größten Teil der Emissionen. Symrise prüft im Rahmen seines Low Carbon Transition-Projekts weiterhin, mit welchen Maßnahmen die THG-Emissionen im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit künftig effizient gesenkt werden können.

Um gemeinsam mit weiteren Akteuren Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben, ist Symrise in zahlreichen Initiativen aktiv und schließt sich kontinuierlich neuen Vereinigungen an. So gehört Symrise unter anderem der Allianz für Entwicklung und Klima, der RE100 Initiative, der Business Ambition for 1,5°C und der Alliance of CEO Climate Leaders an. Im Berichtsjahr trat Symrise unter anderem The French Business Climate Pledge und der Exponential Roadmap Initiative bei (mehr zu diesen und weiteren Initiativen und Kampagnen siehe GRI 2-28).

Mit seinen SBTi-Zielen zur Emissionsreduktion und seinem Engagement in zahlreichen Initiativen nimmt Symrise eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz in der Geschmacks- und Duftstoffindustrie ein und handelt in Übereinstimmung mit den Resolutionen der vergangenen UN-Klimakonferenzen und den aktuellen Empfehlungen des IPCC (siehe auch GRI 201-2).

GRI
305-1

Direkte THG-Emissionen (Scope 1)

SCOPE-1-EMISSIONEN

Kategorie Menge (in t)
2019 2020 2021 2022
THG-Emissionen Scope 1 214.050 299.119 285.332 294.391


Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und Perfluorkohlenwasserstoffe (PFKW) werden an unseren Produktionsstandorten nur in Form von Kühlmitteln in Kälteanlagen verwendet und kommen zu keiner Zeit mit unseren Rohstoffen und Produkten in Berührung. Die Kühlmittel werden durch Fachfirmen bei Neuanlagen aufgefüllt oder bei Reparaturen nachgefüllt. Symrise prüft bei Neubau von Kälteanlagen den Einsatz alternativer Kühlmittel und wählt unter Berücksichtigung von ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Aspekten das passende Kühlmittel aus. Um den ökologischen Rucksack der Kälteanlagen kleinzuhalten und kosteneffizient zu handeln, nutzt Symrise bestehende funktionierende und dichte Kälteanlagen bis an ihr Lebensende. Im Geschäftsjahr 2022 hat Symrise die Menge der eingesetzten FKW und PFKW am Standort Holzminden erhoben und verfolgt das mittelfristige Ziel, auf die klimaschädlichen Kältemittel zu verzichten.

GRI
305-2

Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)

SCOPE-2-EMISSIONEN

Kategorie Menge (in t)
2019 2020 2021 2022
THG-Emissionen Scope 2 107.591 1.360* 2.327* 0


*Die deutliche Abnahme seit 2020 im Vergleich zu den Vorjahren ist damit zu erklären, dass Symrise seinen weltweiten externen Strom nachweislich aus erneuerbaren Quellen bezogen hat und die aus der Dampfnutzung resultierenden CO2-Emissionen durch Klimaschutzprojekte kompensiert hat. Somit konnte die Menge an THG-Emissionen Scope 2 in 2022 auf null reduziert werden.

GRI
305-3

Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)

SCOPE-3-Emissionen

Kategorie Menge (in t)
2019 2020 2021 2022
THG-Emissionen Scope 3 3.368.704 1.747.178* 1.676.583 1.566.239


*Der CO2-Fußabdruck des Rohstoffportfolios des Geschäftsbereichs Pet Food (ehemals Diana Pet Food) wurde 2020 nach der Methode der ökonomischen Allokation des Product Environmental Footprint (PEF) neu bewertet, um die Verwertung von Nebenprodukten aus der Fleischindustrie im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen. Dies führt zu deutlich geringeren Scope 3-THG-Emissionen im Vergleich zu den Vorjahren. Denn bislang hatte Symrise sein gesamtes Rohstoffportfolio einschließlich der Nebenprodukte nach dem physikalischen (mengenbasierten) Allokationsansatz bewertet. Zukünftig werden wir die Anwendung der ökonomischen Allokationsmethode auf weitere Seitenströme innerhalb unseres Portfolios ausdehnen, um unseren unternehmerischen Beitrag zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft vollständig abzubilden.

Scope-3-Kategorien Anteil
2019 2020 2021* 2022*
Warentransport zu Kunden (Straße und Schiene) 0,6 % 2,4 % 2,7 % 4,1 %
Warentransport zu Kunden (Luftweg) 3,5 % 0,9 % 0,8 % 1,7 %
Rohstofftransport (Beschaffung) 0,8 % 2,7 % 3,5 % 3,5 %
Geschäftsreisen (Bahn, Flugzeug, Auto) 0,9 % 0,1 % 0,1 % 0,3 %
Berufsverkehr Arbeitnehmer 0,4 % 0,7 % 0,8 % 0,9 %
Externe Abfallentsorgung 1,4 % 1,4 % 1,2 % 1,2 %
Rohstoffe 92,5 % 91,9 % 91,0 % 88,3 %

Aufgrund von Rundungen können bei der Summenbildung geringfügige Abweichungen entstehen.

*Die Veränderungen von 2022 zum Vorjahr in den Bereichen Warentransport zu Kunden (Straße und Schiene sowie Luftweg) sind vor allem auf erhöhte Liefermengen an Kunden zurückzuführen.

Gesamte Treibhausgasemissionen

Rückblick Meilensteine und Zieljahre
2019 2020 2021 2022 2025 2030 2050 Jährliches prozentuales Reduktionsziel
Gesamte Treibhausgasemissionen
Gesamte THG-Emissionen (marktbasiert) (tCO2eq)* 3.690.345 2.047.657 1.963.242 1.850.630 1.689.020 1.450.418 0 3

* Symrise weist seine Treibhausgasemissionen bisher nur marktbasiert aus.

GRI
305-4

Intensität der THG-Emissionen

Die Intensität der THG-Emissionen (Scope 1+2) pro Mio. € Wertschöpfung betrug 2022 insgesamt xx Tonnen (2021: 203,4 Tonnen).

Treibhausgasintensität pro Nettoumsatz 2020 2021 2022
Gesamt-THG-Emissionen (marktbasiert) pro Nettoumsatz (tCO2eq/EUR) 0,00058 0,00051 0,0004

*Symrise weist seine Treibhausgasemissionen bisher marktbasiert aus.

GRI
305-5

Senkung der THG-Emissionen

Im Jahr 2022 ist die Ökoeffizienz der THG-Emissionen (Scope 1+2) pro Mio. € Wertschöpfung um 10,4 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen (2021: 11,3 %).

GRI
305-6

Emissionen Ozon abbauender Substanzen (ODS)

Seit 2013 haben wir unser Produktportfolio sowie unsere Produktionsprozesse auf die Verwendung und Entstehung ozonabbauender Substanzen („Ozone Depleting Substances“ – ODS) untersucht. Dabei haben wir festgestellt, dass wir keine wesentlichen ODS emittieren.

GRI
305-7

Stickstoffoxide (NOX), Schwefeloxide (SOX) und andere signifikante Luftemissionen

Den größten Anteil unserer Emissionen macht Kohlenstoffdioxid aus. Weitere Treibhausgase wie Stickstoffoxide, Schwefeloxide, Ammonium, Methan und flüchtige organische Verbindungen („Volatile Organic Compounds“ – VOCs) entstehen bei der Herstellung unserer Produkte nur in geringem, nicht wesentlichem Maß.

VOC < 500 t/Jahr

CH4 ca. 48 t/Jahr

NOX ca. 2,8 t/Jahr

GRI 306: Abfall 2020

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt reichen von der Rohstoffbeschaffung und -verarbeitung über die Produktentwicklung und Produktion bis hin zur Logistik. Für unsere Herstellungsprozesse verbrauchen wir auf der einen Seite natürliche Ressourcen in Form von Rohstoffen und Energieträgern, auf der anderen Seite können durch unsere Geschäftsaktivitäten aber auch Verschmutzungen von Luft, Boden und Wasser entstehen. In den globalen Nachhaltigkeitszielen werden mit SDG 12 Ziele an Wirtschaftspraktiken formuliert, die die natürlichen Grenzen des Planeten respektieren. Die Bedeutung einer verantwortungsvollen Rohstoffnutzung, deren Relevanz und Auswirkungen für Symrise und seine externen Anspruchsgruppen spiegelt sich dementsprechend auch in der sehr hohen Bewertung des Themas in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider.

Die Symrise Corporate Policy gibt eine grundsätzliche Richtung für den Umgang mit Abfall vor: Das Unternehmen vermeidet Abfälle und tauscht, wo technisch und ökonomisch sinnvoll, gefährliche Chemikalien aus. In der Produktentwicklung arbeitet Symrise kontinuierlich daran, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

Im Rahmen unseres Umweltmanagementsystems kontrollieren und bewerten wir die vorgelagerte Wertschöpfungskette. Weltweit ist ein Senior Manager für das Umweltmanagement an jedem Standort zuständig und verantwortet dabei auch den Umgang mit Abfall. Diese Verantwortlichen leiten die lokalen Umweltausschüsse der jeweiligen Standorte und berichten in regelmäßigen Abständen an den CEO. Ziel des Umweltmanagementsystems ist es, die Auswirkungen der Aktivitäten, Produkte und Serviceleistungen auf die Umwelt im Rahmen eines standortspezifischen Umweltprogramms und im Einklang mit nationalen und lokalen gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften zu vermeiden beziehungsweise zu verringern. Gemäß unserer Umweltpolitik werden die Auswirkungen verschiedener Umweltaspekte, darunter auch die von Abfall, identifiziert, bewertet, überwacht und vierteljährlich berichtet. Falls nötig, werden Maßnahmen ergriffen und deren Ergebnisse kontrolliert. Zudem werden unsere Mitarbeiter im richtigen Umgang mit Abfall regelmäßig geschult. In Deutschland werden alle Mitarbeiter je nach Funktion zwischen drei und sieben Stunden pro Jahr geschult. Diese Schulungen beinhalten neben den Themen Qualität sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz zum Teil auch abfall- beziehungsweise umweltbezogene Inhalte.

Symrise hat sich 2021 außerdem der 10x20x30-Initiative angeschlossen. Die Mitglieder sind zehn der weltweit größten Lebensmitteleinzelhändler und -anbieter, die sich mit jeweils 20 ihrer wichtigsten Zulieferer zusammengeschlossen haben, um bis 2030 Lebensmittelverluste in der Lieferkette zu reduzieren. Alle teilnehmenden Unternehmen setzen sich das Ziel, Lebensmittelverluste und -abfälle in ihren eigenen Betrieben bis 2030 zu halbieren. Zudem messen und veröffentlichen sie ihre Bestände an Lebensmittelverlusten und -abfällen und ergreifen Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Abfälle. Weitere Informationen zu Mitgliedschaften in anderen Initiativen siehe GRI 2-28.

Unser Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Umweltauswirkungen konsequent zu vermeiden oder zu verringern und Risiken vorzubeugen. Unsere Produktionsstandorte mit den höchsten potenziellen Umweltauswirkungen liegen entweder in Ländern mit einer strengen Umweltregulierung und/oder besitzen ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem oder basieren auf diesem Umweltstandard. Zusätzlich werden als Mindeststandard die Anforderungen von SMETA 4 Pillar eingehalten und regelmäßig extern verifiziert. Bei unseren Symrise Legacy* Produktionsstandorten ist dies bereits seit 2010 der Fall. In Vorbereitung auf das LkSG haben wir im Berichtsjahr damit begonnen, alle weiteren Symrise Standorte** auf der SEDEX-Plattform zu registrieren und uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 an allen Standorten SMETA-Audits durchzuführen. Bisher sind 71 % aller Standorte SMETA-zertifiziert. Die deutschen Standorte in Holzminden, inklusive der Tochergesellschaften Symotion und Tesium, und der Symotion Standort in Hamburg sind nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert. Unsere Symrise Legacy Produktionsstandorte in den USA sind zudem nach RC 14001 zertifiziert.

Darüber hinaus verfolgen wir die Prinzipien der Circular Economy entlang der Wertschöpfungskette: Es gilt, Abfälle und Umweltverschmutzung zu vermeiden, nicht-erneuerbare Ressourcen in Kreisläufen zirkulieren zu lassen, erneuerbare Ressourcen nachhaltig zu gewinnen und die Natur gleichzeitig zu regenerieren. Dies bedeutet für uns konkret: Rohstoffe müssten möglichst vollständig genutzt und Reststoffe vermieden werden. Alle Produkte, die wir herstellen, müssen zudem ungeachtet ihres Ursprungs vollständig biologisch abbaubar sein und nach ihrem Gebrauch sicher in die Natur zurückgeführt werden. Wir berücksichtigen diese Ziele in unseren gesamten Projekten, Produkten und Prozessen (siehe auch unsere Broschüre „Die Zukunft ist rund und grün. Die Circular Economy als Grundlage für erfolgreiches und nachhaltiges Wirtschaften“). So extrahieren wir Biochemikalien aus Reststoffen – mit unserem selbst entwickelten Verfahren SymTrap® können wir beispielsweise aus übrig gebliebenen Wasserphasen natürliche Aromen und Duftstoffe gewinnen. Darüber hinaus kompostieren wir betriebliche Abfälle und Reststoffe und setzen diese gewinnbringend in der Landwirtschaft ein. Wo möglich, streben wir zudem eine Verwendung von Rohstoffen über mehrere Stufen hinweg an (sogenannte Kaskadennutzung). So verwerten wir Neben- oder Abfallströme aus der Agrar- oder Lebensmittelwirtschaft. Beispielsweise nutzen wir übrig gebliebene Reste aus der Fleischproduktion, um etwa Brü-hen, Pulver und gereinigte Fette herzustellen.

Mehr Informationen zu unserem Umgang mit potenziell erheblichen negativen Auswirkungen durch Abfall sowie Leitlinien, Zielen und Maßnahmen zur Abfallreduktion siehe GRI 306-2.

*Zu Symrise Legacy zählen alle Symrise Werke mit Ausnahme der Standorte des ehemaligen Segments Nutrition.

**Ein Teil der noch fehlenden Standorte wird auch künftig nicht separat registriert, da sie Zweigstellen anderer Standorte darstellen beziehungsweise nur wenige Mitarbeiter dort beschäftigt sind (20 oder weniger).

GRI
306-1

Abfallerzeugung und erhebliche abfallbedingte Auswirkungen

Unsere Geschäftstätigkeit – die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Duft- und Geschmacksstoffen, kosmetischen sowie funktionalen Inhaltsstoffen – ist mit verschiedenen abfallbezogenen Auswirkungen verbunden. So fallen bei der Lieferung der Vorprodukte und Rohstoffe für unsere Produktion unterschiedliche Verpackungsmaterialien an, unter anderem HDPE und andere Kunststoffe, Aluminium und Pappe. In unseren F&E-Laboren und Produktionsstätten entstehen organische und chemische Abfälle, darunter auch gefährliche Abfälle, beispielsweise in Form von Lösemitteln oder Schmiermitteln. Zusätzlich entstehen unter anderem Lebensmittelabfälle in unseren Kantinen, Haushaltsabfälle oder Abfälle aus entsorgten Büromaterialien. Unsere Produkte sind von Verpackungsmaterialien geschützt, die nach Verbrauch teilweise zu Abfall werden, aber zunehmend recycelbar sind. Wenn nach Verbrauch unserer Produkte Reste zurückbleiben, müssen diese je nach Produkteigenschaften und entsprechend der landesspezifischen Vorgaben entsorgt werden, gegebenenfalls auch als gefährliche Abfälle. Erhebliche abfallbezogene Auswirkungen durch unsere Geschäftstätigkeit sowie unsere vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette sind uns derzeit nicht bekannt.

Bei nichtsachgemäßer Entsorgung unserer gefährlichen Abfälle könnten jedoch derartige Auswirkungen entstehen, weswegen wir strengen Auflagen im Umgang mit gefährlichen Abfällen folgen. Zudem sind wir uns der negativen Umweltauswirkungen von Plastikmüll bewusst und haben eine Initiative zum Umgang mit Kunststoff ins Leben gerufen, um unseren Plastikverbrauch zu minimieren (siehe auch Managementansatz zu GRI 306 und GRI 306-2).

GRI
306-2

Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen

Symrise befolgt weltweit alle gesetzlichen Vorgaben zur Abfallentsorgung und übergibt Abfall nur an zertifizierte Unternehmen, die mithilfe elektronischer Verfahren die fachgerechte Entsorgung des Abfalls nachweisen können. Die Verträge, die Symrise mit Abfallentsorgern eingeht, werden von Behörden und externen Auditgesellschaften überprüft. Damit beugt Symrise erheblichen negativen Auswirkungen vor, die durch den fehlerhaften Umgang mit gefährlichen und ungefährlichen Abfällen potenziell entstehen können. Über externe Audits im Rahmen unserer ISO 14001-Zertifizierungsprozesse wird zudem unser Umgang mit gefährlichen Abfällen überprüft. Dabei werden Vorgabedokumente wie Verfahrensanweisungen, Policies, Prozesse und Ergebnisse untersucht.

Wo technisch möglich und ökonomisch sinnvoll, ersetzen wir gefährliche Chemikalien durch umweltfreundlichere Alternativen. Mittels verschiedener Ansätze zur Abfallreduktion und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft mindern wir auch weitere abfallbezogene Auswirkungen. Dazu zählt beispielsweise unsere Initiative zum Umgang mit Kunststoff, die Entwicklung innovativer Produktionsprozesse und Produkte sowie unser Total Productive Maintenance Programm.

Seit 2020 verfolgen wir im Rahmen unserer Initiative zum Umgang mit Kunststoff das Ziel, noch konsequenter Abfall zu vermeiden und Recycling zu maximieren. Wir wollen bis 2025 mehr als 95 % der recylingfähigen Kunststoffe recyceln, sofern lokale Kapazitäten verfügbar sind. Ab 2025 sollen 100 % unserer Verpackungsmaterialien nachhaltig sein. Zudem haben wir uns vorgenommen, die Verwendung von Einwegkunststoffen bis Ende 2020 in Deutschland und vor Mitte 2021 an allen Standorten einzustellen und haben dieses Ziel erreicht. Ein interdisziplinäres Team aus Mitarbeitern des technischen Einkaufs, Verpackungsingenieuren und Managern aus den Bereichen Vetrieb und Forschung und Entwicklung verantwortet die Implementierung der Initiative zum Umgang mit Kunststoff.

Zudem verfolgen wir das Ziel, die Effizienz der sensitiven Abfälle um jährlich 4 % bis 2025 beziehungsweise um insgesamt 60 % bezogen auf das Basisjahr 2010 zu erhöhen. Im Berichtsjahr konnten wir die Effizienz um 3,8 % (2021: 2,2 %) steigern und haben damit unser Ziel ganz knapp verfehlt.

Ein wichtiger Ansatz, um Abfälle zu verringern oder wieder nutzbar zu machen, ist die effiziente Rohstoffnutzung. Sie ist deshalb zentraler Bestandteil der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Herstellungsprozesse. So entwickeln wir beispielsweise eigene Technologien wie unser patentiertes SymTrap-Verfahren. Damit können wir geschmacksaktive Komponenten vollständig aus den Seitenströmen der Rohstoffverarbeitung herauslösen und so eine maximale und gleichzeitig energiesparende Ressourcenausbeute erzielen. Zwar steht bei dieser Technologie für uns die höhere Ausbeute wertvoller Substanzen im Vordergrund – die Vermeidung von Produktionsabfällen ist dennoch ein positiver Nebeneffekt.

Insbesondere im Segment Taste, Nutrition & Health gibt es großes Potenzial für die Reduktion von Lebensmittelabfällen. Das ehemalige Segment Nutrition hat deshalb innerhalb seiner Strategie zur Abfallreduktion zwei Aktionsfelder definiert. Erstens hat sich das Segment – entsprechend den Zielen von Symrise – verpflichtet, seine Abfallproduktion global bis 2025 kontinuierlich um jährlich 4 % bezogen auf die Wertschöpfung zu reduzieren. Zweitens sollen durch das spezielle Innovationsteam im Segment Taste, Nutrition & Health – die Business Incubation Group (BIG) – Initiativen zur Aufbereitung von Nebenströmen untersucht werden. BIG beinhaltet sogenannte Plattformen, die sich mit verschiedenen Themen befassen und Projekte durchführen. Eine davon ist die Side Streams Upcycling Platform. Darüber hinaus hat sich das Segment Taste, Nutrition & Health im Berichtsjahr Ziele für die Reduktion von Lebensmittelabfällen gesetzt, die auf den Leitlinien des World Resources Institute (WRI) basieren und mit dem SDG 12.3 in Einklang stehen. Ziel ist es, die Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2030 um 50 % gegenüber dem Basisjahr 2016 zu reduzieren.

Bislang hatte der Anwendungsbereich Naturals (ehemals Diana Food) seine organischen Abfälle zu Tierfutter, Kosmetika, Kompost und Biogas verarbeitet. Derzeit arbeiten der Anwendungsbereich und die Side Streams Upcycling Platform daran, den ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wert der erzeugten Seitenströme weiter zu optimieren. Ein Ergebnis ist unter anderem, dass die in unserem französischen Fleischwerk anfallenden Seitenströme innerhalb von drei Jahren bezogen auf die Wertschöpfung um 30 % reduziert werden konnten. Aktuell beschäftigt sich ein weiteres Programm mit Cranberrysäure-Zucker, der in unserer kanadischen Anlage anfällt. Aus dem Zucker werden gesundheitsfördernde Wirkstoffe gewonnen, die künftig für die Körperpflege genutzt werden sollen. Das Projekt zielt ab auf eine 20-prozentige Abfallreduzierung bei Cranberry-Produkten aus Seitenströmen bezogen auf die Wertschöpfung.

Auch mit Produktinnovationen unterstützen wir die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und arbeiten unter anderem daran, den Einsatz von biologisch nicht abbaubaren Polymeren kontinuierlich zu senken – beispielsweise durch eine zehnfach geringere Wandstärke der Duftkapseln im Vergleich zu 2010. Wir verfolgen zudem das Ziel, vollständig biologisch abbaubare Duftkapseln zu entwickeln, einschließlich der Verwendung erneuerbarer Duftstoffe. Für weitere Informationen zu nachhaltigen Produktinnovationen aus dem Berichtsjahr siehe Managementansatz zu GRI 301.

Dass Effizienzsteigerungen nicht nur negative Umweltauswirkungen, sondern zugleich Kosten reduzieren, stellt unsere Initiative Symchronize unter Beweis. Durch dieses gemeinsam mit Kunden entwickelte, integrierte Supply Chain-Management identifizieren wir entsprechende Ansatzpunkte und Potenziale, um unseren Energie-, Wasser- und Ressourcenverbrauch sowie unsere Emissionen zu reduzieren. Im Rahmen unseres Total Productive Maintenance-Programms binden wir dabei gezielt unsere Mitarbeiter ein und lernen von ihren Vorschlägen.

Durch unsere Strategie der Rückwärtsintegration können wir zudem unseren Einfluss auf abfallbedingte Auswirkungen auf ursprünglich vorgelagerte Wertschöpfungsstufen ausweiten. Dadurch, dass wir unseren Lieferanten die Produktion großvolumiger kosmetischer Vorprodukte abnehmen, steigen zwar kurzfristig unsere Scope-1+2-Emissionen, Abfall- und Abwassermengen – dafür reduzieren wir langfristig unsere Scope-3-Emissionen, verringern unsere Abfallmengen durch Prozessoptimierungen und stellen eine korrekte Entsorgung sicher.

Von unseren Lieferanten fordern wir die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien und lassen sie bei Bedarf extern auditieren (siehe Managementansätze zu GRI 204 und GRI 308 sowie GRI 308-1.

Symrise steht vor der Herausforderung, dass die Kosten für Abfallentsorgung aufgrund von regulatorischen Vorgaben und Marktveränderungen in der Abfallwirtschaft kontinuierlich steigen. Zudem arbeitet Symrise mit geruchsintensiven Materialien wie Zwiebeln – eine Entfernung der Gerüche ist auch bei vollständiger Entleerung von Gebinden nicht immer möglich, weswegen unsere Abfälle von manchen Entsorgungsbetrieben abgelehnt werden. Aufgrund der kostenintensiven und eingeschränkten Entsorgungsmöglichkeiten führt Symrise bis zu 40 % der Abfälle, die einen hohen Brennwert aufweisen, einer Müllverbrennungsanlage zu.

Für Informationen zur Erfassung und Überwachung abfallbezogener Daten siehe Managementansatz zu GRI 306.

GRI
306-3

Erzeugter Abfall

GESAMTABFALLMENGE: GEFÄHRLICHE UND NICHTGEFÄHRLICHE ABFÄLLE*

Art Menge (in t)
2019 2020 2021* 2022
Gefährliche Abfälle 16.950 14.577 16.661 18.316
Nichtgefährliche Abfälle 22.880 211.624 270.436 227.301
Gesamtabfallmenge 39.830 226.201 287.097 245.617


* Aufgrund von Nachmeldungen und Datenbereinigungen wurden die Werte für 2021 nachträglich leicht nach oben korrigiert.

GESAMTABFALLMENGE NACH ENTSORGUNGSMETHODE*

Entsorgungsmethode Menge (in t)
2019 2020 2021 2022
Gesamt Gesamt Onsite Offsite Gesamt Onsite Offsite Gesamt Onsite Offsite
Kompostierung 2.919 62.079** 20 % 80 % 145.852** 20 % 80 % 98.969 20 % 80 %
Thermische Verwertung 15.158 17.019 10 % 90 % 15.096 10 % 90 % 14.238 10 % 90 %
Recycling 7.716 18.552 10 % 90 % 43.171 10 % 90 % 171 10 % 90 %
Phys.-chemische Behandlung 3.660 2.951 10 % 90 % 2.663 10 % 90 % 2.863 10 % 90 %
Biogasanlage 2.361 3.912 0 % 100 % 23.824 0 % 100 % 23.841 0 % 100 %
Deponie 7.860 121.610 0 % 100 % 6.948** 0 % 100 % 6.388 0 % 100 %
Sonstige Methoden 156 78 0 % 100 % 2.990 0 % 100 % 2.851 0 % 100 %
Abwasserbehandlung und landwirtschaftl. Ausbringung* n.a. n.a. n.a. n.a. 47.353 0 % 100 % 53.294 0 % 100 %
Gesamt 39.830 226.201 7 % 93 % 287.097*** 7 % 93 % 245.617 7 % 93 %


*Die Abfallvolumina dieser Kategorie entstammen aus der Akquisition von ADF/IDF und werden daher ab 2021 berichtet.

**Die Entsorgungsmethoden wurden optimiert, sodass 2021 mehr Abfall kompostiert anstatt deponiert werden konnte.

***Der deutliche Anstieg der Abfälle ist auf das noch stärker gestiegene Produktionsvolumen einiger Standorte des Geschäftsbereichs Pet Food zurückzuführen.

GRI
306-4

Nicht-entsorgter Abfall

Siehe GRI 306-3.

GRI
306-5

Zur Entsorgung bestimmter Abfall

Siehe GRI 306-3.

GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Für unsere weltweit etwa 30.000 Produkte verwenden wir rund 10.000 verschiedene natürliche und synthetische Rohstoffe aus über 100 Ländern. Entsprechend stehen wir hier vor vielfältigen Herausforderungen, die von negativen ökologischen Auswirkungen bei der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Wahrung von Sozialstandards in Ländern mit zum Teil problematischen soziopolitischen Bedingungen reichen. Die Gründe liegen nicht zuletzt in mangelnder Transparenz, hoher Komplexität von Materialflüssen und unterschiedlichen Zielsetzungen der beteiligten Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Durch Maßnahmen für eine verantwortungsvolle Beschaffung können wir zur Erreichung von nachhaltigen Produktionswegen (SDG 12) ebenso wie zur Bewahrung von Ökosystemen (SDG 15) beitragen. Die hohe Bedeutung einer verantwortungsvollen Beschaffung sowie des Schutzes der Biodiversität für Symrise und seine externen Anspruchsgruppen unterstreicht dementsprechend die hohe bis sehr hohe Bewertung der Themen in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse.

Die Organisationsstruktur unseres Einkaufs richten wir kontinuierlich an sich verändernden Verhältnissen im Markt aus. Die Beschaffung organisieren wir dezentral in unseren Segmenten Scent & Care und Taste, Nutrition & Health, um Einkaufsprozesse gezielter steuern und die Versorgungskette kontinuierlich optimieren zu können.

Symrise ist ab 2023 vom LkSG betroffen und hat zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) etabliert (siehe auch Managementansatz zu GRI 204). Das RSSC ist ein Entscheidungsgremium, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten sowie Verfahren zur Umsetzung festlegt. Die operative Umsetzung sowie die Überwachung und Nachverfolgung von festgelegten Maßnahmen mit Lieferanten erfolgt durch die Einkaufsabteilungen. Das RSSC kann dabei bereits auf guten Grundlagen aufbauen. Denn durch ein systematisches Lieferantenmanagement arbeiten wir bereits seit einigen Jahren daran, dass die Lieferanten unsere Standards zur Nachhaltigkeit einhalten.

Ziel des RSSC ist es, ein kohärentes, zukunftsfähiges und sich stets verbesserndes Managementsystem zur verantwortungsvollen Beschaffung aufzubauen, das die Erwartungen und Anforderungen unserer Stakeholder erfüllt, die Lieferketten von Symrise widerstandsfähig zu machen und die Menschenrechte zu schützen. Im Berichtsjahr hat das RSCC einen Verhaltenskodex für Lieferanten verabschiedet (Richtlinie für nachhaltige Beschaffung und Verhaltenskodex für Lieferanten). Weiterhin wurde eine Human Rights Policy eingeführt, die vom Vorstand verantwortet und vom Beauftragten für Menschenrechte weltweit umgesetzt wird. Diese enthält auch einen Beschwerdemechanismus für Lieferanten und andere Geschäftspartner. Auch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Qualifizierung, Bewertung und Weiterentwicklung von Lieferanten ist ein wesentlicher Aufgabenbereich (weitere Informationen zum RSSC siehe auch GRI 2-23 und 2-24).

Unser langfristiges Ziel ist es, alle Materialien und Dienstleistungen auf Basis nachhaltiger Kriterien zu beschaffen. Für die nachhaltige Beschaffung aller strategischen biologischen Rohstoffe haben wir uns das Jahr 2025 als Zielhorizont gesetzt. Im Berichtsjahr liegt der nachhaltige Bezug unserer strategischen biologischen Rohstoffe bereits bei 87,6 % (2021: 83,6 %). Neben unserer neuen Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung haben wir für verschiedene Rohstoffe, die hohen Risiken ausgesetzt sind, spezifische Policies etabliert, beispielsweise im Fall von Palmöl.

Viele der Herausforderungen in der Lieferkette können wir nicht im Alleingang lösen. Wir setzen deswegen in zunehmendem Maße auf Branchenkooperationen und vorwettbewerbliche Ansätze, bei denen wir gemeinsam mit anderen Akteuren an langfristig tragfähigen Lösungen arbeiten. Dazu zählen unter anderem unsere Mitgliedschaften beim Roundtable on Sustainable Palm Oil oder bei der Sustainable Spices-Initiative (weitere Initiativen siehe GRI 2-28).

Unser Ziel der nachhaltigen Beschaffung können wir dann am besten erreichen, wenn wir direkten Einfluss auf unsere vorgelagerten Wertschöpfungsstufen ausüben. Für unsere Schlüsselrohstoffe verfolgen wir deswegen das Ziel einer strategischen Rückwärtsintegration. Wie wir im Falle der Vanille-Produktion auf Madagaskar unter Beweis gestellt haben, können wir so unmittelbar Wert für alle Beteiligten schaffen: Wir arbeiten ganz gezielt im Rahmen von gemeinschaftlichen Projekten an der Verbesserung und Implementierung von Umwelt- und Sozialstandards und können so für uns und unsere Kunden eine gleichbleibend hohe Qualität des Rohstoffs gewährleisten. Durch diesen integrativen Ansatz unterstützen wir lokale sozioökonomische Strukturen und können die Einhaltung unserer Prinzipien direkt überwachen. Für die Rückwärtsintegration unserer Supply Chain haben wir Prozesse definiert, die auch die Prüfung ökologischer und sozialer Risiken vorsehen.

GRI
308-1

Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft wurden

Es ist das erklärte Ziel von Symrise, alle Materialien und Dienstleistungen auf Basis nachhaltiger Kriterien zu beschaffen. Als Ausgangspunkt und vor der Aufnahme von Geschäftstätigkeiten erwarten wir von unseren direkten Lieferanten und unseren Geschäftspartnern, dass sie unsere Richtlinie für nachhaltige Beschaffung unterzeichnen, die als unser Verhaltenskodex für Lieferanten dient. Neue oder alternative Lieferanten durchlaufen zunächst einen internen Bewertungsprozess und im Weiteren eine vertiefende Bewertung der inhärenten und konkreten Nachhaltigkeitsrisiken, für die wir bereits seit vielen Jahren die SEDEX- und SMETA-Audits (4 Säulen) nutzen und 2021 mit der Bewertung weiterer Lieferanten auf der Ecovadis-Plattform begonnen haben.

Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes haben wir das Ziel zur Bewertung unserer Lieferanten ausgeweitet. Bis 2025 sollen die Lieferanten, die zusammen 90 % unseres Einkaufsvolumens abbilden, nach Nachhaltigkeitskriterien beurteilt werden. Demzufolge haben wir 87 % (2021: 72,7 %) unserer Lieferanten, bezogen auf 90 % des Einkaufsvolumens, im Berichtsjahr bereits nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet.

GRI
308-2

Negative Umweltauswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen

Die internationale Plattform der Supplier Ethical Data Exchange (SEDEX) ist ein wertvolles Werkzeug, mit dem wir Lieferanten leichter beurteilen und unsere eigenen Daten gegenüber Kunden offenlegen können. Seit 2012 fordern wir deshalb unsere wichtigsten Lieferanten dazu auf, sich bei SEDEX zu registrieren und dort ihre Daten offenzulegen. 2020 haben wir ergänzend damit begonnen, Lieferanten auf die EcoVadis-Plattform aufzunehmen. Somit nutzen wir die Vorzüge beider Plattformen, um die Risiken und Möglichkeiten unserer Lieferanten zu erkennen. Lieferanten aus der Agrarproduktion können alternativ auch ihre FSA-Bewertung angeben – wir erwarten dabei mindestens den FSA-Standard in Silber oder eine gleichwertige Zertifizierung. Das FSA-Siegel (Farm Sustainability Assessment) steht für nachhaltig produzierte Rohstoffe und wird von der Non-Profit-Organisation SAI (Sustainable Agriculture Initiative) vergeben.

Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes haben wir das Ziel zur Bewertung unserer Lieferanten ausgeweitet. Bis 2025 sollen nun die Lieferanten, die zusammen 90 % unseres Einkaufsvolumens abbilden, nach Nachhaltigkeitskriterien beurteilt werden. Demzufolge haben wir 87 % (2021: 72,7 %) unserer Lieferanten, bezogen auf 90 % des Einkaufsvolumens, im Berichtsjahr bereits nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet.

Für weitere Informationen zur Prüfung der Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette siehe GRI 2-23 und 2-24.

Bei Lieferanten mit besonders ausgeprägtem Risiko – gemäß den Definitionen von SEDEX und EcoVadis –, kritischen Rohstoffen oder in der Bewertung offenkundig gewordenen Problemen führen wir Audits durch. Im Berichtsjahr wurden 138 Lieferantenaudits durch ausgebildete und erfahrene interne Lieferantenauditteams durchgeführt. Zusätzlich fordern wir jährlich mindestens 50 Lieferanten auf, ein SEDEX-/SMETA-Audit durch verifizierte, unabhängige Auditgesellschaften durchführen zu lassen. Weiterhin bekommen wir unaufgefordert rund 200 SMETA-Auditberichte unserer Lieferanten von SEDEX zugesendet. Schwerpunkte sind neben Produktsicherheit, Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit, Gesundheit und sozialer Verantwortung auch Umweltthemen. Entsprechen Lieferanten nicht unseren definierten Standards, werden gemeinsam Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet und eingeleitet. Die Umsetzung der identifizierten Korrekturmaßnahmen aus den Audits bis hin zur Verifizierung können wir in der SEDEX-Datenbank verfolgen. Können die verlangten Standards dennoch nicht eingehalten werden, wird die Geschäftsbeziehung in letzter Konsequenz beendet. Bei keinem Lieferanten wurden 2022 erhebliche negative Umweltauswirkungen festgestellt.

Der aktuelle SEDEX-Risikobericht zeigt auf, dass die Datengrundlage einiger Lieferanten nicht für eine Risikobewertung ausreicht. Unter den bewerteten Standorten der Lieferanten weisen 86 % niedrige bis mittlere Nachhaltigkeitsrisiken auf. Die Lieferanten mit den höchsten Risiken befin-den sich in Mexiko, China, Indien, Indonesien und Brasilien. Am häufigsten wurden Risiken in den Bereichen Arbeitssicherheit & -gesundheit, unzureichende Managementsysteme sowie Arbeitsrechte festgestellt.

Symrise wird seinen Fokus auf aktive Lieferanten fortsetzen, um die Datengrundlage über bestehende Risiken zu verbessern. Mit den Lieferanten, die hohe Risiken aufweisen, wird Symrise verstärkt zusammenarbeiten, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Hauptaugenmerk legen wir auf den Bereich der Menschenrechte, aber auch auf Umweltrisiken. Im Hinblick auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz haben wir damit begonnen, die Risiken all unserer Lieferanten zu identifizieren, worüber wir im kommenden Jahr detailliert berichten.

Thema Indikator Name Info
GRI 401: Beschäftigung 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Globalisierung und Digitalisierung verändern die Arbeitswelten weltweit ebenso wie der demografische Wandel vor Ort. International agierende Unternehmen wie Symrise sind gefordert, durch ein attraktives Arbeitsumfeld die besten Mitarbeiter für sich zu gewinnen, diese weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden – als Grundlage für einen auch wirtschaftlich nachhaltigen Erfolg. Zielforderungen bezüglich nachhaltiger Personalverantwortung im Rahmen menschenwürdiger Beschäftigungsverhältnisse sind auch in SDG 8 der globalen Nachhaltigkeitsziele eingegangen, zu welchen wir uns aktiv bekennen. „Vielfalt & Chancengleichheit” und „Mitarbeiterbefähigung” als wesentliche Themen und ihre Auswirkungen, insbesondere für Symrise selbst, fanden dementsprechend auch Eingang in die im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse. Als großes DAX-Unternehmen sind wir uns unseres „sozialen Fußabdrucks“ bewusst – hin-sichtlich des eigenen Geschäftsbereichs, aber auch in Bezug auf unsere Kunden und Lieferanten.

Symrise hat seine Human Capital-Strategie definiert, die Teil der Symrise Unternehmensstrategie ist und in die Symrise Nachhaltigkeitsagenda unter der Säule „Care“ integriert ist. Ein Aspekt der „Care“-Säule ist die konsequente Ausrichtung der Personalpolitik auf Symrise als bevorzugtem Arbeitgeber (sogenannte Employer of Choice-Strategie). Die Umsetzung der Human Capital-Strategie und der Personalpolitik wird von der weltweiten HR-Organisation verantwortet, die aus rund 90 Managern besteht und vom Corporate VP Human Resources koordiniert wird. Dabei richten wir unsere Personalpolitik auf fünf Themenschwerpunkte aus:

Etablieren eines flexiblen, innovativen und familienorientierten Arbeitsumfelds, in dem Arbeitssicherheit oberste Priorität besitzt.

  1. Schaffen einer transparenten, fairen und anspornenden Vergütungspolitik.
  2. Anbieten attraktiver Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge und proaktives Gesundheitsmanagement.
  3. Berufliche Förderung und Entwicklung sowie Talent Management mit gleichen Chancen für alle.
  4. Leben einer Unternehmens- und Führungskultur, die Mitarbeiter an uns bindet und die Verschiedenheit von Mitarbeitern als Wert in sein Handeln einbindet.

Mit dieser Personalpolitik möchten wir unseren Mitarbeitern ein Umfeld bieten, in dem sie sich beruflich verwirklichen und entwickeln können. Die Aufgaben, die wir an uns als Personalbereich stellen, reichen von der Gewährleistung eines sicheren und gesunden Arbeitsumfelds mit einem proaktiven betrieblichen Gesundheitsmanagement bis hin zu einer leistungsgerechten Entgeltpolitik mit einer variablen, incentivierenden Vergütungskomponente (siehe Job Grade-Konzept mit leistungsorientierter Bonus-Komponente GRI 2-21).

Jeder Mitarbeiter bekommt bei seiner Einstellung eine Erläuterung der Politik von Symrise im Umgang mit Verstößen gegen unseren Verhaltenskodex. Bei Verstößen gegenüber unserem Verhaltenskodex können sich unsere Mitarbeiter anonym und vertraulich an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts oder unsere von einem externen Provider betreute Integrity Hotline wenden (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26).

Zugleich stehen wir wie andere Unternehmen auch vor der Aufgabe, uns im Hinblick auf den demografischen Wandel als attraktives Unternehmen zu positionieren. Hierzu gehört auch eine hohe Ausbildungsquote. Zum 31. Dezember 2022 waren an unseren deutschen Standorten insgesamt 126 (2021: 125) Auszubildende und Trainees beschäftigt. Das entspricht einer Ausbildungsquote von rund 4,2 % (2021: 4,3 %).

Um den Führungsnachwuchs zu qualifizieren, führen wir regelmäßig Assessments, Trainings und unser Leadership Accelerator-Programm durch. Wir befinden uns aktuell im Auswahlprozess mit externen Anbietern für unser neues internationales, segmentübergreifendes Leadership-Programm, das wir ab 2023 mit mehreren Pilotprojekten starten wollen. Bei den Teilnehmern achten wir auf eine hohe Beteiligungsquote von Frauen, um den Anteil weiblicher Führungskräfte in unserer Organisation gezielt zu fördern.

Die Beteiligung von Mitarbeitern an der Unternehmensentwicklung in Form von Mitarbeiterbefragungen (siehe hierzu auch Managementansatz zu GRI 202) sehen wir als einen wichtigen Baustein partizipativer Unternehmensführung; sie trägt zu unserer Positionierung als bevorzugter Arbeitgeber bei.

Im April 2022 ist unsere Vereinbarung zum „Flexiblen Arbeiten von Zuhause” für die Mitarbeiter von Symrise und unseren Tochtergesellschaften Symotion und Tesium in Kraft getreten. Das Arbeiten von zu Hause ist freiwillig und kann in der Regel an bis zu zwei Tagen pro Woche erfolgen, in Ausnahmefällen auch häufiger oder dauerhaft. Die Möglichkeit zum Home Office besteht für alle Mitarbeiter unserer Standorte in Deutschland. Mitarbeiter im ständigen Home Office erhalten eine monatliche Aufwandspauschale.

Ebenfalls 2022 haben wir ein Bikeleasing für die Mitarbeiter von Symrise und unseren Tochtergesellschaften eingeführt. Damit wollen wir sie zum einen dabei unterstützen, sich gesund, fit und entspannt zu halten. Zum anderen schonen wir dadurch die Umwelt und reduzieren die CO2-Emissionen auf Arbeitswegen. Das Bikeleasing bietet Flexibilität, sowohl privat als auch auf dem Weg zur Arbeitsstätte. Durch niedrige Raten, vorteilhafte Versteuerung und keine Treibstoffkosten entsteht für unsere Mitarbeiter auch ein finanzieller Vorteil. Wir übernehmen außerdem die Versicherungs- und Inspektionskosten. Seit Einführung im November 2022 wurde das Angebot bereits vielfach wahrgenommen: Bis zum Ende des Berichtsjahres sind bereits über 200 Bestellungen eingegangen.

GRI
401-1

Neue Angestellte und Angestelltenfluktuation

Die Mitarbeiterzahlen für das Geschäftsjahr 2022 weisen einen Anstieg der Beschäftigten um 5,6 % gegenüber dem Jahresendstand 2021 auf (2021: 1,9 %). Die Fluktuationsrate bei Symrise global beträgt 11,5 % (2021: 6,4 %). Dabei sind signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Ländern zu beobachten. Während in Deutschland die Fluktuationsrate nur 5 % (2021: 2,3 %) beträgt, ist sie in Lateinamerika mit 21,2 % (2021: 6,6 %) vergleichsweise hoch, aber gleichzeitig auch typisch für diese sich schnell entwickelnden Länder.

MITARBEITERFLUKTUATION NACH REGION UND GESCHLECHT*

2019 2020
Absolut
2020 2021
Absolut
2021 2022
Absolut
2022
REGION
Deutschland 2,2 % 40 1,4 % 70 2,3 % 151 5,0 %
EAME (ohne Deutschland) 4,9 % 113 4,9 % 132 5,1 % 253 10,1 %
Nordamerika 8,9 % 132 7,5 % 205 11,4 % 236 13,0 %
Asien/Pazifik 8,9 % 105 6,8 % 163 10,5 % 202 12,9 %
Lateinamerika 6,6 % 59 3,0 % 135 6,6 % 437 21,2 %
Gesamt 5,6 % 449 4,3 % 705 6,4 % 1.267 11,5 %
GESCHLECHT DEUTSCHLAND
Weiblich 1,0 % 12 0,4 % 31 1,0 % 51 1,7 %
Männlich 1,2 % 28 1,0 % 39 1,3 % 100 3,3 %
Gesamt 2,2 % 40 1,4 % 70 2,3 % 151 5 %
GESCHLECHT WELTWEIT
Weiblich 2,4 % 189 1,8 % 335 3,0 % 467 3,7 %
Männlich 3,0 % 260 2,5 % 370 3,4 % 800 6,4 %
Gesamt 5,4 % 449 4,3 % 705 6,4 % 1.267 10,1 %

*Basis: Stammbelegschaft und Befristungen, ohne Auszubildende und ohne Probi; Stand jeweils zum 31. Dezember des Jahres; Fluktuationsquote = Anzahl der von Mitarbeitern initiierten Abgänge x 100 / Jahresdurchschnitt der Beschäftigten

Auslassung:

Bei der Fluktuation stellen wir weder geschlechtsspezifische noch altersspezifische Besonderheiten fest. Das Alter bei der Fluktuation entspricht der Struktur unserer Belegschaft insgesamt. Eine detaillierte Erfassung der Fluktuationsquote nach Alter ist für Symrise deswegen nicht sinnvoll. Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sind Alter und Geschlecht kein entscheidendes Auswahlkriterium. Die Angaben zu neu eingestellten Mitarbeitern nach Region, Geschlecht und Alter sind für Symrise dementsprechend keine wesentlichen Informationen und werden nicht erfasst.

GRI 403: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Arbeitsunfälle, etwa durch ungenügend abgesicherte Arbeitsplätze, und arbeitsbedingte Erkrankungen, beispielsweise durch Stress oder eine fehlende ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, führen zu individuellen Belastungen und können die Motivation von Einzelnen oder von Teams negativ beeinflussen. Für das Unternehmen entstehen teure Ausfallzeiten und die Produktivität des Unternehmens wird gemindert. Unsere konsequente Ausrichtung in der Personalpolitik als „Employer of Choice“ umfasst deswegen auch die Fürsorge für die Gesundheit unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Damit unterstützen wir aktiv die Erreichung der Ziele Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3) sowie Menschenwürdige Arbeitsbedingungen (SDG 8). „Arbeitssicherheit und Gesundheit” als wesentliches Thema und dessen Auswirkungen, insbesondere für unsere externen Anspruchsgruppen, fand dementsprechend auch Eingang in die im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse.

Unsere Tochterfirma Tesium bündelt unsere Kompetenz rund um die Themen Technik, Sicherheit und Umwelt. Sie stellt sicher, dass in allen Unternehmensbereichen die höchsten Maßstäbe erfüllt werden. Alle unsere weltweiten Standorte folgen verbindlich den Corporate Guidelines, die eine mit dem Vorstand abgestimmte Vorgehensweise zu Sicherheit der Anlagen, Schutz von Mitarbeitern und Umwelt beinhalten. Aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort werden die konkreten Maßnahmen von den Standorten eigenverantwortlich über entsprechende Systeme und Arbeitsgruppen gesteuert.

Gesundheits- und Arbeitsschutzthemen werden bei Symrise zudem über den Verhaltenskodex geregelt, der konzernweit gültig ist. Darüber hinaus enthält der für Symrise in Deutschland geltende Tarifvertrag – abgeschlossen mit der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie – Regelungen zur Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz. Darin wird auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft zum Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter geregelt.

An allen unseren Standorten haben wir ein umfangreiches Maßnahmensystem eingerichtet, das durch schriftliche Verfahrensregeln mögliche Gefahren zu identifizieren hilft und den Umgang mit gefährlichen Substanzen regelt. Eine vollständige Liste aller vor Ort verwendeten Chemikalien inklusive des jeweiligen Sicherheitsdatenblatts wird in der jeweiligen Sprache bereitgestellt. Jeder Produktionsstandort verfügt über einen Ausschuss zur Arbeitssicherheit, dem sowohl das Management als auch Beschäftigte angehören. Alle Mitarbeiter erhalten für ihre Tätigkeiten maßgeschneiderte Gesundheits- und Sicherheitstrainings. Entsprechende Erste-Hilfe-Einrichtungen für Notfälle stehen zur Verfügung.

Die Überprüfung der Wirksamkeit unserer Maßnahmen findet durch regelmäßige interne Audits, basierend auf der ISO 19011, statt. Wiederkehrende externe Audits von Kunden, Behörden und unabhängigen Zertifizierungsunternehmen belegen die kontinuierliche Verbesserung unserer Managementsysteme. Außerdem verfügen wir über ein monatliches Berichtswesen, das den Stand und die Entwicklung unserer Bemühungen um Arbeitssicherheit aufzeigt.

Zur Verbesserung der Leistungen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben wir 2021 gemeinsam mit unserer Tochterfirma Tesium das Projekt Symsafe entwickelt. Im Fokus steht dabei eine nachhaltige Sicherheitskultur. Das beinhaltet, jeden Mitarbeiter zu befähigen, Gefahrenquellen zu erkennen und eigenverantwortlich zu handeln. Damit soll das Sicherheitsbewusstsein aller Mitarbeiter einschließlich Fremdfirmen geschärft werden, die Anzahl der Arbeitsunfälle reduziert und die Unfallquote MAQ (Arbeitsunfälle (> 1 Ausfalltag) x 1 Mio./Arbeitsstunden) gesenkt werden. Umgesetzt werden diese Ziele mithilfe einer Roadmap, die Maßnahmen, Werkzeuge, Regeln und Leitlinien enthält. Als Grundlage dafür haben wir sechs Themenfelder identifiziert. Sie zeigen auf, welche Bereiche zu einer nachhaltigen Sicherheitskultur gehören: Kommunikation, Beteiligung, Fehlerkultur, Führung, Sicherheitsorganisation und Teamwork. Außerdem haben wir elf Symsafe Leitlinien entwickelt. Sie definieren, wie wir zusammen arbeiten, wie wir den Weg zu einer nachhaltigen Sicherheitskultur gestalten und welche Werte uns dabei Orientierung geben.

Die Durchführung von Schulungen zur Steigerung des Arbeitssicherheitsbewusstseins ist Bestandteil der persönlichen Zielvereinbarung von Führungskräften. Zusätzlich existiert eine Reihe von gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Trainings zu Gesundheit und Sicherheit, die für jeden Mitarbeiter verpflichtend sind. Unter anderem durch diese Maßnahmen betrug unsere Unfallquote (MAQ) nach 3,0 im Jahr 2020 und 3,8 im Jahr 2021 nunmehr 2,8 im Jahr 2022. Bis 2025 wollen wir nach wie vor eine branchenführende MAQ von < 1,5 erreichen.

Durch unsere Maßnahmen zur vorbeugenden Gesundheitsvorsorge unterstützen wir unsere Mitarbeiter in einer ganzheitlichen gesunden Lebensführung. Bereits vor der Einstellung von neuen Mitarbeitern führen wir weltweit medizinische Untersuchungen durch und veranlassen Präventionsmaßnahmen.

Mit Blick auf COVID-19 orientieren sich unsere Maßnahmen an der niedersächsischen Coronaverordnung bzw. geltenden nationalen und lokalen Bestimmungen. Ein innerbetrieblicher Krisenstab sichtet und verabschiedet verbindliche Regelungen.

Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen rund um das Thema Gesundheit genauso wie die Förderung von Vielfalt in der Belegschaft oder die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sind uns ein Anliegen. Aufklärung über gesunde Ernährung sowie gesunden Schlaf oder das Angebot von Massagen ergänzen diese Vorsorgemaßnahmen. Durch unser Sensibilisierungs- und Interventionsprogramm Symhealth unterstützen wir unsere Mitarbeiter, beispielsweise durch gezielte Rauchentwöhnungsprogramme, bei einem bewussten Umgang mit ihrer Gesundheit. Symhealth wurde 2021 in Deutschland pilotiert und wird ab 2023 als Nachfolger des bisherigen Gesundheitsprogramms SimplyHealthy sukzessive weltweit ausgerollt.

GRI
403-1

Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Uns ist bewusst, dass tätigkeitsbedingte Erkrankungen bei Mitarbeitern von Symrise entstehen können, wie beispielsweise Belastungen für Rücken oder Skelett oder auch psychische Belastungen durch Stress. Sowohl auf übergeordneter Unternehmensebene als auch durch unsere lokalen betrieblichen Gesundheitsteams arbeiten wir intensiv daran, die bestehenden Risiken zu minimieren und zielgerichtete Maßnahmen einzuleiten. Wir überwachen unsere Fehlzeiten durch ein monatliches Fehlzeiten-Reporting. Als Benchmark für die Bewertung des Krankenstands im Unternehmen ziehen wir den durchschnittlichen Krankenstand der Betriebskrankenkassen der Chemischen Industrie heran. Der Krankenstand bewegt sich bei Symrise auf einem durchschnittlichen Niveau der Chemischen Industrie mit entsprechenden Arbeitsbedingungen wie Schichtarbeit. Wir können daher sagen, dass Symrise einen normalen Krankenstand aufweist.

Der Umgang mit Gefahrstoffen gehört in der Geschmacks- und Duftstoffindustrie zur täglichen Routine. Die daraus resultierenden Risiken sind erfasst und mithilfe von weltweit anerkannten Risikominimierungsplänen werden sichere Arbeitsplätze und somit das sichere und gesunde Arbeiten für alle Symrise Mitarbeiter gewährleistet. Außerdem berücksichtigen wir, dass in den Produktionsbereichen für die Lebensmittelindustrie nicht mit Erkältungskrankheiten gearbeitet werden darf.

Das sichere Arbeiten an allen Arbeitsplätzen wird durch gesetzlich geforderte Gefährdungsbeurteilungen geregelt. In Deutschland wird über die §§ 5 und 6 des Arbeitsschutzgesetzes die Gefährdungsbeurteilung gefordert. Gefährdungen sind zu ermitteln und Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten zu definieren. Weltweit sind die lokalen Gesetzgebungen zu berücksichtigen. Für Länder, in denen keine entsprechende Gesetzgebung existiert oder die Anforderungen zur Sicherheit und des Gesundheitsschutzes geringer sind, folgt Symrise den einschlägigen Vorgaben der Geschmacks- und Duftstoff-Verbände (IFRA, IOFI, FEMA). Für Produktions- und Mischbereiche sowie Labors werden zuerst die Gefährdungen ermittelt. Das Gefahrenpotenzial von Rohstoffen wird aus öffentlich zugänglichen Quellen oder von Lieferanten zur Verfügung gestellt (Material Safety Data Sheets (MSDS), Toxstudien etc.). Die von Symrise Mitarbeitern neu hergestellten Parfümöle, Aromen und kosmetischen Inhaltsstoffe werden durch Experten der Produktsicherheit (Toxikologen) bewertet und in Form eines MSDS den Symrise Mitarbeitern und den Kunden zur Verfügung gestellt. Wesentlicher Bestandteil der Risikominimierung sind dokumentierte Expositionsmessungen in den betroffenen Bereichen inklusive deren Handhabung (Rühren, Erwärmen, Reinigen etc.).

Sind Gefahrstoffe nicht zu ersetzen, so sind in jedem Falle technische Maßnahmen (geschlossene Systeme, Absaugungen) sowie persönliche Maßnahmen (Zutrittskontrolle, persönliche Schutzausrüstung) zu ergreifen.

Grundlegend werden regelmäßige zielgerichtete Schulungen sowie gesetzlich vorgeschriebene medizinische Untersuchungen angeboten. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird in regelmäßig durchzuführenden Audits sowie während der medizinischen Untersuchungen überprüft.

Die Zahl der Arbeitsunfälle pro 1 Million Arbeitsstunden wird über den Indikator MAQ gemessen.

Weitere Angaben finden sich im Managementansatz zu GRI 403.

GRI
403-2

Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen

Die Risikoidentifikation und -bewertung ist Teil unserer Corporate Policy und besitzt weltweite Gültigkeit. Dort werden globale Mindeststandards für Ge-sundheits- und Sicherheitsschutz definiert. Sie ersetzt nicht die länderspezifischen Rechtsvorschriften, die unabhängig davon immer eingehalten werden müssen.

Die Risikobewertung wird mindestens einmal jährlich, bei Änderungen oder neu festgestellten Risiken aktualisiert. Durch sogenannte „Safety Visits“ und Audits identifizieren wir gefährlichere Handlungen und Situationen an allen Arbeitsplätzen. Jeder Vorfall wird untersucht, sodass Führungskräfte, Betriebsräte und Kollegen wissen, wie man Unfälle verhindert.

Weitere Angaben finden sich im Managementansatz zu GRI 403.

GRI
403-3

Arbeitsmedizinische Dienste

Wir haben zum Ziel, dass alle potenziellen Gefahrenquellen für unsere Mitarbeiter identifiziert und beseitigt beziehungsweise gemindert werden. Dies gilt für Symrise Mitarbeiter und Arbeitnehmer, die keine Mitarbeiter sind, deren Arbeit und/oder Arbeitsplatz aber von Symrise kontrolliert wird. Im Fall von Verletzungen liegt es auch in unserem Interesse, dass wir zu einer schnellen und vollständigen Genesung beitragen. Wie gesetzlich vorgeschrieben, hat Symrise Verträge mit Ärzten, Krankenschwestern, Ersthelfern und anderen ausgebildeten und lizenzierten Gesundheitsfachkräften abgeschlossen.

Jedes Sicherheitsereignis wird intern gemeldet, analysiert und anschließend werden Korrekturmaßnahmen definiert. Die jeweiligen arbeitsmedizinischen Dienste respektieren das Recht der Arbeitnehmer auf Privatsphäre. Die Vertraulichkeit der persönlichen gesundheitsbezogenen Informationen der Arbeitnehmer wird in Übereinstimmung mit den spezifischen lokalen Vorschriften gewährleistet.

Weitere Angaben finden sich im Managementansatz zu GRI 403.

GRI
403-4

Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Gesundheits- und Arbeitsschutzthemen werden bei Symrise über unsere Corporate Guidelines und über den Verhaltenskodex geregelt, die weltweite Gültigkeit besitzen. Darüber hinaus enthält der für Symrise in Deutschland geltende Tarifvertrag – abgeschlossen mit der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie – Regelungen zur Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz. Darin wird auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft zum Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter geregelt. Diese Vereinbarung gilt für rund 3.000 Symrise Mitarbeiter in Deutschland.

Die Unternehmensleitung, der Betriebsrat und die Gewerkschaft arbeiten beim Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter eng zusammen. Die im Verhaltenskodex beschriebenen relevanten Regelungen werden weltweit über Arbeitsschutzausschüsse umgesetzt. SOS-Inspektionen und Sicherheitsschulungen werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Angabe GRI 403-1 beschreibt unseren Ansatz unter Berücksichtigung der gesetzlichen Verpflichtungen.

Alle Mitarbeiter der Symrise AG haben Anspruch auf einen Arbeitsplatz, an dem sie sich um ihre Gesundheit und Sicherheit keine Sorgen machen müssen. Weltweit wird jedes Jahr eine Vielzahl von Programmen und Maßnahmen durchgeführt, die zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit beitragen. Da die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse unterschiedlich sind, werden die an den einzelnen Standorten umzusetzenden spezifischen Maßnahmen von Systemen und Arbeitsgruppen vor Ort gesteuert.

Arbeitsschutzausschüsse gibt es an allen unseren Standorten, an denen wir über Produktionsstätten verfügen. Die Ausschüsse treffen sich regelmäßig und tauschen sich über Sicherheitsmaßnahmen und die Vermeidung von Arbeitsunfällen aus. Die Leiter der Produktionsstätten sind Mitglieder dieser Gremien. Die Protokolle der Sitzungen werden regelmäßig an die Geschäftsleitung verteilt.

Unsere Tochtergesellschaft Tesium bündelt unsere Kompetenz in den Bereichen Technik, Sicherheit und Umwelt. Sie stellt sicher, dass in allen Geschäftsbereichen die höchsten Umweltstandards eingehalten werden. An allen unseren weltweiten Standorten gelten verbindliche Unternehmensrichtlinien, die einen mit dem Vorstand abgestimmten Ansatz für die Sicherheit der Systeme, den Schutz der Mitarbeiter und der Umwelt enthalten. Regelmäßige Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit sind konzernweit verpflichtend (siehe auch Managementansatz zu GRI 403).

Außerdem haben wir 2021 das Projekt Symsafe gestartet. Ziel ist es, eine erfolgreiche Sicherheitskultur aufzubauen und nachhaltig unfallfrei zu sein. Dabei setzen wir auf Beteiligung und Feedback aller Mitarbeiter (siehe auch Managementansatz zu GRI 403).

GRI
403-5

Mitarbeiterschulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschulungen werden allen Mitarbeitern im Rahmen von Präsenz- und Online-Schulungen angeboten. Beispielsweise wurde im Berichtsjahr in Deutschland jeder Mitarbeiter durchschnittlich XXX (2021: 4,5) Stunden zu den Themen Qualität, Umwelt und Hygiene mit einem Schwerpunkt auf Arbeitssicherheit und Vorbeugung von Verletzungsrisiken geschult. Neue Mitarbeiter werden zunächst durch Face-to-Face-Trainings vor Ort geschult, sodass sie sich der allgemeinen Inhalte genau bewusst sind und sich über spezifische arbeitsbedingte Gefahren, gefährliche Aktivitäten oder Gefahrensituationen informieren können. Im Berichtsjahr haben wir zudem eine umfassende Reihe von E-Learning-Schulungen zu unseren Grundprinzipien für sicheres Arbeiten gestartet.

Schulungen werden auch für die Mitarbeiter durchgeführt, die in bestimmten arbeitsbedingten Gefahrenbereichen arbeiten, wie beispielsweise zur Sicherheit an Arbeitsplätzen mit Absturzgefahr oder zur Gabelstaplerfahrerausbildung. Schulungen für Mitarbeiter in Büros oder Verwaltungsbereichen werden häufig in Form von Online-Schulungen durchgeführt.

Die Trainingsprotokolle werden in IT-Systemen geführt. Diese werden eingesetzt, um alle Trainings zu verwalten und den Überblick zu behalten, sodass jeder Mitarbeiter jährlich geschult wird und die Planung für die nächsten Jahre erfolgt.

Die Schulungen werden kostenlos angeboten und nach Möglichkeit während der Arbeitszeit durchgeführt. Sie werden in der jeweiligen Landessprache oder in einer für die Teilnehmer leicht verständlichen Sprache angeboten.

GRI
403-6

Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter

Durch unser Sensibilisierungs- und Interventionsprogramm Symhealth unterstützen wir unsere Mitarbeiter, beispielsweise durch gezielte Rauchentwöhnungsprogramme, bei einem bewussten Umgang mit ihrer Gesundheit. Symhealth wurde 2021 in Deutschland pilotiert und wird ab 2023 als Nachfolger des bisherigen Gesundheitsprogramms SimplyHealthy sukzessive weltweit ausgerollt.

Überall bei Symrise werden den Mitarbeitern „Gesundheitswochen“ kostenlos angeboten, um das Bewusstsein für die Gesundheit der Mitarbeiter zu schärfen und sie darüber zu informieren, dass sie rund um die Uhr Zugang zu nichtarbeitsmedizinischen Dienstleistungen und Gesundheitsversorgung haben.

Die Angebote reichen dabei von Präventionsmaßnahmen zum Thema Schlaganfall und Herzinfarkt über Osteoporose-Screening bis zu Fahrradaktionen und Maßnahmen zur gesunden Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

2022 haben wir zudem ein Bikeleasing für die Mitarbeiter von Symrise und unseren Tochtergesellschaften Symotion und Tesium eingeführt. Damit wollen wir sie zum einen dabei unterstützen, sich gesund, fit und entspannt zu halten. Zum anderen schonen wir dadurch die Umwelt und reduzieren die CO2-Emissionen auf Arbeitswegen. Das Bikeleasing bietet Flexibilität, sowohl privat als auch auf dem Weg zur Arbeitsstätte. Durch niedrige Raten, vorteilhafte Versteuerung und keine Treibstoffkosten entsteht für unsere Mitarbeiter auch ein finanzieller Vorteil. Wir übernehmen außerdem die Versicherungs- und Inspektionskosten.

Seit Einführung im November 2022 wurde das Angebot bereits häufig angenommen. Bis zum Ende des Berichtsjahres sind bereits über 200 Bestellungen eingegangen.

GRI
403-7

Vermeidung und Minimierung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz

Je nach Anwendungsfall verfolgen wir einen spezifischen Ansatz, um signifikante negative Auswirkungen auf den Arbeitsschutz zu vermeiden oder zu mindern. Beispielsweise im Falle des Transports von Proben, beim Brandschutz oder beim Umgang mit gefährlichen Stoffen bestehen spezifische Vorgaben zu Verantwortlichkeiten, Gefahrenkennzeichnung sowie einzuhaltende Vorsichtsmaßnahmen, um potenzielle Gefahren für alle jeweils Beteiligten bestmöglich auszuschließen. Jeder Lieferung eines Musters oder einer größeren Bestellung legen wir Sicherheitsdatenblätter bei, die der Übermittlung sicherheitsbezogener Daten über Stoffe und Gemische dienen und unsere Kunden über den sicheren Umgang mit unseren Produkten informieren.

GRI
403-8

Mitarbeiter, die von einem Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz abgedeckt sind

Symrise hat weltweit ein Arbeitsschutzmanagementsystem implementiert, das für alle Symrise Mitarbeiter ebenso wie für Arbeiternehmer, die keine Mitarbeiter sind, deren Arbeit und/oder Arbeitsplatz aber von Symrise kontrolliert wird, Anwendung findet. Dafür wurden entsprechende Unternehmensrichtlinien definiert, die unter Beachtung lokaler gesetzlicher Regelungen für alle Standorte gelten.

Unser Managementsystem wird dabei jährlich durch interne Audits überprüft und an ausgewählten Standorten durch unabhängige, externe Auditoren zertifiziert. Der Großteil unserer Produkte in den Segmenten Scent & Care und Taste, Nutrition & Health wird an Standorten produziert, die nach Nachhaltigkeitskriterien (SEDEX / SMETA) zertifiziert sind und damit auch auf die Einhaltung von Standards im Hinblick auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz hin überprüft wurden (siehe auch GRI 2-24).

GRI
403-9

Arbeitsbedingte Verletzungen

Symrise arbeitet intensiv daran, sein ambitioniertes Ziel einer MAQ < 1,5 bis 2025 zu erreichen. Darum überwachen wir unsere Fehlzeiten aufgrund von arbeitsbedingten und nichtarbeitsbedingten Erkrankungen und Verletzungen durch ein monatliches Fehlzeiten-Reporting. Als Benchmark für die Bewertung des Krankenstands im Unternehmen ziehen wir den durchschnittlichen Krankenstand der Betriebskrankenkassen der Chemischen Industrie heran. Die Rate der bezahlten krankheitsbedingten Fehlzeiten der Mitarbeiter der Symrise AG in Deutschland betrug 2022 6,4 % (2021: 4,5 %). Damit liegen wir unter der Fehlzeitenquote der Chemischen Industrie von 7,2 % (2021: 4,9 %) (Angaben des deutschen Dachverbandes der Betriebskrankenkassen / Chemieindustrie). Im Berichtsjahr sind keine Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Symrise oder Symotion bekannt geworden.

2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Arbeitsunfälle (MAQ)* 3,8 4,7 4,1 4,3 3,0 3,8 2,8
Unfallschwere (USQ)* 50 64 56 65 48 51 47

* Mitarbeiter weltweit;
MAQ = Meldepflichtige Arbeitsunfälle (> 1 Arbeitstag) x 1.000.000/Arbeitsstunden
USQ = Ausfalltage x 1.000.000/Arbeitsstunden

arbeitsunfaelle

GRI
403-10

Arbeitsbedingte Erkrankungen

Uns ist bewusst, dass tätigkeitsbedingte Erkrankungen bei Mitarbeitern von Symrise entstehen können, wie beispielsweise Belastungen für Rücken oder Skelett oder auch psychische Belastungen durch Stress. Die 2022 am häufigsten aufgetretenen körperlichen Beschwerden waren Rückenschmerzen und Muskelerkrankungen sowie Verletzungen durch Umknicken, Stolpern und Stürzen, Verspritzen von Flüssigkeiten oder durch Unfälle bei der Handhabung von Arbeitsmitteln und Fahrzeugen. Sowohl auf übergeordneter Unternehmensebene als auch durch unsere lokalen betrieblichen Gesundheitsteams arbeiten wir intensiv daran, die bestehenden Risiken zu minimieren und zielgerichtete Maßnahmen einzuleiten. Wir überwachen unsere Fehlzeiten aufgrund von arbeitsbedingten und nichtarbeitsbedingten Erkrankungen und Verletzungen durch ein monatliches Fehlzeiten-Reporting. Als Benchmark für die Bewertung des Krankenstands im Unternehmen ziehen wir den durchschnittlichen Krankenstand der Betriebskrankenkassen der Chemischen Industrie heran. Die Rate der bezahlten krankheitsbedingten Fehlzeiten der Mitarbeiter der Symrise AG in Deutschland betrug 2022 6,4 % (2021: 4,5 %). Damit liegen wir unter der Fehlzeitenquote der Chemischen Industrie von 7,2 % (2021: 4,9 %) (Angaben des deutschen Dachverbandes der Betriebskrankenkassen / Chemieindustrie).

Der Umgang mit Gefahrstoffen gehört in der Geschmacks- und Duftstoffindustrie zur täglichen Routine. Die daraus resultierenden Risiken sind erfasst und mithilfe von weltweit anerkannten Risikominimierungsplänen werden sichere Arbeitsplätze und somit das sichere und gesunde Arbeiten für alle Symrise Mitarbeiter gewährleistet. Außerdem berücksichtigen wir, dass in den Produktionsbereichen für die Lebensmittelindustrie nicht mit wetterbedingten Erkältungskrankheiten gearbeitet werden darf.

Die Grenzwerte für die Exposition am Arbeitsplatz stellen unsere Mitarbeiter, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten, vor große Herausforderungen. Wo immer möglich, reduziert Symrise das Risiko von Expositionen. Gefährliche Stoffe werden in Rezepturen nach Möglichkeit ersetzt oder zumindest die Mengen reduziert.

Im Rahmen der Corona-Pandemie hat Symrise frühzeitig Hygienemaßnahmen eingeführt. Dadurch konnten weltweit Ansteckungen der Mitarbeiter auf ein Minimum reduziert werden.

Auslassungen:

Symrise verfügt über kein Krankheitsmeldesystem für Berufskrankheiten, das alle Mitarbeiter des Konzerns und externe Mitarbeiter umfasst, deren Arbeit und/oder Arbeitsplatz jedoch vom Unternehmen kontrolliert wird.

GRI 404: Aus- und Weiterbildung 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Für Symrise hat die Ausbildung von jungen Menschen einen besonderen Stellenwert. Zum einen rekrutieren wir auf diese Weise qualifizierte junge Menschen, die wir zielgerichtet vor dem Hintergrund unserer Unternehmensbedarfe ausbilden. Zum anderen erfüllen wir damit einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag gegenüber der nachfolgenden Generation. Darüber hinaus stärken wir durch unsere Anstrengungen in den Bereichen der beruflichen Fort- und Weiterbildung und der Karriereentwicklung, beispielsweise durch unseren Entwicklungsprozess „Grow”, die Arbeitsmarktfähigkeit unserer Mitarbeiter. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zu den SDG 4 und SDG 8 der Vereinten Nationen. Bildung ist für alle Menschen ein hohes Gut – basierend auf dieser Werteinschätzung hat die „Mitarbeiterbefähigung” bei Symrise auch Eingang in die im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse gefunden.

Berufliche Förderung und Entwicklung sowie Talent Management ist bei Symrise als einer von fünf Themenschwerpunkten in der Personalpolitik verankert und wird vom Personalbereich verantwortet (siehe Managementansatz zu GRI 401).

Zum 31. Dezember 2022 waren an unseren deutschen Standorten insgesamt 126 (2021: 125) Auszubildende und Trainees beschäftigt. Das entspricht einer Ausbildungsquote von 4,2 % (2021: 4,3 %).

Die Ausbildung dauert etwa drei Jahre. Alle Auszubildenden werden nach Abschluss der Ausbildung zumindest zeitweise übernommen, wenn sie unsere Mindestanforderungen an den erlernten Stoff erfüllen. Mit unserem Investment in die Ausbildung decken wir den Bedarf an zukünftigen Fachkräften sowohl in der chemischen Produktion und in den Laboren als auch in den kaufmännischen Funktionen, im Marketing und im Vertrieb ab. Aufgrund ihrer spezifischen Kenntnisse bilden wir derzeit gezielt fünf Destillateure sowie zwei Fachkräfte für Lebensmitteltechnik für unseren Getränkebereich aus.

Unsere Ausbildungskapazitäten haben wir so ausgerichtet, dass jährlich etwa 45 bis 50 junge Menschen ihre Ausbildung bei Symrise beginnen können. 24 davon werden für die chemisch-technischen Berufe ausgebildet, weitere etwa zehn für technische Berufe und Berufe in der Logistik sowie zwölf junge Menschen für die kaufmännischen Berufe und IT. Ein Teil der kaufmännischen Auszubildenden wird im Rahmen ihrer Ausbildung auch an unseren europäischen Standorten ausgebildet. 2022 erhielten wir erneut von der Zeitschrift Capital die Auszeichnung als einer von „Deutschlands besten Ausbildern 2022“.

Über die Erstausbildung eröffnen wir Perspektiven durch ein duales Studium im kaufmännischen Bereich (derzeit 15 (2021: 15) Mitarbeiter aller drei Jahrgänge auf dem Weg zum Bachelor of Business Administration).

Zusätzlich qualifizieren wir unsere Mitarbeiter durch umfangreiche Trainingsmaßnahmen. Außerdem startete 2021 eine globale Talentmanagement-Plattform. Zum einen bietet sie eine Möglichkeit, sich für Schulungen, Kurse oder Konferenzen anzumelden – um die Herausforderungen eines wachsenden Unternehmens zu meistern und sich auf neue Positionen vorzubereiten. Gleichzeitig können die Mitarbeiter ihre individuellen Entwicklungspläne digital verwalten. Symrise fördert den offenen Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern über die Stärken und die potenzielle Entwicklung des Einzelnen.

Lebenslanges Lernen ist ein ständiger Begleiter für unsere Mitarbeiter. Eine besondere Bedeutung im Rahmen der Integration von ausländischen Mitarbeitern hat das Angebot von Deutschunterricht eingenommen. Darüber hinaus bieten wir unter anderem Englischkurse als Online-Schulung für unsere Produktionsmitarbeiter und für die Mitarbeiter von Tesium an, damit sie internationale Arbeitsanweisungen nutzen können. Im internationalen Schulungsangebot nahmen Arbeitssicherheitsschulungen und der Umgang mit Gefahrstoffen einen breiten Raum ein. Zudem werden in allen Regionen Führungskräfteschulungen angeboten, die durch Coaching- und Mentoring-Maßnahmen ergänzt werden.

Neben den traditionellen Trainingsinhalten qualifizieren wir unsere Mitarbeiter auch durch Auslandsentsendungen. 2022 bewegte sich die Anzahl an Auslandsentsendungen mit rund 110 (2021: 116) Mitarbeitern weiterhin auf hohem Niveau.

Unser Engagement für Trainings- und Personalentwicklungsmaßnahmen zahlt sich für uns als Unternehmen aus, denn heute rekrutieren wir unseren Führungsnachwuchs für geschäftskritische Funktionen nahezu ausschließlich intern. Unsere Richtlinien sehen eine 80-prozentige interne Stellenbesetzung vor, 20 % sollen von außen besetzt werden.

In unserer Flavoristen- und Parfümeurs-Schule entwickeln wir kontinuierlich unsere Experten, die über ca. drei Jahre ausgebildet und danach sehr erfolgreich in unserer Produktentwicklung eingesetzt werden können. Darüber hinaus bestehen für unsere Mitarbeiter vielfältige Möglichkeiten, in Kooperation mit Hochschulen, Akademien und Instituten berufsbegleitend einen Bachelor- oder Masterstudiengang bis hin zur Promotion zu absolvieren.

GRI
404-1

Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten

Im Grundsatz verfolgen wir bei Symrise die Strategie, unsere Mitarbeiter durch umfangreiche Trainingsmaßnahmen für ihre tägliche Arbeit zu qualifizieren. Lebenslanges Lernen soll ein ständiger Begleiter unserer Mitarbeiter während ihres Berufslebens sein.

Über unsere Lernplattform wurden folgende Stunden Lernen absolviert:

Lernkategorie Stunden gesamt Stundendurchschnitt pro Mitarbeiter
Face to Face, Symrise Katalog 23.613 14
Face to Face, externe Kataloge * 57 9,5
eLearning 21,8 0,2
Andere Medien 38,4 0,2
Total 23.730,2 23,9


*Müssen vom Mitarbeitern selbst eingegeben werden, daher ist die tatsächliche Zahl vermutlich höher.

Der Fokus hier liegt aktuell vermehrt auf Face-to-Face Trainings, die stark angefragt werden nach der Corona-Pandemie. Es werden aber auch mehr intern entwickelte eLearnings angeboten.

Neben den traditionellen Trainingsinhalten qualifizieren wir unsere Mitarbeiter auch durch Auslandsentsendungen. 2022 bewegte sich die Anzahl an Auslandsentsendungen mit rund 110 (2021: 116) Mitarbeitern weiterhin auf hohem Niveau, wobei auch hier der Rückgang der Entsendungen durch pandemiebedingte Reise- und Visabeschränkungen begründet ist.

Darüber hinaus haben wir verstärkt in die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte investiert. Zum einen haben wir im Jahr 2022 45 junge Menschen neu in unsere Erstausbildung eingestellt (2021: 42). Zum anderen haben wir mit der Agentur für Arbeit fachfremde Arbeitslose zur Produktionsfachkraft Chemie ausgebildet. Diese Ausbildung erstreckt sich über ca. zwei Jahre. Im Jahr 2019 haben wir eine neue Initiative zur Ausbildung von 14 Personen zur Produktionsfachkraft Chemie gestartet, die ihre Ausbildung 2021 erfolgreich abgeschlossen haben. Wir verfolgen hiermit unsere soziale Verantwortung, Bildungsangebote auch für solche Gruppen von Schulabgängern bereitzustellen, die ansonsten keinen Ausbildungsplatz bekommen hätten und als Ungelernte nur mit Hilfsarbeiten beschäftigt worden wären.

Zum 31. Dezember 2022 waren an unseren deutschen Standorten insgesamt 126 (2021: 125) Auszubildende und Trainees beschäftigt. Das entspricht einer Ausbildungsquote von rund 4,2 % (2021: 4,3 %).

GRI
404-2

Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe

Symrise richtet die Qualifizierung von Mitarbeitern konsequent an berufs- und arbeitsbezogenen Kompetenzen aus. So erhält jeder Mitarbeiter im Rahmen seines jährlichen Mitarbeiterdialogs ein kompetenzbasiertes Feedback. Die hier zugrunde gelegten Kompetenzen sind unternehmerischer Geist und Führung, Kreativität und Innovationsgeist, Geschäfts- und Kundenorientierung sowie Integrität und Nachhaltigkeit. Zusätzlich erfolgt ein fachlich funktionales Karriereentwicklungsfeedback durch den Vorgesetzten.

Darüber hinaus haben wir funktionsspezifische Kompetenzen für Fachbereiche wie den Vertrieb und den Einkauf definiert.

In unseren Entwicklungs-Assessments legen wir eine speziell auf die Führungskräfteentwicklung ausgerichtete Kompetenzmatrix zugrunde, die transaktionale wie auch transformatorische Führungskompetenzen bewertet. Die vereinbarten Entwicklungspläne liegen auf unserer digitalen Talent-Management-Plattform, die mit unserem Lernangebot verbunden ist.

In unserem Talent Review und Nachfolgeplanungsprozess verknüpfen wir die individuellen Karrierewünschen des einzelnen Mitarbeiters mit der organisatorischen Entwicklung unserer Geschäftsbereiche. Hierzu haben wir geschäftskritische Schlüsselpositionen im Unternehmen definiert, für die wir systematisch potenzielle Nachfolger im Rahmen der Karriereplanung identifizieren und weiterentwickeln.

Global werden unsere Weiterbildungsaktivitäten unter dem Dach der Symrise Academy gebündelt, die auf vier strategischen Säulen steht (siehe auch Managementansatz zu GRI 404):

  • die Flavoristen- und Parfümeurs-Schule
  • die technische/fachliche Weiterbildung der Mitarbeiter
  • das Training des Vertriebspersonals
  • die Förderung von Führungskräften

Unsere Flavoristen- und Parfümeurs-Schule ist international sehr erfolgreich. Jährlich schließen junge Mitarbeiter ihre Ausbildung als Junior-Flavorist oder -Parfümeur ab. Derzeit haben wir sechs (2021: sechs) Kandidaten in unserer Parfümeurs-Schule und vier (2021: fünf) Kandidaten in der Flavoristen-Schule, die ihre Ausbildung absolvieren.

Unseren Führungsnachwuchs für Senior-Leadership-Positionen bilden wir gezielt in unserem sogenannten „Future Generation Leadership Development Program“ aus. Dieses Training wird gemeinsam mit einer europäischen Business School gestaltet und dauert etwa 18 Monate. Wir entwickeln zudem mit externen Anbietern ein neues internationales, segment-übergreifendes Leadership Programm, das wir ab 2023 mit mehreren Pilotprojekten starten wollen.

Auch Coaching und Mentoring werden als Methoden der beruflichen Weiterentwicklung eingesetzt. Mentoren geben ihren meist jüngeren Mentees wertvolle Erfahrungen weiter. Zudem werden geeignete Führungskräfte aus unterschiedlichen Sparten zum Coach ausgebildet und stehen künftig Mitarbeitern als Sparringspartner beim Meistern beruflicher Herausforderungen zur Seite. Darüber hinaus wollen wir auch die persönlichen Kompetenzen unserer Mitarbeiter im Sinne eines lebenslangen Lernens fördern und bieten ein vielseitiges Fortbildungsprogramm an: von Sicherheitstrainings über Sprachkurse bis hin zu Projektmanagement- und EDV-Kursen. Dabei verknüpfen wir unser Informations- und Schulungsprogramm auch mit unserem betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Ausscheidende Mitarbeiter unterstützen wir in einer Übergangsphase in Abhängigkeit von dem Austrittsgrund: Sofern Mitarbeiter aufgrund Erreichens der regulären Altersgrenze zum Renteneintritt ausscheiden, erhalten sie entsprechend den lokalen gesetzlichen und betrieblichen Regeln eine Altersversorgung, die mit Unterstützung des Unternehmens aufgebaut wurde. Scheidet der Mitarbeiter aufgrund betriebsbedingter Gründe aus dem Unternehmen aus, so gewährt Symrise entsprechend den jeweiligen lokalen gesetzlichen und betrieblichen Regelungen eine Abfindungs- und Entschädigungszahlung für den Verlust des Arbeitsplatzes. Scheidet der Mitarbeiter aus leistungsbedingten Gründen aus, unterstützt Symrise diese Mitarbeiter im Einzelfall durch Outplacement-Angebote bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt und beim Auffinden eines neuen Arbeitsplatzes.

GRI
404-3

Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmäßige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer Karriereentwicklung erhalten

Symrise pflegt global einen offenen und ehrlichen Dialog mit seinen Mitarbeitern. Dazu haben wir den sogenannten Mitarbeiterdialog oder im Englischen den sogenannten Performance Review etabliert. Circa 9.000 Mitarbeiter der weltweiten Symrise Gruppe erhalten in jedem Fall einmal jährlich ein Feedback hinsichtlich ihrer Leistung und ihrer Kompetenzen, die sie eingesetzt haben, um ihre Ziele zu erreichen. Aus diesem Feedback werden individuelle Entwicklungsziele für das nächste Jahr zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter abgeleitet und in einem Entwicklungsplan festgehalten.

Unsere weltweit eingeführte Performance- und Talent Management-Softwareplattform unterstützt diesen Prozess. Derzeit sind 9.800 aktive Mitarbeiter in diesem System mit ihren Performance- und Entwicklungsaktivitäten registriert. Damit unterstützen wir unsere Vorgesetzten in der effizienten Gestaltung ihrer Personalentwicklungsarbeit.

In unseren Produktionsbereichen wird der Mitarbeiterdialog als Teamdialog und außerhalb des Softwaretools geführt.

Da alle Symrise Mitarbeiter (100 %), die variable Bezüge bekommen, unabhängig von ihrem Geschlecht jährlich ein Mitarbeitergespräch mit ihrem Vorgesetzten führen, in dem auch die persönliche berufliche Entwicklung reflektiert wird, erübrigt sich eine Darstellung nach Geschlecht.

GRI 405: Diversität und Chancengleichheit 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Die demografische Entwicklung in zahlreichen Ländern in Richtung einer alternden Gesellschaft und eine Durchmischung der Bevölkerung und damit der arbeitenden Belegschaft durch Menschen aus anderen Kulturen und Bildungssystemen verändern in vielfältiger Weise unsere Lebens- und Arbeitswelten. Allein in der Symrise Organisation arbeiten Menschen aus über 60 Nationen. Für uns als globales Unternehmen liegt in der Vielfalt ein Mehrwert kreativer und innovativer Zusammenarbeit in diversen Teams. Chancengleichheit ist dabei wichtiger denn je, die Förderung von Vielfalt zentral für den Unternehmenserfolg. Beide Themenbereiche sind als wesentliches Thema für Symrise und seine externen Anspruchsgruppen aus der Wesentlichkeitsanalyse 2022 hervorgegangen.

Eine nachhaltige Personalpolitik ist Teil unserer Unternehmensstrategie („Care“-Säule): Sie vermittelt Ziele und schafft gemeinsam gelebte Werte. Dazu gehören die Förderung von Vielfalt in der Belegschaft (sogenannte Diversity), die Förderung junger Familien durch eine familienorientierte Personalpolitik und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (siehe auch GRI 405-1). Hierzu hat der Vorstand von Symrise 2017 ein klares Bekenntnis zur Förderung der Vielfalt ausgesprochen (siehe das Diversity Statement des Vorstands). Die Ausgestaltung und Umsetzung unserer personalpolitischen strategischen Zielsetzungen obliegt dem Personalbereich mit seiner Human Capital-Strategie. Derzeit entwickeln wir ein Konzept, um Vielfalt noch gezielter zu fördern.

Mithilfe konkreter Maßnahmen setzen wir unser Diversity-Bekenntnis in die Tat um. Dazu zählen unsere familienorientierte Personalpolitik zur Unterstützung junger Frauen und deren Familien ebenso wie ein Projekt zur gezielten Förderung dieser Frauen durch Initiativen, wie zum Beispiel dem Female Leadership Development Programm. Außerdem bieten wir ein Mentoring-Programm an und setzen auf die gezielte Einstellung von Frauen bei gleicher Qualifikation. Unsere quantitativen Ziele und aktuelle Diversity-Kennzahlen finden Sie unter GRI 405-1.

Durch die Unterzeichnung der Women Empowerment Principles haben wir parallel die Grundsätze der Chancengleichheit für Frauen weltweit anerkannt und als Richtschnur für alle unsere Führungskräfte global vorgegeben. Darüber hinaus beruht unser Integriertes Managementsystem auf den Vorgaben der konzernweit verbindlichen Norm Social Accountability 8000 (SA 8000). Diese basiert auf den Konventionen der International Labour Organization (ILO), der Universal Declaration of Human Rights sowie der UN-Konvention für Kinderrechte. Humane Arbeitspraktiken, eine menschenwürdige Beschäftigung und die Berücksichtigung sozialer Aspekte der Beschäftigung sind Grundlagen für unser Handeln an allen Standorten.

Bei Verstößen gegen unseren Verhaltenskodex – und damit auch bei von Mitarbeitern wahrgenommenen Diskriminierungen und weiteren Anliegen zu den Themen Vielfalt und Chancengleichheit – können sich diese anonym und vertraulich an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts oder unsere Integrity Hotline wenden (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26).

Auch durch unsere neun Expatriates, die aus dem Ausland kommen und hier in Deutschland aufgrund einer Arbeitserlaubnis zeitweise arbeiten, fördern wir kulturelle Vielfalt. Weltweit sind Ende 2022 rund 110 Expatriates (2021: 116) in unserer Organisation tätig.

Jedes Jahr führen wir an all unseren größeren Standorten Analysen zur Vermeidung von geschlechtsspezifischen Nachteilen in der Vergütung durch. Zur Überprüfung der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der Vergütung wurde darüber hinaus 2021 für Deutschland eine tiefgehende Equal Pay-Analyse durchgeführt. Der unbereinigte Gender Pay Gap liegt bei 1,2 %. Das gemeinnützige FPI Fair Pay Innovation Lab unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat Symrise im Jahr 2021 für seine faire Bezahlung mit dem „Universal Fair Pay Analyst“-Zertifikat ausgezeichnet. Im Rahmen der Zertifizierung wurden Maßnahmen erarbeitet, um Fair Pay bei Symrise weiter voranzutreiben.

Insgesamt können wir bei Symrise keine geschlechtsspezifische Diskriminierung von Frauen feststellen. Im Jahr 2022 haben wir keine Anfragen (2021: eine) zur Überprüfung der Vergütung nach dem Entgelttransparenzgesetz erhalten. Dennoch können gesamtgesellschaftliche Trends zu individuellen Unterschieden in der absoluten Vergütungshöhe führen. So arbeiten überwiegend Frauen in Teilzeit und verdienen dadurch weniger als in Vollzeit arbeitende Männer. Frauen üben auch seltener technische Berufe als Chemikant aus, die bei uns in der Produktion tätig sind und produktionsspezifische Zusatzvergütungen für Schichtarbeit, Erschwerniszulagen, Vorarbeiter- und Schichtzulagen erhalten. Dadurch sind die Entgelte der in der Produktion beschäftigten Männer höher als die entsprechenden Entgelte der Frauen in gleicher Entgeltgruppe.

Im Rahmen unserer Führungskräfteentwicklung und Nachfolgeplanung entwickeln und fördern wir gezielt Frauen durch Coaching und Mentoring, um einen höheren Frauenanteil in Führungspositionen einschließlich Vorstand zu erreichen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis 2025 der Anteil von Frauen auf der ersten globalen Führungsebene unterhalb des Vorstands mindestens 30 % und auf der zweiten globalen Führungsebene mindestens 45 % betragen soll. Im Jahr 2022 betrug der Anteil an Frauen, die auf der ersten Führungsebene beschäftigt waren, 16 % (2021: 20 %). Auf der zweiten Führungsebene betrug der Anteil weiblicher Führungskräfte 37 % (2021: 38 %). Das zwischenzeitliche Zurückfallen hinter das Vorjahresniveau ist darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2021 die Segmente Flavor und Nutrition zu einem neuen Segment Taste, Nutrition & Health zusammengelegt wurden. Dadurch hat sich die absolute Zahl der Führungspositionen auf der ersten und zweiten Managementebene unterhalb des Vorstands verringert. Symrise hält an dem Ziel fest, den Frauenanteil im Jahr 2025 auf der ersten Führungsebene auf 30 % und auf der zweiten Führungsebene auf 45 % zu steigern.

Die Fortschritte in unserer Diversity-Personalpolitik dokumentieren wir durch unser jährliches Diversity Data Reporting, das unsere großen Standorte und damit rund 67 % unserer Belegschaft (rund 8.000 Mitarbeiter) erfasst.

Eine Datenerfassung im Jahr 2021 ergab folgendes Ergebnis von der Entwicklung der D&I-Agenda in Brasilien: 49 % der Führungspositionen sind mit Frauen besetzt. 43 % der Neueinstellungen im Jahr 2021 waren Frauen. 47,5 % der Beförderungen kamen Frauen zugute. Aus einer intersektionellen Perspektive, unter Berücksichtigung von Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht: Von 2019 bis 2021 haben wir die Zahl der weiblichen People of Color bei Symrise um 45 % erhöht.

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, prüft Symrise in Deutschland für alle Mitarbeiter die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten – unabhängig von Abteilung oder Position. Auch in den Schichtbereichen wurden Teilzeitarbeitsplätze geschaffen, um den Mitarbeitern Alternativen anzubieten. Dies wird sehr rege genutzt, sodass die Plätze immer belegt sind. Um unsere Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, gibt es reservierte Plätze für Mitarbeiterkinder in der nahegelegenen Kindertagesstätte. Außerdem ermöglichen wir eine kurzfristige, bezahlte Freistellung zur Pflege schwer erkrankter Familienangehöriger des eigenen Hausstands von zwei Tagen sowie die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Pflegezeit in Form einer vollständigen oder teilweise unbezahlten Freistellung bis zu zwölf Monate. Des Weiteren gewähren wir die Freistellung für diverse Anlässe wie Eheschließung, Umzug, Ehrenämter oder Bildungsurlaub.

GRI
405-1

Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten

Symrise bekennt sich bewusst zu einer Personalpolitik, die Vielfalt im Unternehmen als einen Treiber für Kreativität und Integrität betrachtet. Wir haben uns daher in verschiedenen unternehmensweiten Projekten Ziele gesetzt, die Diversity fördern. Darüber hinaus fördern wir gezielt einzelne Frauen in Senior Leadership Positionen durch ein Coaching, um sie auf Executive-Positionen vorzubereiten. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis 2025 der Anteil von Frauen auf der ersten globalen Führungsebene unterhalb des Vorstands mindestens 30 % und auf der zweiten globalen Führungsebene mindestens 45 % betragen soll. Der Anteil von Frauen auf der ersten Managementebene unterhalb des Vorstands betrug im Jahr 2022 16 % nach 20 % im Vorjahr, auf der zweiten Managementebene 37 % nach 38 % im Vorjahr. Das Zurückfallen hinter das bereits erreichte Niveau ist darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2021 die Segmente Flavor und Nutrition zu einem neuen Segment Taste, Nutrition & Health zusammengelegt wurden. Dadurch hat sich die absolute Zahl der Führungspositionen auf der ersten und zweiten Managementebene unterhalb des Vorstands verringert. Dessen ungeachtet hält Symrise an dem Ziel fest, den Frauenanteil im Jahr 2025 auf der ersten Führungsebene auf 30 % und auf der zweiten Führungsebene auf 45 % zu steigern.

Langfristig verfolgt die Symrise AG das Ziel, einen Frauenanteil von 20 % im Vorstand zu erreichen. Hierzu sind zwischen Aufsichtsrat und Vorstand konkrete personenbezogene Maßnahmen zur Entwicklung potenzieller Kandidatinnen vereinbart. Allerdings müssen wir laufende Anstellungsverträge respektieren und die Kontinuität im Führungsgremium sicherstellen. Die derzeitigen Vorstandsmitglieder haben Verträge, die in die Jahre 2024 bis 2025 hineinreichen.

Die Fortschritte in unserer Diversity-Personalpolitik dokumentieren wir durch unser jährliches Diversity Data Reporting, das unsere großen Standorte und damit rund 67 % unserer Belegschaft (rund 8.000 Mitarbeiter) erfasst.

Danach beläuft sich der Anteil von Frauen an der heutigen Belegschaft nahezu unverändert auf rund 40 % (2021: 39,5 %). Im Rahmen von Neueinstellungen von außen kommen rund 43 % (2021: 42 %) und damit überproportional viele Frauen hinzu. Vor allem in unserem Bereich Duftstoffe ist der Anteil neu eingestellter Frauen mit 55 % (2021: 55 %) weiterhin überproportional hoch, im Bereich der Aromen und Nahrungsergänzungsmittel beträgt er 38 % (2021: 36 %).

Auch bei Beförderungen zeigt sich der gezielte Fokus auf „Gender Diversity“. 48 % (2021: 45 %) aller Beförderungen entfallen auf Frauen. Auch hier sticht unser Duftstoffbereich mit 52 % (2021: 54 %) überproportional hervor. Im Segment Taste, Nutrition & Health entfallen 39 % (2021: 38 %) auf Frauen.

Über alle Unternehmensebenen hinweg betrachtet, beträgt der Anteil von Frauen in Führungsfunktionen weltweit rund 44 % (2021: 45 %), im Segment Scent & Care 46 % (2021: 44 %) und im Segment Taste, Nutrition & Health 38 % (2021: 40 %). Mit dieser Entwicklung sind wir zuversichtlich, unsere selbst gesetzten Ziele mittelfristig zu erreichen.

Darüber hinaus achten wir in unserer Führungskräfteentwicklung stets auf international gemischte Teams, um die nationale Diversität zu fördern. In unserem Vorstandsgremium befindet sich mit Dr. Jean-Yves Parisot, ein Franzose, der das Segment Taste, Nutrition & Health führt. Alle anderen Vorstandsmitglieder besitzen ausgeprägte internationale Führungserfahrung durch langjährige Tätigkeiten im Ausland.

Auch wenn Symrise nach wie vor ein deutsches Unternehmen ist, kommt der internationalen Vielfalt eine besondere Bedeutung zu. Neben rund 30 % (2021: 29 %) deutschen Mitarbeitern stellen die Franzosen mit 20 % (2021: 17 %) die zweitgrößte Mitarbeitergruppe dar. Der Anteil US-amerikanischer Mitarbeiter beläuft sich auf 17 % (2021: 16 %). Einen hohen Anteil mit gut 18 % (2021: 15 %) machen Mitarbeiter aus dem lateinamerikanischen Kulturraum aus, vor allem aus Mexiko und Ecuador. Der Anteil unserer brasilianischen Mitarbeiter beträgt unverändert 7 % (2021: 7 %) und der chinesischen Mitarbeiter 9 % (2021: 8 %) an der Gesamtbelegschaft.

FRAUENANTEIL IN FÜHRUNGSPOSITIONEN BEI SYMRISE WELTWEIT

2019 Anteil 2020 Anteil 2021 Anteil 2022 Anteil
Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft weltweit 4.059 38,5 % 4.166 39,1 % 4.434 39,5 % 4.371 39,8 %
Frauenanteil am Top-Management weltweit 25 32,5% 26 35,6 % 24 34,0 % 28 35 %

Basis: Unbefristete und befristete Mitarbeiter, ohne Auszubildende. Stand jeweils zum 31. Dezember des Jahres.
Definition Top-Management: Alle Mitarbeiter weltweit, die auf den ersten drei Führungsebenen inklusive Vorstand tätig sind.


MITARBEITERKATEGORIEN HINSICHTLICH GESCHLECHT IN DEUTSCHLAND

2019 Anteil 2020 Anteil 2021 Anteil 2022 Anteil
Führungskräfte
Männlich 312 70,3 % 313 69,7 % 303 70,8 % 310 70,3 %
Weiblich 132 29,7 % 136 30,3 % 125 29,2 % 131 29,7 %
Gesamt 444 100,0 % 449 100,0 % 428 100,0 % 441 100,0 %
Keine Führungskräfte
Männlich 1.606 65,1 % 1.661 65,8 % 1.742 65,6 % 1.689 65 %
Weiblich 861 34,9 % 865 34,2 % 915 34,4 % 910 35 %
Gesamt 2.467 100,0 % 2.526 100,0 % 2.657 100,0 % 2.599 100,0 %
Gesamtbelegschaft
Männlich 1.918 65,1 % 1.974 66,4 % 2.045 66,3 % 1.999 65,8 %
Weiblich 993 34,9 % 1.001 33,6 % 1.040 33,7 % 1.041 34,2 %
Gesamt 2.911 100,0 % 2.975 100,0 % 3.085 100,0 % 3.040 100,0 %

Definition: Führungskräfte inklusive Nachwuchsführungskräften, definiert als außertarifliche Mitarbeiter, leitende Mitarbeiter und leitende Angestellte.
Basis: Mitarbeiterzahl, ohne Leiharbeitnehmer und Auszubildende; Stand zum 31. Dezember des Jahres.


MITARBEITERKATEGORIEN HINSICHTLICH ALTERSGRUPPEN IN DEUTSCHLAND

2019 2020 2021 2022
Alter Führungskräfte keine Führungskräfte Führungskräfte keine Führungskräfte Führungskräfte keine Führungskräfte Führungskräfte keine Führungskräfte
20 ‐ 29 0,0 % 17,5 % 0,0 % 18,2 % 1,4 % 17,1 % 1,5 % 16,0 %
30 ‐ 39 13,7 % 20,8 % 11,1 % 21,7 % 14,3 % 22,5 % 15,1 % 21,0 %
40 ‐ 49 27,5 % 25,0 % 29,6 % 23,1 % 24,8 % 21,2 % 24,6 % 23,6 %
50 ‐ 59 49,8 % 31,5 % 50,6 % 31,9 % 49,1 % 30,6 % 52,7 % 32,7 %
60 und älter 9,0 % 5,1 % 8,7 % 5,1 % 10,5 % 8,7 % 6,1 % 6,7 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 % 100,0 %

Definition: Führungskräfte inklusive Nachwuchsführungskräften, definiert als außertarifliche Mitarbeiter, leitende Mitarbeiter und leitende Angestellte; Stand zum 31. Dezember des Jahres.


ALTERSSTRUKTUR DER BELEGSCHAFT SYMRISE WELTWEIT

>
Alter 2020 2021 2022
20 ‐ 29 15,3 % 16,4 % 16,4 %
30 ‐ 39 28,4 % 30,2 % 30,5 %
40 ‐ 4926,7 % 26,0 % 25,6 %
50 ‐ 59 23,3 % 21,7 % 21,3 %
60 und älter 6,3 % 5,7 % 6,2 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %

Basis: Stammbelegschaft und Befristungen, ohne Auszubildende; Stand zum 31. Dezember des Jahres.


ZUSAMMENSETZUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT HINSICHTLICH GESCHLECHT

Vorstand Anteil Aufsichtsrat Anteil
Männlich 3 100 % 8 70 %
Weiblich 0 0 % 4 30 %
Gesamt 3 100 % 12 100 %

Stand zum 31. Dezember des Jahres.


ZUSAMMENSETZUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT HINSICHTLICH DES ALTERS

Vorstand Anteil Aufsichtsrat Anteil
30 und jünger 0 0 % 0 0 %
30 ‐ 50 Jahre 0 0 % 2 20 %
50 und älter 3 100 % 10 80 %
Gesamt 3 100 % 12 100 %

Stand zum 31. Dezember des Jahres.

GRI
405-2

Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern

Eine geschlechtsunabhängige Entlohnung ist für uns selbstverständlich. Ausschließlich die Qualifikation und der Wertbeitrag des Mitarbeiters zum Unternehmen sind für die Vergütungshöhe ausschlaggebend.

Symrise vergütet seine Mitarbeiter auf der Basis von Entgelttarifverträgen, die mit der jeweils zuständigen Gewerkschaft abgeschlossen wurden. Jede erstmalige Eingruppierung oder spätere Umgruppierung unterliegt der Überprüfung durch den Betriebsrat. So stellen wir nach dem Vier-Augen-Prinzip sicher, dass Geschlechtsunterschiede keine Rolle bei dem Festlegen der Vergütung spielen.

Jedes Jahr führen wir an all unseren größeren Standorten Analysen zur Vermeidung von geschlechtsspezifischen Nachteilen in der Vergütung durch. Zur Überprüfung der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der Vergütung wurde darüber hinaus 2021 für Deutschland eine tiefgehende Equal Pay-Analyse durchgeführt. Der unbereinigte Gender Pay Gap liegt bei 1,2 %. Es wurden vergleichbare Tätigkeitsgruppen gebildet und Entgeltunterschiede vor dem Hintergrund analysiert, ob hier mögliche Diskriminierungen vorliegen. Hierzu wurden Aspekte wie Betriebszugehörigkeit, Alter, Schul- und Berufsausbildung sowie Anforderungsniveau und berufliche Stellung herangezogen. Das gemeinnützige FPI Fair Pay Innovation Lab unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat Symrise im Jahr 2021 für seine faire Bezahlung mit dem „Universal Fair Pay Analyst“-Zertifikat ausgezeichnet. Im Rahmen der Zertifizierung wurden Maßnahmen erarbeitet, um Fair Pay bei Symrise weiter voranzutreiben.

Entgeltunterschiede, die sich in der absoluten Entgelthöhe widerspiegeln, ergeben sich aus der Art der Tätigkeit wie zum Beispiel Schichtarbeit mit entsprechender Schichtvergütung, sind aber nicht geschlechtsspezifisch determiniert. So arbeiten derzeit bei Symrise in Deutschland nur sechs Frauen in einem Wechselschichtbetrieb mit regelmäßigen Nachtschichten und einer entsprechenden Schichtvergütung, während ansonsten nur Männer in diesen Bereichen arbeiten und daher durch die Schichtzulagen höher vergütet werden als das tarifliche Grundentgelt. Darüber hinaus wird man den hohen Anteil an Frauen in Teilzeitarbeit stets berücksichtigen müssen, wodurch auch der Anschein entsteht, dass Frauen in absoluter Höhe weniger verdienen.

GRI 406: Nichtdiskriminierung 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Diskriminierung meint die Benachteiligung von Personen aufgrund bestimmter Eigenschaften – dessen Verbot ist menschenrechtlich definiert und bildet die Grundlage respektvollen Zusammenlebens und -arbeitens. Die Gewährleistung der Gleichbehandlung und Chancengleichheit der Mitarbeiter im Unternehmen weltweit ist ein zentraler Grundsatz, der sich auch in SDG 5, 8 und 10 der globalen Nachhaltigkeitsziele wiederfindet. Unsere im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse unterstreicht die Bedeutung der Themen „Diversität und Chancengleichheit“, sowie von „Menschenrechte & Beschaffung“, über eine hohe Bewertung insbesondere für unsere externen Anspruchsgruppen.

Eine verantwortungsvolle Personalpolitik ist Teil unserer Unternehmenskultur: Sie vermittelt Ziele und schafft gemeinsam gelebte Werte. Dazu gehören Qualifikation und Weiterbildung unserer Mitarbeiter genauso wie die Förderung von Vielfalt in der Belegschaft oder die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Mit unseren Zielen und Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit – wie der Überprüfung der Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Bereich Vergütung – tragen wir auch aktiv dazu bei, Diskriminierungen zu vermeiden (siehe Managementansatz zu GRI 405).

Unser Integriertes Managementsystem beruht auf den Vorgaben der konzernweit verbindlichen Norm Social Accountability 8000 (SA 8000). Diese basiert auf den Konventionen der International Labour Organization (ILO), der Universal Declaration of Human Rights sowie der UN-Konvention für Kinderrechte. Humane Arbeitspraktiken, eine menschenwürdige Beschäftigung und die Berücksichtigung sozialer Aspekte der Beschäftigung sind Grundlagen für unser Handeln an jedem Standort.

Die durch das Group Compliance-Office eingerichtete Integrity Hotline (siehe dazu GRI 2-26) stellt sicher, dass Symrise Mitarbeiter weltweit anonym Verstöße gegen Rechtsvorschriften und konzerninterne Richtlinien melden können – darunter fallen auch Diskriminierungsvorfälle.

GRI
406-1

Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen

Die Diskriminierung von Personen aufgrund persönlicher Merkmale wird bei Symrise nicht toleriert. Vorfälle von Diskriminierung sind im Berichtsjahr nicht bekannt geworden.

GRI 407: Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Respekt und Fairness im Umgang miteinander und in der Kommunikation sind Unternehmenswerte, die in unserem Symrise Verhaltenskodex verankert sind. Wir tolerieren daher nicht nur die Gründung von Arbeitnehmervertretungen sowie das Recht auf kollektive Vereinbarungen wie z. B. Tarifverträge, sondern sehen dies als aktive Teilhabe der Mitarbeiter an unseren Unternehmensentscheidungen. Über SDG 8, menschenwürdige Arbeit, haben auch die Vereinten Nationen Zielforderungen zum Thema formuliert, zu denen wir uns bekennen. Unsere im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse unterstreicht die Bedeutung des Themas „Menschenrechte & Beschaffung” über eine hohe Bewertung insbesondere für unsere externen Anspruchsgruppen.

Die Verantwortung für die Gewährleistung der Versammlungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivvereinbarungen bei unseren eigenen Mitarbeitern obliegt der Personalabteilung. Die Wahrung dieser Rechte bei Lieferanten fällt in den Zuständigkeitsbereich der Einkaufsabteilung.

Symrise beachtet konsequent die jeweiligen lokalen Arbeitsgesetze. Darüber hinaus verfolgt Symrise als Teil seiner Unternehmenskultur die partizipative Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmensgeschehen, was sich in unserem Verhaltenskodex widerspiegelt. Ein klares Bekenntnis zur Vereinigungsfreiheit sowie das Recht auf Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft sind für uns dabei selbstverständlich. Dies schließt die Bildung von Betriebsräten oder den Beitritt in Gewerkschaften mit ein. Dort, wo keine Tarifbindung aufgrund gesetzlicher Regelungen oder Mitgliedschaften in Arbeitgeberverbänden besteht, orientieren wir uns an branchenüblichen Arbeitsbedingungen. Betriebsvereinbarungen definieren zudem kollektive Regelungen der Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Ländern. Weltweit sind 60 % unserer Belegschaft durch Kollektivvereinbarungen erfasst und in Deutschland rund 85 % der Belegschaft durch tarifvertragliche Regelungen.

Darüber hinaus fordern wir von unseren Lieferanten mit der Unterzeichnung unseres Verhaltenskodex ein, dass sie ihren Mitarbeitern das Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivvereinbarungen zugestehen und mindestens die gesetzlichen Vorgaben zu Arbeitszeiten und Entlohnung ihrer Mitarbeiter einhalten und sich eindeutig gegen Diskriminierung und Misshandlung bekennen. Wir nehmen gemäß unserer Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung Risiko- und Leistungsbewertungen von Lieferanten unter anderem zu sozialen Gesichtspunkten und Arbeitspraktiken vor. Bei Lieferanten mit besonders ausgeprägtem Risiko – gemäß den Definitionen von SEDEX und EcoVadis –, kritischen Rohstoffen oder in der Bewertung offenkundig gewordenen Problemen führen wir Audits durch. Zudem ist der Großteil unserer strategischen Lieferanten SEDEX-/SMETA-zertifiziert und wurde im Rahmen der damit verbundenen Audits auf die Gewährleistung der Vereinigungsfreiheit überprüft (mehr zu Lieferantenbewertungen und Audits siehe GRI 2-24 und Managementansatz zu GRI 204).

Die Missachtung von Arbeitnehmerrechten wird bei Symrise und seinen Lieferanten in keinem Fall toleriert. Bei Verstößen gegenüber unserem Verhaltenskodex können sich unsere Mitarbeiter anonym und vertraulich an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts oder unsere Integrity Hotline wenden (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26). Symrise hat zudem einen unternehmenseigenen Beschwerdemechanismus für externe Stakeholder und Rechteinhaber eingerichtet, um Probleme zu melden und Abhilfe zu schaffen. Der Beschwerdemechanismus steht ab 2023 zur Verfügung. Symrise hält sich auch an die auf nationaler Ebene geltenden Beschwerdemechanismen oder Gesetze und arbeitet bei Bedarf mit den zuständigen Behörden zusammen, um etwaige für Symrise relevante Missstände zu beheben. Externe Informanten können sich direkt an den Symrise Human Rights Officer unter Sustainability.Office@symrise.com wenden. Übergreifend beruht unser integriertes Managementsystem auf den Vorgaben der konzernweit verbindlichen Norm Social Accountability 8000 (SA 8000). Diese basiert auf den Konventionen der International Labour Organization (ILO), der Universal Declaration of Human Rights sowie der UN-Konvention für Kinderrechte. Humane Arbeitspraktiken, eine menschenwürdige Beschäftigung und die Berücksichtigung sozialer Aspekte der Beschäftigung sind Grundlagen für unser Handeln an allen Standorten.

GRI
407-1

Betriebstätten und Lieferanten, bei denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen bedroht sein könnte

2022 gab es keine gegen Symrise gerichtete Streiks in unserer Unternehmensgruppe.

Im Berichtsjahr gab es keine Symrise Geschäftsstandorte, bei denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen verletzt beziehungsweise gefährdet war. Vor diesem Hintergrund mussten auch keine zusätzlichen Maßnahmen zur Gewährleistung alternativer Formen der Mitarbeiterpartizipation oder zur Abhilfe bei Diskriminierung von Gewerkschaften ergriffen werden.

Der Großteil unserer strategischen Lieferanten ist nach SEDEX- / SMETA-Kriterien bewertet und wurde im Rahmen der damit verbundenen Audits auf die Gewährleistung der Vereinigungsfreiheit überprüft. Symrise liegen keine Informationen vor, dass bei einem Lieferanten das Recht auf Vereinigungs-freiheit und Kollektivverhandlungen im Berichtsjahr verletzt beziehungsweise gefährdet war (mehr zu Lieferantenbewertungen und Audits siehe Managementansätze zu GRI 204 und GRI 2-24).

GRI 408: Kinderarbeit 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte stellen eine unternehmerische Verantwortung explizit heraus. Denn die Aktivitäten von Unternehmen können sich auch unbeabsichtigt nachteilig auf Menschenrechte auswirken. Das trifft vor allem auf global operierende Konzerne mit komplexen Lieferketten zu. Besonders gefährdet von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten sind dabei Bevölkerungsgruppen, die im jeweiligen Land bereits marginalisiert und damit einem höheren Risiko ausgesetzt sind, etwa Kinder, Frauen und religiöse oder ethnische Minderheiten. Zugleich schwächt eine prekäre Menschenrechtslage auch Unternehmen, denn ihr Erfolg ist von einem stabilen und berechenbaren Umfeld abhängig. Im Rahmen von SDG 8, einem der sechs zentralen SDGs für Symrise, haben wir als international tätiges Unternehmen einen besonders großen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter, Partner und Zulieferer entlang der Wertschöpfungskette. Dabei werden menschenwürdige Arbeitsbedingungen als Voraussetzung für nachhaltiges und inklusives Wirtschaftswachstum betont. Unsere im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse unterstreicht die hohe Bedeutung des Themas „Beschaffung & Menschenrechte” über eine hohe Bewertung insbesondere für unsere externen Stakeholder.

Das Thema Menschenrechte wird bei Symrise vom Vorstand verantwortet. Symrise hat 2022 die Position eines Human Rights Officers innerhalb von Corporate Sustainability eingeführt, der direkt an den CSO berichtet. Der Vorstand erhält von Corporate Sustainability Informationen über den Men-schenrechtsstatus des Unternehmens, seine Lieferketten sowie die identifi-zierten Menschenrechtsrisiken. Zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflich-ten hat Symrise bereits 2021 das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) etabliert, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie sowie Verfahren zur Umset-zung festlegt (siehe auch Managementansatz zu GRI 204).

In unserem eigenen Betrieb sind die Rechte aus den Grundsätzen, Konventionen und Erklärungen im Symrise Verhaltenskodex festgehalten und zusammengefasst, der für alle Mitarbeiter der Symrise AG und ihre Konzerngesellschaften im In- und Ausland verbindlich ist. Jede Konzerngesellschaft muss bei der Umsetzung auch nationales Recht beachten, da es in einzelnen Ländern strengere oder umfassendere Gesetze oder Regeln geben kann als im Verhaltenskodex beschrieben. In diesen Fällen erwarten wir, dass diejenige Regelung zur Anwendung kommt, die den größten Schutz der Rechte bietet. Die Anforderungen werden weltweit in unserem integrierten Managementsystem (IMS) umgesetzt, das sich an den Anforderungen des konzernweit verbindlichen Standards Social Accountability 8000 (SA 8000) orientiert. Dieser basiert auf den Konventionen der International Labour Organization (ILO), der Universal Declaration of Human Rights sowie der UN-Konvention für Kinderrechte. Die Missachtung von Arbeitnehmerrechten oder von Bestimmungen zur Arbeitssicherheit ist in jeder Form illegal und wird bei Symrise nicht toleriert. Die Einhaltung dieser Vorgaben zur sozialen Verantwortung wird uns in regelmäßigen Abständen durch unabhängige Auditgesellschaften bestätigt. Bei Verstößen gegenüber unserem Verhaltenskodex können sich unsere Mitarbeiter anonym und vertraulich an den zuständigen Compliance Officer ihres Standorts oder unsere Integrity Hotline wenden (mehr zum Beschwerdemechanismus siehe GRI 2-26). Symrise hat zudem einen unternehmenseigenen Beschwerdemechanismus für externe Stakeholder und Rechteinhaber eingerichtet, um Probleme zu melden und Abhilfe zu schaffen. Der Beschwerdemechanismus steht ab 2023 zur Verfügung. Symrise hält sich auch an die auf nationaler Ebene geltenden Beschwerdemechanismen oder Gesetze und arbeitet bei Bedarf mit den zuständigen Behörden zusammen, um etwaige für Symrise relevante Missstände zu beheben. Externe Informanten können sich direkt an den Symrise Human Rights Officer unter Sustainability.Office@symrise.com wenden.

Wir begrüßen ausdrücklich Gesetzgebungen für die Wahrung von Menschenrechten in Lieferketten beziehungsweise im eigenen Geschäftsbereich, wie den California Transparency in Supply Chains Act, den UK Modern Slavery Act und das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Wir unterstützen weiterhin die laufenden Gesetzgebungsprozesse auf europäischer Ebene. Symrise ist selbst ab 2023 vom Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz betroffen und hat zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten im Berichtsjahr das Responsible Sourcing Steering Committee gebildet (siehe GRI 2-6 und Managementansatz zu GRI 204).

Von unseren Lieferanten und Geschäftspartnern fordern wir die Wahrung der allgemeinen Menschenrechte. Bevor ein neuer Lieferant als Geschäftspartner aufgenommen wird, erwarten wir, dass unsere Symrise Richtlinie für nachhaltige Beschaffung, die als Verhaltenskodex für Lieferanten dient, akzeptiert und unterzeichnet wird. Sie umfasst und verdeutlicht unsere Anforderungen an das Verhalten der Lieferanten. Die internationalen Lieferantenbewertungsplattformen Supplier Ethical Data Exchange (SEDEX) und EcoVadis sind wertvolle Werkzeuge, mit denen wir Lieferanten leichter beurteilen und unsere eigenen Daten gegenüber Kunden offenlegen können. Seit 2006 veröffentlichen wir auf der SEDEX-Plattform für Symrise relevante Informationen zu Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechten, Gesundheit und Sicherheit, Umwelt und ethischen Geschäftspraktiken.

Seit 2012 haben wir unsere wichtigsten Lieferanten dazu aufgefordert, sich bei SEDEX zu registrieren und dort ihre Daten offenzulegen. Lieferanten aus der Agrarproduktion können alternativ auch ihre FSA-Bewertung (FSA: Farm Sustainability Assessment) angeben – wir erwarten dabei mindestens den FSA-Standard in Silber. Bei Lieferanten mit besonders ausgeprägtem Risiko – gemäß der Definitionen von SEDEX und EcoVadis –, kritischen Rohstoffen oder in der Bewertung offenkundig gewordenen Problemen führen wir Audits durch. Im Berichtsjahr wurden zwischen 120 und 150 (2020: 142) Lieferantenaudits durch ausgebildete und erfahrene interne Lieferantenauditteams durchgeführt – die genaue Zahl lag zum Redaktionsschluss nicht vor. Zusätzlich fordern wir jährlich mindestens 50 Lieferanten auf, ein SEDEX / SMETA-Audit durch verifizierte, unabhängige Auditgesellschaften durchführen zu lassen. Weitere Informationen zu Lieferantenbewertungen siehe Managementansatz zu GRI 2-24.

Unser Ansatz zur Rückwärtsintegration (siehe Managementansatz zu GRI 204) ermöglicht uns darüber hinaus, auf die Einhaltung unserer Prinzipien direkt Einfluss zu nehmen.

Auch im eigenen Geschäftsbereich können menschenrechtliche oder umweltbezogene Risiken auftreten. Um diese Risiken zu identifizieren und abzumindern, sind alle Symrise Legacy* Produktionsstandorte auf der SEDEX-Plattform registriert und werden seit 2010 im Zyklus von maximal drei Jahren basierend auf dem SEDEX/SMETA 4 Pillar Standard extern auditiert. In Vorbereitung auf das LkSG haben wir im Berichtsjahr damit begonnen, alle weiteren Symrise Standorte** auf der SEDEX-Plattform zu registrieren und uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 an allen Standorten SMETA-Audits durchzuführen. Bisher sind 71 % aller Standorte SMETA-zertifiziert. Im Berichtsjahr wurden Standorte in Australien, Ägypten, Brasilien, China, Deutschland, Indien, Kolumbien, Madagaskar, Mexiko, Russland, Singapur, Spanien Südafrika, dem Vereinigten Königreich und in den USA von externen Auditoren geprüft (siehe auch GRI 2-23).

Darüber hinaus lassen Kunden ihre eigenen Standards zu sozialen Aspekten von externen Zertifizierungsgesellschaften an ausgewählten Symrise Standorten auditieren.

* Zu Symrise Legacy zählen alle Symrise Werke mit Ausnahme der Standorte des ehemaligen Segments Nutrition.

** Ein Teil der noch fehlenden Standorte wird auch künftig nicht separat registriert, da sie Zweigstellen anderer Standorte darstellen beziehungsweise nur wenige Mitarbeiter dort beschäftigt sind (20 oder weniger).

GRI
408-1

Betriebstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit

An den eigenen Geschäftsstandorten sowie bei Lieferanten erlaubt Symrise keine Form von Kinderarbeit. Bei den Symrise Standorten und Lieferanten, die im Berichtsjahr von SEDEX/SMETA untersucht wurden, wurden keine signifikanten Auffälligkeiten festgestellt. Zusammenfassend lauten die Ergebnisse der Audits: Die Zulieferer und Standorte von Symrise weisen insgesamt ein mittleres Risiko in Bezug auf Kinderarbeit auf, wobei keine Region ein durchschnittlich hohes Risiko aufweist. Allerdings gibt es mehrere Länder mit hohen Risikowerten, wobei China und Madagaskar die Standorte mit dem höchsten Risiko sind. In einer kleinen Anzahl von Fällen überprüften Lieferanten das Alter ihrer Arbeiter nicht, was das Risiko für die Beschäftigung von minderjährigen Arbeitern erhöht. Fälle von Kinderarbeit wurden jedoch nicht festgestellt.

GRI 409: Zwangs- oder Pflichtarbeit 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Symrise verfolgt einen gebündelten Managementansatz für die Themen Kinderarbeit und Zwangs- oder Pflichtarbeit – die entsprechenden Informationen finden sich unter Managementansatz zu GRI 408.

GRI
409-1

Betriebstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Zwangs- oder Pflichtarbeit

An den eigenen Geschäftsstandorten sowie bei Lieferanten erlaubt Symrise keine Form von Zwangs- oder Pflichtarbeit. Bei den Symrise Standorten und Lieferanten, die im Berichtsjahr von SEDEX/SMETA untersucht wurden, wurden keine signifikanten Auffälligkeiten festgestellt (siehe auch GRI 2-24). Für Symrise besteht insgesamt ein mittleres Risiko für Zwangsarbeit, wobei in Thailand sowohl für die eigenen Standorte als auch für die Zulieferer die höchsten Risiken bestehen. Zu den häufigsten Verstößen im Zusammenhang mit den Indikatoren für Zwangsarbeit gehören Löhne, die nicht den nationalen Mindestlöhnen entsprechen, fehlende Aufzeichnungen wie Lohnabrechnungen oder Buchführung, übermäßige Überstunden und fehlende Sozialversicherungszahlungen.

GRI 411: Rechte der indigenen Völker 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Die Rechte von indigenen Völkern sind für uns mit Blick auf den Zugang zu lokalen genetischen Ressourcen, auf die wir für die Entwicklung innovativer und natürlicher Produkte angewiesen sein können, wesentlich. Unsere im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse unterstreicht die Bedeutung des Themas „Beschaffung und Menschenrechte” über eine hohe Bewertung insbesondere für unsere externen Stakeholder. Wir richten unser Handeln dabei an den Prinzipien des Nagoya-Protokolls der Vereinten Nationen aus, das die Nutzung genetischer Ressourcen durch internationale Unternehmen reglementiert und einen Vorteilsausgleich für lokale Gemeinschaften vorschreibt.

Hierzu wurde im Jahr 2017 ein Nagoya-Komitee gegründet, das sich aus Experten der Geschäfts- und Stabsbereiche zusammensetzt und die systematische Integration des Access und Benefit Sharing Prinzips in allen Funktionsbereichen vorantreibt. Sowohl das existierende Produktportfolio als auch neue Forschungsprojekte werden den strengen Vorgaben des Nagoya-Protokolls unterworfen.

Symrise positioniert sich klar gegen illegale und nicht legitime Landnutzungspraktiken und hat in seiner Human Rights Policy sowie Landnutzungspolitik Maßnahmen, unter anderem zur Vermeidung von Landraub, festgelegt.

GRI
411-1

Vorfälle, in denen Rechte der indigenen Völker verletzt wurden

Im Berichtsjahr sind keine Vorfälle bekannt.

GRI 413: Lokale Gemeinschaften 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Branchenbedingt besitzen die Themen „Arbeitssicherheit & Gesundheit” sowie „Partner & Gemeinschaften” bei Symrise eine hohe Bedeutung, insbesondere für unsere Standortgemeinden vor Ort. Als wesentliche Themen für Symrise und insbesondere für unsere externen Anspruchsgruppen fanden diese Inhalte dementsprechend auch erneut Eingang in die im Jahr 2022 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse.

Aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort werden die konkreten Maßnahmen und Programme von den Standorten eigenverantwortlich über entsprechende Systeme und Arbeitsgruppen gesteuert. Unsere Tochterfirma Tesium bündelt unsere Kompetenzen rund um die Sicherheit unserer Anlagen und gewährleistet den Schutz der Mitarbeiter, Umwelt und Standortgemeinden in Deutschland. Alle unsere weltweiten Standorte folgen verbindlich den Corporate Guidelines, die eine mit dem Vorstand abgestimmte Vorgehensweise zu Sicherheit der Anlagen, Schutz von Mitarbeitern und Umwelt beinhalten. Neben klassischen Sicherheitsaspekten betrachtet Tesium auch Umwelt- und Energieaspekte über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen. Ein wesentliches Instrument ist die Total Productive Maintenance (TPM). Auf dieser Basis erarbeiten Symrise Mitarbeiter kontinuierlich Lösungen und Verbesserungen in hierarchie- und divisionsübergreifenden Teams.

Symrise positioniert sich klar gegen illegale und nicht legitime Landnutzungspraktiken gegenüber lokalen Gemeinschaften und indigenen Bevölkerungsgruppen und hat in seiner Landnutzungspolitik Maßnahmen, unter anderem zur Vermeidung von Landraub, festgelegt.

GRI
413-1

Betriebsstätten mit Einbindung lokaler Gemeinschaften, Folgenabschätzungen und Förderprogrammen

Wir stehen mit den Gemeinden und Anwohnern an unseren Unternehmensstandorten im Dialog, sind bestrebt, ein guter Nachbar zu sein, und achten darauf, negative Auswirkungen unserer Unternehmenstätigkeiten zu vermeiden und gleichzeitig einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erzeugen. An unserem Unternehmensstandort in Holzminden zum Beispiel informieren wir die Anwohner mit einer regelmäßig erscheinenden Nachbarschaftszeitung über unsere Geschäftstätigkeit, über standortbezogene Themen und unser gesellschaftliches Engagement.

Auf Madagaskar engagieren wir uns seit mehr als zehn Jahren auch für Bildung und Gesundheit und haben eine Produktion nach konsequenten Umweltstandards aufgebaut. Wir unterstützen Bauern auf Madagaskar dabei, ihr Land mit nachhaltigen und regenerativen Anbaumethoden sowie ertragreichen Sorten effektiver zu bewirtschaften – und zugleich ihren Wasserverbrauch zu reduzieren. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass die Landwirte Schulungen erhalten, um ihr Farmmanagement zu optimieren und dadurch ihre Produktivität und ihr Gesamteinkommen zu steigern. Dieses Engagament ist Teil eines auf zehn Jahre angelegten Programms zur Entwicklung einer nachhaltigen Lieferkette (Bridging The Gap), das wir gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Partnern aus dem privaten Sektor durchführen. Das Projekt hat zum Ziel, die Lebensbedingungen von rund 10.000 Menschen zu verbessern.

In enger Kooperation mit Brasiliens bedeutendem Kosmetikhersteller Natura haben wir einen Standort im Amazonasgebiet aufgebaut, der neue, nachhaltige Rohstoffe für Kosmetika erforscht und exklusiv für Natura produziert. Die Lieferketten aller an diesem Standort eingesetzten Rohstoffe werden im Einklang mit den Leitlinien der UEBT überprüft. Gleichzeitig profitieren auch dort zahlreiche Familien im regionalen Umfeld von unserem Engagement. In Partnerschaft mit der GIZ ist es das Ziel, mit einer veränderten Bewirtschaftung der Böden und Wiederaufforstungsmaßnahmen die natürliche Vegetation in den Regionen Transamazonica, Nord-Ost Pará und Ponta do Albuna wiederherzustellen. Die Bauern und Kooperativen lernen mithilfe neuester Technik, das Land effektiver zu bewirtschaften und steigern so ihre Erträge. Insgesamt haben bereits über 1.200 Familien am Amazon Program teilgenommen.

Symrise setzt sich darüber hinaus für ein verbessertes Nachhaltigkeitsbewusstsein ein: Im Jahr 2020 errichtete Symrise beispielsweise am Standort Granja Viana (Brasilien), angrenzend an den tropischen Regenwald, einen Sustainable Space für die Veranstaltung von Schulungen sowie internen und externen Nachhaltigkeitsprojekten. Ein 2018 begonnenes Umweltbildungsprojekt wurde auch im Berichtsjahr zusammen mit der NGO Pé de Planta fortgeführt. Insgesamt konnten schon 120 Kinder am Projekt teilnehmen und unter anderem durch den eigenständigen Anbau von Gemüse sowie begleitende Aktivitäten gemeinsam mehr über den lokalen und saisonalen Gemüsean- und Gartenbau lernen.

In Indien arbeiten wir im Bundesstaat Uttar Pradesh eng mit Mars, der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Schulungs-NGO Tanager zusammen, um 25.000 Minzebauern zu unterstützen. Unser dreijähriges Projekt zielt unter anderem darauf ab, die Nachhaltigkeit in der Minze-Lieferkette zu verbessern und die Bauern dabei zu unterstützen, das Management ihrer Landwirtschaft zu optimieren. Auch auf den Philippinen engagieren wir uns gemeinsam mit unseren Partnern GIZ, Pernod Ricard/The Absolut Company und Franklin Baker. Wir fördern die Bauern unserer Kokosnuss-Plantagen mit Trainingsprogrammen für nachhaltigen Anbau und besseres landwirtschaftliches Management. Damit sollen die Lebensbedingungen der etwa 2.000 Haushalte langfristig verbessert werden.

Gemäß dem Vorsorgeprinzip bemühen wir uns prinzipiell, die lokalen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit vorausschauend zu steuern. Unser integriertes Managementsystem basiert auf den internationalen Standards in den Bereichen Qualitätsmanagement (ISO 9001), Umwelt (ISO 14001), Arbeits- und Gesundheitsschutz (ISO 45001), Nachhaltigkeit (ISO 26000), Energie (ISO 50001), soziale Rechenschaftspflicht (SA 8000), allgemein anerkannten Prüfungsstandards der Global Food Safety Initiative (GFSI) und anderen anerkannten lokalen Standards, die eine kontinuierliche Leistungsverbesserung fördern.

Unser Tochterunternehmen Tesium gewährleistet, dass die Anlagen unseren Sicherheitsansprüchen gerecht werden. Dazu gehört das Erstellen systematischer Sicherheitsbetrachtungen, Störfallkonzepte, Sicherheitsberichte, Alarm- und Gefahrenabwehrpläne sowie Information der Öffentlichkeit. An allen Standorten, an denen wir über Produktionseinrichtungen verfügen, bestehen Health & Safety Committees, die sich regelmäßig treffen und über die Verhinderung von Arbeitsunfällen und über Sicherungsmaßnahmen beraten (siehe GRI 403-1). Alle unsere weltweiten Standorte folgen verbindlich den Corporate Guidelines, die eine mit dem Vorstand abgestimmte Vorgehensweise zu Sicherheit der Anlagen, Schutz von Mitarbeitern und Umwelt sichergestellt beinhalten.

GRI
413-2

Geschäftstätigkeiten mit erheblichen tatsächlichen oder potenziellen negativen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften

Uns sind keine eigenen Geschäftsaktivitäten bekannt, die wesentliche negative Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften besitzen. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsagenda verfolgen wir das Ziel, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern und zu einer Wertsteigerung für lokale Gemeinden beizutragen. Damit unterstützen wir aktiv die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals).

GRI 414: Soziale Bewertung der Lieferanten 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Für unsere weltweit etwa 30.000 Produkte verwenden wir rund 10.000 verschiedene natürliche und synthetische Rohstoffe aus über 100 Ländern. Entsprechend stehen wir hier vor vielfältigen Herausforderungen, die von negativen ökologischen Auswirkungen bei der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Wahrung von Sozialstandards in Ländern mit zum Teil problematischen soziopolitischen Bedingungen reichen. Die Gründe liegen hier nicht zuletzt in mangelnder Transparenz, hoher Komplexität von Materialflüssen und unterschiedlichen Zielsetzungen der beteiligten Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Durch Maßnahmen für eine verantwortungsvolle Beschaffung können wir zur Erreichung von nachhaltigen Produktionswegen (SDG 12) ebenso wie zur Bewahrung von Ökosystemen (SDG 15) beitragen. Die hohe Bedeutung des Themas, dessen Relevanz und Auswirkungen für Symrise und seine externen Stakeholder spiegelt sich dementsprechend auch in der stakeholderübergreifenden, sehr hohen Bewertung des Themas „Beschaffung und Menschenrechte“ in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider.

Die Organisationsstruktur unseres Einkaufs richten wir kontinuierlich an sich verändernden Verhältnissen im Markt aus. Die Beschaffung organisieren wir dabei dezentral in unseren Segmenten Scent & Care und Taste, Nutrition & Health, um Einkaufsprozesse gezielter steuern und die Versorgungskette kontinuierlich optimieren zu können.

Symrise ist ab 2023 vom LkSG betroffen und hat zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) etabliert (siehe auch Managementansatz zu GRI 204). Das RSSC ist ein Entscheidungsgremium, das sich aus Vertretern der Segmente sowie Corporate Sustainability zusammensetzt und die Strategie zur Einhaltung von Sorgfaltspflichten sowie Verfahren zur Umsetzung festlegt. Die operative Umsetzung sowie die Überwachung und Nachverfolgung von festgelegten Maßnahmen mit Lieferanten erfolgt durch die Einkaufsabteilungen. Das RSSC kann dabei bereits auf guten Grundlagen aufbauen. Denn durch ein systematisches Lieferantenmanagement arbeiten wir bereits seit einigen Jahren daran, dass die Lieferanten unsere Standards zur Nachhaltigkeit einhalten. Ziel des RSSC ist es, ein kohärentes, zukunftsfähiges und sich stets verbesserndes Managementsystem zur verantwortungsvollen Beschaffung aufzubauen, das die Erwartungen und Anforderungen unserer Stakeholder erfüllt, die Lieferketten von Symrise widerstandsfähig zu machen und die Menschenrechte zu schützen. Im Berichtsjahr hat das RSCC einen Verhaltenskodex für Lieferanten verabschiedet (Richtlinie für nachhaltige Beschaffung und Verhaltenskodex für Lieferanten). Weiterhin wurde eine Human Rights Policy eingeführt, die vom Vorstand verantwortet und vom Beauftragten für Menschenrechte weltweit umgesetzt wird. Diese enthält auch einen Beschwerdemechanismus für Lieferanten und andere Geschäftspartner. Auch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Qualifizierung, Bewertung und Weiterentwicklung von Lieferanten ist ein wesentlicher Aufgabenbereich (weitere Informationen zum RSSC siehe auch GRI 2-23 und 2-24).

Unser langfristiges Ziel ist es, alle Materialien und Dienstleistungen auf Basis nachhaltiger Kriterien zu beschaffen. Für die nachhaltige Beschaffung aller strategischen biologischen Rohstoffe haben wir uns das Jahr 2025 als Zielhorizont gesetzt. Im Berichtsjahr liegt der nachhaltige Bezug unserer strategischen biologischen Rohstoffe bereits bei 87,6 % (2021: 83,6 %). Neben unserer neuen Beschaffungsrichtlinie haben wir für verschiedene Rohstoffe, die hohen Risiken ausgesetzt sind, spezifische Policies etabliert, beispielsweise im Falle von Palmöl.

Viele der Herausforderungen in der Lieferkette können wir nicht im Alleingang lösen. Wir setzen deswegen in zunehmendem Maße auf Branchenkooperationen und vorwettbewerbliche Ansätze, bei denen wir gemeinsam mit anderen Akteuren an langfristig tragfähigen Lösungen arbeiten. Dazu zählen unter anderem unsere Mitgliedschaften beim Roundtable on Sustainable Palm Oil, der Sustainable Agriculture Initiative (SAI) Platform oder bei der Sustainable Spices Initiative (SSI). Symrise ist außerdem Unterzeichner der IFRA-IOFI-Nachhaltigkeitscharta. Die unterzeichnenden Unternehmen aus der Geschmacks- und Duftstoffindustrie bekennen sich dazu, Nachhaltigkeit in der Branche zu stärken, beispielsweise durch verantwortungsvolle Beschaffungspraktiken oder die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks.

Als langjähriges Mitglied der Union for Ethical Biotrade (UEBT), einer internationalen Non-Profit-Organisation, die sich für die respektvolle Beschaffung von Inhaltsstoffen und deren Zertifizierung einsetzt, hat Symrise die Prinzipien und Kriterien der Organisation in sein Lieferkettenmanagement integriert. Parallel ermutigt Symrise seine Zulieferer und Kunden dazu, die Standards ebenfalls zu erfüllen. Eder Ramos, Präsident von Symrise Fragrance, wurde im Berichtsjahr zum Vorsitzenden dieser gemeinnützigen Organisation ernannt. Für die Tätigkeit bringt Ramos 40 Jahre Erfahrung mit Duft- und kosmetischen Inhaltsstoffen in einem multinationalen Umfeld mit.

Des Weiteren ist Symrise Mitglied der Allianz für Entwicklung und Klima. Als Gründungsmitglied war Symrise zudem an der Entstehung der Sustainable Vanilla Initiative und an der Initiative One Planet Business for Biodiversity (OP2B), unter anderem in Kooperation mit dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), beteiligt. Wir sind in der Initiative Nature Action des WBCSD aktiv und bekennen uns zu den Prinzipien der Multistakeholder-Initiative Together for Nature (mehr Informationen zu diesen und weiteren Initiativen siehe GRI 2-28).

Unser Ziel der nachhaltigen Beschaffung können wir dann am besten verfolgen und nachhalten, wenn wir direkten Einfluss auf unsere vorgelagerten Wertschöpfungsstufen ausüben. Für unsere Schlüsselrohstoffe verfolgen wir deswegen das Ziel einer strategischen Rückwärtsintegration. Wie wir im Falle der Vanille-Produktion auf Madagaskar unter Beweis gestellt haben, können wir so unmittelbar Wert für alle Beteiligten schaffen: Wir arbeiten ganz gezielt im Rahmen unterschiedlicher gemeinschaftlicher Projekte an der Verbesserung und Implementierung von Umwelt- und Sozialstandards und können so für uns und unsere Kunden eine gleichbleibend hohe Qualität des Rohstoffs gewährleisten. Durch diesen integrativen Ansatz unterstützen wir lokale sozioökonomische Strukturen und können die Einhaltung unserer Prinzipien direkt überwachen. Für die Rückwärtsintegration unserer Supply Chain haben wir eine Due Diligence-Unternehmensrichtlinie und entsprechende Prozesse definiert, die auch die Prüfung ökologischer und sozialer Risiken vorsehen. Die Rückwärtsintegration an unseren US-Standorten in Jacksonville, Florida und Colonels Island, Georgia sowie Granada in Spanien sichert Symrise hochwertige und strategisch wichtige Inhaltsstoffe. Das reduziert letztlich unser Risiko von Lieferengpässen.

Mehr Informationen zum Thema nachhaltige Beschaffung siehe GRI 2-23 und Managementansatz zu GRI 204.

GRI
414-1

Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden

Es ist das erklärte Ziel von Symrise, alle Materialien und Dienstleistungen auf Basis nachhaltiger Kriterien zu beschaffen. Als Ausgangspunkt und vor der Aufnahme von Geschäftstätigkeiten erwarten wir von unseren direkten Lieferanten und unseren Geschäftspartnern, dass sie unsere Richtlinie für nachhaltige Beschaffung unterzeichnen, die als unser Verhaltenskodex für Lieferanten dient. Neue oder alternative Lieferanten durchlaufen zunächst einen internen Bewertungsprozess und im Weiteren eine vertiefende Bewertung der inhärenten und konkreten Nachhaltigkeitsrisiken, für die wir bereits seit vielen Jahren die SEDEX- und SMETA-Audits (4 Säulen) nutzen und 2021 mit der Bewertung weiterer Lieferanten auf der EcoVadis-Plattform begonnen haben.

Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes haben wir das Ziel zur Bewertung unserer Lieferanten ausgeweitet. Bis 2025 sollen nun die Lieferanten, die zusammen 90 % unseres Einkaufsvolumens abbilden, nach Nachhaltigkeitskriterien beurteilt werden. Demzufolge haben wir 87 % (2021: 72,7 %) unserer Lieferanten, bezogen auf 90 % des Einkaufsvolumens, im Berichtsjahr bereits nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet.

GRI
414-2

Negative soziale Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen

Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes haben wir das Ziel zur Bewertung unserer Lieferanten ausgeweitet. Bis 2025 sollen nun die Lieferanten, die zusammen 90 % unseres Einkaufsvolumens abbilden, nach Nachhaltigkeitskriterien beurteilt werden. Demzufolge haben wir 87 % (2021: 72,7 %) unserer Lieferanten, bezogen auf 90 % des Einkaufsvolumens, im Berichtsjahr bereits nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet.

Um die Bewertung unserer Lieferanten noch weiter auszubauen, haben wir im Jahr 2020 damit begonnen, weitere Lieferanten über die EcoVadis-Plattform zu bewerten, da nicht alle unsere Lieferanten SEDEX nutzen. Mit diesem Schritt streben wir an, weitere Risiken und Chancen unserer Lieferanten frühzeitig erkennen zu können. Lieferanten aus der Agrarproduktion können alternativ auch ihre FSA-Bewertung angeben – wir erwarten dabei mindestens den FSA-Standard in Silber oder eine gleichwertige Zertifizierung. Das FSA-Siegel (Farm Sustainability Assessment) steht für nachhaltig produzierte Rohstoffe und wird von der Non-Profit-Organisation SAI (Sustainable Agriculture Initiative) vergeben.

Bei Lieferanten mit besonders ausgeprägtem Risiko gemäß der Definitionen von SEDEX und EcoVadis, kritischen Rohstoffen oder in der Bewertung offenkundig gewordenen Problemen führen wir Audits durch. Im Berichtsjahr wurden 138 Lieferantenaudits durch ausgebildete und erfahrene interne Lieferantenauditteams durchgeführt. Zusätzlich fordern wir jährlich mindestens 50 Lieferanten auf, ein SEDEX-/SMETA-Audit durch verifizierte, unabhängige Auditgesellschaften durchführen zu lassen. Schwerpunkte sind neben Produktsicherheit, Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit, Gesundheit und sozialer Verantwortung auch Umweltthemen. Entsprechen Lieferanten nicht unseren definierten Standards, werden gemeinsam Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet und eingeleitet. Können die verlangten Standards dennoch nicht eingehalten werden, wird die Geschäftsbeziehung in letzter Konsequenz beendet. Bei keinem Lieferanten wurden 2022 erhebliche negative soziale Auswirkungen festgestellt.

Informationen zum aktuellen allgemeinen SEDEX-Risikobericht sind unter GRI 2-24 zu finden. Für die SEDEX-Ergebnisse speziell zu den Themen Kinderarbeit und Zwangsarbeit in der Lieferkette siehe GRI 408-1 und GRI 409-1.

GRI 415: Politische Einflussnahme 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Der Dialog mit der Politik sowie die Teilnahme am öffentlichen Diskurs ist für eine zukunftsgerichtete Ausrichtung der Branche und deren anhängige Industrien – Lebensmittel, Heimtiernahrung und Körperpflege – wichtige Grundlage und Treiber. Diesen Austausch gilt es integer und transparent für alle Beteiligten zu führen, korrupte Vorteilsbeschaffung in der politischen Einflussnahme schließen wir klar aus. Die hohe Bedeutung von „Corporate Governance & Compliance“ für Symrise sowie die Auswirkungen und Bedeutung einer guten Unternehmensführung auf externe Stakeholder spiegelt sich dementsprechend auch in der hohen Bewertung des Themas in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider. Im Austausch mit relevanten Stakeholdern bekunden wir unser Interesse, teilen unsere Sichtweise und sensibilisieren zugleich für spezifische Themen im politischen Diskurs und Gesetzgebungsverfahren. Dabei legen wir größten Wert auf eine sachorientierte und faktenbasierte Darstellung und achten sowohl auf Einhaltung der jeweils geltenden gesetzlichen Standards und rechtlichen Rahmenbedingungen als auch auf eine offene, partizipative Dialogkultur – mit allen Anspruchsgruppen, die unsere Werte teilen (siehe auch Unternehmensbericht 2022, S. 24ff.).

Parteispenden oder Spenden für politische oder religiöse Vereinigungen, Amtsträger und öffentliche Stellen sind von unserem Chief Compliance Officer zu genehmigen. Der Symrise Verhaltenskodex ist dabei Grundlage all unseres Handelns und gilt in seinen Ausführungen zu Geschäftsbeziehungen mit Externen, Spenden und Zuwendungen auch für unser Verhalten gegenüber der Politik, siehe GRI 2-23. Verstöße gegen den Verhaltenskodex können von unseren Mitarbeitern über einen niedrigschwellig zugänglichen, transparenten Beschwerdemechanismus gemeldet werden, siehe GRI 2-26.

Symrise hat sich im Berichtsjahr aktiv in den politischen und gesellschaftlichen Dialog eingebracht – im Rahmen von Veranstaltungen und persönlichem Kontakt mit Entscheidungsträgern als auch über unsere Medienkanäle. Im Austausch mit externen Stakeholdern verstehen wir uns auch als Stimme für unternehmerische Verantwortung, die die Vereinbarkeit von Klimaschutz, partnerschaftlichen Lieferantenbeziehungen und einem nachhaltig wettbewerbsfähigen Unternehmenserfolg aktiv vorlebt.

Mehr Informationen zu unserer Teilnahme an Initiativen im Berichtsjahr siehe GRI 2-28.

GRI
415-1

Parteispenden

Symrise verhält sich parteipolitisch neutral und hat im Berichtsjahr kein Parteiensponsoring betrieben.

GRI 416: Kundengesundheit und
-sicherheit 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Jedes einzelne der 30.000 verschiedenen Produkte von Symrise unterliegt strengen Qualitätsanforderungen. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten konzentrieren wir vor allem auf die Kreation solcher Produkte, die zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse beitragen. Dabei legen wir einen Fokus auf Grüne Chemie, natürliche Rohstoffe sowie auf ressourceneffiziente Produktionsverfahren und innovative Technologien. Die hohe Bedeutung des Themas „Produktqualität & -sicherheit“ für Symrise sowie dessen Relevanz und Auswirkungen auf externe Stakeholder spiegelt sich dementsprechend auch in der hohen Bewertung des Themas in unserer im Jahr 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider.

Die Verantwortung für die Sicherstellung der Produktsicherheit liegt bei den entsprechenden Regulatory-Abteilungen der Segmente Taste, Nutrition & Health sowie Scent & Care.

Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit Produkten und Produktionsprozessen ist die Good Manufacturing Practice („Gute Herstellungspraxis“): Diese Richtlinien dienen der Qualitätssicherung von Produktionsabläufen und der Produktionsumgebung und gelten für die Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen sowie von Kosmetika, Lebens- und Futtermitteln. Inhaltlich werden sie durch die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelgesetzgebung definiert.

Viele der Anforderungen sind produktgruppenübergreifend – wie Qualitätsanforderungen, eindeutige Produktkennzeichnungen oder Hygieneanforderungen. Der Gesetzgeber hat zudem entsprechende Regelwerke verabschiedet, die produktgruppenspezifische Anforderungen festlegen. Dabei unterscheidet Symrise vor allem zwischen den Produktgruppen Aromen, pharmazeutische Wirkstoffe, pharmazeutische Hilfsstoffe sowie kosmetische Grund- und Wirkstoffe.

Seit 2020 wurden diese Maßnahmen vor dem Hintergrund der weltweiten Corona-Pandemie nachgeschärft und um weitere Hygienemaßnahmen ausgeweitet. An allen Standorten werden weiterhin die jeweils lokal gültigen Bestimmungen der zuständigen Behörden zur Eindämmung der Corona-Pandemie umgesetzt. Für Maßnahmen zur Mitarbeitergesundheit siehe Managementansatz zu GRI 403.

Für Havarien und ähnliche Vorfälle bietet Symrise bietet seinen Kunden einen weltweiten Notfall-Support an: Auf den Datenblättern zur sicheren Handhabung unserer Produkte (siehe auch GRI 416-1) ist eine 24-Stunden-Hotline angegeben. Darüber hinaus können sich Kunden auch jederzeit direkt an das Unternehmen wenden, um den Produktkrisenprozess auszulösen. In diesem Fall wird ein Expertenteam alarmiert, das die Situation bewertet und gegebenenfalls einen Produktrückruf auslöst. Diese Produktsicherheitskonzepte (Produktkrise und Rückruf) werden regemäßig intern getestet und bei externen Audits überprüft.

Wir arbeiten ständig daran, die Sicherheit unserer Produkte zu verbessern. Kundenbeschwerden und speziell Vorfälle von mangelnder Lebensmittelsicherheit erfassen, untersuchen und bewerten wir sorgfältig in Form eines Monitoring-Prozesses. Daraus entwickeln wir KPI-Ziele für die relevanten Abteilungen. Mitarbeiter unseres Unternehmens, für deren Tätigkeit der sichere Umgang mit Symrise Produkten relevant ist, werden außerdem regelmäßig in E-Learnings zu dem Thema geschult.

GRI
416-1

Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Produkt- und Dienstleistungskategorien auf die Gesundheit und Sicherheit

Wir gewährleisten die Sicherheit unserer Produkte während des gesamten Lebenszyklus. Dafür integrieren wir mit unserer Produktsicherheitspolitik alle relevanten Schritte vom Lieferanten bis zur Auslieferung an unsere Kunden. Symrise stellt die Einhaltung von Gesetzen, Verbandsanforderungen und internen Standards sicher und überprüft diese kontinuierlich. Unsere Produkte werden strengen regulatorischen Bewertungen auf Basis des Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-Rechts oder der REACH-Verordnung unterzogen.

Für die Reduktion und Substitution von Stoffen, die unter der REACH-Verordnung als besorgniserregend definiert sind, gibt es bei Symrise eine interne regulatorische Überwachung. Zudem screenen wir unsere Inhaltsstoffe frühzeitig danach, ob sie besonders besorgniserregende Stoffe („Substances of Very High Concern“) werden könnten, noch bevor offizielle Stellen diesen Status verleihen. Sobald so eine Substanz identifiziert ist, wird die Substanz herausformuliert und gleichzeitig die Forschung darüber informiert, dass wir diese Substanzen nicht weiter verwenden werden.

Unsere Kunden unterrichten wir über die technischen Eigenschaften und die sichere Handhabung unserer Produkte mittels entsprechender Datenblätter, Produktspezifikationen sowie individuell angepasster Informationen. Auf Grundlage der Datenblätter nehmen die Kunden in der Regel mit Fachleuten eigene Sicherheitsbewertungen unserer Produkte vor. Zusätzlich stehen bei weiteren Fragen Symrise Experten aus den Abteilungen Regulatory Affairs und Toxikologie zur Verfügung.

GRI
416-2

Verstöße im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf die Gesundheit und Sicherheit

Verstöße gegen Sicherheits- oder Gesundheitsvorschriften in Bezug auf unsere Produkte gab es 2022 bei Symrise nicht.

Die intensive Zusammenarbeit zwischen den regulatorischen Abteilungen, den Einkaufsabteilungen sowie dem Verkauf stellt sicher, dass es zu keinen Verstößen oder Beschwerden im Zusammenhang mit Gesundheitsauswirkungen kommt. Gesetzesänderungen werden durch die intensive Zusammenarbeit dieser Bereiche und die proaktive Vorgehensweise, unterstützt durch robuste Prozesse zum Schutze von Produkt und Verbraucher, umgehend umgesetzt. In zahlreichen Fällen wurde von Kundenseite diese Vorgehensweise als beispielhaft bestätigt.

Im Falle von Produktdefekten, die zur Gefährdung von Verbrauchern führen könnten, wird ein Produktkrisenprozess mit lokalen, regionalen und globalen Krisenteams innerhalb der Customer Complaint Management Organisation eingeleitet.

Alle von Kunden gemeldeten Beschwerden zu Qualität und Service werden sorgfältig aufgearbeitet, gegebenenfalls Maßnahmen eingeleitet und die Abarbeitung verfolgt. In einem monatlichen Reporting werden verantwortliche Personen über die Entwicklung von Beschwerden und deren Abarbeitung informiert.

GRI
FP5

Produkte aus sicherheitszertifizierten Produktionsanlagen

Mehr als 90 % unserer Produktionsstandorte sind mindestens entsprechend ISO 9001 sowie einem Standard, der für die Lebensmittelindustrie (ISO 22000) oder Tierfutterindustrie gilt, zertifiziert. Alle diese Standards sind von der Global Food Safety Initiative anerkannt.

GRI
FP6

Produkte mit reduzierten Fett-, Salz- und Zuckeranteilen

Schwerpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsstrategie ist unser verstärktes Engagement im Bereich „Consumer Wellbeing“, der z. B. die Bereiche Hautschutz oder gesündere Ernährung einschließt. Konsequenterweise möchten wir auch den Anteil dieser Produkte an unserem Verkaufsvolumen kontinuierlich steigern. Wir arbeiten dabei eng mit unseren Schlüsselkunden zusammen, um den gesundheitsfördernden Beitrag der Endprodukte zu erhöhen.

Auslassungen:

Verkaufsvolumina oder -anteile werden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht berichtet.

GRI
FP7

Produkte mit erhöhtem Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, pflanzlichen oder gesundheitsfördernden Zusatzstoffen

siehe FP6.

GRI 417: Marketing und Kennzeichnung 2016

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Höchste Produktqualität und -sicherheit zu gewährleisten, ist sowohl für Symrise als auch für unsere Anspruchsgruppen von großer Bedeutung. Das spiegelt sich auch in der 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse wider, bei der das Thema „Produktqualität & -sicherheit” von allen Stakeholdern hoch bewertet wurde.

Globale Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit Produkten und Produktionsprozessen sind unsere Produktsicherheitspolitik und die Good Manufacturing Practice („Gute Herstellungspraxis“): Diese Richtlinien dienen der Qualitätssicherung bei Produktionsabläufen und in der Produktionsumgebung und gelten für die Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen sowie von Kosmetika, Lebens- und Futtermitteln. Inhaltlich werden sie durch die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelgesetzgebung definiert. Viele der Anforderungen sind produktgruppenübergreifend – wie Qualitätsanforderungen, eindeutige Produktkennzeichnungen oder Hygieneanforderungen. Unabhängige Auditierungen und anerkannte Zertifizierungen unterstützen uns dabei, stets höchste Standards zu wahren und diese transparent nachzuweisen. Darüber hinaus hat Symrise ein internes Komitee eingesetzt – speziell für den Umgang mit klassifizierten Stoffen, zum Beispiel zu besonders besorgniserregenden Substanzen (Substances of Very High Concern, SVHC). Das Komitee sorgt für ein Monitoring der Stoffe, das über die gesetzlichen Anforderungen hinaus geht. Wenn nötig, leitet es interne Maßnahmen ein und informiert die direkten und indirekten Lieferanten. Sollte ein Stoff ein hohes Risiko darstellen, erarbeitet das Komitee mit weiteren Industrievertretern gemeinsame Strategien bis hin zum Ersatz der Stoffe nach Abwägung aller Optionen.

Die Produktsicherheit ist bei Symrise im Bereich Quality & Regulatory organisiert. Der Berichtsweg führt über den Bereich Global Operations zum CEO.

GRI
417-1

Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungsinformationen und Kennzeichnung

Als Standardverfahren durchläuft jeder neue Stoff eine Sicherheitsbewertung. Die Gefahrstoff- beziehungsweise Gefahrgut-Kennzeichnung unserer Produkte beruht auf regionalen und globalen Vorgaben wie beispielsweise der CLP Verordnung 1272/2008 und/oder des Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS). Alle eingehenden Rohstoffe werden konsequent auf Konformität überprüft und entsprechend klassifiziert und eingestuft. Wenn erforderlich, erfolgen zusätzliche Klärungen direkt mit dem Lieferanten beziehungsweise es werden in-house Analysen, zum Beispiel zur Zusammensetzung von Rohstoffen, durchgeführt oder es werden die physikalisch-chemischen Eigenschaften analytisch bestimmt. Neben den Angaben aus den Sicherheitsdatenblättern der Rohstofflieferanten werden unter anderem die verfügbaren Informationen aus den REACH-Registrierungen (Dissemination Seite der ECHA) zur Kausalitätsprüfung herangezogen.

Die Registrierungsdaten werden an die ECHA übermittelt und können auf den jeweiligen Webseiten (https://echa.europa.eu/home) der Behörden eingesehen werden. Sie veröffentlichen auch die Verwendung der Stoffe. Darüber hinaus geben wir auf Anfrage die Verwendungen unserer Stoffe bekannt und registrieren als IFRA-Mitglied alle IFRA-Verwendungen. Anfragen von Kunden werden entsprechend beantwortet. Zusätzlich steht uns ein Expertenteam aus Toxikologen/Ökotoxikologen zur Verfügung, um entsprechende Fragestellungen intern abzuklären. Weiterhin stehen wir in enger Abstimmung mit der International Fragrance Association über das Label Manual und der International Organisation der Flavor Industrie. Darüber hinaus bietet Symrise über die Notrufnummer auf den Sicherheitsdatenblättern einen weltweiten 24h-Service im Falle einer Havarie an.

Symrise nutzt systemseitig sowohl Verisk 3E Legal Content Informationen als auch SAP EH&S Regelwerke und erstellt Sicherheitsdatenblätter für Rohstoffe, Produktgemische und andere relevante Informationen vollautomatisch auf globaler Ebene.

Die Kennzeichnung unserer Produkte für Getränke- und Lebensmittelanwendungen im Segment Taste, Nutrition & Health beruht auf den lebensmittelrechtlichen Bestimmungen. Anzuwenden sind unter anderem die Anforderungen der EU-Verordnungen 1169/2011 bezüglich der Lebensmittelallergene und des Artikel 14 der Verordnung 1334/2008 bezüglich der Kennzeichnung von Aromen, die nicht für den Verkauf an den Endverbraucher bestimmt sind.

GRI
417-2

Verstöße im Zusammenhang mit den Produkt- und Dienstleistungsinformationen und der Kennzeichnung

Im Jahr 2022 gab es keine Verstöße im Zusammenhang mit den Produkt- und Dienstleistungsinformationen und der Kennzeichnung.

Tierwohl

GRI
3-3

Management von wesentlichen Themen

Tiere und Rohstoffe tierischen Ursprungs dienen dem Menschen in vielfältiger Weise, vor allem in der Lebensmittelproduktion. Einzigartige Geschmacks- und Ernährungslösungen gehören auch zum Produktportfolio von Symrise – daher sehen wir das Engagement für eine Verbesserung des Tierwohls als einen wichtigen Teil unserer Unternehmenspolitik. Über die ethischen Ansprüche hinaus, die wir an uns selbst und unsere Tätigkeit stellen, könnte ein unverantwortlicher Umgang mit Tieren für Symrise zu einem erheblichen Reputationsverlust bei wichtigen Stakeholdern und damit zu einem hohen wirtschaftlichen Schaden führen. Wir teilen die wachsenden Bedenken von Konsumenten und Kunden hinsichtlich der Umstände, wie Tiere gehalten und behandelt werden, und sehen klar die Wechselwirkung zur Qualität von Nahrungsmitteln. Tierwohl ist für Symrise eine selbstverständliche Verpflichtung und wurde dementsprechend auch in unserer Wesentlichkeitsanalyse 2022 als wesentliches Thema identifiziert.

In unserer im Berichtsjahr neu veröffentlichten Richtlinie für nachhaltige Beschaffung und dem Verhaltenskodex für Lieferanten wird auch das Thema Tierwohl berücksichtigt. Einige unserer relevantesten SDGs stehen mit Tierschutz in Verbindung (SDG 12, 14 & 15). Tierische Rohstoffe und Nebenprodukte beziehen wir ausschließlich von Lieferanten, die mindestens europäische Gesetze beziehungsweise lokale Vorschriften und Bestimmungen bezüglich Tierschutz und Tierwohl einhalten. Hier werden gewöhnlich nur sogenannte „Nebenströme“ (zumeist Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie) verwendet, wodurch höchste Rohstoffeffizienz gewährleistet und Nahrungsmittelabfälle vermieden werden. Außerdem müssen sie die Einhaltung der sogenannten Fünf Freiheiten der World Organisation for Animal Health (WOAH) sicherstellen. Wilderei, illegalen Handel von Teilen von Tieren oder illegale Weitergabe von exotischen Tieren tolerieren wir nicht. Außerdem streben wir an, gänzlich auf Tierversuche zu verzichten. Wenn regulatorische oder gesetzliche Vorgaben Tierversuche vorschreiben, darf das Tier keiner körperlichen oder psychischen Gewalt ausgesetzt sein – denselben Ansatz erwarten wir von unseren Lieferanten. Der Vorstand wird mehrmals im Jahr durch das Sustainability Board über aktuelle Entwicklungen informiert.

Inhalts- und Geschmacksstoffe, die auf Rohstoffen aus Huhn basieren, stellen volumenmäßig bei Symrise den größten Anteil tierischer Vorprodukte dar. Daher haben wir als ersten Baustein für den Anwendungsbereich Naturals (ehemals Diana Food) eine Richtlinie für hohe Tierwohlstandards im Bereich Geflügel, speziell für Hühner, entwickelt. Sie umfasst klare Mindestanforderungen an die Haltung und Aufzucht, den Transport und die Schlachtung. Die Richtlinie sieht darüber hinaus regelmäßige Überprüfungen der Betriebe, eine kontinuierliche Verbesserung der Tierhaltung und einen jährlichen Fortschrittsbericht vor. So wollen wir zum Beispiel unsere im Anwendungsbereich Naturals benötigten huhn-basierten Rohstoffe in Europa bis 2026 zu 100 % aus nachhaltigen Quellen beziehen.

Entsprechend unserer Richtlinie führen wir seit 2019 fortlaufend Befragungen durch, um Verbesserungspotenziale zwischen den aktuellen Praktiken unserer Lieferanten und unseren Tierwohlzielen bis 2026 aufzudecken. Mithilfe eines regionalen Screenings konnten wir zudem potenzielle Lieferanten identifizieren, die den Anforderungen unserer Tierwohl-Richtlinie bereits gerecht werden. Da keine einheitlichen, international anerkannten Standards für Tierwohl bestehen, hat Symrise die international hoch angesehenen Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) eingebunden. Wir arbeiten weiter mit CIWF zusammen, um eine zügige Umsetzung der Richtlinie in der Lieferkette zu erreichen. In Frankreich sind wir Gastmitglied der Vereinigung Etiquette bien-être animal, mit der wir im Berichtsjahr zu einem Meeting zusammenkamen. Zudem ist Symrise Mitglied in zwei Organisationen, die sich für Alternativen von Tierversuchen einsetzen: European Partnership for Alternative Approaches to Animal Testing (EPAA) und Animal-Free Safety Assessment Collaboration (AFSA). Dabei bringt sich Symrise aktiv in die Verbandsarbeit ein und arbeitet in zahlreichen Expertengruppen mit (siehe GRI 2-28). Über diese Kooperationen hinaus vernetzt sich Symrise durch die Teilnahme an Konferenzen und Diskussionen zum Thema Tierwohl mit weiteren Akteuren.

Für die Messung der Schmackhaftigkeit von Tiernahrung unterhält das Segment Taste, Nutrition & Health Kompetenzzentren in Elven (Frankreich), Hodges (USA) und Descalvado (Brasilien), um seinen Kunden Studien zum Fütterungsverhalten von Katzen und Hunden sowie ein Verständnis des Einflusses der emotionalen Bindung zwischen Haustieren und ihren Besitzern zu bieten.

Die Kompetenzzentren haben eine strenge Tierwohl-Politik. Bei der Auswahl werden Rassen bevorzugt, die nicht zu Gesundheits- oder Verhaltensproblemen neigen. Die Hunde und Katzen haben einen permanenten Zugang zu einem Freigehege und zu frischem Wasser und werden regelmäßig nach sensorischen Bewertungsprotokollen sowie ihrem jeweiligen natürlichen Fressverhalten gefüttert. Da die Zeit der Unterbringung der Tiere möglicherweise nur einen Teil ihres gesamten Lebens ausmacht, wurde ein Adoptionsprogramm eingeführt, das eine Adoption der Tiere durch Familien nach durchschnittlich fünf Jahren ermöglicht. Der Tierbestand wird dadurch jährlich um rund 10 bis 15 % erneuert.

Im Fall von längeren Tiertransporten wird ein spezieller Lkw eingesetzt, der mit Temperaturüberwachung und Lüftung ausgestattet ist. Die zuständigen Mitarbeiter sind im Besitz spezifischer Zertifikate für diesen Zweck. In Frankreich führen sie beispielsweise das Zertifikat „Transport des animaux vivants“, das von den französischen Behörden anerkannt wird. Zudem werden die Tiere von unabhängigen externen Tierärzten betreut und, falls nötig, von diesen medikamentös versorgt.

Viele Mitarbeiter besitzen auch das „Certificat de capacité“, eine professionelle Zertifizierung, die von den französischen Behörden ausgestellt wird und sie für den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren qualifiziert.

Im Geschäftsbereich Aqua Feed führen wir Produkttests an Fischen und Garnelen durch, um die Schmackhaftigkeit, die Nährwerte und den gesundheitlichen Nutzen zu überprüfen. All diese Vorteile unterstützen die Entwicklung einer leistungsfähigeren, nachhaltigen und sicheren Aquakultur. Diese Versuche werden unter Beachtung der folgenden Prinzipien durchgeführt: Einhaltung der Gesetze des Tierschutzes und Tierwohls, starkes Ausbildungsprogramm für die mit der Planung der Versuchsreihen beauftragten Wissenschaftler, Validierung aller Protokolle durch unabhängige Ethikkommissionen.

GRI
FP9

Prozentsatz und Gesamtzahl aufgezogener und/oder verarbeiteter Tiere, nach Art und Rasse

Bei Symrise werden weder Tiere aufgezogen noch selbst verarbeitet (bezüglich der Lieferkette, siehe GRI 414-2). Die Hunde und Katzen, die im Geschäftsbereich Pet Food untergebracht sind, dienen in erster Linie der Expertise für sensorische und verhaltensbezogene Bewertung von Heimtiernahrung und -pflege. Fische und Garnelen werden im Geschäftsbereich Aqua Feed zur Bewertung der Produktleistung eingesetzt.

Jedes Jahr werden Hunde und Katzen von Züchtern und Besitzern nach festgelegten Kriterien ausgewählt. Unser Ziel ist es, repräsentativ die Rassenvielfalt auf den verschiedenen Kontinenten abzubilden. Soweit möglich, gehören die Tiere nicht zu bestimmten Rassen, die für ihre Neigung zur Entwicklung von Gesundheits- oder Verhaltensproblemen bekannt sind. Unsere Hunde und Katzen werden nach der Entwöhnungszeit erworben und sind durch Tätowierung und Mikrochip gekennzeichnet. Alle Tiere bleiben in Quarantäne, bevor sie dem „Panelis“-Programm beitreten.

Im Geschäftsbereich Aqua Feed führen wir Produkttests an Fischen und Garnelen durch, um primär das Wachstumsverhalten zu untersuchen. Bei jedem Versuchsdesign wird die 3R-Regel (Reduce, Refine and Replace) angewendet, um einen ethischeren Umgang mit Tieren zu ermöglichen. Insgesamt beträgt das jährliche Wachstumsgewicht der für die Tests verwendeten Fische und Garnelen weniger als 650 kg.

GRI
FP10

Physische Veränderungen an Tieren

Bei Symrise werden weder Tiere aufgezogen noch selbst verarbeitet (bezüglich der Lieferkette, siehe GRI 414-2). Die Hunde und Katzen, die im Geschäftsbereich Pet Food untergebracht sind, dienen in erster Linie der Expertise für sensorische und verhaltensbezogene Bewertung von Heimtiernahrung und -pflege. Fische und Garnelen werden im Geschäftsbereich Aqua Feed zur Bewertung der Produktleistung eingesetzt. Unsere Hunde und Katzen erhalten ausschließlich Pflege-Behandlungen, es finden keine invasiven Maßnahmen statt. Es finden keine Züchtungsaktivitäten statt. Um unseren Tierbestand zu verwalten, werden Hündinnen und Kater sterilisiert beziehungsweise kastriert. Die Operation wird von einem unabhängigen Tierarzt, nach den allgemeinen Praxisempfehlungen in Bezug auf Anästhesie und schmerzstillende Protokolle durchgeführt. Wenn eines der Tiere ein chirurgisches Verfahren, eine schmerzhafte Untersuchung oder eine ärztliche Behandlung durchlaufen muss, stellt der behandelnde Tierarzt die entsprechende Narkose und schmerzstillende Behandlungen zur Verfügung. Am Ende der Produkttests werden Fische und Garnelen, die im Geschäftsbereich Aqua Feed für Produkttests verwendet werden, wie gesetzlich vorgeschrieben und entsprechend den ethischen Richtlinien unserer Testverfahren behandelt.

GRI
FP11

Prozentsatz und Gesamtzahl aufgezogener und/oder verarbeiteter Tiere, nach Art und Rasse, nach Art der Haltung

Bei Symrise werden weder Tiere aufgezogen noch selbst verarbeitet (bezüglich der Lieferkette, siehe GRI 414-2). Die Hunde und Katzen, die im Geschäftsbereich Pet Food untergebracht sind, dienen in erster Linie der Expertise für sensorische und verhaltensbezogene Bewertung von Heimtiernahrung und -pflege. Fische und Garnelen werden im Geschäftsbereich Aqua Feed zur Bewertung der Produktleistung eingesetzt werden.

Die in den Expertenzentren untergebrachten Hunde und Katzen leben in Gruppen. Katzen sind je nach Gebäudegröße in Gruppen von 3, 8, 10 oder 20 Katzen pro Zimmer mit viel Tageslicht und kontrollierter Belüftung untergebracht, wohingegen Hunde paarweise in Zwingern untergebracht sind.

Katzen haben durch Katzenklappen ständigen Zugang zu einem kleinen Außenstall und zu frischem Wasser. Hunde haben freien Zugang zu Innen- und Außenbereichen und verbringen jeden Tag mehrere Stunden im Freien in Parks. Sie werden je nach Rasse, Körpergröße und individueller Affinität in Gruppen von 4 bis 10 Tieren eingeteilt.

Hunde und Katzen werden ein- oder zweimal täglich gefüttert. Die Fütterungshäufigkeit ist die gleiche wie bei Tierhaltern zu Hause.

In jeder unserer Anlagen halten wir nicht nur die vorgeschriebenen minimalen Haltungsbestimmungen ein, sondern stellen auch – da das Tierwohl zentral für die Ergebnisse unserer sensorischen und verhaltensbezogenen Beurteilung von Haustierfutter und -pflege ist – größere Räumlichkeiten als erforderlich zur Verfügung.

So ist beispielsweise der kleinste Raum für zehn einzelne Katzen 28 m2 groß (15 m2 Indoor-Bereich und 13 m2 Außenbereich). Bei Hunden hängt die Unterbringung von der Körpergröße des jeweiligen Tiers ab. Wir kalkulieren über 9 m2 für kleine Hunde und 12 m2 für größere Rassen. Für Katzen gestalten wir ihre Umgebung dreidimensional, um die verfügbare Raumfläche zu vergrößern. Teile der Außenbereiche sind ebenfalls überdacht.

Fische und Garnelen, die im Geschäftsbereich Aqua Feed für Produkttests eingesetzt werden, züchten wir nicht selbst, sondern beziehen diese von kommerziellen Züchtern. Die Fische und Garnelen werden in Anlagen gehalten, in denen wir optimale Bedingungen in Bezug auf Wasserqualität, Nährstoffbedarf und geringe Tierdichte gewährleisten.

GRI
FP12

Umgang mit Antibiotika, Entzündungshemmern und Hormonen

Unsere Hunde und Katzen erhalten bei Bedarf Antibiotika und entzündungshemmende Behandlungen. Die Tiere werden ausschließlich als Probanden für die Geschmackstests für Tiernahrung oder -pflege gehalten. Nach durchschnittlich fünf Jahren treten die Tiere in das Adoptionsprogramm ein, um in Familien zu leben.

Etwaige Behandlungen richten sich nach den gesetzlichen Vorgaben des zuständigen Tierarztes. Diese erfolgen stets durch Tierpfleger und ausgebildetes Fachpersonal. Alle Behandlungen werden in den jeweiligen individuellen Akten sowie dem allgemeinen Register für jede Anlage dokumentiert.

Im Geschäftsbereich Aqua Feed werden keine Antibiotika, Entzündungshemmer oder Hormone verwendet. Das Ziel der Tests bei Fischen und Garnelen ist es vielmehr, die Vorteile unserer Produkte zu demonstrieren, die die Verwendung solcher Substanzen zur Reduktion der Sterblichkeitsrate oder Resistenz gegen Umwelteinflüsse in der Zucht verringert oder obsolet macht.

GRI
FP13

Transport und Schlachtung

Es wurden keine Fälle der Nichteinhaltung von Gesetzen und Verordnungen gemeldet.

Transporte unserer Hunde und Katzen finden statt, wenn Sie zu unseren Anlagen gebracht werden, für Besuche der Tierarzt-Klinik oder bei etwaigen Reisen zu Beauty Shows oder zu Wettbewerben.

Während des Transports werden spezielle geräumige Transportkäfige verwendet. Bei langer Transportdauer stellen wir sicher, dass die Fahrt regelmäßig für Freigang und die Versorgung mit frischem Wasser unterbrochen wird. Die zuständigen Mitarbeiter führen das von den französischen Behörden abgenommene Zertifikat „Transport des animaux vivants“.

Viele Mitarbeiter besitzen das „Certificat de capacité“, eine professionelle Zertifizierung, die von den französischen Behörden ausgestellt wurde und sie für den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren qualifiziert. In den USA regelt der Animal Welfare Act die Bestimmungen zum Transport von und zu unseren dortigen Standorten.

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