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Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette

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Wesentlichkeit im Fokus:
Verantwortungsvolle Beschaffung

Symrise kann nur so gut sein wie seine Zulieferer. Unsere Lieferketten sind weit verzweigt und beginnen oft bei Kleinbauern. Umso wichtiger ist es, die Rahmenbedingungen für eine verantwortungsvolle Beschaffung festzulegen.

Verantwortung in den Lieferketten stärken

Symrise arbeitet mit mehr als 5.000 Lieferanten zusammen. Das umfasst die Rohstoffbeschaffung sowie die Nutzung von Dienstleistungen. Diese Leistungen nachhaltig und fair zu beschaffen ist eine große Herausforderung. Gleichzeitig ergeben sich für Symrise daraus Chancen, die Lieferantenbeziehungen nachhaltig zu stärken und Partnerschaften zu fördern. Die Rahmenbedingungen für eine verantwortungsvolle Beschaffung hat Symrise in seiner Beschaffungsrichtlinie und seinem Verhaltenskodex festgelegt, die für alle Lieferanten gelten. Derzeit arbeitet Symrise zudem an einem Supplier Code of Conduct, der ab 2022 Anwendung findet. Für diese Einbindung seiner Lieferanten schaffte es Symrise 2020 erstmals im CDP-Rating auf das Supplier Engagement Leaderboard – also auf die Bestenliste der 9.600 von CDP bewerteten Unternehmen. Zur Umsetzung der eigenen Sorgfaltspflichten hat Symrise zudem 2021 das Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC) gegründet. Das Entscheidungsgremium legt die Prozesse für die Lieferantenbewertungen, die entsprechenden Maßnahmen sowie die Einbettung der Bewertungskriterien in die Unternehmensprozesse fest. Auf diese Weise werden unsere Lieferketten resilienter und wir erfüllen die Anforderungen unserer Stakeholder.

In Sichtweite: 100 % nachhaltig bewertete Lieferanten

Wir wollen unsere Lieferketten fortlaufend nachhaltiger gestalten – sozial wie ökologisch. Deshalb ist unser Ziel, bis 2025 alle unsere Lieferanten (Rohstoffe und Dienstleistungen) nach Nachhaltigkeitskriterien zu bewerten. Außerdem wollen wir die Anzahl unserer Lieferanten erhöhen, die sich im Rahmen des CDP Supply Chain-Programm eigene Umweltziele setzen. Darüber hinaus streben wir bis 2025 eine 100 % nachhaltige Beschaffung von strategischen Agrar- und Aquakultur-Rohstoffen an.

Symrise tritt der Initiative AIM-Progress bei

Symrise engagiert sich seit März 2021 in der internationalen Initiative AIM-Progress (Association des Industries de Marque). Dazu gehören Konsumgüterhersteller und Zulieferer, die sich für Nachhaltigkeit und die Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette einsetzen. Neben Symrise unterstützen zahlreiche Unternehmen die Initiative, darunter auch The Coca-Cola Company. AIM-Progress bietet ein Forum für Austausch, gegenseitige Anerkennung von Audits, Fortbildungen und Vernetzung.

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3 Fragen an Axel Bachmann, General Manager Sustainability CCEP

Der für Deutschland zuständige Coca-Cola Konzessionär Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP) bezieht von The Coca-Cola Company die sogenannten Konzentrate für die Herstellung der Erfrischungsgetränke. Symrise beliefert The Coca-Cola Company und ist deshalb ein wichtiger Partner in der indirekten Lieferkette von CCEP.

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Was erwartet der Endverbraucher aktuell in puncto Nachhaltigkeit von Coca-Cola und damit indirekt von Symrise?

Einerseits gibt es eine zunehmende Nachfrage nach organisch erzeugten Inhaltsstoffen. Andererseits erkennen die Konsumenten, dass bei der globalen Nachfrage nach bestimmten Aromen ein naturidentisches Aroma eine deutlich effizientere und – auf den CO2-Ausstoß bezogen – positivere Wahl sein kann. Hier gilt: keine Nachhaltigkeits-Diskussion ist nur schwarz-weiß!

Wie ist Symrise im Bereich verantwortungsvolle Beschaffung aufgestellt?

Bei Symrise gibt es ein ganzheitliches Verständnis von nachhaltiger Beschaffung, das sich in Prozessen und Projekten wiederfindet. Besonders beeindruckt mich das Engagement für den nachhaltigen Vanille-Anbau auf Madagaskar, bei dem sich soziales und ökologisches Engagement nicht nur ergänzen, sondern gegenseitig bestimmen.

Welches Thema können Coca-Cola und Symrise gemeinsam vorantreiben?

Unser Austausch mit Symrise zu Nachhaltigkeitsthemen ist vorbildlich. Getreu dem Motto „Es gibt keine nachhaltigen Produkte, sondern nur nachhaltigere“ glauben wir daran, dass Nachhaltigkeit eine Reise ist, bei der alle voneinander lernen können. Und wer da meint, er hätte keinen Handlungsbedarf mehr, hat das Thema nicht verstanden. Für uns ist aktuell entscheidend, bei der Sicherstellung der Menschenrechte in der Lieferkette nach immer besseren Konzepten und Ansätzen zu suchen. Und dies in unsere Prozesse einfließen zu lassen. Und da wird Symrise immer ein Partner sein, auf den wir schauen.

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Wesentlichkeit im Fokus:
Klimaschutz & Emissionsreduzierung

Der Klimawandel ist die Herausforderung unserer Zeit. Er beeinflusst unser Kerngeschäft unmittelbar. Daher ist es ist für Symrise von existenzieller Bedeutung, zur Erreichung der globalen Klimaschutzziele beizutragen: mit Hilfe einer kontinuierlichen Reduktion von Emissionen, durch die Einbindung von Lieferanten und mit dem Ziel einer klimapositiven Bilanz im Jahr 2030.

Klimawandel als Chance begreifen

Unsere Produktion basiert weitgehend auf der Verarbeitung natürlicher Rohstoffe. Deshalb ist Symrise von den Bedrohungen des Klimawandels stark betroffen: Ernteverluste durch Wassermangel, Überschwemmungen oder Stürme haben direkte Auswirkungen auf unsere Partner vor Ort und können für unsere Produktion Lieferengpässe und steigende Kosten bedeuten. Zugleich liegen in dieser Abhängigkeit auch Chancen, unseren Einflussbereich zu nutzen. Ein Beispiel sind unsere SBTi-Klimaschutzziele, die auch unsere Lieferanten einbinden. Zudem setzen wir auf innovative Produkte mit geringerem CO2-Footprint, wie beispielsweise alternative Proteine. Damit können wir die steigende Nachfrage nach nachhaltig erzeugten Produkten bedienen. Für Kapitalgeber, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, ist Symrise deshalb besonders attraktiv.

Schritt für Schritt: Klimapositiv ab 2030

Unsere Geschäftstätigkeit soll ab 2030 dazu beitragen, mehr Treibhausgas-Emissionen zu vermeiden oder aus der Atmosphäre zu binden, als wir durch unsere unternehmerische Aktivität ausstoßen. Indem wir beispielsweise die Öko-Effizienz unserer Emissionen bis 2025 um 63 % gegenüber 2016 steigern, unsere Lieferanten in unseren Klimaschutzplan einbinden und unsere Rest-Emissionen durch Klimaschutzprojekte kompensieren.

2021 hat Symrise zudem ein neues, auf eine maximale Erderwärmung von 1,5 °C ausgerichtetes, Science Based Target erarbeitet, welches dem derzeit höchstmöglichen Anspruchsniveau entspricht. Dieses Ziel wurde im Februar 2022 von der SBTi validiert: Symrise will die THG-Emissionen (Scope 1 + 2) bis 2028 gegenüber 2020 um 80 % senken. Die Scope 3 Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen sollen bis 2030 gegenüber 2020 um 30 % sinken.

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2x2 Fragen an Dr. Roland Geres und Dr. Alen Sacek

FutureCamp unterstützt Symrise zu Fragestellungen rund um den Klimaschutz und insbesondere den CDP Rating-Prozess, bei dem Symrise wiederholt mit A-Ratings Spitzenplätze belegt.

Welche Herausforderungen und Chancen liegen für Symrise im Klimaschutz?

Die Folgen des Klimawandels sind für Symrise bereits jetzt spürbar. Zugleich kann Symrise als Partner und wichtiger Lieferant unter anderem für die Lebensmittelindustrie die Transformation mitgestalten. Ein Beispiel: Synthetisches Menthol kann im Vergleich mit wesentlich geringeren Emissionen produziert werden als Menthol aus herkömmlich angebauter Pfefferminze – das müssen aber auch die Kunden akzeptieren. Das größte Potenzial für Klimaschutzbeiträge von Symrise liegt in der Lieferkette. Symrise hat hier einen sehr guten Startpunkt, nicht zuletzt aufgrund seiner Bedeutung als DAX®-Unternehmen, aber auch eine Verpflichtung.

Wie bewerten Sie die Ziele und Maßnahmen zum Klimaschutz bei Symrise?

Zunächst ist die konstant sehr gute Bewertung von Symrise bei Ratings wie dem CDP hervorzuheben. Das heißt aber nicht, dass sich Symrise ausruhen kann! Die eigenen Ziele bedürfen einer Aktualisierung mit Orientierung am Ambitionsniveau des Pariser Abkommens. Es sind mehr Aktivitäten nötig. Sowohl in den Anlagen und deren Energieverbrauch als auch gegenüber Lieferanten, um besser standardisierte Informationen aus der Lieferkette zu erhalten. Die bestehenden Ziele, insbesondere die von der SBTi geprüften, sind ein guter Start, müssen aber laufend umgesetzt und entwickelt werden.

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Dr. Roland Geres, Geschäftsführer
FutureCamp

Seit 2006 investiert die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft (LBBW AM) in nachhaltige Unternehmen. Dabei legt die Vermögensverwaltung Wert auf die ganzheitliche Entwicklung des Unternehmens hinsichtlich des ESG-Profils.

Warum passt Symrise so gut in Ihr Portfolio?

In unseren Nachhaltigkeitsfonds steht die UN-Global Compact-Konformität und die Senkung der CO2-Intensität im Vordergrund. Wichtiger als der Status Quo sind für uns die zielgerichteten Maßnahmen zur Senkung des CO2-Ausstoßes entlang der Wertschöpfungskette. Diese Aspekte finden wir bei Symrise sehr gut. Neben den regelmäßigen Einschätzungen der externen Rating-Agenturen gleichen wir die wesentlichen messbaren ESG-Daten durch eigene Benchmarks ab. Darin schneidet Symrise überdurchschnittlich gut ab. Zusätzlich führen wir partnerschaftliche Unternehmensdialoge im Rahmen unserer Active Ownership-Aktivität durch.

Was macht Symrise zu einem attraktiven Investment?

Kontinuität und Transparenz! Symrise zeichnet sich durch einen sehr hohen Transparenzgrad bezüglich der Wertschöpfungskette aus. Dadurch werden verbesserungswürdige Nachhaltigkeitsaspekte offengelegt und – noch wichtiger – Maßnahmen vorgestellt, mit denen die Nachhaltigkeit weiter gestärkt werden kann. Insgesamt zeigen unsere Analysen, dass Symrise sowohl produktseitig als auch entlang der Wertschöpfungskette kontinuierliche Fortschritte zur Stärkung des Nachhaltigkeitsprofils auch operativ erfolgreich umsetzt. Aber selbstverständlich ist kein global agierendes Unternehmen „perfekt nachhaltig“. Impact Investing wird perspektivisch für Unternehmen wie Symrise immer wichtiger. Symrise sollte daher neben einer weiteren CO2-Senkung die Messung des Social Impacts seiner Geschäftstätigkeit ausbauen.

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Dr. Alen Sacek,
ESG /  Engagement Officer LBBW AM
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Wesentlichkeit im Fokus:
Verantwortungsvolle Rohstoffnutzung

Natürliche Rohstoffe sind die überwiegende Basis unserer Produkte, aber meist nur begrenzt verfügbar. Deshalb legen wir besonderen Wert auf einen achtsamen und effizienten Ressourceneinsatz und die Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Das erreichen wir durch den zirkulären Einsatz unserer Rohstoffe und die innovative Nutzung von Seitenströmen. So leisten wir gleichzeitig einen Beitrag im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln.

Vom Nebenprodukt zur Rohstoffquelle

Der effiziente Einsatz von Ressourcen und die bessere Nutzung von bisher ungenutzten Rohstoffen für die Lebensmittelherstellung sind eine große Herausforderung für ein weltweit produzierendes Unternehmen wie Symrise – und zugleich entscheidend für seine nachhaltige Profitabilität und Innovationskraft. Produkte aus natürlichen erneuerbaren Rohstoffen, die aus Seitenströmen stammen, bilden seit jeher einen wichtigen Ausgangspunkt für unsere Produktion. Deshalb begreifen wir Rückwärtsintegration und Produktinnovationen als Chance, um ungenutzte Ressourcen wieder nutzbar zu machen. Ein Beispiel ist der neue Maiglöckchen-Duftstoff Lilybelle®. Symrise stellt den Riechstoff auf Basis von Seitenströmen aus der Orangensaftindustrie her. Der Duft besteht damit zu 83 % aus nachwachsenden Rohstoffen.

Verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen

Bis 2025 streben wir einen nachhaltigen Bezug aller strategischen biologischen Rohstoffe an. Wir wollen zugleich unsere Abfallmengen weiter reduzieren. Im Segment Taste, Nutrition & Health soll im Einklang mit SDG 12.3 die Lebensmittelverschwendung um 50 % reduziert werden. Im Bereich der sensitiven Abfälle soll die Effizienz bis 2025 um jährlich 4 % erhöht werden. Rückwärtsintegration ist zudem ein wichtiger Ansatz, um unseren Rohstoffverbrauch zu minimieren. Das bedeutet für uns auch, dass wir den Verbrauch entlang unserer Lieferketten stärker kontrollieren.

Symrise engagiert sich für nachhaltigere Ernährungssysteme und nimmt Lieferanten in die Verantwortung

Symrise hat sich 2021 der Business Declaration for Food System Transformation angeschlossen. Mit dieser Erklärung unterstützen Unternehmen den Aufruf des Welternährungsgipfels UN Food System Summit 2021, gemeinsam Lebensmittelsysteme nachhaltig umzugestalten. Die Unternehmen machen sich stark für Ernährungssysteme, die allen Menschen eine ausgewogene Ernährung sichern, den Landwirten ein angemessenes Einkommen ermöglichen und zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Außerdem ist Symrise der 10x20x30-Initiative beigetreten. Dafür haben sich 10+ der weltweit größten Lebensmitteleinzelhändler und -anbieter zusammengeschlossen, um jeweils mindestens 20 Lieferanten zu verpflichten, ihre Lebensmittelverluste und -abfälle bis 2030 zu halbieren.

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3 Fragen an Brian Lipinski, Associate im Food Program des World Resources Institute (WRI)

Das 1982 gegründete World Resources Institute (WRI) ist eine globale gemeinnützige Organisation, die sich mit nachhaltiger Entwicklung und ressourceneffizienten ökologischen Methoden beschäftigt. Sie arbeitet mit Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft zusammen, um praktische Lösungen zu erforschen, zu entwickeln und zu realisieren.

Welche Verantwortung hat Symrise im Hinblick auf die weltweite Lebensmittelverschwendung?

Bei der Reduzierung von Lebensmittelverlusten geht es nicht nur darum, einer Verantwortung gerecht zu werden. Für Unternehmen wie Symrise liegt eine große Chance darin, im eigenen Betrieb Lebensmittelverluste zu verringern. Symrise hat das erkannt und sich der 10x20x30-Initiative angeschlossen. Die Mitglieder haben sich dem „Target-Measure-Act“-Ansatz verschrieben: Sie setzen sich das Ziel, Lebensmittelverluste und -abfälle um 50 % zu reduzieren. Dafür messen und veröffentlichen sie die Verlustmenge im Unternehmen und ergreifen Gegenmaßnahmen. Das ist mutig und nutzt sowohl den Betrieben selbst als auch Umwelt und Gesellschaft.

Rund 12 % aller Lebensmittelabfälle in Deutschland fallen bereits in der Vorproduktion der Lebensmittelindustrie an. Wie kann Symrise hier gegensteuern?

Symrise kann mit gutem Beispiel vorangehen und auch seine Partner in der Lieferkette zu dem „Target-Measure-Act“-Ansatz ermutigen. Wenn andere Unternehmen sehen, dass Symrise Maßnahmen ergreift, werden sie erkennen, dass Verlust und Verschwendung entscheidende Probleme unseres Lebensmittelsystems sind. Dann werden sie sich hoffentlich diesem Kampf anschließen!

Was kann jeder tun, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen?

Wir alle können mehr tun, indem wir uns mit unseren Ernährungsgewohnheiten auseinandersetzen: dem Einkauf, der Zubereitung und dem Verzehr von Lebensmitteln. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie Lebensmittel produziert werden oder was damit passiert, wenn sie weggeworfen werden.

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